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Der neue Apple HomePod im Test

In der neuen Generation hat sich Apple für den HomePod viel vorgenommen. Was taugt der große Smart Speaker aus Cupertino? In unserem Test findest du es heraus.
Apple HomePod 2 Test Titelbild
Abmessungen (HxØ)
168 x 142 mm
Preis
349 Euro
WLAN-Verbindung
Dualband-WLAN, 802.11n (2,4 und 5 GHz)
Schnittstellen
Bluetooth Version 5.0, AirPlay 2
Sprachassistenten
Siri
In Kürze
Der Apple HomePod bietet nicht nur traumhaften Klang in praktisch allen Genres, sondern birgt auch noch viel Potential fürs smarte Apple Home wie Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensoren. Leider bleibt er iOS-Nutzer:innen vorbehalten.
Vorteile
  • Guter Klang mit Dolby-Atmos-Wiedergabe
  • Automatische Raumeinmessung
  • Multiroom-fähig dank AirPlay
Nachteile
  • Setzt ein iOS-Gerät voraus
  • Keine Integration von Spotify & Co.
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Nach einer nur wenig erfolgreichen Premiere im Jahr 2018 und einer fast zweijährigen Auszeit versucht Apple mit dem Apple HomePod der 2. Generation einen Neustart im Markt der vernetzten Premium-Lautsprecher. Als Motivation dürfte dabei sicherlich auch der beachtliche Erfolg des günstigeren HomePod Minis sowie das ordentlich wachsende Geschäft mit dem hauseigenen Musikdienst Apple Music dienen. Aber wie will Apple der scheinbar übermächtigen Konkurrenz von Amazons Alexa und Google Assistant begegnen? Genau das haben wir getestet.

In unserem ausführlichen Test verraten wir dir, ob sich der Apple HomePod 2 für dich lohnt oder ob du bei einem anderen Smart Speaker besser aufgehoben bist.

Den Apple HomePod findest du bei MediaMarkt in zwei Farben:

Apple HomePod: Edles Äußeres, Neuerungen im Detail

Rein optisch lässt sich der neue HomePod nur in Details vom Vorgängermodell unterscheiden. Das runde Gehäuse ist minimal leichter und kleiner als beim Erstling und weiterhin mit einem akustisch transparenten Netzgewebe umgeben. Anders als beim HomePod Mini bietet Apple den großen WLAN-Lautsprecher lediglich in zwei Farbtönen an, nämlich in Weiß und einem sehr dunklen Anthrazit-Ton, den Apple Mitternacht nennt.

An der Oberseite findet sich ein Touch-Bedienfeld, das bei Siri-Anfragen oder Status-Updates farblich animiert aufleuchtet. Die Animation reicht nun wie beim HomePod Mini über das gesamte Feld. Textinformationen zeigt der neue HomePod weiterhin nicht an.

Apple HomePod 2 Test Display
Treibt es bunt: Die Siri-Animation auf der Oberseite des Apple HomePod.

Anschlüsse, etwa ein Klinkeneingang oder ein USB-Port, gibt es ebenfalls weiterhin nicht – der HomePod ist allein auf das Streaming via WLAN ausgelegt. Allerdings kannst du das Stromkabel abnehmen, was die Unterbringung in Schränken mit Kabelführung erleichtert.

Apple HomePod Test Stecker Detailansicht
Sieht nicht so aus, aber: Das Kabel des HomePod 2 kannst du abnehmen. Dann funktioniert er allerdings nicht mehr – einen Akku hat er nicht.

Außen herrscht simple Eleganz, doch das Innenleben des HomePod ist hochkomplex. Fünf Hochtöner arbeiten dort nunmehr fünf, außerdem ein üppig dimensionierter Tieftöner sowie vier Mikrofone für die Sprachsteuerung mit Siri.

Auf der Chipseite gibt es Neuerungen. Angetrieben wird der HomePod 2 vom Apple-S7-Prozessor, der auch in der Apple Watch Series 7 arbeitet. Er verspricht mehr Leistung als die A8-CPUs des Vorgängers. Der HomePod 2 verbindet sich via WiFi 4 mit dem WLAN. Dass Apple hier nicht auf das modernere WiFi 6 setzt, mag verwundern, in der Praxis merkten wir aber bei der WLAN-Konnektivität des HomePods keinerlei negative Auswirkungen auf die Streaming-Performance.

