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Radiant Acoustics Clarity 4.2 im Test: Kleine Box, die Berge versetzt

Die Radiant Acoustics Clarity 4.2 wächst klanglich weit über ihr Mini-Format hinaus. Kein Wunder, da hinter ihr einige der bekanntesten Personen der HiFi-Branche stehen.
Radiant Acoustics Clarity 4.2 im Test – Titelbild
Treiber
2 (1x Hochtöner, 1x Tieftöner)
Frequenzbereich
40 – 22.000 Hz
Abmessungen (BxHxT)
164 x 260 x 194 mm
Verfügbare Farben
Schwarz, Weiß, Walnuss
Paarpreis
2.598 Euro
In Kürze
Lass dich von ihrer Größe nicht täuschen: Die Radiant Acoustics Clarity 4.2 klingt weitaus größer, als sie ist. Ihr unvergleichlich klarer, ausgeglichener Sound lässt dich deine Lieblings-Aufnahmen neu erleben. Da verzeihen wir ihr gern, dass sie hohe Ansprüche an dein Setup stellt.
Vorteile
  • Ausgesprochen klarer, ausgeglichener und detailreicher Klang
  • Beeindruckend kräftiger, tiefgreifender Bass für ihre Größe
Nachteile
  • Stellt hohe Ansprüche an deinen Verstärker
  • Enger Sweet-Spot, stark aufstellungsabhängiger Klang
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Die Radiant Acoustics Clarity 4.2 lehnt sich optisch nicht zu weit aus dem Fenster. Auf den zweiten Blick bleiben die Augen dann doch hängen: am AMT-Hochtöner, an den seitlichen Treibermembranen, an Sicken, die wie Bergketten aussehen. Wir haben die zweite Box der noch jungen Marke Radiant Acoustics getestet.

Die Radiant Acoustics Clarity 4.2 kannst du bei HiFi-Klubben kaufen:

Radiant Acoustics Clarity 4.2 im Detail

Radiant Acoustics‘ Firmengeschichte weckt Erinnerungen an den Moment in Avengers-Filmen, in denen sich endlich alle Superhelden sammeln und zum entscheidenden Kampf schreiten. Denn die Firma ist quasi ein großes Gruppenprojekt der Peter-Lyngdorf-Marken. Lyngdorf ist ein sehr bekannter Name in der HiFi-Branche. Er steht z. B. hinter Lautsprecher-Hersteller Dali und Händler HiFi-Klubben. 

Zentral für die Entstehung von Radiant Acoustics war aber eine vergleichsweise unbekannte Firma: Purifi. 2014 von Lyngdorf mitbegründet, ist das dänische Unternehmen vor allem für seine Verstärkertechnik bekannt: Ihre Bauteile finden in den Class-D-Verstärkern zahlreicher Hersteller Platz. Kein Wunder, da neben Lyngdorf auch Bruno Putzeys zur Gründungsriege zählt. Er hat mit seinen Entwicklungen maßgeblich zur Weiterentwicklung der Class-D-Verstärkertechnik beigetragen.

Radiant Acoustics Clarity 4.2 im Test – frontal
Radiant Acoustics ist aus dem Wunsch entstanden, Lautsprecher für Purifis Treiber zu entwickeln. Neben Purifi steuern Nordic HiFi und Dali Infrastruktur und Know-how zum Projekt bei.

Aber Purifi entwickelt auch Treiber, und das seit vielen Jahren. Erst 2022 kam dann die Idee auf, eigene Lautsprecher rund um die Purifi-Treiber zu bauen. Eintritt: Radiant Acoustics. Seit ihrer Gründung konnte die Marke zwei Lautsprecher einführen. In unserem Testlabor findet sich die neuere Clarity 4.2 ein: eine noch kompaktere Version des ersten Radiant-Modells Clarity 6.2. “Kompakt” ist dabei das Schlüsselwort. Denn Radiant Acoustics rühmt sich damit, kleine Lautsprecher herzustellen, die ganz groß klingen. 

