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Teac AI-303 im Test: Mini-Amp mit Maxi-Ausstattung

Der Teac AI-303 soll sich genauso gut auf dem Schreibtisch wie im HiFi-Rack machen. Was der kompakte Verstärker drauf hat, hat HIFI.DE geklärt.
HIFI.DE Test | TEAC AI-303
Leistung
2x 50W (8 Ohm), 2x 25W (4 Ohm)
Eingänge
2x Line Cinch, 1x digital TOSLink, 1x digital Koax, 1x digital USB-C, 1x HDMI-eARC
Audio-Ausgänge
1x Lautsprecher, 1x Kopfhörer 3,5mm, 1x Subwoofer (mono)
Quellen kabellos
Bluetooth aptX HD, LDAC
Abmessungen (BxHxT)
215 x 61 x 257 mm
Preis
799 Euro
In Kürze
Wenn es um audiophilen Klang auf kleinem Raum geht, sollte der Teac AI-303 ganz oben auf der Liste stehen. Er verbindet einen topaktuellen D/A-Wandler mit transparentem Klang in einem kompakten, wertigen Gehäuse.
Vorteile
  • Sehr offener, verzerrungsarmer Klang
  • Vorzüglicher D/A-Wandler für alle Formate und Datenraten
  • Vornehme Verarbeitung
Nachteile
  • Begrenzte Leistung
  • Kein Balanceregler
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Hoch- bis höchstwertige Minikomponenten wie der Teac AI-303 haben bei Teac eine lange Tradition. Nachfrage gibt und gab es immer: In vielen Städten kosten schon kleine Wohnungen astronomische Summen. Da will und kann man nicht einfach ein paar Quadratmeter mit HiFi zupflastern. Hinzu kommt der heimische Schreibtisch als Hörplatz, der mit zunehmender Home-Office-Nutzung an Bedeutung gewinnt. Da kann man potenziell unglaublich gut Musik hören – dank Nahfeld-Bedingungen oft besser und präziser als mit der großen Anlage im Wohnzimmer.

Teac AI-303 front schräg von leicht oben
Der Teac AI-303 passt auf jeden Schreibtisch und soll dennoch alles Wichtige für einen vollwertigen Verstärker an Bord haben.

Was du dafür brauchst: einen Verstärker bester Qualität, mit analogen und digitalen Eingängen, mit USB für den Rechner und idealerweise einem Kopfhörerausgang. Was du nicht brauchst: Riesige Leistungsreserven und exzessiven Platzverbrauch. Der Amp soll sich schließlich harmonisch zwischen PC und Monitor einreihen. Der Teac AI-303 verspricht, alle genannten Anforderungen bravourös zu meistern. Wie er in unserem Test abschneidet, erfährst du hier.

Der Teac AI-303 ist in Schwarz und Silber bei Otto erhältlich:

Mit 21,5 Zentimetern ist er kaum breiter als ein Mac Mini. Oder genau halb so breit wie klassische HiFi-Komponenten. Und dabei nur sechs Zentimeter hoch. Viel kleiner kann man so ein Gerät nicht machen – schon weil die ganzen Anschlüsse sonst nicht mehr an die Rückwand passen. Aus jedem Blickwinkel, auf dem Schreibtisch oder im Wohnzimmer, macht der Teac einen guten Eindruck: klein, aber edel, mit dickwandigem, perfekt verarbeitetem Alumantel. So erinnert er schon stark an seinen Bruder, den phänomenal klingenden Netzwerk-Player Teac NT-505-X. Ob er ein großes Zimmer auch mit Musik füllen kann? Für eine Minikomponente ist er ja nicht billig – die Erwartungen entsprechend hoch.

Teac AI-303 im Hörtest: Sauber und schlank

Mit sechs Ohm Impedanz und ordentlichem Wirkungsgrad stellen unsere Tannoy-Monitore Legacy Eaton keine unlösbaren Aufgaben an den Verstärker. Eigenheiten, Stärken und Schwächen eines Amps zeigen sie aber sehr deutlich auf. Beim Teac finden wir von jedem etwas, allerdings mit klar überwiegenden Stärken. Große Räume und leistungshungrige Boxen, das stellt sich schnell heraus, sind tatsächlich nicht das Lieblings-Spielfeld des Teac AI-303.

Teac AI-303 Rückseite totale alle Anschlüsse
Auf der Rückseite des Teac AI-303 wird es ziemlich kuschelig. Denn an Schnittstellen fehlt dem kleinen Amp höchstens ein Phono-Eingang.

