Startseite HiFi Elektronik Netzwerk-Streamer Cambridge Audio MXN10 im Test: Kompakter Streaming-Alleskönner

Cambridge Audio MXN10 im Test: Kompakter Streaming-Alleskönner

Mit dem MXN10 stellt Cambridge Audio einen Netzwerk-Player im Halbformat vor. Was in dem kleinen Kasten steckt und wie er klingt, haben wir für dich getestet.
HIFI.DE Test | Cambridge Audio MXN10 Bild: Ein Netzwerk-Player muss nicht viel Platz einnehmen. Streaming und D/A-Wandlung passt auch in so kleine Kisten wie den Cambridge Audio MXN10.
Eingänge
USB-A, LAN
Audio-Ausgänge
1x Cinch, 1x Koax, 1x optisch
Quellen kabellos
AirPlay2, Bluetooth
Integrierte Streamingdienste
Tidal, Qobuz, Spotify, Deezer
Gehäuse-Ausführungen
Grau
Abmessungen (BxHxT)
215 x 60 x 210 mm
Preis
499 Euro
In Kürze
Der Cambridge Audio MXN10 kann gerade durch sein kleines Format überzeugen. Klang und Bedienung sind absolut HiFi-tauglich. Und das zu einem recht niedrigen Preis.
Vorteile
  • Vollwertiger, natürlicher HiFi-Klang
  • Komfortables Streaming
  • Praktische Direktwahl-Tasten am Gerät
Nachteile
  • Keine Lautstärkeregelung
  • Kein Display
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Cambridge Audio baut auf der hauseigenen „StreamMagic“-Plattform zuverlässige und beliebte Netzwerk-Player wie den CXN V2. Der kostet aber bereits knapp 1000 Euro. Wer weniger ausgeben wollte oder konnte, musste bislang zu anderen Anbieten gehen. Höchste Zeit also für einen kompakten, erschwinglichen Economy-Player: den Cambridge Audio MXN10.

Mit diesem neuen Netzwerk-Player haben die Engländer den Einstieg in ihr Programm glatt halbiert. Das gilt für den Preis, aber auch die Gehäusebreite. Entfallen musste auch das schöne TFT-Display des älteren Bruders, dessen IR-Fernbedienung und noch einige andere Ausstattungsdetails. Aber die braucht ja nicht jeder.

Cambridge Audio MXN10 Dreiseitenansicht
Der Netzwerk-Player MXN10 von Cambridge Audio passt in jedes Regal und versorgt deine Anlage mit allen wichtigen gestreamten Musiksignalen.

Die Einsatz-Szenarien solcher Player sind vielfältig, und nicht jedes Modell ist für jeden Zweck ideal. Weshalb wir auch die Ausstattungs-Unterschiede im Praxistest genau betrachten werden. Zunächst muss der MXN10 aber zeigen, wie viel HiFi-Qualität in ihm steckt. Kleiner Riese oder halbe Portion – diese Frage beantwortet unser Hörtest, der natürlich auch Vergleiche zu beliebten Player-Alternativen zieht.

Cambridge Audio MXN10 im Hörtest: Elegant, weich, aber nicht schlaff

Über seine RCA-Analogausgänge spielt der MXN10 im akustisch moderat optimierten Hörraum an einem Vollverstärker der 3000-Euro-Klasse und Studiomonitoren von Tannoy. Als Teil der AX-Serie plant Cambridge den kleinen Player eher für Einstiegssysteme – etwa um den günstigen Verstärker Cambridge Audio AXA35 – ein. Unsere Testanlage ist da etwas penibler und keines, das kratzige Höhen oder substanzarmen Grundton verzeiht. Muss es beim MXN10 aber auch nicht, denn der kleine Streamer spielt mit ausgewogener Klangbalance und sattem, straffem Bass genau wie ein großer.