Die Clarity 4.2 ist ein Regallautsprecher im Zwei-Wege-System. Den Hochton übernimmt ein AMT-Hochtöner, den Schwester-Firma Dali für Radiant Acoustics entwickelt hat. Um Tief- und Mittelton kümmert sich indes Purifis “Ushindi”-Modell, mit Unterstützung von zwei seitlichen, passiven Treibern für tiefen, verzerrungsarmen Bass. 

Falls dich interessiert, wie andere Regallautsprecher in unseren Tests abgeschnitten haben, wirf einen Blick auf unsere Bestenliste:

Klang-Check: Sound wie festgenagelt

Die Radiant Acoustics macht auf den ersten Blick neugierig. Da wäre allein schon die ungewöhnliche Form der Sicken, die die Tiefmitteltöner wie Bergketten umschlingen. Im Test haben wir allerdings erst mal ganz unvoreingenommen Musik gehört, bevor wir uns in die Technik eingelesen und unsere Neugier gestillt haben. Denn darauf kommt’s schließlich an.

Wir steigen mit einem unserer aktuellen Lieblings-Songs an, einem wiederentdeckten Klassiker: Blue Öyster Cults (Don’t Fear) The Reaper. Tracks, die explizit bestimmte Stärken oder Schwächen des Lautsprechers aufdecken sollen, kommen später. Erst wollen wir in Stimmung kommen.

Radiant Acoustics Clarity 4.2 im Test – Seite
Die Radiant Acoustics wird ihrem Namen gerecht: Ihr Sound weist eine unvergleichliche Klarheit und Präzision auf.

Unsere ersten Hörmomente mit der Clarity 4.2 können wir dabei nicht anders beschreiben als: beeindruckend. Die kleine Box legt eine Klarheit an den Tag, die wir so nicht kennen. Ihrem Namen gerecht wird sie allemal. Jedes Instrument platziert die Clarity präzise auf der Bühne, die Gitarre trifft genau den richtigen, klagenden Ton, die berühmte Kuhglocke im Hintergrund tritt klar hervor. 

Radiant Acoustics Clarity 4.2 im Test – Klang
Für einen so kleinen Lautsprecher ist die aufgebrachte Leistung im Tiefton beeindruckend.

Dabei ist die Clarity 4.2 keinesfalls protzig. Sie scheint vielmehr zu sagen: “Ich habe es nicht nötig, mich dir zu beweisen.” Ohne Effekthascherei und ohne Allüren gibt sie mit gnadenloser Präzision alles wieder, was es in die Aufnahme geschafft hat. Sie kann zart oder grobschlächtig, mit Emotion oder Punch – je nachdem, was deine Musik eben erfordert. 

Präzision auch im Sturm der Gitarren

Ihre eiserne Kontrolle beweist sie z. B. mit Gojiras In my time of dying. Das halsbrecherische Tempo der E-Gitarren schüttelt sie ohne Probleme aus dem Ärmel, so mühelos-zackig, dass es sich schon fast unfair anfühlt. Auch Bring Me The Horizons Top 10 staTues tHat CriEd bloOd haben wir so, wie über die Clarity 4.2, noch nie gehört. Sie packt den chaotischen Mittenbereich, bricht ihn gekonnt in seine Einzelteile auf und schafft es auch noch, die hellen, kreiselnden Synths ebenso detailreich und präzise wiederzugeben wie die Drums. 

Radiant Acoustics Clarity 4.2 im Test – Purifi Ushindi
„Ushindi“ ist Swahili für „Sieg“. Purifi beschreibt den Treiber als das Ergebnis seines langen Strebens nach einem Schallwandler mit möglichst wenigen Verzerrungsquellen.

Gerade der Bass ist für eine Box dieser Größe beeindruckend. Um das zu testen, haben wir unsere alte Bass-Referenz wieder ausgekramt: James Blakes Limit To Your Love. Der Song spielt wirklich tief im Keller und verlangt Lautsprechern nicht nur Tiefgang, sondern auch gehörige Kontrolle über die tiefen Frequenzen ab. Kein Problem für die Clarity 4.2: Der tiefe Chorus sitzt, der drückende Bass gerät nie ins Straucheln, nie dröhnt er oder wird unschön matschig. Die Basswiedergabe der Clarity 4.2 ist staubtrocken, knackig und – wir wiederholen uns – mühelos. 

