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Qualcomm aptX Lossless: Das kann der bahnbrechende neue Bluetooth-Codec

aptX Lossless ist Qualcomms Bluetooth-Codec mit besonderem Qualitätsanspruch. Bei uns erfährst du, wie du davon profitieren kannst.
Die Cambridge Audio Melomania P100 sind für aptX Lossless gewappnet. Bild: Cambridge Audio

Nicht nur das Modell deines Kopfhörers hat Auswirkungen auf die Klangqualität. Auch die unterstützten Bluetooth-Codecs können dazu beitragen, dass sich deine Musik besser – oder schlechter anhört. Qualcomms aptX Lossless sticht aus der Riege hervor. Der Codec soll als erster Musik in CD-Qualität verlustfrei über Bluetooth senden können. Wir klären, was es damit auf sich hat und wie du selbst den Codec nutzt.

aptX Lossless erklärt: Das macht der Bluetooth-Codec

Vereinfacht kannst du dir Bluetooth-Verbindungen als Tunnel vorstellen, den deine Musik passieren muss. Da der Tunnel nicht unendlich groß ist, können ihn nur Objekte mit einer bestimmten Größe durchqueren. Wie deine Musik verpackt wird, um durch den Tunnel zu passen, bestimmt der Bluetooth-Codec. Aus der mittlerweile großen Auswahl sticht insbesondere Qualcomm aptX Lossless heraus, vorgestellt 2021.

Qualcomms Versprechen: aptX Lossless soll Musik in CD-Qualität verlustfrei übertragen können. Als Vergleich: der reguläre aptX-Codec erlaubt nur eine maximale Datenrate von 352 kbit/s, was weit von unkomprimierter CD-Qualität entfernt ist. Doch bei der Lossless-Version sind es zwischen 1.100 und 1.200 kbit/s. Da sieht die Sache also schon ganz anders aus.

Aktuell unterstützen nur wenige Kopfhörer aptX Lossless - z. B. die Melomania P100.
Aktuell unterstützen nur wenige Kopfhörer aptX Lossless – z. B. der Cambridge Audio Melomania P100. | Bild: Cambridge Audio.

Qualcomm aptX Lossless: CD-Qualität ohne Abstriche?

Zwar ist die Beliebtheit der CD über die Jahre stark geschrumpft, die Audioqualität der Discs ist aber immer noch Maßstab. Um sie vollständig über Bluetooth zu übertragen, ist eine Datenrate von 1,411,2 kbit/s bei 16 Bit Klangtiefe erforderlich. Qualcomms Codec überträgt CD-Qualität kabellos und verlustfrei bei maximal 1.200 kbit/s. Am Ende geht hier also doch etwas verloren, die Zahlen liegen aber ziemlich nah beieinander. Laut Qualcomm ist es mit aptX Lossless möglich, Musik in CD-Qualität bitgenau – ohne, dass Informationen verloren gehen – zu übertragen.

aptX Lossless soll die Nuancen abbilden, die bei der Audiokompression sonst verloren gehen.
aptX Lossless soll die Nuancen abbilden, die bei der Audiokompression sonst verloren gehen. | Bild: Qualcomm

Nimmst du doch Kompression in Kauf, kannst du über aptX Lossless bis zu 96 kHz bei 24 Bit erreichen. Dann allerdings natürlich verlustbehaftet.

Ein weiterer Vorteil des Codecs von Qualcomm: Dank der Plattform Snapdragon Sound wird automatisch erkannt, wenn die Quelle verlustfreies Audiomaterial liefert, also wann die höchste Klangqualität gefordert ist.

aptX Lossless ausprobieren: Das benötigst du

aptX Lossless baut auf der Plattform Snapdragon Sound auf. Sie ist seit 2022 Teil einiger mobiler Endgeräte. Gehört deins nicht dazu, kannst du von dem hochwertigen Bluetooth-Codec leider nicht profitieren. Auch mit einem iPhone oder iPad bleibst du außen vor, denn diese Geräte unterstützen keinerlei Codecs von Qualcomm. Apple hat sich vielmehr auf AAC eingeschworen.

Aber nicht nur das Abspielgerät muss aptX Lossless unterstützen. Genauso wichtig ist der Empfänger, also dein Bluetooth-Kopfhörer oder -Lautsprecher. Unterstützt er aptX Lossless nicht, kannst du es nicht nutzen. Leider beherrschen aktuell nur wenige Geräte, wie der Cambridge Audio Melomania P100, aptX Lossless.

Die gesamte Kette muss stimmen

Handy und Kopfhörer unterstützen aptX Lossless? Dann brauchst du nur noch das richtige Material: Musikdateien in CD-Qualität. Bei Spotify oder YouTube Music findest du das aktuell nicht. Stattdessen bist du auf die HiFi-Inhalte von Apple Music, Amazon Music Unlimited, Tidal und einigen weiteren Anbietern angewiesen.

Zudem funktioniert die Lossless-Übertragung nur dann mit der maximal möglichen Qualität, wenn es in deiner Umgebung nicht zu viele Störungen gibt. Am ehesten wirst du verlustfreies Audio über Qualcomms Codec also wohl zu Hause genießen – eher nicht an belebten Bahnhöfen oder Flughäfen. Im Alltag kann es geschehen, dass die Qualität zurückgeschraubt wird, um eine stabile Bluetooth-Verbindung zu erhalten. Genau genommen ist aptX Lossless nämlich eine Unterform des Codecs aptX Adaptive, der genau auf solche Schwankungen reagieren soll.

Nur wenige TWS-Kopfhörer wie die Xiaomi Buds 5 sind für aptX Lossless bereit.
Nur wenige TWS-Kopfhörer, wie die Xiaomi Buds 5, sind für aptX Lossless bereit. | Bild: Xiaomi

Verlustfreies Audio über Bluetooth: Es bleibt spannend

Im Ergebnis hat Qualcomm zwar einerseits recht: aptX Lossless kommt dem Traum von kabellosem Sound in CD-Qualität ziemlich nahe. Doch in der Praxis benötigst du andererseits nicht nur die passende und (noch) seltene Kombination aus Geräten mit Snapdragon Sound, sondern auch eine möglichst störungsfreie Umgebung, um die hohen Datenraten zu erreichen. Ansonsten kommt doch der adaptive Klang ins Spiel.

Konkurrenzformate gibt es natürlich auch: in Form von LDAC oder LHDC. Einwerfen möchten wir allerdings, dass nur wenige Menschen wirklich über das Hörvermögen verfügen, um verlustbehaftetes von verlustfreiem Audio zu unterscheiden. Das haben immer wieder Blindtests bewiesen. Dennoch ist Qualcomm aptX Lossless für Audiophile eine feine Sache und kann bei kabellosen Kopfhörern mit HiFi-Anspruch, wie dem T+A Solitaire T oder dem Dali IO-12 in der Tat ein wichtiges Kaufkriterium sein.

Alle kabellosen Over-Ear-Kopfhörer, die wir getestet haben, kannst du hier vergleichen:

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