Sonoro Meisterstück im Test: All-in-One-System erster Klasse

- Leistung
- 140 Watt (2 x 10, 2 x 30, 1 x 60 Watt)
- Eingänge
- Cinch, Miniklinke, Digital optisch, LAN, WLAN
- HDMI ARC / eARC
- Nein / Nein
- Quellen kabellos
- WLAN, Bluetooth
- Streaming
- Spotify Connect, TIDAL, Qobuz, Deezer, Napster, Amazon Music, Internetradio, Podcasts, DLNA/UPnP
- Abmessungen (BxHxT)
- 570 x 165 x 262 mm
- Gewicht
- 9 kg
- Preis
- 1.099 Euro (Lack), 1.199 Euro (Walnuss)
Wuchtiger Bass und gute Pegelfestigkeit lassen das Meisterstück viel größer klingen, als sein kompaktes Format erwarten lässt. App und Bedienmenüs könnten etwas flinker reagieren, Musikgenuss im Alltag ist jedoch garantiert.
- Raumfüllender Klang mit druckvollem Bass
- Bluetooth-Sender z.B. für Wireless-Kopfhörer
- Schickes Design mit hochwertiger Verarbeitung
- Kleinere tonale Unstimmigkeiten
- Keine Weckfunktion
- Kein Multiroom
Als Nachfahre des klassischen, hochwertigen Wohnzimmerradios überholt das Sonoro Meisterstück klanglich so manche Stereo-Anlage. Dabei helfen Technologien, die erst seit wenigen Jahren verfügbar und erschwinglich sind. Digitale Frequenzweichen, Class-D-Verstärker und Musikstreaming aus dem Netzwerk kommen hier zusammen. Die packt Sonoro in eine kompakte, betont konservative, vornehme Hülle aus Holz und Lack – anscheinend eine Erfolgsformel. Wir haben das Meisterstück ausgiebig getestet.
Das Sonoro Meisterstück gibt es in verschiedenen Ausführungen direkt beim Hersteller:
Das Sonoro Meisterstück im Hörtest
Der Stammplatz des Meisterstücks ist das Sideboard, der Wohnzimmerschrank oder ein stabiler Couchtisch. Wir haben es in einem Meter Höhe auf einem IKEA-Regal aus der Kallax-Serie platziert und für ausreichenden Wandabstand gesorgt. Wann immer möglich, solltest du dem Meisterstück eine ähnliche, leicht exponierte Position geben. Nicht nur, weil es zu schön ist, um sich in einer Nische oder einem niedrigen Regalfach zu verstecken. Sondern, weil es frei aufgestellt auch am besten klingt.

Der Bass ist äußerst kraftvoll. Gerade mit aktivierter Loudness – das ist die Voreinstellung – bewegt der integrierte Subwoofer große Luftmengen. Das gibt elektronisch produzierter Musik, etwa dem neuen Album Now Is von Rival Consoles, eine verblüffende Wucht. Wer zufällig am Zimmer vorbeikommt, würde sich wundern, dass da gerade ein kompaktes Tischradio spielt und nicht etwa ein Paar Standboxen.
Breites Stereo aus schmalem Gehäuse
Ein bauartbedingtes Problem vieler All-in-One-Systeme meistert das Meisterstück überzeugend: Es erzeugt ein deutlich weiteres Stereopanorama, als man das angesichts des geringen Lautsprecherabstands eigentlich erwarten würde. Wenn Scott Walker auf Scott 3 zu Orchesterbegleitung schmachtet, fächern sich Streicher, Bläserakzente und Percussion weit nach rechts und links auf.

Der Klang löst sich dabei weitgehend vom Gehäuse und dessen Grenzen. Ausgerechnet beim Gesang, der hier exakt in die Mitte gemischt wurde, klappt die Illusion nicht ganz: Walkers Stimme wirkt gerade bei geringeren Lautstärken etwas zu klein und schlank. Das können separate, ausgewachsene Lautsprecher verständlicherweise doch besser. Zum Beispiel im Zusammenspiel mit dem Streaming-Verstärker Sonoro Maestro.
Das Equalizing scheint pegelabhängig zu arbeiten. Denn je weiter du aufdrehst, desto glaubwürdiger und grundtonstärker wirkt auch die Stimme. Solche Effekte finden sich auch bei anderen Platten und in anderen Frequenzbereichen. Hin und wieder also verrät der große Klang seine bescheidene Herkunft mit kleinen Unausgewogenheiten. Die fallen aber vermutlich nur strengen Testern auf.