Erst ganz tief im Keller bekommen wir die natürlichen Grenzen der Clarity 4.2 zu spüren. Ihr Frequenzgang reicht laut Hersteller bis 40 Hz herunter – ziemlich tief für eine kleine Regalbox. Darunter ist aber auch abrupter Schluss. Und bei allem Lob solltest du auch keine Wunder der Physik erwarten. Auch wenn die Tieftonwiedergabe der Clarity 4.2 für ihre Größe beeindruckend kräftig ist, wird sie von größeren Boxen doch übertroffen.

Die Clarity 4.2 hält die Zügel (zu) stramm

Je mehr Zeit wir mit ihr verbringen, desto mehr zeichnet sich die Clarity 4.2 für uns durch ihre präzise Kontrolle aus. Aber: Manchmal ist die bedingungslose Selbstdisziplin eines Shaolin-Mönchs vielleicht nicht das, was du von deiner Musik erwartest. Manchmal möchte man, dass einem die Ohren weggepustet werden – und es gibt Tage, da braucht man das auch einfach. 

Radiant Acoustics Clarity 4.2 im Test – Klang
Die Clarity 4.2 behält den Sound wirklich eindrucksvoll unter Kontrolle. Das Ergebnis ist ein klarer, verzerrungsarmer und sehr ausgeglichener Klang, der uns aber manchmal etwas zu sehr auf die Bremse tritt.

Gerade bei Top 10 staTues lässt die Clarity 4.2 uns nicht ignorieren, wie stramm sie die Zügel hält. Der laute, chaotische Song erlangt über die Clarity 4.2 zwar eine unvergleichlich detaillierte Klarheit und präzise Abbildung. Aber er wirkt auch, als würde er mit einem Zeh auf der Bremse stehen, die Kontrolle einfach nicht aufgeben wollen. Hier gefällt uns unser Vergleichsmodell, die Scansonic M15.2, fast besser. Denn sie ist sich nicht zu schade, ein bisschen zu kleckern und lässt dafür Oli Sykes Stimme direkter und mutiger zu uns dringen, die Gitarren noch mehr vorpreschen. Der volle, rockige Mittelton steht im starken Kontrast zum fein aufgelösten, analytischen Mittenbereich der Clarity.

Radiant Acoustics Clarity 4.2 im Test – Klang
Du möchtest wirklich jeden Ton hören, der sich in deine Lieblings-Aufnahmen geschlichen hat? Die Clarity 4.2 deckt sie alle für dich auf.

Auch die Bassdarstellung ist bei der Clarity 4.2 präziser, fügt sich aber auch nicht ganz so gut ins klangliche Gesamtbild ein wie bei der M15.2. Die Scansonic schafft hier das rundere Gesamtbild. Die Clarity 4.2 lädt einfach eher zum genauen Hinhören als zum Zurücklehnen und Entspannen ein. Wobei wir die Clarity 4.2 trotzdem nie ermüdend fanden. Vor allem ihr Hochton entsagt sich trotz seines Detailreichtums jeglicher Schärfe.  

Alltag & Praxis: Kleine Box mit hohen Ansprüchen

Auch wenn sie sich für unseren Geschmack manchmal etwas zu stark zurückhält: Was man der Clarity 4.2 nicht vorwerfen kann, ist fehlende Dynamik. Wenn ein Song nach einem Impuls verlangt, dann setzt sie diesen, ohne mit der Wimper zu zucken. Dabei zeigt sie, dass sie auch das Potenzial von HiFi-Equipment ausnutzen kann, das preislich deutlich außerhalb ihrer Liga spielt. Wir haben im Test etwas übertrieben und die Clarity 4.2 hauptsächlich an unserem Rotel RA-1592 MKII gehört, mit dem Eversolo DMP-A6 Master Edition als Zuspieler. Sowohl die üppigen Kraftreserven des Verstärkers als auch der tüchtige DAC des Netzwerk-Players haben sich definitiv bemerkbar gemacht. Als Vergleich zogen wir den Wiim Amp heran. Über ihn hört sich The art of dying schwammiger und kraftloser an, als über die Rotel/Eversolo-Kombi. 