Man Alone (Can’t Stop The Fadin’), der Opener des Tindersticks-Albums Distractions, groovt nicht ganz so druckvoll und auch weniger dynamisch als mit dem Roksan Attessa Streaming Amplifier. Der kapitale Zehn-Kilo-Amp schiebt den hypnotischen Beat aus Drumcomputer und Bass, der das Lied elf Minuten lang trägt, nachdrücklicher und raumfüllender durch die Boxen. Stuart Staples‘ Stimme wirkt vor diesem Hintergrund über den Teac gehört zwar plastisch und nah, aber auch spürbar schlanker.

Allerdings kostet der Roksan auch das Doppelte des Teac. Zudem liefen die ersten Vergleiche über die analogen Eingänge der beiden Verstärker. Die sind beim Teac nicht unser Favorit und den digitalen Inputs klanglich unterlegen, wie sich im weiteren Verlauf herausstellt. Wenn du den japanischen Miniamp in Topform hören willst, probierst du ihn am besten über seinen Koax- oder USB-Digitaleingang aus. Auf diesem Weg, mit seinem internen DAC und einem Streamer, etwa dem iFi Audio Zen Stream, als Quelle, spielt er auffallend duftig und sauber – als hätte jemand die Töne einzeln poliert.

Teac AI-303 Logo
Teac hat inzwischen eine ganze Riege an kompakten HiFi-Geräten im Angebot.

Das sorgt für einen auffällig klaren Raumeindruck: Der feine Nachhall des Aufnahmeraums – oder Effektgeräte, die ihn simulieren – ist ständig um die Musik herum wahrnehmbar. Tracey Thorns Stimme und die Percussion-Details auf Nothing Left To Lose von Everything But The Girl (Album Fuse) stehen präzise lokalisierbar im Stereo-Panorama. Zugleich bringt auch jedes kleine Schallereignis seinen eigenen Raumanteil mit, und behält diesen auch, wenn andere Elemente dazukommen.

Clean und klirrarm

Der sehr verzerrungsarme Klang des Teac kommt auch der Klangfarbenvielfalt zugute. Und das ist keine Geschmackssache: mehr Vielfalt ist nie falsch. Jede Spur von Grauschleier, die ein Amp im Klang hinterlässt, ist eine Spur zu viel. Und das ist das, was Verstärker-Klirr macht, und zwar selbst in homöopathischen Dosen: Manchmal hellt er den Sound auf, manchmal dunkelt er ihn ab. Aber er lässt immer etwas von der Farbigkeit und Frische des Klangs verschwinden.

Teac AI-303 Polklemmen Detail
An den Polklemmen des AI-303 finden deine Lautsprecher Platz. Ihr Wirkungsgrad sollte jedoch nicht zu niedrig sein.

Der kleine Teac verhält sich in dieser Hinsicht absolut vorbildlich, lässt jeden Track mit seinem charakteristischen Sound angenehm und musikalisch sprudeln. Verglichen mit einem guten Full-Size-Amps merkt man dann doch, dass der AI-303 auch mal Details unterschlägt. Die 25 Watt, die der Teac laut Datenblatt pro Kanal an 4Ω-Lautsprechern leistet, reichen im Nahfeld für verboten hohe Lautstärken. Und da man in einer Desktop-Hörsituation auch fast immer eine Wand hinter den Lautsprechern hat, relativiert sich auch der etwas schlanke Bass. Bei einer klassischen HiFi-Anlage mit freier im Raum stehenden Lautsprechern und größerem Hörabstand kommt der kleine Teac eben an seine Grenzen.

Seine japanischen Entwickler haben den AI-303 vermutlich bewusst auf die eher schlanke, präzise Seite der Klangwaage getrimmt. Das heißt nicht, dass man mit dem Teac AI-303 in einem Schreibtisch-Setup nicht auch ernsthaft fette Beats hören könnte.

Wie sich der kleine Teac AI-303 im Vergleich mit anderen von uns getesteten HiFi-Verstärkern schlägt, verrät dir unsere Bestenliste:

Teac AI-303: Technischer Aufbau und Praxis

Teac gibt für den AI-303 eine Leistung von 25 Watt an vier Ohm und 50 Watt an acht Ohm an. Pro Kanal, versteht sich. Das ist nicht wirklich viel, aus einem kompakten Gehäuse aber dennoch bemerkenswert. Zumal sich an dem kleinen Verstärker praktisch nur der Stahl-Gehäuseboden nennenswert erwärmt. Und auch dessen Temperatur sich lastabhängig nicht groß verändert. Logisch: derartige Effizienz geht nur mit Schaltendstufen, auch Class D genannt. Teac setzt im 303 ein relativ neues Modul der niederländischen Hightech-Schmiede Hypex ein. Das NC52MP ist das kleinste Mitglied ihrer vornehmsten Baureihe nCore, die uns in verschiedensten Ausbaustufen auch schon in Verstärkern wie dem Cambridge Audio Evo, dem Bluesound Powernode oder dem NAD M10 V2 begegnet sind.

