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Beats Powerbeats Fit im Test: Sitzen sicher, kosten viel

Die Beats Powerbeats Fit ergänzen das Portfolio der US-amerikanischen Marke um ein Budget-Modell – mit stolzem Preis. Hier ist unser Praxistest.
Beats Powerbeats Fit Titelbild | Test HIFI.DE

Gleich vorweg: Die Beats Powerbeats Fit sind im Grunde der geistige Nachfolger der Beats Fit Pro. Warum wir hier also nicht die Beats Fit Pro 2 in den Händen halten, weiß wohl nur die Marketing-Abteilung von Beats/Apple. Wahrscheinlich wollte man die Spar-Version stärker von den Powerbeats Pro 2 abheben – und dafür das kräftige „Power“ in den Namen aufnehmen. Wir haben Beats‘ neuesten Entwurf getestet und verraten dir, ob die In-Ears ihren beliebten Vorgängern gerecht werden können.

Hier kannst du die Powerbeats Fit kaufen:

Klang: Wie viel Power steckt in Beats?

Wir starten mit Jealous von Doja Cat in den Klangtest – und das mit hohen Erwartungen. Warum? Weil schon die Beats Fit Pro uns mit deutlich mehr Auge fürs Detail überzeugen konnten als die Powerbeats Pro der ersten Generation. Ob also auch die Powerbeats Fit das aktuelle Flaggschiff Powerbeats Pro 2 klanglich überflügeln können?

Beats Powerbeats Fit – ase in der Hand
Die Powerbeats Fit beerben die Beats Fit Pro, auch wenn das am Namen nicht sofort ersichtlich ist.

Doja Cats Genre-Mix aus 80s-Pop und Hip-Hop macht uns in jedem Fall Hoffnung. Die räumliche Darstellung ist exzellent und auch Doja Cats Stimme kommt klar und angenehm bei uns an – egal, ob in Rap- oder Gesangspassagen. Dabei setzen die Powerbeats Fit – obwohl die Marke ja dafür bekannt ist – nicht auf übermäßige „Power“ in den Tiefen. Stattdessen wird sich um ein ausgeglichenes Klangbild bemüht, das genreunabhängig gute Arbeit leistet.

Weniger überzeugt sind wir im ersten Hörbeispiel von den Drums, die etwas streng im Gehörgang aufschlagen und damit auf Dauer etwas anstrengend klingen können. Das ist dann auch unser einziger Kritikpunkt, wenn wir uns gitarrenlastiger Musik widmen. Geeses Taxes überzeugt hier mit organischem Gitarren-Sound, guten Vocals und reibt sich höchstens daran auf, dass die Drums dauerhaft ihren Platz im Ensemble suchen.

Beats Powerbeats Fit – Paar nebeneinander
Die Powerbeats Fit verzichten auf den Beats-typischen Sound mit extra viel Bass.

Im Großen und Ganzen kommen die Powerbeats Fit aber besser mit Rock- und Akustik-Produktionen klar als die Powerbeats Pro, die sich wirklich im Hip-Hop und Pop am wohlsten fühlen. An das Niveau der Apple AirPods Pro 3 reichen die Powerbeats Fit aber definitiv nicht heran, dafür klingt die Musik letztlich auch zu fern und nicht dynamisch genug.

Kein manueller Equalizer an Bord

Ein größeres Manko, das dem angenehmen Sound ab Werk einen kleinen Strich durch die Rechnung macht, ist nach wie vor der fehlende manuelle Equalizer. Den hat sich Beats leider vom Mutterkonzern Apple abgeschaut und verzichtet auch bei den Powerbeats Fit darauf – obwohl der Klang wirklich davon profitieren könnte. So müssen wir uns mit einem adaptiven Equalizer zufriedengeben, der nur dann aktiv wird, wenn Transparenz-Modus und ANC deaktiviert sind.

Auch Spatial Audio samt Head-Tracking ist an Bord und performt im Test besser als zum Beispiel im Bose-Kosmos. Allerdings bleibt das Feature Apple-Nutzer:innen vorbehalten, Android-Nutzer:innen können die Funktion nicht nutzen.

Du willst die besten Sport-Kopfhörer auf einen Blick sehen? Hier geht’s zur Übersicht.

Beats: Apple-Bias trotz Android-Support?

Beats soll gleichzeitig Apple-Marke und Produkt für alle sein. Dass dieser Drahtseilakt immer mal wieder zu Unklarheiten oder Ungleichheiten in der Feature-Vielfalt je nach Betriebssystem führt, ist da kein Wunder. Auf das fehlende Head-Tracking unter Android sind wir ja schon eingegangen, aber gibt es sonst noch Unterschiede zwischen der Nutzung unter iOS und Android?

Ja, die gibt es! Auch wenn die Android-App, auf die wir gleich noch ausführlicher eingehen, einen Großteil der Einstellungsmöglichkeiten spiegelt, die du sonst direkt in den iOS-Einstellungen abrufen kannst, fehlt unter anderem die „Audio Teilen“-Funktion. Diese ersetzt im Apple-Kosmos quasi das Bluetooth-Feature Auracast und ermöglicht die gleichzeitige Audio-Wiedergabe von einer Quelle auf mehreren Geräten.

Wenn du aber nur ANC regeln, die automatische Trageerkennung deaktivieren und die Bedienung personalisieren möchtest, kommst du auch mit einem Android-Smartphone auf deine Kosten.

Was uns besonders gut gefällt: Die Lautstärke kann auf Wunsch über die Kopfhörer gesteuert werden. Dank Druck- statt Touch-Gesten gelingt das auch genau und ohne versehentliche Falscheingaben. Was uns nicht so gut gefällt: Die allgemeine Bedienung über Tastendruck kann nur sehr partiell individualisiert werden und beschränkt sich auf das Verhalten bei Anrufen und die ANC-Steuerung.

Wer von anderen Herstellern also gewohnt ist, sich linken und rechten Bud ausführlich und autonom voneinander an die eigenen Nutzungsgewohnheiten anzupassen, muss sich hier mit den von Beats vorgegebenen Befehlen zufriedengeben.

Bluetooth: Auf dem Stand von 2022

Never change a winning team – scheint das Motto bei Beats zu sein, wenn es um die Bluetooth-Ausstattung geht. Hier hat sich nämlich seit den Beats Fit Pro von 2022 nichts getan. SBC und AAC sind als einzige Bluetooth-Codecs sicherlich noch zu verschmerzen, die veraltete Bluetooth-Version 5.0 hingegen ist ein klares Statement. Auracast wird man mit den Powerbeats Fit nie nutzen können, auch nicht durch ein Software-Update. Das Feature setzt nämlich mindestens 5.2 voraus.

Beats Powerbeats Fit – Case offen
Die Powerbeats Fit sind bluetoothtechnisch auf dem Stand der Beats Fit Pro.

Dass zusätzlich auch Multipoint fehlt, ist in diesem Preissegment ebenfalls schade. Möglicherweise hat hier Apple seine Finger im Spiel, mit der Absicht, das eigene Betriebssystem weiterhin hermetisch abzuriegeln. Beats leidet als Marke aber eher darunter und kann Android-Nutzer:innen so nicht dieselbe Erfahrung bieten wie Apple-Nutzer:innen.

Powerbeats Fit: Akkuleistung und IP-Zertifizierung

Bei der Akkuleistung überzeugen die Powerbeats Fit mit gutem Mittelmaß. Sechs Stunden bei aktiviertem ANC kommen zwar nicht an Branchenprimus Technics EAH-AZ100 mit zehn Stunden heran, sind aber immer noch beachtlich. Mit Ladecase wächst die Laufzeit auf bis zu 24 Stunden. Im Gegensatz zu den Powerbeats Pro 2 ist kabelloses Laden hier aber nicht möglich.

Beats Powerbeats Fit – In der Hand
Ein ausführliches Workout halten die Powerbeats Fit mit ihrer Akkuleistung definitiv durch.

Wie zu erwarten, verbessert Beats auch die IP-Zertifizierung im Vergleich zum Pro-Modell nicht. Mit IPX4 halten die In-Ears zwar etwas Wasser aus, ein intensives Workout oder ein Jogging-Trip im Regen können die Kopfhörer aber schon an ihre Grenzen bringen. Für designierte Sport-Kopfhörer lässt das schon zu wünschen übrig, gerade weil auch die AirPods Pro 3 mittlerweile mit einem IP57-Rating glänzen können und kaum teurer sind.

Powerbeats Fit: Wie gut ist das ANC?

ANC und Transparenz-Modus sind wie schon bei den Beats Fit Pro am Start und arbeiten ordentlich. Erwarte hier kein Isolationsgefühl wie bei Boses QuietComfort Ultra Earbuds (2. Gen.) oder gar den Google Pixel Buds 2a, sondern eher eine spürbare Abdämpfung der Umgebung. Das dürfte einigen sogar noch besser gefallen, weil Schwindel und Desorientierung so definitiv kein Problem sein sollten. Der Transparenz-Modus arbeitet gut, recht natürlich, und hilft dabei, auch beim Hören von Musik ansprechbar zu bleiben.

Beats Powerbeats Fit – Im Ohr
Der exzellente Halt bietet bei den Powerbeats Fit ein gutes Fundament für die ANC-Leistung.

Ganz ohne Störgeräusche kommen die Funktionen bei den Powerbeats Fit aber auch nicht aus. Wo wir das beim Transparenz-Modus gewohnt sind – ein leises Rauschen bleibt hier stets hörbar –, sind wir beim ANC etwas überrascht. Besonders der linke Earbud scheint etwas zu kratzen und rauschen, wenn wir die aktive Geräuschunterdrückung aktivieren. Bei gleichzeitiger Musikwiedergabe fällt das nicht auf, für erwähnenswert halten wir es trotzdem. Falls das Problem mit einem zukünftigen Software-Update behoben wird oder wir es hier mit einem Montagsgerät zu tun haben, merken wir das an dieser Stelle an.

Design – flexibel, sicher und bequem

Das Aushängeschild der Beats Fit Pro war, neben dem ikonischen Beats-Design und gutem Apple-Support, sicherlich der Sitz und Tragekomfort. Die Powerbeats Fit setzen auf ein beinahe identisches Design und sitzen dank der großen Silikonfinne sicherer als viele Konkurrenten, ohne dabei übermäßig viel Druck auszuüben. Die Finne fällt etwas flexibler aus als beim Vorgänger und gefällt uns deshalb im Test noch etwas besser.

Beats Powerbeats Fit – Paar neben dem Case
Das hauptsächliche Kaufargument für die Powerbeats Fit steckt im Design – die Silikonfinne sorgt für richtig guten Halt.

Auch sonst wirkt das Design dank der Abkehr vom Beats-Rot und einiger abgerundeter Ecken moderner und gleichzeitig neutraler. Beats nähert sich der Apple-Ästhetik an, ohne von den eigenen unique selling points abzukehren. Das Ladecase ist zudem deutlich kleiner als das der Powerbeats Pro 2, deshalb definitiv auch alltagstauglicher. Im Design gelingt Beats hier also ein souveräner Mix aus Fitness und Freizeit, Street-Style und seriöser Neutralität.

Unser Fazit zu den Beats Powerbeats Fit

Die Beats Powerbeats Fit machen vieles richtig, heben sich im Endeffekt aber leider nur wenig von ihren Vorgängern ab. Die Akkulaufzeit ist gleich geblieben, der Bluetooth-Support ist ebenfalls auf dem Stand von 2022 und kabelloses Laden wird immer noch nicht unterstützt. Noch dazu muss Android weiterhin auf einige Features verzichten.

Da jedenfalls Sound und ANC ein kleines Upgrade erhalten, können Fans des Vorgängers nach jetzt knapp drei Jahren trotzdem unbesorgt zum Nachfolger greifen. Alle anderen sollten sich vor dem Kauf aber ein paar Fragen zu den eigenen Erwartungen an Kopfhörer stellen, die über 200 Euro kosten. AirPods Pro 3 und die Flaggschiffe anderer Marken sind preislich nicht fern und featuretechnisch eher auf der Höhe der Zeit.

HIFI.DE Testsiegel In-Ear-Kopfhörer Beats Powerbeats Fit 8.5

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