Das ist nicht selbstverständlich: Wenn die Arctic Monkeys auf The Car mondäne Retro-Eleganz mit Orchester und geschmeidigem Gesang zelebrieren, dann klingt das über viele Kompaktplayer auch etwas kompakt. Der inzwischen abgelöste Sonos Connect etwa engt das Raumpanorama merklich ein und konzentriert sich etwas zu sehr auf den unteren Mittelton. Das gibt dem Sound zusätzlich eine leicht hohle Färbung und lässt die Tonhöhe der Streicher etwas runtergepitcht wirken.

Cambridge Audio MXN10 Anschlüsse Detail
LAN, WLAN, USB und Bluetooth: Auf diese Arten kommt deine Musik in den MXN10.

Absolut betrachtet klingt der Sonos aber immer noch sehr ordentlich und absolut HiFi-gerecht. Erst im direkten Vergleich mit dem MXN10 beginnen seine kleinen Schwächen aufzufallen – und dann auch zu stören. Der neue Cambridge ist einfach in jeder Hinsicht besser: Im Hochton feiner gezeichnet, im Bass tiefer und kontrollierter, räumlich viel weiter und offener.

Die präzise, detailverliebte Produktion des Arctic-Monkeys-Albums, aber auch das raffinierte Songwriting der Band kannst du so viel besser würdigen und feiern. Spielt das eine Rolle, wenn du die Musik nur nebenher hörst? Fällt der Unterschied auch auf, wenn die HiFi-Anlage älter ist oder schon damals nichts Besonderes war? Ziemlich sicher nicht. Aber je mehr du dich für den Klang interessierst, je genauer und länger du hinhörst, desto mehr lohnt sich der bessere Player.

Wenn du wissen willst, wie der Cambridge Audio MXN10 im Vergleich mit anderen von uns getesteten Netzwerk-Playern abschneidet, wirf doch einen Blick in unsere Bestenliste:

Highres als Klangbonus

Auch gegen den beliebten Bluesound Node kann sich der Cambridge im Hörraum gut behaupten. Der Node wirkt schlanker, prägnanter und etwas heller, das passt je nach Umfeld mal besser, mal schlechter als der eher warme, seidige MXN10. An der Charakteristik ändert sich auch mit Highres-Material nichts, das beide Player bis 192 kHz Samplingrate unterstützen.

Cambridge Audio MXN10 Knopf Detail
Der Cambridge Audio MXN10 strotzt nicht mit Details, ist aber sauber verarbeitet.

Das hört man schon bei den elektronischen Klanglandschaften der Rival Consoles, die der Vinylversion ihres Albums Now Is einen WAV-Download in 96 kHz beilegen, der vermutlich direkt aus ProTools exportiert wurde. Und noch deutlicher bei David Crosbys schönen Album Croz, das für den 96/24-Download (via Highresaudio.com) mit deutlich geringerer Kompression und somit transparenter und natürlicher gemastert wurde.

Der Sonos muss bei Abtastraten oberhalb 48 kHz bekanntlich passen. Aber den hatten wir ja schon bei Lossless-Wiedergabe in CD-Qualität abgehakt. Fragt sich eher, was denn kommen muss, um einen so erwachsen und makellos klingenden Spieler wie den MXN10 noch zu toppen. „Zum Beispiel ein Cambridge Audio CXN V2“, würde Cambridge sagen. Und hat damit recht: Der große Bruder musiziert aufrechter, klarer und mitreißender. Alles andere wäre angesichts des im Vergleich gigantischen Bauteileinsatzes auch enttäuschend gewesen. Rein klanglich stellt der MXN10 die markeninterne Hierarchie also nicht auf den Kopf. Aber er erweitert sie mit erfreulich geringen Genuss-Verlusten um einen großen Schritt in erschwingliche Preisbereiche.

Cambridge Audio MXN10 frontal
Ein Display ist dem größeren Bruder CXN V2 vorbehalten. Per App lässt sich aber auch so der MXN10 gut bedienen.