Apple Lautsprecher Home-App
Mit neuen Sensoren und Matter-Support ist der HomePod 2 eine solide Basis für die Smart-Home-Steuerung. | Screenshot: Apple

Hinzu kommt, dass der neue HomePod dank Thread-Unterstützung automatisch als Steuerzentrale für den neuen Smart-Home-Standard Matter agiert. Du kannst ihn also wie schon den HomePod Mini oder auch das Apple TV 4K der dritten Generation zum Zentrum deiner Smart-Home-Steuerung machen. Da Apple den HomePod 2 zudem mit Sensoren für die Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit ausgestattet hat, bietet er dir viele Möglichkeiten zur Heimvernetzung.

Bedienung und Einrichtung: Die Apple-DNA bleibt

Schon bei der Einrichtung des HomePod wird klar, dass sich der Lautsprecher nach wie vor nur an Apple-Kunden richtet. Du brauchst zwingend ein iPhone oder iPad mit iOS 16 bzw. iPadOS 16 oder neuer, um den Smart Speaker in Betrieb zu nehmen. Bewegst du ein kompatibles Gerät in die Nähe des HomePods, wirst du automatisch zur Einrichtung aufgefordert, die im typischen Apple-Stil schnell und unkompliziert erledigt ist.

Apple HomePod 2 Einrichtung Apple
Für die Einrichtung des HomePod 2 brauchst du ein iPhone oder iPad. Damit ist die Konfiguration aber auch ratzfatz erledigt. | Screenshot: Apple

Anschließend steuerst du den HomePod wahlweise über Apples Home-App oder über die AirPlay-2-Funktionen von iPhone, iPad und Mac, was ihn natürlich zum perfekten Lautsprecher fürs iPhone macht. Alternativ dazu kannst du jederzeit Siri ansprechen, um Musik zu starten, Fragen zu beantworten oder die Smart-Home-Steuerung zu übernehmen. Der HomePod 2 erkennt das Aktivierungswort Hey Siri in unseren Tests auch bei relativ hoher Lautstärke zuverlässig.

Leider haben wir im Alltag mit Siri im direkten Vergleich zu Amazon Alexa oder Google Assistant oft den Eindruck, dass die Apple-Sprachsteuerung der Konkurrenz unterlegen ist. Sehr viel häufiger als die Alternativen quittiert Siri Wissensfragen mit einem wortreichen Achselzucken. Auch die Integration mit Apple-fremden Apps und Diensten ist weniger ausgefeilt, als es beispielsweise Alexa-Skills erlauben.

Freilich hat Siri auch ihre Stärken. Etwa, wenn du dein in die Sofaritze gerutschtes iPhone per Sprachbefehl klingeln lässt oder deine HomeKit-kombatiblen Thermostate von Eve ab einer bestimmten Temperatur herunterregeln lässt.

HomePod Einstellungen Bedienung
Die Konfiguration und Steuerung des neuen HomePod erledigst du auf dem iPhone oder iPad mit Bordmitteln. | Screenshot: Apple

Schwerer wiegt aber, dass der HomePod nur mit Apple Music so richtig Spaß macht. Ohne aktives Abo kannst du per Sprachbefehl lediglich Radiosender starten, andere Musikdienste wie Spotify oder Deezer steuert Siri nach wie vor nicht. Willst du den Lautsprecher mit Musik aus anderen Quellen befeuern, musst den Umweg über Apple AirPlay 2 gehen.

Als Besitzer*innen von Android-Smartphones oder einem Windows-PCs bist du ebenfalls weiter von der HomePod-Nutzung ausgeschlossen – selbst, wenn du Apple Music verwendest. Zwar steht auch Bluetooth 5.0 im Datenblatt, der Smart Speaker nutzt aber lediglich den Low-Energy-Standard zur Kommunikation mit anderen Geräten. Musik kannst du darüber nicht an den HomePod 2 schicken. Falls du lieber einen WLAN-Lautsprecher hättest, der sowohl mit Android als auch iOS funktioniert, wirst du vielleicht in unserer Bestenliste fündig:

Der Apple HomePod im Klangtest

Auch wenn es im Hinblick auf die Kompatibilität nicht gut aussieht für den Apple HomePod, können wir eine Sache klar konstatieren: Klanglich ist der HomePod eine Wucht! Er überzeugt genreübergreifend mit einer beachtlichen Ausgewogenheit, liefert einen wuchtigen, aber stets ausgewogenen Bass, ohne dabei die Mitten oder Höhen zu vernachlässigen. Ob bei Zimmerlautstärke oder bei der gewohnt kraftvollen Maximallautstärke, nichts kracht, scheppert oder wird übersteuert.

Apple HomePod Test Klang frontal
Beim Klang macht ihm nur wenige etwas vor: Der Apple HomePod verteilt wuchtigen Sound im ganzen Raum.

