Startseite HiFi Elektronik Netzwerk-Streamer Teac NT-505-X im Test: Klangriese im DIN-A4-Format

Teac NT-505-X im Test: Klangriese im DIN-A4-Format

Mit dem NT-505-X schickt Teac ein Streaming-Schwergewicht ins Rennen. Was der Luxus-Netzwerk-Player kann, erfährst du in unserem Test.
HIFI.DE Test | Teac NT-505-X
Eingänge
1x USB-B, 1x USB-A, 2x Koax, 2x optisch
Audio-Ausgänge
1x Cinch, 1x XLR, 1x Kopfhörer
Quellen kabellos
Bluetooth, AirPlay 2
Integrierte Streamingdienste
Tidal, Qobuz, Spotify
Gehäuse-Ausführungen
Schwarz, Silber
Abmessungen (BxHxT)
290 x 85 x 250 mm
Preis
1.999 Euro
In Kürze
Der NT-505-X klingt dynamisch, präzise und dabei sehr musikalisch. Die Verarbeitung ist überragend, der Player sehr vielseitig anschließ- und einstellbar.
Vorteile
  • Sehr präziser, dynamischer Klang
  • Zuverlässiges und komfortables Streaming
  • MQA-Decoder
Nachteile
  • Netzwerkverbindung nur per Kabel
  • Musiksteuerung nur via App
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Technischer Fortschritt macht auch vor HiFi nicht Halt. Besonders deutlich sehen wir das an Digitalplayern: Ein fingernagelgroßer DAC-Chip aus aktueller Produktion ist selbst den aufwendigsten D/A-Wandlern der 80er Jahre kilometerweit überlegen – messtechnisch wie klanglich. Wie kompakt hochwertiges HiFi heute sein kann, beweist der Teac NT-505-X geradezu meisterhaft.

Teac NT-505-X schräg frontal
Der Teac NT-505-X will in seinem kleinen Gehäuse beste Technik verbergen.

Der 505 ist ein kombinierter Streamer und D/A-Wandler. Er kann also digitale Musik aus allen heute vorkommenden Quellen verarbeiten und anschließen analog ausspucken. Eine eigene, sehr hochwertig umgesetzte und deaktivierbare Lautstärkeregelung lässt ihn auch als Vorverstärker agieren. Eine Eigenschaft, die sich der Teac mit dem NAD C 658 teilt.

Willst du dir eine moderne, rein digital ausgerichtete HiFi-Anlage zusammenstellen, könnte sie also nur aus dem NT-505-X und einem Paar guter Aktivboxen bestehen. Mit einer Endstufe und passiven Lautsprechern wird genauso ein audiophiler Schuh daraus. So ergeben sich Szenarien, die maximalen Klang bei minimaler Technik-Präsenz im Wohnzimmer versprechen.

Hier findest du den Teac NT-505-X in Schwarz oder Silber:

Teac NT-505-X im Hörtest: Spektakulär gut

Wenn man den ganzen Tag HiFi-Geräte testet, läuft man Gefahr zu vergessen, warum man sich den Aufwand in Geld und Arbeit ursprünglich einmal angetan hat: Weil Musik glücklich machen, aufputschen oder beruhigen, beim Feiern oder Trauern helfen kann.

Und weil diese fast magischen Kräfte mit einer wirklich guten HiFi-Anlage noch ungehinderter wirken. Der NT-505-X klingt so spektakulär gut, so prachtvoll und suggestiv, dass selbst routinierten Testern bei besonders überraschenden Passagen laute Begeisterungsrufe rausrutschen – obwohl sonst niemand im Raum ist. Bart kraulen und launige Notizen machen reicht definitiv nicht aus – das ist ein Klang, den man teilen und anderen zeigen will.

Teac NT-505-X Schalter, Quellenwahl
Es gibt wohl kaum eine befriedigendere Art, ein Gerät anzuschalten, als per Kippschalter. Die Quellen stellst du über das metallene Rad rechts ein.

Logisch – zu dem Hörerlebnis trägt auch der Rest der Anlage entscheidend bei, aber diese Peripherie ändert sich nicht ständig. Sie dient nur als ebenes, weites Spielfeld für unsere Spielervergleiche. Auf dem entscheidet sich schnell, welche Vergleichsspieler würdige Gegner abgeben.

Das entscheidende Quäntchen mehr

Mit dem guten, erschwinglichen Cambridge Audio CXN V2 kommt man an den Teac-Streamer nicht heran, erst recht nicht mit seinem kleineren Bruder MXN10. Der NZ-505-X formt die Klänge glatter, glänzender und plastischer. Aber vielleicht mit unserem Streaming-Veteranen Sneaky Music DS von Linn?