Cambridge Audio MXN10: Technischer Aufbau und Praxis

Der MXN10 ist ein geballtes Stück Hightech. Das sieht man ihm aber nicht an, weil Cambridge auf jegliche Designschnörkel und auch auf ein Display verzichtet hat. Als Nutzer:in hast du ja sowieso ein Display vor der Nase, nämlich das vom Smartphone oder Tablet. Und darauf läuft die stabile, ausgereifte StreamMagic-App, die keine Bedienwünsche offen lässt und die es kostenlos für Android oder iOS gibt.

Die IR-Fernbedienung fällt also weg, ebenso die Bedienelemente am Gerät – zumindest weitestgehend. Neben dem Standby-Button gibt es immerhin noch vier Preset-Tasten an der Frontplatte, die du frei mit Radiosendern, Songs oder Alben belegen kannst. Weitere 95 Presets erreichst du über den Home-Bildschirm der App ebenfalls mit einem Tipp.

Cambridge Audio MXN10 Preset-Tasten
Auf den vier Tasten an der Front kannst du beliebige Playlists, Sender oder Alben als Preset abspeichern.

In seinen Streamingfähigkeiten unterscheidet sich der MXN10 dagegen nicht von den größeren Modellen. Das ist eine gute Nachricht, denn die gemeinsame StreamMagic-Plattform aller aktuellen Cambridge-Streamer funktioniert hervorragend und mit allen Raffinessen. Gemischte Abspiellisten beliebiger Länge, in denen sich Musikdateien von deinem lokalen NAS-Server oder Rechner mit Streams von Tidal, Qobuz oder Spotify abwechseln dürfen – kein Problem. Gapless-Wiedergabe mit allen Formaten, die das technisch erlauben – logisch.

Navigation im laufenden Track durch Ziehen der Positionsmarke in der Zeitleiste – voilà. Umsortieren, Ergänzen, Kürzen der laufenden Warteschlange – bitte schön. Egal, ob du im Sessel sitzen und ein Album genießen willst, oder eine Party mit deinem Sound beschallen möchtest: Der MXN10 lässt dich nicht im Stich. Und er blamiert dich auch nicht mit rätselhaften Fehlfunktionen, sondern verrichtet stabil seine Arbeit.

Cambridge Audio MXN10 Seitenansicht
Gerade einmal 19 Zentimeter tief ist der MXN10. So passt er auf die meisten Verstärker.

Große Auswahl an Musikquellen

So unscheinbar der MXN10 aussieht, so reich ist das Musikangebot, das er mitbringt. Das beginnt mit Tausenden von Webradio-Sendern, für deren Verwaltung Cambridge einen eigenen Server aufgesetzt hat. Die Suchfunktion ist blitzschnell, das Angebot riesig, die Qualität hängt mehr an den Sendern als am Wiedergabegerät: Linn Radio mit 320 kbps klingt fantastisch, HR2 und SWR2 mit 256 kbps ebenso, die meisten anderen senden mit 128 kbps, was immer noch besser klingt als die meisten FM-Tuner oder DAB.

Deine eigene Festplatten-Musiksammlung kannst du per UPnP-Streaming auf dem MXN10 nutzen. Unser Hörraum-Server mit 3500 Alben lässt sich über die StreamMagic-App komfortabel durchforsten, lange Listen erscheinen wahlweise mit großen Cover-Kacheln oder als kompakte Listen, die sich flüssig durchscrollen lassen. Das ist immer noch nicht überall selbstverständlich: Mit dem Cambridge kommt auch in großen Sammlungen kein Frust auf.

Cambridge Audio MXN10 Rückseite mit Antennen
Zwei Antennen sorgen beim Cambridge Audio MXN10 dafür, dass er sowohl Bluetooth- und WLAN-Signale empfangen kann.

Wenn du UPnP- oder DLNA-Server zu oberflächlich findest, kannst du den Cambridge auch mit dem teuren Edelserver Roon paaren – der MXN10 ist „Roon Ready“. Dein bevorzugter Musik-Streamingdienst läuft auf dem Spieler natürlich auch, solange es kein allzu exotischer ist. Direkt unterstützt werden Qobuz, Deezer, TIDAL und Spotify. Die beiden letzteren arbeiten in der „connect“-Variante, die die Verwendung der jeweils nativen App erlaubt bzw. erfordert.

