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ELAC JET 6: Der legendäre Hochtöner geht in die 6. Generation

Einer der berühmtesten Hochtöner der HiFi-Welt geht in die 6. Runde. Wann du den von Hand gefalteten JET 6 in Aktion erleben kannst, verraten wir dir hier.
ELAC JET 6 Bild: ELAC

Wenn einer der weltweit bekanntesten Hochtöner ein Update erhält, lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Der JET-Hochtöner von ELAC ist technisch so weit von herkömmlichen Hochtonkalotten entfernt, wie Musikstreaming von Schallplatten. Wir bei HIFI.DE haben uns bereits in einigen Tests von der Performance des AMT überzeugen können. Wir erklären dir hier, was den ELAC JET 6 von seinem Vorgänger unterscheidet – und was ein AMT überhaupt ist.

ELAC JET 6: Ein AMT auf der Überholspur

28 Jahre ist es her, dass der Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater des jetzigen JET-Hochtöners die Front der ersten ELAC-Lautsprecher zierte. Dem vorausgegangen ist eine lange Entwicklungszeit auf Grundlage des von Dr. Oskar Heil entwickelten Hochtöner-Prinzips. Herkömmliche Hochtöner – beispielsweise Hochtonkalotten aus Gewebe, wie sie in 90 Prozent der von uns getesteten HiFi-Lautsprecher verwendet werden – erzeugen den Schall dadurch, dass sie kolbenartig vor- und zurückschwingen.

ELAC JET 6 Hochtöner frontal mit Schutzblech
Der neue Hochtöner JET 6 verspricht, die Hochtonperformance der ELAC-Lautsprecher weiter zu verbessern. | Bild: ELAC

Der Air-Motion-Transformer, kurz AMT, geht hier andere Wege. Die Membran ist rechteckig und vielfach gefaltet – wie ein Fächer oder ein Akkordeon. Durch Magnetkräfte wird diese Membran zusammengedrückt und wieder auseinandergezogen. Luft wird aus den Lamellen gedrückt und wieder in sie hineingesogen. Dadurch beginnt sie zu schwingen und Schall entsteht.

Warum aber dieser enormen Aufwand? Der Hochtonbereich moderner Lautsprecher reicht gerne bis 20.000 Hertz oder noch höher. Eine enorme Belastung, schließlich muss der Hochtöner genauso häufig vor- und zurückschwingen. Das erfordert starke Magnete und genaues Timing.

Ein AMT-Hochtöner muss, um die gleiche Frequenz zu erreichen, viel weniger Strecke zurücklegen. Die Lamellen bewegen sich viel geringer. Da der AMT deutlich größer ausfallen kann als eine Kalotte, bleibt das Volumen an bewegter Luft dennoch gleich groß oder ist sogar noch größer. Trotz der viel kleinere Bewegungen, kann der AMT also gleiche Lautstärken erreichen, ohne an seine Belastungsgrenzen zu kommen. Dabei lässt er sich zudem besser kontrollieren.

ELAC JET 6 Hochtöner Membran offen
Die Lamellen lassen sich deutlich flinker bewegen, als eine herkömmliche Hochtonmembran. | Bild: ELAC

All das sorgt dafür, dass ein AMT-Hochtöner wie der JET 6 in Frequenzbereiche vorstoßen kann, von denen andere Hochtöner nur träumen. Im Falle des JET 6 heißt das eine lineare Frequenzwiedergabe von 400 – bis 50.000 Hertz. Selbst für junge, menschliche Ohren ist bei maximal 20 kHz Schluss. Das weiß auch ELAC. Ist die Belastungsgrenze jedoch so weit in den nicht mehr wahrnehmbaren Bereich geschoben, kannst du sicher sein, dass der JET 6 im hörbaren Bereich absolut sauber arbeitet.

28 Jahre Handwerkskunst aus Kiel

Die erste Version des JET, übrigens ein Akronym für „Jet Emisson Tweeter“, wurde von der Presse als noch zu hart im Klang verschrien. Seitdem ist viel passiert und viele Verbesserungen später würde dieses Urteil wohl niemand mehr fällen. Eine Sache ist in all den Jahren jedoch gleichgeblieben. Immer noch werden die Folien des JET-Hochtöners von Hand gefaltet. Eine Gruppe erfahrener Hände haben sich bisher gegen jeden noch so teuren Roboter durchgesetzt. Nur die Leiterbahnen werden automatisiert aufgeklebt. Kein Wunder also, dass ELAC das Geheimnis des Hochton-Origamis für sich behält. Auch bei Werksführungen durch das Werk in Kiel bleibt dieser Bereich tabu.

ELAC JET 6 Hochtöner geöffnet
ELAC JET 6 Hochtöner Aus dem Wechselspiel der auf der Rückseite der Membran angebrachten Leitbahnen und dem starken Neodym-Magneten entsteht Schall. | Bild: ELAC

Und das aus gutem Grund: Inzwischen der JET zum Markenzeichen von ELAC herangewachsenen. Nur die günstigeren Serien und Aktivlautsprecher der Firma verzichten noch auf ihn. In welchen ELAC-Lautsprechern du schon bald den neuen JET 6 hören kannst, verraten wir dir weiter unten.

