KEF Coda W – KEF kontert Technics mit erstem Lautsprecher für Vinyl

Wenn die Macher der LS50 Wireless II ein neues Paar Aktiv-Lautsprecher ankündigen, solltest du hellhörig werden. Denn die LS50 ist eines der vielseitigsten und am besten klingenden Modelle ihrer Preisklasse. Nur deinen Plattenspieler kannst du nicht ohne Weiteres an die Boxen anschließen. Die KEF Coda W ändert das – und kostet deutlich weniger.
KEF Coda W: Lautsprecher für Vinyl-Fans?
Schon vor einer Woche hat KEF die ersten vagen Andeutungen zum neuen Produkt veröffentlicht. Eine Gehäusekante hier, das Stichwort „Vinyl“ dort. Dass es sich um einen Aktiv-Lautsprecher mit Phono-Eingang handelt, konnte man sich also schon zusammenreimen. Gerade genug Informationen, um uns Hoffnungen zu machen: Denn das Marketing hat das Thema Vinyl so krass in den Fokus gerückt, dass wir auf einen Lautsprecher mit umfangreichem Phono-Vorverstärker gehofft haben. Vielleicht sogar auf einen, der sowohl Plattenspieler mit MM- als auch MC-System unterstützt. Gerade die ausgeklügelte App, die wir von der KEF LS50 Wireless II kennen, hätte man theoretisch dafür nutzen können, den Phono-Vorverstärker exakt auf deinen Tonabnehmer anzupassen.

Entsprechend ernüchternd war die Auflösung in Form der KEF Coda W, wofür der Lautsprecher absolut nichts kann, denn seine Ausstattung ist immer noch hervorragend. Das Lautsprecherpaar besitzt als erste Aktivbox von KEF einen designierten Phono-Eingang. Das ist eine tolle Entwicklung, warst du bisher doch auf einen Plattenspieler mit eingebautem Vorverstärker angewiesen. Zumal nur das Topmodell LS60 Wireless über einen Cinch-Eingang verfügte. Bei allen anderen Modellen blieb dir lediglich eine Miniklinke als analoge Schnittstelle.
Die Coda W hingegen bietet gleich zwei Cinch-Eingänge. Einen für deinen Plattenspieler und einen für eine weitere analoge Quelle. Was weder die Pressemeldung, noch die inzwischen öffentliche Herstellerseite verraten, ist, was dieser Phono-Eingang kann. Erst auf Nachfrage beim deutschen Vertrieb wurde unsere Vermutung bestätigt: Der Phono-Eingang ist ausschließlich für MM-Systeme geeignet. Das ist nicht weiter verwunderlich und bei Aktiv-Lautsprechern mit Phono-Eingang die gängige Praxis. Dennoch finden wir, dass ein „(MM)“ in den technischen Details nicht zu viel Aufwand gewesen wäre.

Neben den analogen Eingängen kannst du die KEF Coda W auch digital mit Ton versorgen. Zur Auswahl stehen dir USB-C für deinen PC, TOSlink, HDMI-ARC für deinen Fernseher und natürlich Bluetooth. Letzteres in Version 5.4, inklusive Unterstützung von aptX Adaptive und aptX Lossless. Die beiden Lautsprecher kommunizieren über ein USB-C-Kabel miteinander, was auch den nötigen Strom an die Zweitbox schickt. Du brauchst also nur eine Steckdose für das Boxenpaar. Eine kabellose Übertragung ist nicht vorgesehen.
W für wireless?
Zwar kannst du die bekannte KEF Connect App dafür nutzen, verschiedene Einstellungen vorzunehmen – einen Equalizer etwa. Für Musik-Streaming bist du allerdings auf die Bluetooth-Verbindung angewiesen. Denn selbstständig streamen kann die KEF Coda W allen Anschein nach nicht. Als Teil deines Desktop-Setups ist das aber vermutlich auch nicht nötig. Und wenn doch, kannst du einfach einen kleinen Netzwerk-Player, wie den WiiM Mini, an die Box klemmen und hast das Problem gelöst.
Parallelen mit der Technics SC-CX700
KEF bleibt sich treu und verbaut den bewährten Uni-Q-Treiber in der KEF Coda W. Dieser Koaxial-Treiber besteht aus einem Mitteltöner, in dessen Zentrum der Hochtöner sitzt. Die Einheit hat mit 13 Zentimeter Durchmesser dieselben Maße wie bei der KEF LS50 Wireless II und ist drei Zentimeter größer als jene in der KEF Q Concerto Meta.
Ein Vergleich mit den erst kürzlich von uns getesteten Technics SC-CX700 liegt nahe: Die Aktivboxen können nicht nur mit deinem Plattenspieler umgehen, sondern setzen ebenfalls auf einen Koax-Treiber. Allerdings bezahlst du bei Technics 1600 Euro mehr, bekommst dafür aber auch umfangreiche Streaming-Optionen. Beide Lautsprecher lassen sich zudem über ein Touch-Feld auf der Oberseite steuern.
Preis und Verfügbarkeit der KEF Coda W
Die KEF Coda W sind ab sofort im Handel für einen Paarpreis von 899 Euro erhältlich. Du hast die Wahl zwischen den fünf Farben Rot, Grau, Grün, Blau und Anthrazit. Mit einem Preis von nur knapp 900 Euro ist sie die günstigste Aktivbox von KEF. Wir sind schon sehr gespannt darauf, wie sie sich im Test schlagen wird. Denn in dieser Preisklasse wird sich das Paar den Vergleich mit anderen Aktiv-Lautsprechern mit Phono-Eingang – etwa der Klipsch The Sevens – gefallen lassen müssen. Alle bereits getesteten Aktivboxen findest du hier, in unserer Bestenliste:
Hier kannst du die KEF Coda W bereits bestellen: