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Naim Mu-so 2 im Test: Elegantes All-In-One-Musiksystem

Don't call it Soundbar! Die Naim Mu-so 2 ist eine All-in-One-Musikanlage mit echtem HiFi-Anspruch – und HDMI-Eingang. Was sich unter der schicken Holzoberfläche verbirgt, erklären wir dir in unserem Test.
Naim Muso 2 | HIFI.DE Test
Leistung
450 Watt (6 x 75 Watt)
Eingänge
HDMI, opt. Digital, AUX (Miniklinke), WLAN, LAN
HDMI ARC / eARC
Ja / Nein
Quellen kabellos
AirPlay 2, Bluetooth, Spotify Connect, Chromecast, WLAN, UPnP, Roon
Streaming
Spotify Connect, TIDAL, Qobuz, Internetradio, Podcasts
Abmessungen (BxHxT)
628 x 122 x 264 mm
Gewicht
11,2 kg
Preis
1.699 Euro / 1.799 Euro (Wood Edition)
In Kürze
Knackiger Bass und ein Faible für Stimmen machen die Naim Mu-so 2 zu einer idealen Alternative für eine Soundbar. Darüber hinaus zeigt sie aber auch echte HiFi-Tendenzen und sieht zudem echt schick aus.
Vorteile
  • Satter Sound mit knackigem Bass
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Umfangreiche App
Nachteile
  • Im Mitteltonbereich etwas diskret
  • Klangeinstellungen könnten umfangreicher sein
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Naim ist eine der großen Marken der britischen HiFi-Szene. Neben hochwertigen Verstärkern, Streamern und CD-Playern stellt die Marke aber auch kompakte Lösungen her, mit denen du möglichst einfach und in hoher Qualität Musik hören können sollst. Eines dieser All-in-One-Systeme ist die Naim Mu-so, das es schon in der zweiten Generation gibt. Sie soll gleichzeitig Streamer, Verstärker und Lautsprecher sein. Durch ihre flache Form soll sie aber auch unter deinen Fernseher passen, und HDMI mit ARC hat sie auch. Wir haben uns die schicke Naim Mu-so 2 in ihrer Wood Edition näher angeschaut.

Naim Mu-so 2 Linke Ecke Steuerrad
Die Naim Mu-so 2 soll eine elegante Alternative für Soundbar und HiFi-Anlage sein.

In Kürze: Das kann die Naim Mu-so 2

Soundbar oder komplette HiFi-Anlage? Die Naim macht es dir mit der Einordnung nicht leicht. Aber was ist die Mu-so jetzt überhaupt? Fest steht, dass sie flach genug ist, um bequem unter den Fernseher zu passen. Die HDMI-ARC-Schnittstelle auf der Unterseite ist ein weiteres Indiz dafür, dass du den aktiven Lautsprecher auch als Soundbar benutzen kannst. Wie du in unserem Klangtest weiter unten nachlesen kannst, lohnt es sich immens.

Neben den Eigenschaften als Soundbar wartet die Naim Mu-so 2 aber auch mit einem luxuriös gestalteten Gehäuse auf, in dem sich absolute Hightech-Zutaten verbergen. Ein Verstärker mit 450 Watt, ein Streamer mit allen wichtigen Streamingdiensten und sechs Treiber machen das Angebot komplett. Wenn du so willst, bekommst du also auch ein Paar Aktiv-Lautsprecher in einem einzigen Gehäuse. Noch beeindruckender: Die Naim Mu-so 2 lässt sich per WLAN mit weiteren Naim-Produkten zu einem Multiroomsystem ausbauen.

Physische Quellen wie Plattenspieler oder CD-Player enthält die Naim Mu-so 2 hingegen nicht. Das hätte dem schlanken Design zugegebener Maßen auch stark geschadet. Es gibt aber natürlich auch All-in-One-Lösungen, die deine Musikplatten auslesen können. The+Record Player von Plus Audio fokussiert sich auf Schallplatten, das Sonoro Meisterstück auf CDs.

Die Naim Mu-so 2 gibt es in mehreren Versionen:

Aufbau: Stereo-Musiksystem für alle Einsätze

Hinter der wellenförmig geschwungenen Stoffbespannung versteckt sich die Schallwand der Mu-so 2. Hier findest du sechs Treiber: Zwei Gewebekalotten für den Hochtonbereich, zwei Mitteltöner, die an den beiden Enden sitzen und zwei mittig platzierte Tieftöner. Der Aufbau ist also komplett symmetrisch und kann so ein Stereosignal ausgeben. Natürlich kannst du bei einer Breite von knapp 63 Zentimeter nicht eine besonders große Abbildung erwarten. Um die zu hören, müsstest du theoretisch mit der Nase am Gerät kleben. Dennoch können die sechs Treiber ordentlich Gas geben und auch durchaus ein gewisses Maß an Räumlichkeit erzeugen.