Ein Serien-Score voller klanglicher Extreme und mit riesiger Dynamik beschäftigt die beiden Spieler im ersten Vergleich: Euphoria vom britischen Musiker und Produzenten Labrinth, die Musik zur ersten Staffel der gleichnamigen HBO-Serie.

Teac NT-505-X Rückseite mit Füßen
Trotz der kompakten Ausmaße finden sich alle wichtigen Anschlüsse auf der Rückseite des Teac NT-505-X. Die drei Metallfüße entkoppeln den Player zudem effektiv vom Untergrund.

Da trifft Gospel auf HipHop, großes Orchester auf weiche Ambient-Synthiflächen, wuchtige Beats auf delikate Percussion-Details. Eine wahre Orgie aus Klangfarben und Kontrasten. Die der Teac noch weiter differenziert als der Linn. Nur der Silent Angel Bremen B2 kommt dem Teac hier nahe.

Je nachdem, mit welchem Stück man einsteigt, kann der Japaner erst mal nüchterner und etwas schlanker als der Linn wirken. Aber dafür leuchtet er den Aufnahmeraum der Orchesterstücke weiter aus und spreizt die klanglichen Gegensätze darin noch drastischer.

Der Euphoria-Score gibt definitiv auch ohne Bild ein grandioses Album ab, und eines der bestklingenden, das uns im letzten Jahr begegnet ist. Mit der weiten Differenzierung und der hohen Dynamik des Teac ist das Erlebnis besonders intensiv. Wir hören natürlich auch anderes – schon um die klanglichen Feineinstellungs-Möglichkeiten des 505 auszuprobieren.

Teac NT-505-X Display Filter und Kopfhörerbuchse
Wenn du nicht gerade MQA-Dateien nutzt, kannst du auf eine Vielzahl von Filtern zurückgreifen.
Über die Klinkenbuchse kannst du deine Musik auch über Kopfhörer genießen.

Bei Euphoria geht das nicht, weil wir das Album als hochauflösendes Master-File über TIDAL streamen. Dafür wird ein Format namens MQA verwendet, das genau definierte Wiedergabe-Settings vorschreibt – und die Wahlmöglichkeiten des Teac einfach sperrt. Bei Go Tell It To The Mountain von den Blind Boys Of Alabama, einem normalen FLAC-Album in CD-Auflösung, laden dagegen sechs Upsampling- und sieben Digitalfilteroptionen zum freien Kombinieren ein.

Subtiles Feintuning für geduldige Goldohren

Von den schaltbaren Filtern darfst du keine krassen Veränderungen erwarten, wie du es vielleicht von der Klangregelung deines Verstärkers gewohnt bist. Mal wirkt die Artikulation der Sänger einen Hauch deutlicher, mal rückt die Abbildung eine Handbreit nach vorne oder hinten, oder die Dynamik wirkt um ein paar Gramm gewichtiger.

Nichts, was man auf Anhieb mal kurz entscheiden kann. Mit der Zeit kristallisiert sich meist eine bestimmte Präferenz heraus – beim Autor etwa die Kombination aus Digitalfilter „Off“ und vierfachem Upsampling. Aber das ist komplett Geschmackssache. Es hängt zudem vom angeschlossenen Verstärker ab und vom abgespielten Material. Wenn du letztlich den eher elastisch-weich klingenden „Apodizing“-Filter vorziehst oder gleich radikal alles auf DSD upsampeln lässt, dann ist auch das OK.

Teac NT-505-X Lautstärkeregler
Der Teac NT-505-X kann entweder mit fixer Ausgangsspannung oder mit variabler Lautstärke benutzt werden. Das Lautstärkerad ist für letzten Fall da.

Ob du den NT-505-X an einem Vollverstärker, einer Endstufe oder an Aktivboxen wie den ELAC Navis ARB-51 betreibst, ändert an seiner Qualität nichts. Wir hatten den Eindruck, dass es sich am Vollverstärker nicht einmal lohnt, die Player-eigene Lautstärkeregelung abzuschalten.

Du darfst ihn dann nur nicht voll aufdrehen: Bei „+0,0dB“ sind die 2 Volt erreicht, die Player mit einem voll ausgesteuerten Digitalsignal gewöhnlich ausgeben. Der Teac bringt es voll aufgedreht auf 6 Volt – genug, um die meisten Eingänge zu übersteuern. Wir hatten aber auch bei exakt angepasstem Pegel den Eindruck, dass der Player mit aktivem Volume-Regler etwas dynamischer und lebendiger klang.