Und spätestens bei The Host Of Seraphim, der Eröffnung des Dead-Can-Dance-Albums The Serpent’s Egg, baden auch die genüsslich in den raumfüllenden Basswellen. Dass Lisa Gerrards Gesang auf diesem wuchtigen Fundament kein bisschen ins Zittern gerät, ist das Verdienst der präzise digital getrennten 2.1-Wege-Konstruktion. Die Mitteltöner bleiben dabei frei von großen Tiefton-Auslenkungen, was der Sauberkeit bei hohen Pegeln enorm zuträglich ist.
Gehobener Klang, aber nicht konkurrenzlos
Die Performance des Meisterstücks zu toppen erfordert schon ernsthafte Gegenspieler. Etwa den Naim Mu-so, der noch neutraler und ausgewogener musiziert – und auch einen Hauch mehr Bass dabei liefert. Realistisch betrachtet ohne klangliche Auswirkungen, aber in der Praxis nachteilig bleibt die fehlende Unterstützung höherer Abtastraten: Das Meisterstück verarbeitet Streams nur bis knapp oberhalb von CD-Auflösung.
Eine leichte Zurückhaltung im Grund- und unteren Mittelton hat das Sonoro Meisterstück mit dem Naim-Gegenspieler gemein. Diese tonale Eigenheit ist also vermutlich ein Nebeneffekt der digitalen Klangaufbereitung, der für die eindrucksvolle Stereo-Basisbreite und den großformatigen Klangeindruck in Kauf genommen wird. Wenn du mehr highfidele Genauigkeit willst, musst du zu einer HiFI-Anlage mit Verstärker und Standlautsprechern greifen.
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Sonoro Meisterstück: Technischer Aufbau
Als autonome Stereo-Streaminganlage enthält das Meisterstück eine komplette Lautsprecherbestückung. Sie besteht aus zwei Zweiwege-Einheiten mit Mittel- und Hochtöner sowie einem gemeinsamen Tieftöner – ein 2.1-System also. Die Hochtöner, hochwertige 20-mm-Gewebekalotten, sind dabei im linken und rechten oberen Eck der Front montiert, etwas weiter eingerückt folgen die 7-cm-Mitteltöner, die eigene Gehäusekammern bewohnen. Ein Großteil des Gesamtvolumens steht dem Tieftöner mit 13-cm-Korbdurchmesser zur Verfügung. Er sitzt im Gehäuseboden und erhält Unterstützung von einem ebenfalls nach unten abstrahlenden Bassreflexrohr.

Jeder verbaute Lautsprecher hat seine eigene Endstufe, die aus einer digitalen Aktivweiche maßgeschneiderte Signale erhält. Diese vollaktive Bauweise erlaubt eine bestmögliche Ausnutzung der Fähigkeiten jedes Treibers und eine präzise Korrektur des Frequenzgangs. Die Leistung entsteht komplett digital in drei Class-D-Powerchips von Texas Instruments. Diese TAS5760 schaffen laut Datenblatt bis zu 55 Watt pro Stück und Kanal. Im Meisterstück werden sie mit 10 Watt pro Hochtöner, 30 Watt pro Mitteltöner und 60 Watt für den Subwoofer nur moderat ausgereizt. Die Abwärme ist dabei so gering, dass das Meisterstück abgesehen vom Bassreflexkanal keinerlei Gehäuseöffnungen benötigt.
Alle modernen Musikquellen integriert
Wer noch wuchtigeren Bass benötigt, kann einen externen Subwoofer am geregelten Line-Ausgang des Sonoro anschließen. Daneben gibt es Line-Eingänge für externe Quellen sowie einen optischen Digitaleingang, der sich bestens für den Anschluss eines Fernsehers eignet. Die wichtigsten und klanglich überlegenen Quellen hat das größte Sonoro-Radio aber bereits eingebaut, sodass kein weiteres Gerät neben dem Meisterstück stehen und lediglich ein Netzkabel zu ihm hinführen muss.

Auf der traditionellen Seite haben wir im Sonoro „ganz normales Radio“, also FM- und DAB-Rundfunk, sowie einen klassischen CD-Player mit elegantem Schlitzlader. Da das CD-Laufwerk im Sonoro-Gehäuse eine kleine Extrakabine bewohnen darf, funktioniert es auch bei hohen Lautstärken zuverlässig ohne vibrationsbedingte Leseprobleme. Den Lademechanismus solltest du aber behutsam handhaben und auch nur mit sauberen, normgerecht geformten Standard-CDs füttern. Denn bei ruppiger Bedienung neigen die Slot Loader – die auch zum Beispiel in Laptops verbaut werden – erfahrungsgemäß zu Defekten.