Im Bassbereich unterstützt eine Bassreflexöffnung die zwei Tieftöner bei ihrer Arbeit und pustet einen Teil der Schallenergie aus der Unterseite der Mu-so heraus. Viel Platz für einen Bassport hat Naim der Mu-so 2 allerdings nicht gelassen. Der massive Acrylsockel nimmt fast die gesamte Breite der Mu-so ein. So steht der elf Kilo schwere Aktivlautsprecher allerdings bombenfest auf deiner Anrichte.

Überschaubare Anschluss-Vielfalt

Normalerweise findest du auf der Rückseite deines Verstärkers oder Lautsprechers alle nötigen Anschlüsse. Wenn du dich über die Mu-so beugst, siehst du hingegen nur eines: dicke Kühlrippen. Die sehen nicht nur cool aus, sondern suggerieren auch, dass der interne Verstärker eine Menge Abwärme erzeugen kann. Trotz seiner kompakten Maße wirkt die Mu-so auf diese Weise sehr erwachsen. Aber natürlich hat Naim auch an Eingänge gedacht.

Naim Mu-so 2 Eingänge Unterseite
Auf der Unterseite des Holzgehäuses findest du die Schnittstellen der Naim Mu-so 2.

Du findest sie gut versteckt auf der Unterseite. Neben einer LAN-Buchse für sicheres Highres-Streaming sitzt hier eine Klinkenbuchse für analoge Signale und ein optischer Eingang für digitale Quellen. Der HDMI-Stecker ist zwar nicht beschriftet, ist aber dennoch mit ARC- und CEC ausgestattet. Du kannst also problemlos den Ton deines Fernsehers an die Mu-so 2 weiterleiten. Als einzige im Alltag sichtbare Schnittstelle besitzt die Naim Mu-so 2 einen USB-Slot an der rechten Seite. Das vereinfacht seine Benutzung erheblich. Allerdings verzichtet Naim – sicherlich auch aus Platzgründen – auf weitere Anschlussmöglichkeiten.

Naim Mu-so 2 USB-Slot
An der rechten Seite der Naim Mu-so 2 findest du eine USB-Buchse, mit der du noch mehr Musik zum Lautsprecher schicken kannst. Das kleine Loch daneben dient dem Factory Reset.

Die Naim Mu-so 2 im Klangtest

Die Naim Mu-so 2 zeigt vom ersten Ton an ihren feinfühligen Charakter. Musik wird nicht mit der von den enormen Leistungsreserven suggerierten Gewalt in dein Gesicht geschleudert, sondern sanft im Raum verteilt. Hier waren Profis am Werk, die nicht die zehnte, auf Effekte scharf gemachte Soundbar herausbringen wollten. Im Mittelpunkt steht die Musik – und ganz besonders Stimmen. Diese setzt die Naim Mu-so 2 ganz besonders markant in Szene.

Das zeigt sich zum Beispiel bei Movement von Motorcitysoul. Die Sängerin tritt deutlich vor die elektrischen Klänge, ohne dass der Rest in die Banalität abrutschen oder die hohen Töne nerven würden. Du hast bloß das Gefühl, das Gesungene etwas besser verstehen zu können. Dann setzt der Bass ein. Denn dieser Track ist nicht umsonst einer unserer Lieblings-Testsongs. Der Bass des Stücks reicht nicht nur weit hinab, er zeigt auch ganz offen auf, wenn ein Lautsprecher zwar „tief kann“, es dabei aber mit der Kontrolle nicht ganz so genau nimmt.

Musikalisch, mit leichter Schwäche im Mitteltonbereich

Natürlich kommen die beiden ovalen Tieftöner der Naim Mu-so 2 irgendwann an ihre Grenzen. Dass sie aber überhaupt so weit hinabreichen – und dabei auch noch konturiert und sauber jeden einzelnen Tonsprung mitverfolgen, verlangt uns Respekt ab. Je nach Aufstellung kann es übrigens nötig werden, den Bass über die Raumanpassung in der App etwas abzusenken. Besonders, wenn du den Lautsprecher nicht direkt an die Vorderkante deines Sideboards stellen kannst, solltest du hier etwas experimentieren. Je näher die Naim Mu-so 2 an der Wand steht, desto stärker wirkt ihr Bass.

