Bowers & Wilkins Px7 S2e im Test: Lohnt sich das Klang-Update?

Erst im 2022 Jahr haben wir den Px7 S2 getestet. Damals hat er sich in Sachen Klang, Komfort und Noise Cancelling eine Spitzenposition in unserer Bestenliste gesetzt. Vor den Bestsellern von Apple, Bose und Sony. Dass ihm irgendwann ein anderer Kopfhörer den Rang ablaufen würde, war uns klar. Dass ihm aber nur 14 Monate der B&W PX7 S2e als direkter Nachfolger den Platz streitig machen will, hätten wir nicht gedacht. Entsprechend gespannt waren wir auf unseren Test.

Dabei soll sich gar nicht viel geändert haben: B&W will vor allem ordentlich an den digitalen Klangschrauben gedreht haben. Ansonsten unterscheidet sich der Bowers & Wilkins Px7 S2e nur marginal von seinem Vorgänger.

Den alten Bowers & Wilkins Px7 S2 bekommst du inzwischen schon ab 250 euro. Der neue liegt noch bei der UVP von 429 Euro. Ob sich der höhere Preis lohnt, oder ob du getrost zum Vorgänger greifen kannst, klärt dieser Test.

Du kannst dich beim Bowers & Wilkins Px7 S2e zwischen vier Farbvarianten entscheiden:

Bowers & Wilkins Px7 S2e im Detail

Beim Bowers & Wilkins Px7 S2e handelt es sich um einen luxuriösen Noise-Cancelling-Kopfhörer. Äußerlich wie funktionell unterscheidet er sich kaum von seinem Vorgänger. Beide bieten dir bis zu 30 Stunden Wiedergabe, bevor du deine Kopfhörer wieder an den Strom klemmen musst. Zusätzlich zu den Standards SBC und AAC unterstützen beide auch die Bluetooth-Codecs aptX, aptX HD und aptX Adaptive. Auf noch höher auflösende Codecs verzichtet Bowers & Wilkins. In den meisten Fällen ist das auch komplett ausreichend und selbst die Bose QuietComfort Ultra Headphones unterstützen nur SBC und AAC.

Im Inneren der Ohrmuscheln sitzt ein Treiber mit Zellulose-Membran, ein hochwertiger Rohstoff, der erst im Bowers & Wilkins Px8 gegen eine Kohlefaser ausgetauscht wird. Die Membran ist leicht angewinkelt und soll den Schall so optimal in deinen Gehörgang lenken. Du bedienst den Px7 S2e über dieselben Taster wie beim Px7 S2: Ein Schieber schaltet ihn an und sorgt für die Kopplung mit deinen Musikquellen. Darunter findest du drei Tasten für Lautstärke, Musikwiedergabe und Anrufe. ANC und Transparenzmodus schaltest du über die Taste an der linken Muschel an und aus. Ein Equalizer, Software-Updates und weitere Einstellungen findest du in der passenden App.

Bis hier her gibt es also keinerlei Unterschiede zwischen beiden Modellen. Pardon, es gibt ihn jetzt auch in Grün. Das war’s aber auch an physischen Differenzen. Umso größer sollen sie jedoch dort ausfallen, wo du sie nicht sehen kannst. Die digitale Klangverarbeitung (DSP) im Inneren des Kopfhörers wurde laut Bowers & Wilkins komplett auf den Kopf gestellt. Ein Umstand, der uns stutzen ließ. Hätte es dafür nicht auf ein Software-Update des P7 S2 getan? Etwas skeptisch setzen wir den Kopfhörer auf und starten Roon …

Der Px7 S2e im Klang-Test: Der DSP soll’s richten

Nach einigen Stunden Kopfhörer-wechsel-Dich mit den beiden Px7 S2 setzen wir sie ein letztes Mal ab und müssen unsere Skepsis zurück in die Schublade packen. Der Bowers & Wilkins Px7 S2e klingt ohne Zweifel besser. Insgesamt lässt sich der Unterschied mit “aufgeräumter” beschreiben. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger wirken Instrumente und Sänger:innen besser verteilt. Als wäre der Produzent ins Studio gestürmt und hätte “wie sitzt ihr denn hier? Das machen wir jetzt mal ordentlich!” gerufen. So steht Dominique Fils-Aimés Stimme bei Birds deutlich freier und präziser vor dir in der Luft. Der Kontrabass knarrt überzeugender und Beats wirken knackiger.

Du musst aber nicht erst Teil der audiophilen Jazz- und Blues-Bubble sein, um die Unterschiede hören zu können. Auch bei skandinavischem Melodic Death Metal à la Avatar kann der Px7 S2e punkten. Das Gitarrensolo in Silence in the Age of Apes trennt sich besser vom restlichen Geschehen auf der Bühne. E-Bass und Schlagzeug leisten noch mehr Überzeugungskraft: So willst du gleich mit in die “Silence!”-Rufe des Publikums einstimmen.