Streaming aus der Cloud oder dem lokalen Netz
Mangels beweglicher Teile nahezu unzerstörbar ist dagegen das Streamingboard des Zulieferers Frontier Silicon, das Internetradio, Musikstreamingdienste, UPnP-Streaming und auch Dateien von USB-Sticks wiedergibt. Seine nachhaltige Nutzung könnte allenfalls an begrenzten Speicher- oder Prozessor-Ressourcen scheitern, wenn sich zum Beispiel irgendein neues Angebot oder Verfahren nicht mehr per Update nachrüsten lässt. Aus heutiger Sicht ist das Meisterstück aber mit Spotify, Qobuz, Deezer, Napster, Tidal und Amazon Music wirklich umfassend ausgestattet. Wenn du über einen gepflegten Festplatten-Musikserver verfügst, musst du selbst ohne monatliche Zahlungen eigentlich nie wieder eine CD in die Hand nehmen.

Die Web- und Streamingfunktionen kannst du direkt am Gerät, mit der IR-Fernbedienung und mit dem passenden „Undok“-App (für iOS und Android) steuern. Unabhängig von der Datenquelle verarbeitet der Sonoro-Streamer Dateien bis maximal 48 Kilohertz Samplingrate. Was nicht berauschend ist, weil somit Highres zu „Decodierungsfehler“-Fehlermeldungen statt zu besonders hochauflösener Musik führen. Was andererseits aber eine verbreitete Einschränkung darstellt, der zum Beispiel auch die Multiroom-Marktführer von Sonos unterliegen.
Das Sonoro Meisterstück in der Praxis
Multiroom ist ein gutes Stichwort: Das kann das Meisterstück nämlich nicht – oder nicht mehr. Bis vor ungefähr zwei Jahren ließen sich beliebige Sonoro-Streamer mit der Undok-App zu Gruppen zusammenfassen, die dann parallel spielten. Dann verschwand die Fähigkeit bei neuen Exemplaren, während alte sie weiterhin besitzen. Es ist natürlich kein Problem, in mehreren Räumen den gleichen Webradiosender zu hören, oder überall verschiedene Dinge zu streamen. Der echte Synchronbetrieb, zum Beispiel auch mit lokal angeschlossenen Quellen, ist aber verloren gegangen.
Auf der Wunschliste für zukünftige Meisterstücke steht bei vielen Nutzern sicher auch eine Weckfunktion. Für den Nachttisch ist das Meisterstück zwar eigentlich zu groß, es klingt im Nahfeld vom Kopfkissen aus aber genial. Und da eine Uhr, sogar mit automatischer Zeitsynchronisierung, ohnehin eingebaut ist, würde der Wecker praktisch keinen Mehraufwand bedeuten, zumal andere Sonoro-Modelle ihn mitbringen.

Etwa das Sonoro Relax, das zugegebener Maßen auch um einiges besser auf deinem Nachttisch Platz findet. Wo wir gerade bei Wünschen sind: Die USB-Buchse darf in der nächsten Generation gerne nach vorne wandern. Denn sie ist nicht nur praktisch, um einfach mal einen Speicherstick mit MP3s abzuspielen, sondern liefert mit 2,1 Ampère auch reichlich Ladestrom fürs Handy.
Nicht superschnell, aber brauchbar: die Undok-App
Gut klappt die Steuerung der Streamingfunktionen via App. Beim Stöbern in größeren Listen brauchst du zwar etwas Geduld, aber das liegt nicht an der App, sondern am Frontier-Chipsatz. Die Bedienung direkt am Gerät ist also auch nicht schneller. Dafür beherrscht der Sonoro-Streamingteil wichtige, immer noch nicht selbstverständliche HiFi-Grundtugenden. Etwa die Gapless-Wiedergabe besonders von Lossless-Formaten wie FLAC. So läuft Sgt. Peppers oder Dark Side Of The Moon unterbrechungsfrei durch, wie Künstler und Produzenten sich das gedacht haben.

