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So vermeidest du die 8 häufigsten Fehler rund um deine HiFi-Anlage

Deine Stereoanlage klingt nicht richtig – was hast du falsch gemacht? Wir verraten dir die acht häufigsten Fehler rund um die HiFi-Anlage und wie du sie vermeidest.
Die 7 häufigsten Fehler Bild: Pedro Martin @ Unsplash

Nur die wenigsten haben den Luxus, einen Hörraum unter den perfekten Bedingungen einzurichten. Oft müssen Kompromisse bei der Aufstellung gemacht werden. Wir haben die acht größten Fehler zusammengetragen und zeigen dir, wie du sie vermeiden kannst.

1. Die HiFi-Anlage muss zum Raum passen

Du solltest dir zu Beginn immer die Frage stellen, in was für einen Raum du deine Anlage stellen möchtest. Viele Menschen machen etwa den Fehler, dass sie sich große Standlautsprecher in ein viel zu kleines Zimmer stellen. Das sorgt schnell dafür, dass die Bässe viel zu aufgebläht wirken und du die Boxen immer mit niedrigen Pegeln betreiben musst. So machen viele Standlautsprecher einfach keinen Spaß und in Mehrfamilienhäusern ist der Streit mit den Nachbarn schon vorprogrammiert. In diesem Fall könnten Regallautsprecher die bessere Wahl sein.

Die 7 häufigsten Fehler
Die Dali Epikore 11 eignen sich durch ihre gewaltigen Ausmaße nur für sehr große Räume.

Auch die Beschaffenheit von Oberflächen, der Boden und die Einrichtung haben sehr viel Einfluss auf den Klang. Ein Raum mit Rigips-Wänden klingt ganz anders als ein Raum aus Beton. Du solltest dir also am besten schon vor dem Kauf der Stereoanlage überlegen, welcher Ort für die Anlage am geeignetsten ist. Du kannst den Klang deines Hörraums auch noch im Nachhinein verbessern. Je nachdem, welche Frequenzen Probleme bereiten, können Absorber, Diffusoren oder auch einfachere Lösungen wie dicke Vorhänge oder Teppiche Abhilfe schaffen.

2. Achte auf die Aufstellung deiner Lautsprecher

Die Aufstellung von Lautsprechern bekommt leider nicht immer die Aufmerksamkeit, die sie verdient hätte. Denn tatsächlich liegt hier extrem viel Klangpotential. Die richtige Aufstellung unterscheidet sich je nach Raum und Lautsprecher und ist eine Wissenschaft für sich. Aber es gibt einige einfache Dinge, die du beachten kannst, damit sich der Klang deine Anlage verbessert.

Zuallererst solltest du deinen Hörplatz im Sweetspot der Lautsprecher positionieren. Das bedeutet, dass beide Lautsprecher den gleichen Abstand zu deinem Hörplatz haben und im selben Winkel auf ihn ausgerichtet sind. Im Idealfall bilden die Lautsprecher ein gleichseitiges Dreieck mit deinem Hörplatz.

Die 7 häufigsten Fehler
So sollte der Abstand zwischen den Lautsprechern und deiner Hörposition im Idealfall aussehen.

Wichtig ist auch der richtige Abstand von deinen Lautsprechern zur Wand. Denn dieser hat einen großen Einfluss auf die Basswiedergabe. Je näher eine Box an der Wand steht, desto mehr wird die Basswiedergabe beeinflusst. Besonders bei Lautsprechern mit rückwärtigen Bassreflex-Öffnungen kann sich der Bass aufstauen – oder merklich in sich zusammenfallen, wenn die Öffnung komplett blockiert wird. Zimmerecken hingegen können unter Umständen wie ein Megafon wirken. Am natürlichsten spielen Lautsprecher daher, wenn du ihnen genügend Abstand von Wänden und Zimmerecken gönnst.

Zuletzt solltest du überlegen, ob du deine Lautsprecher auf deinen Hörplatz anwinkeln möchtest. Jeder Lautsprecher hat ein unterschiedliches Abstrahlverhalten und entsprechend solltest du ausprobieren, ob das Klangbild von einem größeren Winkel profitiert. Probieren gilt hier ganz klar über Studieren.

Es gibt noch weitaus mehr Faktoren, die zur richtigen Aufstellung beitragen. Falls du mehr wissen willst, solltest du einen Blick in unseren Ratgeber zum Thema Lautsprecher aufstellen werfen.