Radiant Acoustics Clarity 4.2 im Test – Aufstellung
Auch wenn die Clarity 4.2 keinen rückwärtigen Reflexport hat – zu nah an die Wand solltest du sie nicht schieben. Schließlich brauchen auch die seitlichen Treiber Spielraum.

Ganz so über die Stränge schlagen musst du natürlich nicht. Die Clarity 4.2 braucht keinen Luxus-Boliden, um gut zu klingen. Den allgemeinen Charakter behält sie auch über den Wiim Amp bei. Allerdings macht sich auch jedes Extra-Watt, das du ihr zur Verfügung stellst, bemerkbar. Auch die feinere Auflösung, die ein besserer DAC bringt, macht sie eindrucksvoll hörbar. 

Radiant Acoustics Clarity 4.2 im Test – Rueckseite
Die Radiant Acoustics Clarity 4.2 solltest du nur mit Bananensteckern an deine HiFi-Anlage anschließen.

Den Test-Eindruck bestätigt ein Blick in die technischen Daten der Box. Hier mussten wir erst einmal nachschauen, ob sich in unsere Notizen nicht ein Fehler eingeschlichen hat. Denn die Clarity 4.2 hat tatsächlich eine Empfindlichkeit von 81 bis 82 dB. Damit stellt sie höhere Ansprüche an deinen Verstärker als die meisten anderen Regalboxen aus unseren Tests. Also: Einen Luxus-Boliden erfordert die Box zwar nicht unbedingt, sie freut sich aber über leistungsstarke Partner. Wenn du einen Kompromiss eingehen musst, würden wir dir aber eher empfehlen, am Verstärker zu sparen. Ein besserer DAC hat sich in unserem Test eher bemerkbar gemacht als ein reines Leistungsplus.

Aufstellung: Präzisionssache

Radiant empfiehlt, die Clarity 4.2 mit einigem Abstand zur Wand aufzustellen – mindestens zehn bis dreißig Zentimeter Freiraum solltest du ihr lassen. Möchtest du sie auf eine Kommode oder auf den Schreibtisch stellen, legt die Firma dir Gummifüße bei. Als Studio-Monitore bieten sich die Clarity 4.2 natürlich in gleich mehrerer Hinsicht an: Einerseits sind sie gerade kompakt genug, um auch auf dem Desktop Platz zu finden. Andererseits fahren sie klanglich gerade im Nahfeld zu Höchstleistungen auf, und bieten sich angesichts ihres ausgeglichen-neutralen Klangs ohnehin als Studio-Monitore an.

Alternativ kannst du die Clarity 4.2 auch auf Ständer stellen. Radiant Acoustics bietet ein eigenes Paar an, das die Boxen sogar vertikal neigen kann. Das sei nötig, da man die klangliche Verteilung in der Vertikalen absichtlich begrenzt habe, um Reflexionen von Decke und Boden zu vermeiden. Im Test war das klar hörbar. Rutschen wir auch nur etwas zu tief in die Couch, wurde der Klang deutlich dumpfer, die hohen Töne verschwanden. Pass also auf, dass deine Ohren sich ungefähr auf der Höhe des Hochtöners befinden.  

Radiant Acoustics Clarity 4.2 im Test – Aufstellung
Die Clarity 4.2 ist relativ penibel in der Aufstellung. Probier dich am besten ein wenig aus.

Insgesamt hat die Box einen relativ engen Sweetspot. Der Sound verändert sich zwar abseits der Couchmitte nicht dramatisch – da ist vielmehr die Vertikale ausschlaggebend – aber die räumliche Abbildung leidet, wenn du dich umsetzt. Wir empfehlen dir, anfangs zu experimentieren, bis du die perfekte Ausrichtung gefunden hast.