Das ist neu an ELACs JET 6

Beim JET 6 hat ELAC erneut am Folienlayout gewerkelt, was das Abstrahlverhalten weiter verbessern soll. Auch das geschlitzte Schutzblech vor der Membran wurde verfeinert. Hier sitzen nun vier schmalere Sprossen, statt der ehemals drei breiten. Das klingt vielleicht auf den ersten Blick marginal, soll aber die Hörbarkeit feinster Nuancen erleichtern. Eine von vielen patentierten Technologien, die nun neu dazugekommen sind, erkennst du jedoch nicht auf den ersten Blick. Der JET 6 setzt jetzt auf das Prinzip der ungleich bewegten Massen. Die Physik soll ELAC hier unter die Arme greifen und klangschädigenden Resonanzen den Garaus machen.

ELAC Elegant BS 312.2: Legendäre Kompaktbox jetzt mit JET 6

Die Geschichte der kleinen Box mit dem massiven Aluminium-Gehäuse reicht noch weiter zurück, als die des JET-Hochtöners. Doch war einer ihrer Vorfahren eine der ersten Lautsprecher, die vom AMT profitieren konnten. Die BS 312 wurde schon Problemlöser oder gar „Little Wonder“ genannt, weil sie mit einer Grundfläche von gerade einmal 12 x 28 Zentimetern mehr Kontrolle und Bühnenabbildung hinlegen konnte, als so manche Regalbox mit dreifachem Volumen.

Dass auch ELAC immer noch große Stücke auf die kleine Box hält, siehst du daran, dass der Klassiker auch nach 30 Jahren immer noch fast unverändert hergestellt wird. Die aktuelle Version trägt den Titel ELAC Eleganz 312.2 und setzt jetzt ebenfalls auf den JET 6. Für den Tieftonbereich stellt ELAC dem JET 6 den komplett überarbeiteten AS-XR-Treiber zur Seite. Eine größere Schwingspule im Neodym-Magnetsystem soll dessen Membran noch effektiver antreiben.

ELAC Elegant BS 312.2 mit JET 6
Auch beim „Little Wonder“ Elegant BS 312.2 kommt der neue JET 6 von ELAC zum Einsatz. | Bild: ELAC

Nach wie vor setzt ELAC bei der Elegant BS 312.2 auf ein Gehäuse aus Aluminium. Ein Reflexrohr auf der Rückseite unterstützt den Basstreiber bei seiner Arbeit. Dadurch, dass die Schallwand so klein ausfällt, soll sich der Schall fast ungehindert in alle Richtungen ausbreiten können. Ein Grund, warum der Lautsprecher verspricht, viel größer zu klingen, als er ist.

Das Paar ELAC Elegant BS 312.2 ist ab sofort für 1.798 Euro erhältlich. Du hast die Wahl zwischen den Hochglanzvarianten Schwarz und Weiß. Als Zusatz-Feature zum 30. Jubiläum kannst du dir gegen Aufpreis eine farbige Stoffabdeckung aussuchen. Du hast die Wahl zwischen den Farben Blau, Rot, Gelb und Schwarz.

Die Lautsprecher-Serien Solano und Vela schon mit JET 6 – Concentro-Serie folgt

Noch vor der Elegant BS 312.2 bekamen die Lautsprecher der Solano- und der noch hochwertigeren Vela-Serie das Klang-Update. Dass ein so wichtiges Merkmal zuerst in einem Lautsprecher der gehobenen Mittelklasse zum Einsatz kommt, ist ungewöhnlich. Normalerweise findest du in der HiFi-Welt eher das Gegenteil: Neue Innovationen werden erst am Flaggschiff angewendet und sickert dann auf günstigere Produkte.

In den luxuriösen Lautsprechern der Concentro-Serie sitzt der Hochtöner zentriert inmitten des Mitteltöners. Dieser aufwendige Aufbau soll dem Ideal einer Punktschallquelle in Hoch- und Mitteltonbereich möglichst nahekommen. ELAC braucht dafür aber auch eine Sonderform des JET 6. Daher wird die neue Concentro-Serie erst im ersten Halbjahr 2024 erwartet. Sobald es so weit ist, freuen wir uns darauf, sie für euch zu testen.

Wir konnten uns bereits selbst eine Meinung zur Solano- und Vela-Serie bilden. Denn die Standlautsprecher ELAC Solano FS 287 und ELAC Vela FS 407 haben in unseren Tests bleibenden Eindruck hinterlassen.

Beide zeichneten sich durch eine fantastische Auflösung auf, dem kein Detail deiner Musik entgeht. Dazu gesellte sich eine Räumlichkeit, die nicht nur allen Musiker:innen ihren Platz zuwies, sondern auch den Raum zwischen ihnen genau definierte.

Du kannst also sehr gespannt sein, wie sich diese Performance durch die nächste Generation des JET-Hochtöners steigern soll. Bis es so weit ist, findest du alle von uns getesteten Standlautsprecher in unserer Bestenliste:

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