Naim Mu-so 2 Treiber
Mit ihren sechs Treibern kann die Naim Mu-so 2 einen satten Sound erzeugen. | Bild: Naim

Dieses Bild des musikalisch-bassstarken Klangbalkens zieht sich quer durch unseren Test. Rammsteins Donaukinder machen genauso viel Spaß wie Cosmo Sheldrake mit Rich. Bei letzterem fallen besonders deutlich die schmatzenden Töne auf, die Sheldrake als Beat unterlegt. Auch diese dürften ungefähr im Frequenzspektrum menschlicher Stimmen liegen.

Leider verhält sich die Mu-so 2 gerade zwischen den hohen und tiefen Tönen etwas schüchtern. Der Mitteltonbereich bekommt so je nach Song einen etwas dumpfen Charakter. Gerade bei der sonst so markanten Gitarre am Anfang von So Long, and Thanks for All the Fish von A Perfect Circle wird dieser Wesenszug deutlich – bleibt sie doch merklich hinter den anderen Bestandteilen des Songs zurück. Je nach Aufstellung wirken Songs, trotz der hervorragenden Hochtöner, etwas dumpf.

Perfekter Sound für deinen TV

An einen Fernseher angeschlossen zeigt sich der Lautsprecher von seiner besten Seite: Die Naim Mu-so 2 verhilft jedem noch so schwer verständlichen Dialog zu mehr Klarheit, ganz ohne dafür auch nach oben hin grell werden zu müssen. Die Mu-so bleibt eine exzellente Musikanlage und definitiv keine Soundbar. Du kannst sie aber, wenn du möchtest, wie eine verwenden, und von dem Ergebnis begeistert sein.

Praxis: Form und Funktion vom Feinsten

Design und Funktionalität sollten immer Hand in Hand gehen. Dieses Credo scheint Naim zum Leitsatz erkoren zu haben. Selten haben wir eine so attraktive Bedienung am Gerät gesehen, wie bei der Naim Mu-so. Das große Steuerrad auf der Oberfläche sieht nicht nur todschick aus, es vereint auch eine mechanisch bedienbare Lautstärkeregelung mit einem Touchsensor für die Musiksteuerung und Quellenwahl. Du kannst zwar auch die beigepackte Fernbedienung für all das benutzen, in unserem Test haben wir das aber kaum getan. Zu viel Spaß macht die Bedienung am Gerät. Das Rad leuchtet auf, sobald du dich ihm mit deiner Hand näherst und lässt sich sehr „smooth“ und mit genau dem richtigen Grad an Widerstand drehen.

Naim Mu-so 2 Steuerrad Menü Presets
Über den Touchscreen im Steuerrad kannst du unter anderem auf bis zu fünf Presets zugreifen.

Die gleiche Steuereinheit faszinierte uns bereits beim Naim Uniti Atom. Auch der kompakte Streaming-Verstärker ließ sich spielend leicht steuern und konnte mit seinem hervorragenden Klang überzeugen.

Bedienung über App

Natürlich stellt dir Naim auch eine passende App kostenlos zur Verfügung. Du findest sie im Google Play Store und im App Store. Mit ihr lassen sich alle Einstellungen an der Mu-so 2 vornehmen. Streamingdienste wie Tidal, Spotify, Qobuz oder Amazon Music lassen sich hier genauso einfach einbinden und bedienen, wie deine eigene digitale Musiksammlung. Naim verspricht dir zudem eine höchstmögliche Auflösung von 384 kHz und eine Bittiefe von 24 Bit (32 Bit per UPnP). Solltest du also über Highres-Musik verfügen, kann die Mu-so 2 diese auch adäquat wiedergeben. Allerdings nur in den Audio-Formaten WAV, FLAC, AIFF und ALAC.

Das von Tidal für Highres-Musik benutzte Format MQA wird nicht unterstützt. Wenn du also über einen Tidal-HiFi-Plus-Account verfügst, darfst du dich nicht wundern, wenn du deine Musik „nur“ in CD-Qualität genießen kannst. Jedoch ist es eh fraglich, inwiefern die Naim Mu-so 2 dafür ausgerichtet ist, diesen Unterschied hörbar zu machen. Dafür solltest du vermutlich eher auf ein gutes Paar Regal– oder Standlautsprecher samt passendem Verstärker setzen. Falls du schon über eine passende MQA-zertifizierte HiFi-Anlage verfügst, kannst du Tidal HiFi Plus momentan günstig ausprobieren:

Mit der App kannst du zudem den Klang deines Lautsprechers an seine Aufstellung und deinen Raum anpassen. Leider gibt es abgesehen von den drei Presets „Keine Anpassung“, „In der Nähe einer Wand“ und „In der Nähe einer Ecke“ keine weiteren Einstellmöglichkeiten. Ein Equalizer existiert also nicht, ebenso wenig ein Preset für eine „Desktop“-Aufstellung mit einer großen reflektierenden Fläche vor derm Gerärt. Dafür kannst du Lippensynchronität zwischen deinem Fernseher und der Naim Mu-so 2 stufenlos anpassen.