Teac AI-303 Kühlrippen
Die Kühlrippen fallen dezent aus – und dürfen es auch. Dank Class D erwärmt sich der Teac AI-303 nur marginal.

Auch wenn sie intern mit „digital“ anmutenden Pulsfolgen arbeitet, erwartet die Endstufe analoge Eingangssignale. Diese stammen im Teac grunsätzlich aus einem sehr hochwertigen „SABRE“-D/A-Wandler des US-Herstellers ESS. „Grundsätzlich“ deswegen, weil auch die Analogeingänge augenscheinlich den digitalen Weg durch den Verstärker nehmen müssen. Das dieser Umweg nicht zwingend dem Klang schadet, haben wir zuletzt beim Streaming-Verstärker NAD M10 V2 gesehen, der mit Analogsignalen trotz deren vorübergehender Digitalisierung absolut fabelhaft klingt.

Opulent vielseitiger DAC

Der Entwicklungsschwerpunkt liegt beim Teac aber erkennbar auf digitalen Medien, die der 303 in allen Spielarten und mit allen erdenklichen Raffinessen verarbeitet. Dabei reizt der integrierte DAC die technisch sinnvollen Limits der jeweils verwendeten Schnittstellen voll aus. Koax- und optische Eingänge unterstützt er bis 192 kHz Samplingrate und 24 Bit Wortbreite.

Teac AI-303 Fernbedienung
Die Fernbedienung erlaubt dir, sämtliche Einstellungen – mit Ausnahme des Crossfeeds, für den du aber ohnehin in Kabelnähe des AI-303 sein musst – auch vom Sofa aus vorzunehmen.

Mit der gleichen Auflösung dürfen Tonsignale auch über den HDMI-eARC-Anschluss in den Amp strömen. Es gibt durchaus Fernseher, die entsprechende Mediaplayer an Bord haben. Im Alltag bedeutender ist aber sicher der Komfortgewinn durch eARC, das Steuerinformationen zwischen TV und Amp austauscht. So gehorcht die Lautstärke des Teac der TV-Fernbedienung und der Amp schaltet sich automatisch zusammen mit dem Fernseher ein.

Noch höhere Auflösungen sind über den USB-C-Eingang des AI-303 möglich: Dein PC oder Mac (letzterer sogar ohne spezielle Treiber) kann dem Teac-DAC auf diesem Wege Auflösungen bis 32 Bit und 384 kHz schicken. Oder auch deren exotisches Einbit-Äquivalent, nämlich DSD512 mit 11,2 Megahertz Abtastrate.

Teac AI-303 Hi-Res Logo
Über seine digitalen Eingänge kann der AI-303 hochwertige Highres-Streams verarbeiten.

Selbst beim Bluetooth hat Teac nicht gespart. Der Empfänger verarbeitet nicht nur die Codecs AAC und aptX, sondern sogar die lossless Varianten LDAC und aptX HD. Mit vollwertigem MQA-Decoding stellt der AI-303 zudem sicher, dass zum Beispiel Nutzer des teuren Tidal-Abos „HiFi Plus“ in den Genuss maximal hochauflösender Streams kommen.

Einstellbares Upsampling, wählbare Digitalfilter

Wie alle modernen DAC-Chips verfügt auch der verwendete ESS-Wandler über integrierte Digitalfilter. Teac ergänzt diese durch hauseigene Algorithmen, und ermöglicht dir als Nutzer:in, den Klang ganz subtil in die eine oder andere Richtung feinzutunen. Zwei Grund-Charakteristiken stehen zur Wahl: der Standard-FIR-Filter, der messtechnisch die saubersten Ergebnisse liefert, sowie Teacs RDOT-Algorithmen, die auf intelligenter Mustererkennung basieren und besonders natürliche Klangfarben bewirken sollen.

Teac AI-303 Seitenansicht
Ein stabiles Metallgehäuse umgibt die Elektronik des Teac AI-303. Drei Füße sorgen für stabilen Stand.