3. Wähle den richtigen Verstärker für deine Lautsprecher

Der Raum passt, deine Anlage ist perfekt aufgestellt und trotzdem klingt es nicht wie erhofft? Dann könnte der Verstärker die Wurzel allen Übels sein. Lautsprecher und Verstärker sollten möglichst gut zusammenpassen. Ein erster Indikator dafür ist die Leistung deines Verstärkers in Watt. Diese Zahl sagt erst mal nichts über die Klangqualität aus. Vielmehr kann ein leistungsstarker Verstärker einfacher mit leistungshungrigen Lautsprechern umgehen. Um mit einem schwächeren Verstärker gleiche Lautstärken zu erreichen, musst du ihn deutlich weiter aufdrehen, was irgendwann in Verzerrungen gipfeln kann.

Der zweite Indikator ist der Wirkungsgrad deines Lautsprechers. Je höher dieser ist, desto weniger Leistung muss dein Verstärker haben, um eine laute Wiedergabe zu ermöglichen. Das ist aber nur ein grober Anhaltspunkt, da auch das Impedanzverhalten eines Lautsprechers Einfluss auf das Zusammenspiel von Verstärker und Lautsprecher hat. Natürlich hat aber auch jeder Verstärker seinen ganz eigenen Klangcharakter, der mit deinen Lautsprechern harmonieren sollte. Viele Gründe also, potenzielle Kandidaten ausführlich zu testen.

Genauer haben wir dir das in unserem Ratgeber erklärt:

4. Denk auch an die Kabel

Natürlich hat ein Kabel nicht so einen großen Einfluss auf das Klangbild, wie die Lautsprecher, der Raum und der Verstärker. Aber tatsächlich solltest du Kabel nicht vernachlässigen, da sie durchaus Einfluss auf den Klang haben. Wichtig ist es an der Stelle, über die Verhältnismäßigkeit nachzudenken: Bei einer mittelmäßigen Anlage solltest du keine Unsummen für die Kabel ausgeben – das wird den Klang auch nicht mehr entscheidend verbessern.

Andersherum kann es sich aber lohnen, die billigen Kabel auszutauschen, die häufig günstigen Systemen beiliegen. Hier kannst du mit überschaubarem finanziellem Aufwand einen klanglichen Flaschenhals entfernen. Das gilt hauptsächlich für Lautsprecherkabel, aber auch für Geräteverbindungen.

Fehler HiFi-Anlage Kabel an Lautsprecher
Ein vernünftiges Kabel – am besten mit Bananen-Steckern – muss nicht teuer sein, sichert aber, dass deine Musik auch wohlbehalten an deinen Lautsprechern ankommt.

Eine kleine, aber clevere Investition sind außerdem Bananen-Stecker. Diese haben gleich zwei Vorteile: Zum einen vereinfacht es das Verkabeln von Anlagen ungemeinzum anderen, beugen die Stecker Kurzschlüsse durch freiliegende Kupferadern vor. Hier kann es vorkommen, dass einzelne Fasern ungewollten Kontakt bekommen.

Eine gängige Faustregel ist, dass zehn bis 15 Prozent des Anlagenwerts auf die Kabel entfallen sollte. Unserer Erfahrung nach sind bei einfacheren Anlagen aber bereits fünf bis zehn Prozent der Gesamtkosten mehr als ausreichend, um das maximale Klangpotenzial auszuschöpfen.

5. Aufstellung der Geräte nicht vernachlässigen

Häufig wird sehr viel Zeit und Aufwand in das Aufstellen der Lautsprecher gesteckt und der Verstärker dann einfach in den Fernsehschrank gepackt. Dort wird der Verstärker nicht ausreichend belüftet – es kommt zum Hitzestau. Das solltest du tunlichst vermeiden. Und wenn es sich nicht vermeiden lässt, solltest du lieber auf einen Verstärker mit Class-D-Endstufen, wie den Cambridge Audio Evo 150 setzen. Class D ist die deutlich energieeffizientere Technologie und produziert weniger Abwärme.

Die 7 häufigsten Fehler
Der Cambridge Audio Evo 150 erzeugt, dank einer effektiven Class-D-Verstärkung, nur wenig Abwärme.

Aber nicht nur die Belüftung ist wichtig, sondern auch ein solider und am besten resonanzarmer Untergrund. Denn gerade bei Verstärkern können unerwünschte Vibrationen einen negativen Einfluss auf das Klangbild haben. Viele hochwertige Verstärker, wie der NAD M33, haben deshalb besonders aufwendige Füße.

6. Wähle Geräte, die zusammenpassen

Je besser die Wiedergabequalität deiner Stereoanlage ist, desto schonungsloser deckt sie Details in der Musik auf. Das kann unglaublich belohnend sein, wenn du deine Lieblingsstücke noch mal neu entdecken kannst. Das bedeutet jedoch auch, dass schlechte Aufnahmen schonungslos enttarnt werden können. Egal, ob im Studio geschludert wurde, oder die Auflösung der Aufnahme zu schlecht ist.