Dank Chromecast-built-in und Airplay2 finden sich aber auch für zahllose andere Applikationen Wege in den Player. Als ganz simples Streamingwerkzeug kommt Bluetooth hinzu – allerdings ohne den besser klingenden Codec aptX. Und wenn du weder auf Wireless noch auf Netzwerk Lust hast, kannst du auch einfach eine USB-HDD oder einen Speicherstick in die USB-Buchse am Gerät stecken.

Hoch integriertes Innenleben

Ein paar Features der größeren Player bleiben aber schon aus Platzgründen auf der Strecke. Der MXN10 ist ein reiner Netzwerk-Player und spielt keine Nebenrolle als D/A-Wandler, wie beispielsweise der Teac NT-505-X. Mangels Koax-, optischem und USB-B-Eingang kannst du also weder deinen PC noch ein CD-Laufwerk oder den Fernseher anschließen. Auch eine Lautstärkeregelung fehlt dem Player – das ist ein bisschen schade, zumal ähnlich kompakte Mitbewerber von Sonos und Bluesound diese Option mitbringen. Spielst du also mit der Idee, ihn an dein Paar Aktivlautsprecher anschließen zu wollen, musst du die Lautstärke an diesen regeln können.

Cambridge Audio MXN10 Rückseite mit Anschlüssen
Der MXN10 bietet trotz seiner geringen Maße viele Ein- und Ausgänge für dein Musiksignal.

Interessant ist der Vergleich der Wandler- und Audiostufe des MXN mit der des doppelt so teuren CXN V2. Letzterer betreibt nicht den doppelten, sondern gefühlt mindestens den zwanzigfachen Aufwand, mit ganzen Heeren von Bauteilen. Im MXN übernimmt ein einziger, winziger Chip alle Aufgaben und treibt die Ausgangsbuchsen ohne auch nur einen weiteren Pufferverstärker.

Mit anspruchsvollem Musikprogramm zeigt dieser super-geradlinige Aufbau nicht etwa Schwächen, sondern scheint eher über sich hinauszuwachsen: Das alte Genesis-Album Selling England By The Pound, hier aus einem SACD-Rip in 88.2kHz/24bit-FLAC konvertiert, klang jedenfalls äußerst authentisch und dynamisch-frisch. Das ist deutliches HiFi aus einem 500-Euro-Player.

Cambridge Audio MXN10 Zubehör
Viel Zubehör braucht der MXN10 nicht. Zwei Antennen und ein Stromkabel liegen dem Streamer bei. Auf eine Fernbedienung verzichtet Cambridge Audio.

Fazit Cambridge Audio MXN10

Der Cambridge MXN10 konzentriert sich ganz aufs Musikstreaming und liefert für den Preis einen hervorragenden Klang-Gegenwert. Du kannst damit beliebige Anlagen elegant ins Netzwerk holen, den Player entweder analog anschließen oder ihn über seine digitalen Ausgänge zum reinen Datenspender machen. Audiophile, die noch eher skeptisch auf Streaming blicken, überzeugt der Cambridge mit seinem unkomplizierten Bedienkonzept. Verwöhnte Streamingkenner dagegen überrascht er mit seiner klanglichen Kompetenz.

HIFI.DE Testsiegel Netzwerkplayer Cambridge Audio MXN10 8.1 Gut

Technische Daten
Eingänge USB-A, LAN
Audio-Ausgänge 1x Cinch, 1x Koax, 1x optisch
Chromecast Built-In ja
Quellen kabellos AirPlay2, Bluetooth
Integrierte Streamingdienste Tidal, Qobuz, Spotify, Deezer
MQA
Roon ready Ja
Multiroom-fähig Ja (via Chromecast)
Raumeinmessung
Netzwerk LAN, WiFi
Gehäuse-Ausführungen Grau
Abmessungen (BxHxT) 215 x 60 x 210 mm
Mitgeliefertes Zubehör
Gewicht 1,2 kg
Preis 499 Euro

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