Der NT-505-X ist übrigens nicht das einzige gerade im Mini-Format, das wir von Teac testen konnten. Auch der HiFi-Verstärker Teac AI-303 setzt auf kompakte Maße, würde seinen Netzwerk-Bruder jedoch vermutlich klanglich eher ausbremsen.

Alle von uns getesteten Netzwerk-Player kannst du in unserer Bestenliste miteinander vergleichen:

Teac NT-505-X: Technischer Aufbau und Praxis

Die Lautstärkeregelung erfolgt im Teac nicht einfach auf der digitalen Ebene. Sondern rein analog, mit kanalgetrennten und vollsymmetrisch arbeitenden Widerstandsnetzwerken. Die Ausgangsstufe, die sich an die Regelung anschließt, hat ernsthaft Power: Bei aktiviertem Volumenregler kommen aus den Cinchausgängen besagte 6 Volt heraus, oder 12 Volt an den XLR-Buchsen.

Zusammen mit dem günstigen Ausgangswiderstand von 150 Ω reicht das für wirklich jedes Kabel und jeden Eingang des HiFi- und Studio-Universums. Zwischen XLR und Cinch wählst du im Menü des 505. Beides parallel geht nicht, aber dafür stehen zweierlei XLR-Pin-Belegungen und eine komplette Stummschaltung der Ausgänge zur Auswahl.

Teac NT-505-X analoge Ausgänge und LAN-Buchse
Unterhalb der LAN-Buchse tritt das analoge Signal in Form von Cinch- oder XLR-Buchse zutage. Diese können fix oder variabel betrieben werden.

Auch weiter stromaufwärts im Signalweg treffen wir immer wieder auf 110-prozentige Lösungen, wo 100 Prozent genauso funktioniert hätten. So verwendet der Teac nicht nur einen der feinsten Wandlerchips, die aktuell zu bekommen sind – den ES9038 von ESS. Sondern gleich zwei davon im Doppelmono-Betrieb. Damit sich die beiden Stereokanäle auch wirklich nicht gegenseitig beeinflussen, ist nicht nur der Wandler doppelt vorhanden, sondern auch dessen Stromversorgung – bis hin zu kanalgetrennten Ringkerntrafos.

Ihre Daten erhalten die beiden DACs nicht direkt von den Digitaleingängen oder dem Streamingboard, sondern aus einem programmierbaren Signalprozessor (einem Spartan-6 FPGA), der die Daten auf eine Auflösung deiner Wahl skaliert. Das geht bis zum Achtfachen der Original-Abtastrate, oder bis zum 512-fachen, wenn du auf DSD upsampeln lässt.

Streaming-Steuerung nur via App

Alle Einstellungen kannst du bequem per Fernbedienung oder über die soliden Aluknöpfe an der Front vornehmen. Rückmeldung gibt ein kleines, aber gut ablesbares OLED-Display. Was zunächst irritiert und sicher nicht jedem gefallen wird: Weder am Gerät noch auf der Fernbedienung kannst du irgendwelche Streamingfunktionen bedienen.

Ohne die Teac-App sieht der NT-505 aus wie ein sehr gut ausgestatteter D/A-Wandler, nicht aber wie ein Netzwerk-Player. Vielleicht haben es sich die Teac-Entwickler hier ein wenig zu leicht gemacht. Physische Skip- und Pausentasten sind schon eine nette Sache, ebenso ein Display, das den aktuellen Titel anzeigt – auch wenn man meist ohnehin zu weit weg sitzt, um ihn ablesen zu können.

Teac NT-505-X Display schräg
Das Display des NT-505-X fällt nicht besonders groß aus und beschränkt sich auf die wichtigsten Betriebsinformationen. Informationen zur Wiedergabe musst du dir aus der App holen.

Im Alltag bedienst du den Player also meistens über die App. Diese heißt bei Teac HR Streamer, wirkt auf den ersten Blick wenig ansprechend und optisch völlig überfrachtet, funktioniert aber eigentlich hervorragend.

Das Interface ist auf einem Smartphone-Bildschirm zu kleinteilig, belohnt aber auf einem Tablet mit großem Funktionsumfang und zügiger Bedienung. Es erlaubt beliebig lange, gemischte Abspiellisten, die du auch sichern und später wieder aufrufen kannst. Die App lädt komplette UPnP-Infos etwa von deinem NAS-Server in einem Rutsch vor, um danach blitzschnell auch durch große Sammlungen zu navigieren. Sie zeigt Cover-Artwork in voller Auflösung, bildschirmfüllend und zoombar.