Seine Klangstärken beschränkt der HomePod dabei nicht auf bestimmte Genres. Beim im Mittelteil wunderbar basslastigen Space Ghost Coast To Coast von Glass Animals bringt er unsere Testumgebung ordentlich zum Brummen, ohne auch nur ansatzweise zu verzerren.

Apple HomePod Test Klang von oben
Ein bisschen lauter könnte der HomePod für unseren Geschmack schon. Dafür verzerrt er auch bei höheren Lautstärken nicht.

In Talcos Neverdad zeigt der Apple HomePod, dass er auch für Power-Ska geeignet ist. Der treibende Mix aus E-Gitarren- und Bläsersound kommt punktgenau zur Geltung, ohne dabei wie auf vielen anderen Smart Speakern blechern zu klingen.

Selbst anspruchsvollen Klassik-Kompositionen wird der HomePod in unseren Hörtests gerecht. Vielleicht ist er das bislang fehlende Puzzlestück für das schon länger erwartete Klassik-Abo von Apple. Selbstredend, dass der HomePod auch für Podcasts und Hörbücher sehr gut funktioniert.

Seinen guten Klang verdankt der HomePod neben dem Lautsprechersetup wohl auch der optimierten Raumeinmessung. Apple nutzt die Mikrofone und die Beamforming-Abstrahlung der Hochtöner, um den Klang in Echtzeit an die Raumumgebung anzupassen. Der S7-Prozessor kann die gemessenen Daten laut Apple zudem flotter verarbeiten als der A8 des ersten HomePods.

Gelungene Raumeinmessung

Tatsächlich zeigt sich in unseren Tests, dass sich der Klang anpasst, wenn wir den HomePod von der Wand in die Raummitte bewegen. Der Sound ist jederzeit ausgewogen und raumfüllend, egal, wo der Apple-Lautsprecher steht. Ein kleiner Kritikpunkt auf hohem Niveau: Bei der maximalen Lautstärke hätte Apple vielleicht noch eine Schippe drauflegen können. Das fällt im Vergleich zu Konkurrenten wie dem Denon Home 250 auf, der noch lauter klingt. Im Gegenzug behält der HomePod aber auch bei der maximalen Lautstärke seine Klangeigenschaften bei.

Apple HomePod Test Klang Klassik
Eine automatische Einmessung soll sicherstellen, dass er Apple HomePod immer optimal klingt.

Es ist gut, dass der Apple HomePod bereits ab Werk klanglich überzeugt, denn allzu viele Einstellungsmöglichkeiten gibt es nicht. In der Home-App kannst du per Schalter den Bass reduzieren, was vor allem in den Abendstunden die Nachbarn erfreut. Einen Equalizer gibt es hingegen nur für Nutzer*innen von Apple Music über die iPhone-Einstellungen – und auch hier nur mit einer Reihe von Presets, die den Klang des HomePods verändern. Auf die AirPlay-Wiedergabe für Spotify und Co. werden die EQ-Einstellungen nicht angewandt.

Satter TV-Sound – aber nur mit Apple TV

Wie schon die anderen HomePods oder auch die AirPods Pro 2 kannst du natürlich auch den Sound der Streaming-Box Apple TV über den HomePod abspielen. Mangels HDMI-Eingang am HomePod 2 erfolgt auch hier die Soundübertragung über das AirPlay-2-Protokoll, was in unseren Tests aber problemlos und lippensynchron gelingt.

Wir haben die Funktion mit dem aktuellen Apple TV 4K der fünften Generation ausprobiert und waren vom Ergebnis begeistert. Von ruhigen Dialogen hin zu lautstarken Action-Szenen liefert der Apple-Lautsprecher einen tollen Sound. Bei Dolby-Atmos-Tonspuren erzeugt er zudem einen beeindruckenden Raumklang. Was du beachten musst, um Atmos-Tracks über den HomePod genießen zu können, haben wir dir hier erklärt.

Apple TV HomePod Einrichtung
Nutzt du einen Apple TV 4K, kannst du den HomePod als TV-Lautsprecher verwenden. | Screenshot: Apple

Schon in der von uns getesteten Solo-Variante ist der HomePod 2 ein tolles Klang-Upgrade für deinen Fernseher mit Apple TV. Im Stereo-Doppelpack hat der HomePod dann endgültig das Potenzial zur Soundbar-Alternative. Noch weiter lässt sich das System derzeit nicht ausbauen.