Aufbau & Design

Wie eingangs beschrieben, ist die Clarity 4.2 ein sehr kompakter Lautsprecher. Sie misst nur rund 16 Zentimeter in der Breite, 26 Zentimeter in der Höhe. Das Gehäuse selbst baut Radiant Acoustics aus MDF, die Frontblende wird aus einem einzigen, massiven Aluminiumblock gefräst.

Radiant Acoustics Clarity 4.2 im Test – Design
Die eigentümlich geformte Sicke verleiht der sonst sehr schlichten Clarity 4.2 einen doch recht markanten Look. In erster Linie soll sie aber natürlich den Klang verbessern.

Die eigenwillige Form der Sicke dient zwar in erster Linie der Akustik: Sie soll der Membran helfen, auch bei heftigen Ausschlägen eine gleichbleibende Fläche aufrechtzuerhalten und so Verzerrungen zu minimieren. Sie ist aber auch optisch ein Highlight an der eher schlicht gestalteten Clarity 4.2. Aufregend ist ihr Design definitiv nicht – dafür aber hochwertig. Durch die massiven Materialien wirkt die Clarity 4.2 fast schon luxuriös. Und schwer ist sie. Ein Lautsprecher wiegt rund fünfeinhalb Kilogramm. 

Verzerrungsarmer Klang

In der Frontblende der Clarity 4.2 sitzen zwei Treiber: ein Hoch- und ein Tieftöner. Beide kommen auch in der Clarity 6.2 zum Einsatz, wobei das größere Modell auch eine größere Version des Tiefmitteltöners einsetzt. Der AMT-Hochtöner ist hingegen völlig identisch zu dem der Clarity 6.2.

Radiant Acoustics Clarity 4.2 im Test – Hochtöner
In der Clarity 4.2 arbeitet ein sogenannter AMT-Hochtöner. Seine wie der Balg eines Akkordeons gefaltete Membran kannst du hinter diesem Gitter erspähen.

„AMT“: Das steht für “Air Motion Transformer”. Während in herkömmlichen Hochtönern kreisrunde Membranen kolbenartig vor- und zurückschwingen, ist die Membran eines AMT-Hochtöners rechteckig und vielfach gefaltet – wie bei einem Akkordeon. Mithilfe von Magneten wird dieses Konstrukt zusammengedrückt und wieder auseinandergezogen, wobei die Lamellen Luft einsaugen und wieder ausstoßen. Dadurch beginnt die Luft zu schwingen, es entsteht Schall. 

Radiant Acoustics Clarity 4.2 im Test – Hochtöner
AMT-Hochtöner arbeiten effizienter als herkömmliche Hochtöner. Der AMT-Hochtöner von Radiant Acoustics soll für eine verzerrungsfreie Wiedergabe sorgen.

AMT-Hochtöner haben prinzipiell den Vorteil, deutlich effizienter zu arbeiten. Sie müssen ihre Membran weniger bewegen, um bei derselben Lautstärke dieselben Frequenzen zu erzeugen wie ein gewöhnlicher Kalotten-Hochtöner. Dabei lassen sie sich auch noch besser kontrollieren. Radiant Acoustics hebt außerdem hervor, dass sein AMT-Hochtöner über alle Frequenzen hinweg sehr linear spielt, was wiederum Verzerrungen gering hält. 

Radiant Acoustics Clarity 4.2 im Test – Tiefmitteltöner
Die Clarity 4.2 setzt einen Purifi-Treiber namens „Ushindi“ ein.

Um den Tief- und Mitteltonbereich kümmert sich ein Purifi-Treiber namens “Ushindi”. Auch hier haben Purifi und Radiant Acoustics viel Wert darauf gelegt, Verzerrungen zu minimieren. Diese Absicht zieht sich wie ein roter Faden durch Radiant Acoustics Website. Da wäre zunächst die speziell geformte Sicke, die auch bei komplizierten Songs eine gleichmäßige Wiedergabe garantieren soll. Aber z. B. auch der Antrieb des Treibers ist so designt, dass Intermodulations-Verzerrungen seltener auftreten – also Verzerrungen, die entstehen, wenn unterschiedliche Frequenzen, z. B. eine hohe Frauenstimme und eine Bassgitarre, gleichzeitig wiedergegeben werden müssen.