Teil des Streamingangebots sind neben lokalen Bibliotheken auch die Abodienste Qobuz, Spotify und Tidal. Einbindung, Darstellung und Bedienung sind auch hier nicht wirklich state-of-the-art, jedoch letztlich absolut nutzbar. Tidal kann übrigens seine hochauflösenden „Master“-Dateien im MQA-Format voll ausspielen, da der Teac NT-505-X mit dem passenden Decoder ausgerüstet ist.

Vorbildliches Streaming über eigene App

Beim Vergleich mit dem Linn Sneaky stoßen wir auf den Grund für das antiquierte Design und das ausgereifte Verhalten der Teac-App. Da taucht der NT-505-X nämlich in der Linn-App als Player auf, und der Linn in der Teac-App. Denn beide Player arbeiten mit dem von Linn eingeführten, offenen Streamingstandard OpenHome. Der wird seit Mitte der 2000er kontinuierlich weiterentwickelt, und zwar mit Schwerpunkt auf hochwertiger HiFi-Nutzung.

Teac NT-505-X Fernbedienung
Mit der Fernbedienung kannst du – vom Streaming einmal abgesehen – alle wichtigen Einstellungen vornehmen und auch dein Handy per Bluetooth mit dem NT-505-X koppeln.

Auch beim Thema Bluetooth geht Teac über den gewöhnlichen Umfang hinaus: Die Codecs LDAC und aptX HD versprechen Wireless-Übertragung in exzellenter Qualität. Mit WLAN kann der Teac jedoch nicht dienen – womöglich aus übervorsichtiger Sorge um die Stabilität der Verbindung.

Wir haben den Teac aber zumindest bis an seine Auflösungsobergrenze von 32 bit bei 384 kHz jedoch auch problemlos an einer handelsüblichen WiFi-Bridge betrieben. Musik in Highres werden also keine praxisrelevanten Grenzen gesetzt.

Noch mehr Potenzial mit externer Clock

Und dann gibt es noch einige sehr high-endige Extras, die nicht jede*r Besitzer*in wirklich nutzen wird: Einen speziellen USB-Übertragungsmodus namens Bulk-PET etwa, passend zum Teac-eigenen PC- und Mac-Playerprogramm „HR Audio Player“. Und natürlich den Eingang für einen supergenauen externen Taktgenerator, der dann statt der integrierten Clocks die D/A-Wandler steuert. Im günstigsten Fall wäre das der Teac CG-10M, der so viel kostet wie der 505 selbst und weitere klangliche Verfeinerung verspricht.

Teac NT-505-X Rückseite Eingänge Clock
Neben den digitalen Eingängen findest du auch die Buchse für eine externe Clock. Mit einem solchen Taktgeber sollen die verbauten D/A-Wandler noch bessere Arbeit verrichten können.

Teac NT-505-X: unser Fazit

Der kompakte Aufbau des Teac ist eine raffinierte Tarnung: Außer dem – überragend verarbeiteten – Gehäuse ist nichts klein an diesem Spieler. Schon gar nicht der Preis, aber dafür bekommst du auch einen sehr detailreichen, hochdynamischen Klang und eine Ausstattung inklusive DSD-Upsampling und MQA-Decoding, die auch höchsten Ansprüchen von verspielten Nutzer*innen gerecht wird. Sieht man vom Design der App ab, funktioniert der Netzwerk-Player in der Praxis genau so, wie man es von einer Haupt-Audioquelle für eine hochwertige HiFi-Anlage erwartet: Schnell, zuverlässig und unproblematisch.

HIFI.DE Testsiegel Netzwerkplayer Teac NT-505-X 8.5

Bei HiFi-Regler kannst du den Teac NT-505-X vorbestellen:

Technische Daten
Eingänge 1x USB-B, 1x USB-A, 2x Koax, 2x optisch
Audio-Ausgänge 1x Cinch, 1x XLR, 1x Kopfhörer
Chromecast Built-In Ja
Quellen kabellos Bluetooth, AirPlay 2
Integrierte Streamingdienste Tidal, Qobuz, Spotify
MQA Ja
Roon ready Ja
Multiroom-fähig Ja
Raumeinmessung
Netzwerk LAN
Gehäuse-Ausführungen Schwarz, Silber
Abmessungen (BxHxT) 290 x 85 x 250 mm
Mitgeliefertes Zubehör Fernbedienung, RCA-Mini-Stecker-Adapter, Bedienungsanleitung
Gewicht 4,1 kg
Preis 1.999 Euro

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