Übrigens: Auf dem Apple TV 4K ab der zweiten Generation kannst du auch den kompletten TV-Sound an den HomePod weiterreichen. Dazu musst du die eARC-Funktion in den Einstellungen des Apple TV aktivieren und die Streaming-Box mit einem eARC-fähigen HDMI-Anschluss verbinden. Danach kannst du auch den TV-Ton inklusive weiteren Geräten wie Konsolen oder Blu-ray-Player ausgeben.

Multiroom und Stereo via AirPlay 2

Wie es sich für einen modernen Smart Speaker gehört, kannst du den HomePod 2 auch in ein Multiroom-System einbauen. Basis dafür ist das AirPlay-2-Protokoll. Erfreulicherweise darfst du den HomePod nicht nur mit anderen Apple-Lautsprechern koppeln, sondern auch mit den AirPlay-Lautsprechern anderer Hersteller. Wir haben den Apple-Speaker im Test erfolgreich mit der AirPlay-2-fähigen Soundbar Sonos Arc in einen Multiroom-Verbund aufgenommen.

Die Einrichtung und Steuerung ist über die Home-App oder die AirPlay-2-Funktion von iOS und iPadOS mit ein paar Tippern erledigt. Verzögerungen oder Fehler bei der Wiedergabe sind uns im Test des HomePod 2 nicht untergekommen.

Apple HomePod 2 Multiroom Spotify
Dank AirPlay 2 ist die Multiroom-Einrichtung ein Kinderspiel.

Bei der Stereokopplung zeigt sich der neue HomePod leider nicht so flexibel. Sie funktioniert ausschließlich mit zwei identischen Modellen. Du kannst also den neuen HomePod weder mit der ersten Generation noch mit einem HomePod Mini verknüpfen. Das ist vor allem für Besitzer*innen des Ur-HomePods bitter. Willst du ein Stereo-Setup aufziehen, musst du zwei der neuen Modelle kaufen.

Apple HomePod im Test: Unser Fazit

Die Rückkehr des großen HomePods ist geglückt – zumindest, wenn du im Apple-Universum zuhause bist. Das liegt vor allem daran, dass der HomePod einen traumhaften Klang für praktisch alle Genres liefert. Die Verbesserungen gegenüber dem Erstling halten sich insgesamt in Grenzen. Doch Optimierungen wie die neuen Sensoren, die verbesserte Raumeinmessung und natürlich die Matter-Integration sind echte Argumente für den Apple HomePod.

Allerdings hat der Markt für smarte Lautsprecher in den vergangenen gut fünf Jahren nicht geschlafen. In seiner Preisklasse konkurriert der HomePod 2 mit hochkarätigen Alternativen wie dem Amazon Echo Studio, dem Denon Home 250 oder dem Bose Smart Speaker 500. Solchen Lösungen ist der Apple-Lautsprecher zwar klanglich durchaus in einigen Disziplinen überlegen. Im Gegenzug sind die Alternativen flexibler bei der Wahl von Musikquellen und der Sprachsteuerung.

Die Fixierung auf die etwas altbackene Siri-Steuerung und der unflexible Umgang mit Apple-fremden Musikquellen ist ein Nachteil, den Apple scheinbar nicht beheben will. Wir würden uns zumindest wünschen, dass auch Android-Nutzer*innen irgendwann den Zugang zum HomePod bekämen – und sei es über Apple Music, das es ja für die Google-Plattform gibt.

Trotz dieser Kritik: In seiner Kerndisziplin spielt der Apple HomePod 2 in der obersten Liga mit. Für Apple-Fans, die mit den genannten Einschränkungen leben können, gibt es derzeit wohl kaum einen besseren smarten Lautsprecher.

Testergebnis Apple HomePod (2. Generation)

 

Den Apple HomePod 2 kannst du bei MediaMarkt kaufen:

Technische Daten
Abmessungen (HxØ) 168 x 142 mm
Preis 349 Euro
Stereo-Kopplung Ja
Gewicht 2,5 kg
WLAN-Verbindung Dualband-WLAN, 802.11n (2,4 und 5 GHz)
Schnittstellen Bluetooth Version 5.0, AirPlay 2
Sprachassistenten Siri
Multiroom-fähig Via AirPlay 2
Treiber 5 Hochtöner, 4'' High-Excursion Tieftöner
Steuerungs-App Apple Home
AUX-Eingang/Ausgang Nein
Verfügbare Farben Mitternacht, Weiß

Doch nicht der richtige Lautsprecher für dich? Vielleicht wirst du in unserer Liste der besten Smart Speaker fündig:

Freust du dich über die Rückkehr des großen HomePods oder lässt dich der Apple HomePod 2 eher kalt? Verrate es uns in den Kommentaren unter dem Artikel! 

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