Es lohnt sich also, in möglichst hochqualitative Quellen zu investieren. Nur so nutzt du deine HiFi-Anlage bestmöglich aus. Hier unterscheidet man hauptsächlich zwischen analogen und digitalen Quellen.

Digitale Quellen sind unter anderem Streamingdienste, aber auch CDs. Hier gilt es zuerst dafür zu sorgen, dass die Qualität möglichst unkomprimiert ist. Ein Richtwert sollte hier CD-Qualität sein. Der Name verrät es schon, dass du dir darüber bei einer CD keine Sorgen machen musst. Bei Streamingdiensten sieht das anders aus. Die Datenrate von Spotify liegt etwa bei maximal 320 kbit/s, das entspricht MP3 Qualität. Bei einer Übertragungsrate von 1.411 kbit/s spricht man von CD-Qualität. Einige Streaming Dienste unterstützen sogar Übertragungsraten von bis zu 9.216 kbit/s. Der Wechsel zu einem hochwertigen Streamingdienst, wie etwa Tidal oder Qobuz, kann schon viel bewirken. Welcher Highres-Streamingdienst zu dir passt, verrät dir unsere Bestenliste:

Doch das ist nicht alles. Denn das Quellgerät, dass an deine Anlage angeschlossen ist, muss natürlich auch in der Lage sein, die Qualität der Quelle wiederzugeben. Und das gilt für digitale Quellen, wie CDs oder Streaming, als auch für analoge Quellen, wie Plattenspieler. Für Highres-Streaming bietet sich hier etwa eine Streaming-Verstärker oder ein Netzwerkplayer an. Diese können hochauflösendes Material abspielen und bieten die beste Klangqualität. Es ist zwar verlockend, das Handy als Quellgerät zu verwenden, aber der integrierte DAC, der an dem Klinkenanschluss hängt, hat meistens eine miserable Qualität. Ein No-Go für Highres ist übrigens Bluetooth. Selbst aktuelle Bluetooth-Codecs können nicht die erforderlichen Übertragungsraten für CD-Qualität bieten.

Netzwerk-Player passen an jeden Verstärker und holen den meisten Klang aus deinem Streaming-Abo:

7. Harter Boden? Stelle deine Lautsprecher auf Spikes

Beim Betrieb eines Lautsprechers fängt auch zwangsläufig sein Gehäuse an zu schwingen. Nimmt das überhand, kann der Klang darunter leiden. Über Spikes kannst du deine Lautsprecher ideal an deinen Boden koppeln. Das ist auch der Grund, warum viele hochpreisige Lautsprecher Gewinde im Fuß haben. Dadurch kann die überschüssige Energie in den Boden abgeleitet werden, bevor sie zum Problem wird. Das funktioniert am zuverlässigsten, wenn du harte Böden aus Stein, Beton oder Fliesen besitzt. Weiche Böden würden hier hingegen schnell selbst zum Resonanzkörper.

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Dynaudio liefert bei den Confidence 30 passende Spikes mit.

8. Mitschwingender Boden: Stelle deine Lautsprecher auf Dämpfer

Was aber, wenn du feines Parkett im Wohnzimmer liegen hast? Nicht nur würden Spikes schnell im weichen Holz einsinken, die Schwingungen der Lautsprecher könnte sich so auch auf den Boden ausbreiten. Und das kann man hören. Bei Laminat oder Parkett solltest du daher eher entkoppeln. Dafür geben viele Hersteller ihren Lautsprechern spezielle Dämpfer mit. Je nach Ausführung – und Preisbereich – kann es sich um einfache, selbstklebende Gumminoppen handeln. Es gibt aber auch echte Highend-Lösungen, die mit verschiedenen dämpfenden Materialien oder sogar sich gegenseitig abstoßenden Magneten arbeiten.

Fehler bei HiFi-Anlage Entkoppeln Audio Physic Midex

Die Audio Physic Midex “schwebt” auf vier starken Magnetfeldern und ist so extrem gut vom Boden entkoppelt.

Fazit: So vermeidest du die häufigsten Fehler bei deiner HiFi-Anlage

Wie du siehst, können schon kleine Details den Klang deiner Stereoanlage empfindlich stören. Aber lass dich davon nicht einschüchtern. Solange du diese Fehler vermeidest, wirst du viel Spaß mit deiner Stereoanlage haben. Wir bei HIFI.DE haben dir noch weitere Ratgeber zusammengetragen. Mit ihrer Hilfe wirst auch du das Beste aus deiner Anlage herauszuholen können.

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