Startseite HiFi Elektronik Verstärker 7 Fehler, die du bei deinem Stereo-Verstärker vermeiden solltest

7 Fehler, die du bei deinem Stereo-Verstärker vermeiden solltest

Verstärker bieten Potenzial für Fehler. Wir zeigen dir, wie du sie umgehen kannst. Für noch besseren Klang.
HIFI.DE Ratgeber | Verstärker Fehler vermeiden Bild: Will Francis @ unsplash.com

Wenn du schon mal die Anlage auf einer Party gestellt hast, kennst du vielleicht den Schock: Plötzlich steht eine Bierflasche auf deinem Amp. Aber auch jenseits von solchen Sakrilegen gibt es einige Fehler, die du verhindern solltest. So hält deine HiFi-Anlage länger – und klingt besser. HIFI.DE stellt dir die sieben größten Fehler vor und wie du sie vermeiden kannst.

1. Umschalten vor dem Umstecken nicht vergessen

Eine ziemlich häufiger Fehler, der theoretisch auch gefährlich werden kann – für dich und deine Anlage: Wenn du ein neues Gerät an deinen Verstärker anschließen möchtest, solltest du das am besten erledigen, wenn der Verstärker noch ausgeschaltet ist. Das gilt für Quellen, aber besonders für Lautsprecherkabel, denn hier sind Kurzschlüsse schnell passiert. Das Gleiche gilt natürlich auch, wenn du Verbindungen trennst.

Ist der Verstärker bereits eingeschaltet und du willst nur kurz eine neue Quelle anstecken, reicht es meist aus, die Lautstärke komplett herunter zu drehen. Denn ständiges Ein- und Ausschalten tut auf Dauer der Elektronik deines Amps auch nicht gut. Wenn es jedoch um die Lautsprecherkabel geht, gibt es keine Alternative, und auch die Standby-Schaltung birgt noch Risiken. Sicher ist sicher und deshalb solltest du deinen Verstärker in jedem Fall am Netzschalter vom Strom trennen oder gleich den Stecker ziehen, bevor du neue Lautsprecherkabel anschließt.

2. Digital ist nicht immer automatisch besser

Dein Verstärker hat digitale Eingänge? Das kann extrem praktisch sein, willst du zum Beispiel dein CD-Laufwerk oder deinen Fernseher über ein optisches Kabel anschließen. Allerdings solltest du nicht vorschnell den digitalen Eingang auswählen, wenn deine Quelle auch analoge Ausgänge hat. Denn der Sound, der am Ende herauskommt, steht und fällt mit dem verwendeten D/A-Wandler. Hat dein Verstärker einen besseren Wandler als deine Quelle, wird die digitale Verbindung besser klingen. Ist dein CD-Spieler  oder Netzwerk-Player neuer als der Verstärker, ist vielleicht dessen D/A-Wandler überlegen und die analoge Verbindung bietet den besseren Klang. So oder so lohnt es sich immer, beides auszuprobieren.

Marantz PM7000N Anschlüsse
Wenn dein Verstärker – wie hier der Marantz PM7000N – dir die Wahl lässt, probiere sowohl die optische, als auch die analoge Verbindung aus.

3. Passt dein Verstärker zu deinen Lautsprechern?

Deine HiFi-Anlage steht endlich verkabelt in deinem Wohnzimmer, aber deine Musik tönt nicht laut genug aus deinen Standlautsprechern. In den meisten Fällen ist dein Verstärker einfach zu schwach auf der Brust. Lautsprecher und Verstärker sollten gut zusammenpassen. Einen ersten Hinweis bietet die Leistung deines Verstärkers in Watt. Die sagt zwar nichts über die Klangqualität aus, mit mehr zur Verfügung stehender Leistung kann ein Verstärker aber auch leichter mit schwierigen Lautsprechern umgehen.

Ein zweiter Faktor ist der Wirkungsgrad deines Lautsprechers. Je höher, dieser ist, desto lauter wird ein schwächerer Verstärker an den Boxen spielen. Der Wirkungsgrad allein ist aber nur ein grober Anhaltspunkt, da auch das Impedanzverhalten deiner Lautsprecher einen Einfluss darauf hat, wie gut Amp und Boxen zusammenspielen. Da hilft – wie so oft – nur Ausprobieren.

Ironischerweise sind oft übrigens zu schwache Verstärker gefährlicher für deine Lautsprecher als zu starke Amps. Denn nicht die Lautstärke selbst, sondern die Verzerrungen werden den Treibern gefährlich. Und ein bis zum Anschlag aufgedrehter schwacher Verstärker verzerrt bei gleicher Lautstärke eben meist mehr als ein kräftigeres Modell mit genügend Reserven.