Passive Treiber statt Bassreflexrohr

Selbst die Seiten der Box sind spannend. Denn auch hier sitzen Treiber. Sie sehen genauso aus wie der Tiefmitteltöner auf der Front, funktionieren aber komplett anders. Denn bei ihnen handelt es sich um passive Treiber. Das Wort “passiv” hat in diesem Kontext nichts mit der Unterscheidung von passiven und aktiven Lautsprechern zu tun, die dir wahrscheinlich bekannt ist. Sondern vielmehr damit, wie der Treiber selbst arbeitet. Die passiven Treiber haben nämlich nicht, wie der frontale Tiefmitteltöner, eigene Schwingspulen und Magneten, die sie in Bewegung setzen könnten. Stattdessen nutzen ihre Membranen den Druck, der im Gehäuse durch die Bewegung des aktiven Treibers entsteht, um in Bewegung zu kommen.

Radiant Acoustics Clarity 4.2 im Test – seitlicher Lautsprecher
Seitlich sitzen passive Versionen des Ushindi. Sie haben keinen eigenen Antrieb, sondern nutzen die Energie des frontalen Tiefmitteltöners, um zu schwingen und unterstützen ihn vor allem bei der Tieftonwiedergabe.

Passive Treiber sind eine Alternative zu Bassreflexrohren, die besonders kleine Lautsprecher gern einsetzen, um ihre Tieftonwiedergabe zu verbessern. Denn je tiefer die Frequenzen, die ein Lautsprecher darstellen kann, desto breiter und länger muss das Rohr werden. Und kleinen Lautsprechern sind da naturgemäß Grenzen gesetzt. So kann die Clarity 4.2 ihr kompaktes Gehäuse behalten, ohne im Tiefton einzubüßen. Obendrein eliminiert der Aufbau Portgeräusche vollkommen – klar, die Box hat ja auch gar kein Rohr, das Geräusche machen könnte. 

Unser Fazit zur Radiant Acoustics Clarity 4.2

Lass dich vom ersten Eindruck der Radiant Acoustics Clarity 4.2 nicht täuschen: Die kleine Box klingt deutlich größer als sie aussieht. Mit Leichtigkeit prescht sie durch alle Genres, spielt dabei stets beeindruckend präzise und flink, sorgt für Durchblick selbst in den dichtesten Instrumentals und bleibt dabei stets lässig, ohne langweilig zu klingen. Ihr betont ausgeglichener, kontrollierter Klang macht sie zu einem spannenden Lautsprecher, der dich deine Musik komplett neu erleben lässt. Nur manchmal fanden wir ihren Sound etwas zu akribisch-genau, um richtig in Stimmung zu kommen.

Selbst mit schwächeren Verstärkern hinterlässt die Clarity 4.2 Eindruck. Scheu dich aber auch nicht, angesichts ihrer Größe, heftige Geschütze aufzufahren. Denn die Clarity 4.2 weiß definitiv, die Vorteile eines guten Verstärkers und DACs für sich zu nutzen.  

HIFI.DE-Testsiegel-Regallautsprecher-Radiant-Acoustics-Clarity-4.2-8.6

Aktuelle Angebote

Technische Daten
Wege 2
Treiber 2 (1x Hochtöner, 1x Tieftöner)
Anschlüsse Single-Wiring
Frequenzbereich 40 – 22.000 Hz
Wirkungsgrad 81-82 dB (2,83 V/1 m)
Abmessungen (BxHxT) 164 x 260 x 194 mm
Gewicht 5,6 kg
Verfügbare Farben Schwarz, Weiß, Walnuss
Paarpreis 2.598 Euro

Du suchst doch eher nach einem aktiven Lautsprecher? Dann findest du hier die besten Modelle aus unserem Testlabor:

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