Design: Hochwertige Materialien und perfekte Verarbeitung

Die Naim Mu-so 2 strahlt aus jedem Betrachtungswinkel Qualität aus, und das nicht nur in der edlen Wood Edition, die uns zum Test zur Verfüwgung stand. Strahlen ist hier tatsächlich wortwörtlich gemeint. Schaltest du die Mu-so 2 ein, werden sowohl der Lautstärkeregler als auch der Acrylglassockel von versteckten LEDs beleuchtet. In der App kannst du die Leuchtkraft der Lämpchen selbst bestimmen. Die eckige Form wird durch die nach vorne gewölbte Stoffabdeckung und das freundliche, helle Holzfurnier abgemildert. Was bleibt, ist ein zwar großes, aber dennoch stilechtes Klangmöbel.

Naim Mu-so 2 Abdeckung seitlich
Die Abdeckung liegt nicht flach an, sondern wölbt sich wie eine Welle nach vorne und löst so die starre Form der Naim Mu-so 2 auf.

Beim Holzfurnier, das der Mu-so 2 Wood Edition ihren Namen gibt, handelt es sich im Übrigen um Abachi, eine in Afrika beheimatete Baumart, die stark von illegaler Abholzung betroffen ist. Zwar bezeichnet Naim das verwendete Holz als nachhaltig, warum aber überhaupt auf diesen Rohstoff zurückgegriffen werden muss, wenn der Effekt durch mehrere Schichten Lack sowieso dem eines hellen Eichenfurniers ähneln soll, erschließt sich uns nicht. Davon völlig unabhängig ist die Verarbeitung des Holzes makellos und verleiht der Mu-so 2 ein sehr edles Antlitz, das sehr gut mit dem hellen Aluminium harmoniert.

Naim Mu-so 2 Frontal Alu
In der normalen Version besteht der Korpus der Naim Mu-so 2 aus Aluminium. | Bild: Naim

Zusätzlich zu der von uns getesteten Wood Edition gibt es die Naim Mu-so 2 natürlich noch in der herkömmlichen Version aus eloxiertem Aluminium. Hier hast du die Wahl zwischen vier verschiedenen Abdeckungen: Schwarz, Oliv, Pfauenblau und Terrakotta. Interessanterweise lässt sich auch der Hintergrund der Naim-App anpassen. Hier kannst du dich zwischen sogar zwischen 16 verschiedenen Farben und Mustern entscheiden.

Fazit: Naim Mu-so 2

Egal, ob du deinem Fernseher einen edlen Lautsprecher zur Seite stellen willst, oder deine Musik ohne Kabelgewirr genießen möchtest, die Naim Mu-so 2 ist definitiv eine Lösung. Mit ihrem knackigen Bass und hervorragender Sprachverständlichkeit wird jeder Dialog verständlich und jede Explosion hautnah erlebbar. Mit der Integration aller wichtigen Streamingdienste sowie Internetradio steht dir zudem die ganze Welt der Musik offen. Das alles kommt in einem schicken Gehäuse, das du entweder in Holzoptik oder Alu bekommen kannst. Wenn du also nicht den nötigen Platz für zwei Lautsprecher hast, kann das HiFi-System Naim Mu-so 2 eine tolle Alternative sein.

HIFI.DE Testsiegel All-in-One-System Naim Mu-so 2 8.9

Hier geht es direkt zu den Angeboten der Naim Mu-so 2:

Technische Daten
Bauart Soundbar
Leistung 450 Watt (6 x 75 Watt)
Eingänge HDMI, opt. Digital, AUX (Miniklinke), WLAN, LAN
HDMI ARC / eARC Ja / Nein
Quellen kabellos AirPlay 2, Bluetooth, Spotify Connect, Chromecast, WLAN, UPnP, Roon
Ausgänge
Streaming Spotify Connect, TIDAL, Qobuz, Internetradio, Podcasts
Sprachassistenten
HiRes-Wiedergabe max. 384 kHz / 32 bit, DSD128
Bedienung App, Fernbedienung, Gerät
Abmessungen (BxHxT) 628 x 122 x 264 mm
Gewicht 11,2 kg
Verfügbare Farben Abachi-Furnier
Preis 1.699 Euro / 1.799 Euro (Wood Edition)

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