Unsere Bestenliste gibt dir einen Überblick über alle von uns getesteten Streaming-Verstärkern:

4. Auch Kabel verdienen Beachtung

Ja, die für den Klang am ausschlaggebendsten Teile deiner HiFi-Anlage sind Lautsprecher, Raum und Verstärker/Quellen. Aber auch die Verbindung zwischen den Elektronikkomponenten und Boxen hat ihren Einfluss – innerhalb gewisser Grenzen. Auch das teuerste Kabel wird in einer mittelprächtigen Anlage nur mittelprächtig klingen.

Andersherum können aber billige Beipackstrippen schon bei sehr günstigen Systemen der klangliche Flaschenhals sein. Das gilt vor allem für Lautsprecherkabel, zu einem geringeren Teil aber auch für Geräteverbindungen.

Hier gilt es, mit dem richtigen Augenmaß und an der richtigen Stelle zu investieren. Eine gängige Faustregel spricht davon, dass 10 bis 15 Prozent des Anlagenwerts auf die Kabel entfallen sollte. Unserer Erfahrung nach sind bei einfacheren Anlagen aber bereits 5 bis 10 Prozent Anteil an den Gesamtkosten mehr als ausreichend, um das maximale Klangpotential auszuschöpfen.

5. Symmetrische Kabel sind nicht immer besser

Apropos Kabel: Symmetrische Verbindungen zwischen Quellen und Verstärker können einen klanglichen Vorteil bieten, aber nur, wenn der interne Aufbau beider Geräte hochwertig genug ist. Die dreipoligen XLR-Verbindungen versprechen besseren Klang, weil sie elektrischen Ballast besser vom Musiksignal fernhalten können. Nur weil ein Gerät XLR-Buchsen hat, muss das jedoch noch nicht heißen, dass sie auch besser klingen, als normale Cinch-Stecker.

Es steht und fällt alles mit der internen Verdrahtung. Ist diese hochwertig genug, kann XLR einen Vorteil bieten. Du solltest also auf jeden Fall beide Verbindungen ausprobieren. Nach einem Hörtest kannst du dich immer noch für die besser klingende Variante entscheiden.

Rotel MICHI X5 - Anschlüsse
Der Rotel Michi X5 bietet dir so ziemlich alle Anschlüsse, die du dir wünschen kannst. Oben links auch ein Paar XLR-Buchsen.

6. Die Aufstellung beachten

Nicht nur bei Lautsprechern kommt es auf die richtige Aufstellung an. Auch Verstärker wollen richtig positioniert werden. Luftig sollte es sein, da so ein Verstärker im Betrieb schonmal sehr warm werden kann. Ein enges Fach im geschlossenen Schrank ist für viele klassische Amps also nicht der richtige Ort. Geht das bei dir nicht anders, kommt vielleicht eher ein Verstärker mit Class D-Endstufen wie der Cambridge Evo infrage, da diese effiziente Technologie weniger Abwärme produziert.

Genau so freut er sich über einen soliden, geraden und am besten resonanzarmen Untergrund. Denn auch bei Verstärkern können Vibrationen unangenehme Einflüsse auf den Klang haben. Deswegen haben sehr hochwertige Verstärker wie der NAD M33 oft besonders aufwendig gemachte Füße.

NAD M33 - Füße
Nettes Detail: Der NAD M33 kommt mit klangfördernden Spike-Füßen UND magnetisch haftenden Unterlagen, mit denen du deine Möbel schonen kannst.

7. Display ausschalten

Ein kleiner Trick mit oft verblüffender Wirkung: Wenn dein Verstärker ein abschaltbares Display hat, solltest du diese Funktion auch nutzen. Denn viele Displays erzeugen hochfrequente elektromagnetische Störungen, welche sich negativ auf den Klang auswirken können. Schaden kann es auf keinen Fall, und wenn dein Verstärker eine automatische, zeitgesteuerte Displayabschaltung hat, bedeutet dieser Trick noch nicht einmal mehr Aufwand.

Fazit: Besserer Klang auf vielen Wegen

Wie du siehst, gibt es ganz unterschiedliche Wege, noch mehr aus deiner HiFi-Anlage herauszuholen. Die hier besprochenen Fehler sind einfach zu vermeiden und sorgen nicht nur für besseren Sound, sondern auch dafür, dass du deutlich länger Freude an deinem Verstärker hast. Probiere am besten selbst aus, welcher Tipp die größten Auswirkungen auf den Klang deines Verstärkers hat.

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