Das funktioniert sogar, wenn du die App nach dem Start des Albums beendest, weil die App offenbar die ganze Trackliste in den Gerätespeicher überträgt. Nachträglich editieren, aufrufen oder ergänzen kannst du sie dort freilich nicht mehr. Diese Art Komfort vermisst man, wenn man durch Systeme wie Sonos, Bluesound, Linn oder Naim verwöhnt ist. Ihr Fehlen ist aber kein K.O.-Kriterium – ebenso wenig die Tatsache, dass schneller Vorlauf nur mit datenreduzierten Formaten, nicht aber z.B. mit FLAC funktioniert.
Radio – analog und digital
Senderliste und Suchfunktion des Internetradios erfüllen ihre Aufgabe inzwischen wieder tadellos. Frontier Silicon musste vor einiger Zeit den Dienstleister für das Senderverzeichnis wechseln, das nun von Airable geliefert wird und nicht mehr von vTuner. Von der viel größeren Auswahl ganz abgesehen, ist Internetradio den anderen Rundfunkoptionen (FM und DAB) meist auch klanglich überlegen – vor allem bei Sendern, die ihren Streams ordentliche Datenraten gönnen.

Dazu gehören etwa die drei Sender des schottischen HiFi-Herstellers und Plattenlabels Linn, die mit 320 kbps senden – problemlos auffindbar direkt am Gerät oder per App. Einmal gefunden, speichert ein langer Druck auf eine der zehn Zifferntasten die Lieblingsstation. Dann reicht zum Aufrufen ein einziger Knopfdruck. Die ersten vier Speicherplätze kannst du zusätzlich auch von der Frontplatte des Meisterstücks auswählen.
Direkt vom Mobiltelefon oder Tablet aus kannst du das Sonoro auch mit Bluetooth anfunken. Dabei darf der Wireless-Stream auch im klangoptimierten aptX-Format ankommen. Das Meisterstück kann den BT-Spieß sogar umdrehen und per bidirektionalem Bluetooth deinen Bluetooth-Kopfhörer oder Bluetooth Speaker auf der Terrasse mit Musik versorgen.
Design: Gehobenes Finish
Mit einem Gehäuse aus MDF und Vorder- und Rückwand aus Alu wirkt das Meisterstück solide und hochwertig. Auch bei lauter, bassreicher Musik konnten wir dem Gerät kein Schnarren oder Klappern entlocken. Unser Testgerät trägt sauber poliertes Silbermetallic, als Alternativen stehen schwarzer und weißer Hochglanzlack sowie mattes „Graphit“ zur Wahl. Wenn dir diese vier Nichtfarben zu kalt wirken, bekommst du für 100 € Aufpreis auch ein sehr schönes Walnussfurnier.

Fazit: Sonoro Meisterstück
Die besten Mitbewerber liefern zwar liebevollere Design-Details und auch noch ausgewogeneren Klang. Seine Aufgabe als betont wohnlich wirkendes, kompaktes HiFi-System erfüllt das Sonoro Meisterstück aber perfekt: Es füllt auch etwas größere Räume mit sattem ausgewogenem Klang, der sich weit über die Abmessungen des hübschen Lackgehäuses hinaus ausdehnt. So kommt nicht nur deine Gäste, sondern auch Du selbst immer wieder ins Staunen. Mit separaten Komponenten etwas Vergleichbares hinzubekommen ist normalerweise deutlich teurer.
Hier geht’s direkt zu den Angeboten des Sonoro Meisterstücks:
Technische Daten | |
Bauart | Soundbar |
Leistung | 140 Watt (2 x 10, 2 x 30, 1 x 60 Watt) |
Eingänge | Cinch, Miniklinke, Digital optisch, LAN, WLAN |
HDMI ARC / eARC | Nein / Nein |
Quellen kabellos | WLAN, Bluetooth |
Ausgänge | Kopfhörerbuchse, Stereo-Cinch |
Streaming | Spotify Connect, TIDAL, Qobuz, Deezer, Napster, Amazon Music, Internetradio, Podcasts, DLNA/UPnP |
Sprachassistenten | – |
HiRes-Wiedergabe | max. 48 kHz / 24 bit |
Bedienung | App, Fernbedienung, Gerät |
Abmessungen (BxHxT) | 570 x 165 x 262 mm |
Gewicht | 9 kg |
Verfügbare Farben | Hochglanz Schwarz oder Weiß, Silber, Graphit matt, Walnuss |
Preis | 1.099 Euro (Lack), 1.199 Euro (Walnuss) |
Du hast bereits Lautsprecher, suchst aber noch nach einer passenden Quelle? In unserer Bestenliste findest du alle von uns getesteten Streaming-Verstärker:
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