Wie viel Freiheit du RDOT lässt, kannst du vierstufig einstellen. Ein 44.1-kHz-Signal (etwa von Tidal oder einem CD-Player) kann der Teac wahlweise naturbelassen, mit doppelter, vier- oder achtfacher Rate an den ESS übergeben. Dessen bordeigene Filter übernehmen dann den Rest. Das heißt: je weniger du RDOT rechnen lässt, desto mehr „hörst“ du den ESS, und umgekehrt.

Ein richtiges Display hat der Teac nicht. Wie du den Wandler konfiguriert hast und welches Signal anliegt, zeigt er dir über seine sieben Eingangs-LEDs an, die dazu kurzzeitig in bestimmten Kombinationen aufleuchten. Als wäre das nicht genug, arbeitet die LED-Reihe auch noch als rudimentäre Lautstärkeanzeige und vermeldet bei Bluetoothsignalen sogar den aktuell verwendeten Codec.

Teac AI-303 LEDs auf Front Bluetooth AAC
Je nach Musikquelle und Auflösung leuchten unterschiedliche Lampen. Zudem fungieren sie als Pegelanzeige.

Das ist schon arg unübersichtlich, zumal einige der LEDs dann auch noch die Farbe wechseln können. Zur Entschlüsselung gibt’s eine Tabelle, und nach etwas Gewöhnung fanden wir die Lösung gar nicht mehr so schlecht. Denn alles, was hier angezeigt wird, ist entweder rein informativ oder hat – wenn einstellbar – nur sehr geringen Einfluss auf den Klang. Dafür kann man jetzt zum Beispiel ein teures, potenziell störaktives Text-OLED einbauen – nötig ist es nicht.

Kopfhörerausgang mit Crossfeed

Wichtig am Desktop: ein ordentlicher Kopfhöreranschluss. Den hat der AI-303 auf jeden Fall, und auch mit ausreichend Leistung für ineffiziente HiFi-Kopfhörer wie unseren Sennheiser HD 800 S. Die 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse ist hier vier- statt dreipolig ausgeführt. Das soll mit entsprechender Verkabelung Vorteile bringen, während du mit normalen Steckern keinen Unterschied merkst. Echt symmetrisch ist der Ausgang deshalb aber nicht: Die Minus-Anschlüsse der beiden Kanäle sind laut Schaltbild nicht „heiß“, sondern liegen auf Masse.

Teac AI-303 Crossfeed und Lautstärke
Direkt neben dem Lautstärkeregler sitzt das Rädchen für den Crossfeed. Eine schöne Spielerei für Kopfhörerfans.

Der „Crossfeed“-Regler neben dem Volume-Drehknopf wirkt zwar auch auf die Lautsprecherausgänge, hat aber nur mit Kopfhörern wirklich Sinn. Wenn dir die Stereo-Kanaltrennung bestimmter Aufnahmen via Headphone zu krass erscheint, kannst du sie hier stufenlos verringern – bis hin zu komplettem Mono, wenn du den Regler ganz nach rechts drehst. Wir hätten uns einen Balanceregler noch dringlicher gewünscht, dieser fehlt aber leider.

Unser Fazit zum Teac AI-303

Der Teac AI-303 ist maßgeschneidert für feinstes Desktop-Audio: Er bringt genügend Leistung mit, um hochwertige Monitore im Nahfeld anzutreiben. Er übernimmt per USB-Eingang dein Computer-Audio in nahezu beliebiger Auslösung. Und er passt trotz deiner umfangreichen Ausstattung noch auf jeden Schreibtisch. Aber auch in kleinen Wohnzimmern kann er dank HDMI-eARC und Bluetooth den platzsparenden Hightech-Entertainer geben.

HIFI.DE Testsiegel HiFi-Verstärker TEAC AI-303 8.5

 

Hier geht’s direkt zum Deal des Teac AI-303:

Technische Daten
Leistung 2x 50W (8 Ohm), 2x 25W (4 Ohm)
Eingänge 2x Line Cinch, 1x digital TOSLink, 1x digital Koax, 1x digital USB-C, 1x HDMI-eARC
Audio-Ausgänge 1x Lautsprecher, 1x Kopfhörer 3,5mm, 1x Subwoofer (mono)
Quellen kabellos Bluetooth aptX HD, LDAC
Netzwerk
Gehäuse-Ausführungen Schwarz, Silber
Abmessungen (BxHxT) 215 x 61 x 257 mm
Gewicht 2,3 kg
Mitgeliefertes Zubehör Fernbedienung
Preis 799 Euro

Dein Verstärker soll den Streamer direkt integriert haben? In unserer Bestenliste findest du alle von uns getesteten Streaming-Verstärker:

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