Doch ebenso deutlich muss man sagen: Der Klanggewinn spielt sich in Nuancen ab. Der Px7 S2 ist immer noch ein hervorragender klingender ANC-Kopfhörer. Die Sound-Tüftler:innen haben beim Bowers & Wilkins Px7 S2e das Rad nicht neu erfunden sondern lediglich weiter entwickelt. Und genau das verspricht B&W ja auch, denn das “e” im Namen dens PX7 S2e steht für “evolved”. So denkt ein HiFi-Unternehmen wie Bowers & Wilkins eben: Gutes noch besser zu machen zu wollen ist hier Alltag. Andernfalls wären auch Lautsprecher wie die Bowers & Wilkins 802 D4 vermutlich nie entstanden.

Mit diesen Noise-Cancelling-Kopfhörern muss sich der B&W Px7 S2e vergleichen:

Praxis: Bestens gerüstet für Reisen und Telefonate

Wie schon gesagt, beschränkt sich das Update auf den Klang. Am Noise Cancelling hat B&W also nicht geschraubt. Es kann sich immer noch mit den Marktführern wie dem Sony WH-1000XM5 oder auch den Apple AirPods Max messen. Egal, ob Großraumbüro oder volle Bahn: Mit den Px7 S2e bist du mit deiner Musik allein. Oder mit deinen Gesprächspartner:innen. Denn zwei der Mikrofone sind weiterhin für Telefonate reserviert – und machen einen hervorragenden Job. Deine Stimme kommt klar an der anderen Seite an, während nervige Umgebungsgeräusche herausgefiltert werden.

Musik und Gespräch schließen sich im Übrigen nicht aus. Denn einerseits kann sich auch der Transparenzmodus hören lassen, andererseits sorgt die Multipoint-Funktion dafür, dass du den Px7 S2e mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden kannst. Zoom-Meeting am Laptop, Musik und – oder Klangeinstellungen in der App – per Handy.

Wenn du es mit dem B&W Px7 S2e klanglich auf die Spitze treiben willst, kannst du ihn auch direkt per USB-C-Kabel an deinen Rechner oder dein Telefon anchließen. Auf den ersten Blick sicher nicht die logischste Lösung, wenn du dir einen Bluetooth-Kopfhörer zulegst. Aber dennoch ein klanglicher Vorteil, wenn du etwa am Schreibtisch sitzt und dich nicht viel bewegst.

Denn aktuell kann Bluetooth eben kein unkomprimiertes Highres übertragen. Wenn es dir also um die höchstmögliche Qualität deiner Musik geht, bietet sich die Kabelverbindung an. Um das digitale Signal kümmert sich dann der DAC im Px7 S2e. Laut Roon schafft dieser immerhin 24 Bit und 48 kHz.

Design: Jetzt auch in Grün

Sieht man von der neuen Farbvariante ab, hat Bowers & Wilkins beim Design nichts verändert. Die Ohrmuscheln sind weiterhin außen mit einem offenen Gewebe bedeckt, innen schmiegt sich weicher, in Kunstleder gepackter Memory Foam an dein Ohr. Der gut gepolsterte Bügel drückt auch nach vielen Stunden nicht, und im farblich passenden Etui sind die Px7 S2e sicher verstaut.

Du kannst zwischen den Farben Schwarz, Grau, Blau und jetzt auch Grün wählen. Das dunkle “Forest Green”, wie B&W es nennt, gefällt uns besonders gut. Der goldene Streifen, entlang der Ohrpolster hebt den Px7 S2e optisch noch mal etwas von der Masse anderer Kopfhörer ab.

Unser Fazit zum Bowers & Wilkins Px7 S2e: Lohnt sich das “e”?

Auch dir gefällt das neue Grün der Kopfhörer besonders gut? Oder kommt es kommt dir einfach auf den letzten Rest Klangqualität an? Beides sind gute Gründe, zum B&W Px7 S2e zu greifen. Denn in Grün gibt es nur den Neuen, und er klingt wirklich ein gutes Stück besser.

Ziehen diese Argumente bei dir nicht, bist du mit dem Px7 S2 ebenso gut unterwegs, solange es ihn noch gibt. Denn in Bezug auf ANC, Akku, Tragekomfort, Bedienbarkeit oder Design musst du überhaupt keine Abstriche machen. Und sparst aktuell bis zu 170 Euro.

Doch der Preis fließt nicht in unsere Bewertung ein, deshalb schiebt sich der neue B&W Px7 S2e um eine Haaresbreite an dem Vorgängermodell vorbei. Und rückt so sogar dem noch einmal 270 Euro teureren Px8 gefährlich auf die Pelle. In der Klasse bis 500 Euro bleibt also der B&W Px7 S2 unser Favorit, nun eben mit einem “e” am Ende des Namens. Manchmal kommt es eben auf Kleinigkeiten an.

Hier kannst du den Bowers & Wilkins Px7 S2e direkt online bestellen:

Alle von uns getesteten Bluetooth-Kopfhörer findest du hier, in unserer Bestenliste: