Sony- oder LG-Fernseher: Welche Marke passt besser zu dir?

Sony- oder LG-Fernseher? Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Denn bei beiden TV-Marken bekommst du richtig viel Qualität geboten. Aber LG und Sony legen jeweils auch ganz eigene Schwerpunkte, was Features oder den Preis betrifft. Welche Marke passt am Ende besser zu dir? Finden wir es heraus!
Sony- oder LG-Fernseher – ein Überblick über die Marken
Auch wenn wir über Fernseher sprechen, sind Sony und LG keine reinen TV-Marken. Abseits der TVs gibt es ebenfalls große Unterschiede.

Das fängt schon beim Sitz an: LG ist ein koreanisches Unternehmen und ist abseits des Fernsehers in vielen anderen Bereichen erfolgreich. Verwandt sind die Gaming-Monitore, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Ebenfalls ein wichtiger Bereich von LG sind Haushaltsgroßgeräte, etwa Kühlschränke. Und wenn es um Sound geht, mischt LG ebenfalls mit, von In-Ear-Kopfhörern bis hin zu LG-Soundbars ist nahezu alles dabei.

Demgegenüber steht Sony mit Sitz in Japan. Neben den TVs dürfte die Marke Gamer:innen für die PlayStation 5 bekannt sein. Und Fotograf:innen schätzen Kameras. Nebenbei findest du bei Sony auch Soundbars, Smartphones, Heimkinobeamer, Bluetooth-Kopfhörer und mehr.
OLEDs dominieren die Spitzenmodelle
Sowohl Sony- als auch LG-Fernseher bekommst du in vielen Preiskategorien. Und somit vom LCD- und LED-Fernseher über QLED-TVs bis hin zu OLED-Fernsehern eigentlich alles.
Allerdings: OLED-Fernseher sind oder zumindest waren die Steckenpferde beider TV-Marken. Denn in diesem Jahr ist es ein wenig anders. Aber der Reihe nach.
LG setzt ganz klar auf OLED-Fernseher. Immerhin fertigt die Konzernschwester LG Display die OLED-Panels. Alle anderen LG-Fernseher dienen eher dem Erweitern des Portfolios. Macht aber nichts, denn gerade OLEDs wie der LG OLED B4 zeigen, wie günstig die Technik sein kann. Daher heimsen die LG-OLEDs regelmäßig viele Punkte für Preis-Leistung ein.
Sony geht da andere Wege. Zum einen ist die Bandbreite an LED-Fernsehern etwas breiter und leicht prominenter. Und das neue Spitzenmodell heißt Sony Bravia 9 und ist ein Mini-LED-Fernseher. Gut, am Ende sieht Sony den Bravia 9 und den A95L – oder den Nachfolger, den Sony Bravia 8 II –, ein OLED, auf einer Stufe. Aber dennoch. Anders ist auch, dass der Sony A95L ein QD-OLED-Panel von Samsung Display verbaut hat. Das sorgt für leichte Unterschiede in der Bildqualität.
Die Bildqualität im Vergleich – Sony- vs. LG-Fernseher
Wenn es um Fernseher geht, die nicht OLEDs sind, dann hat Sony klar die Nase vorn. Gerade die Mini-LED-Fernseher – zumindest die der Spitzenklasse – zählen zu den Besten auf dem Markt. Der Sony Bravia 9 ist der hellste je von uns getestete Fernseher. Und dabei äußerst farbneutral unterwegs.
Bei OLED-Fernsehen ist es hingegen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. LG und Sony geben sich keine Blöße und überzeugen jeweils mit sehr neutralen Bildern. Bei den Spitzenmodellen kann sich am Ende aber LG durchsetzen, der LG OLED G4 zählt zu der Spitze der Fernseher mit der besten Bildqualität.
Welche Modelle bei den LG-Fernsehern die Nase vorn haben, zeigt unsere Bestenliste:
LG-Fernseher haben dabei durchaus Vorteile beim Bewegtbild, die Zwischenbildberechnung agiert sauberer und produziert weniger Artefakte. In dunklen Szenen sehen wir häufig hingegen Sony leicht vorn. Das japanische Unternehmen schafft es, Kompressionsartefakte oder Banding natürlich zu unterbinden.
Du möchtest wissen, wer bei uns bei den Sony-TVs vorn liegt? Unsere Bestenliste verrät es dir:
Bei TV-Helligkeiten oder den unterstützten HDR-Formaten gibt es kaum Unterschiede. Dolby Vision wird von beiden unterstützt, HDR10+ hingegen nicht – da müsstest du zu Samsung-TVs oder noch besser Philips- oder Panasonic-Fernsehern greifen. Denn Panasonic und Philips unterstützen sowohl Dolby Vision als auch HDR10+ und bieten so alle wichtigen HDR-Technologien.
Feine Unterschiede stammen von der OLED-Technologie
Schaut man dann ganz genau hin, gibt es weitere Unterschiede. Das Top-Modell der Sony-OLEDs A95L setzt nämlich auf ein QD-OLED-Panel von Samsung Display, während der Sony Bravia 8 oder alle LG-OLEDs auf herkömmliche WRGB-Panels von LG Display zurückgreifen.

Die Quantum Dots, die ein blaues Hintergrundlicht in Rot oder Grün umwandeln, um die Farben darzustellen, sorgen dafür, dass sie beim Sony A95L noch kräftiger strahlen können. Allerdings sorgt die andere Pixelanordnung bei QD-OLEDs dafür, dass um Schriften Farbsäume entstehen können. Was allerdings nur bei einer Verwendung als PC-Monitor zum Problem werden kann.

LG-OLEDs und auch die Einsteigs-Modelle der OLEDs unter den Sony-Fernsehern setzen hingegen auf WRGB-Panels. Weißes Licht wird über rote, grüne und blaue Farbfilter umgewandelt, nebenbei sitzt noch ein weißes Subpixel – daher der Name WRGB-OLED. Der kleine Nachteil: die sattesten Farben strahlen bei HDR nicht so hell. Aber auch das ist kaum wahrnehmbar – vor allem bei den Spitzenmodellen mit MLA-OLED.
Unterschiede bei den Features von Sony- und LG-Fernsehern
Bei den Features kommt es schon stark auf das Betriebssystem an. Sony verkauft im Endeffekt Fernseher mit Google TV, bei LG-TVs treibt webOS die eigenen Geräte an.
Zwar ist dadurch die App-Auswahl vergleichbar, aber Sony-Fernseher haben da leicht die Nase vorn. Durch Google TV stehen dir etliche Video-Streaming-Dienste zur Verfügung. Und obendrauf gibt’s noch Sony Pictures Core, das du sonst nur auf der PlayStation 5 nutzen könntest. Eine passende App zum lokalen Streamen deiner Spiele von der Konsole auf den Fernseher ist ebenfalls dabei. Noch dazu fällt die Bedienung gut aus – meist legt Sony sogar zwei Fernbedienungen bei und bebildert und erklärt einzelne Menüs anschaulich.

Dennoch finden wir LGs webOS noch ein wenig einstiegsfreundlicher, schneller und übersichtlicher. Zumal du bei LG-Fernsehern die Magic Remote bekommst, die neben Sprach- und Tastensteuerung zudem eine bewegungsgestützte Zeigersteuerung anbietet. Zifferntasten kannst du als Bonus noch frei für Kanäle oder Apps belegen. Und auch wenn die App-Auswahl vielleicht nicht ganz so riesig ist, solltest du bei LG alle wichtigen Dienste finden.

Abseits von Bedienung und App-Auswahl bringen Sony- und LG-Fernseher weitere Eigenheiten mit. Sony-Fernseher bieten etwa im A95L sogar Lautsprecherklemmen, um den Fernseher an einem AV-Receiver als Center-Speaker einzusetzen. Alternativ gibt es so ein Feature per S-Center-Ausgang mit passenden Soundbars von Sony. LG geht eher übers Design, um die Spitzenmodelle hervorzuheben. So hängt ein LG OLED G5 flach an der Wand, ein LG OLED M4 lagert dabei dann noch die Anschlüsse in eine kabellose Box aus.
Gaming bei Sony und LG
Wenn es um Gaming geht, dann bist du bei beiden TV-Marken gut aufgehoben: Ob Sony- oder LG-Fernseher, 120 Hertz Bildwiederholrate mit 4K-Auflösung und Gaming-Features wie VRR und ALLM sind gesetzt. Selbst teilweise bei Modellen unter 1.000 Euro.
Besitzt du sowohl Xbox Series X als auch eine PlayStation 5 und noch einen Gaming-PC und möchtest alle gleichzeitig verbinden, musst du jedoch zu LG greifen. Denn nur hier gibt es vier vollwertige HDMI-Anschlüsse. Bei Sony liefern nur zwei der vier Anschlüsse alle Features – wobei einer dieser beiden Anschlüsse dann auch noch eARC-Funktionalität mitbringt, die du eventuell für eine Soundbar brauchst.
Auf der anderen Seite ist das Gaming-Bild der Sony-Fernseher deutlich neutraler als das der LGs. Wenn dein Gaming-Fernseher also möglichst neutrale Farben liefern soll, dann könnte ein Sony-TV die richtige Wahl für dich sein.
Das Klangduell der TV-Marken
Pauschal etwas zum Klang zu sagen, ist natürlich schwer, denn jeder Fernseher klingt anders. Grundsätzlich geht das Duell Sony- oder LG-Fernseher aber positiv für die TV-Marke aus Japan aus. Denn Sony-Fernseher zählen bei uns regelmäßig zu den Fernsehern mit dem besten Klang.

Das gilt durchaus für Einstiegs- wie Spitzenmodelle. Das heißt zwar nicht, dass LG-Fernseher schlecht seien, aber im direkten Vergleich klingen Sony-Fernseher in der Regel etwas ausgewogener und minimal räumlicher.

Hast du eh vor, mit einer Soundbar nachzuhelfen, dann bringt Sony das S-Center-Features mit. LG hingegen setzt auf ein enges Zusammenspiel zwischen TV und Soundbar, wodurch es bei Spitzenmodellen sogar möglich ist, beide übers WLAN statt per HDMI-Kabel zu verbinden. Das kann je nach Setup Vorteile haben.
Unser Fazit: Welche TV-Marke bietet mehr? Sind Sony- oder LG-Fernseher besser?
Einen klaren Sieger zu benennen, ist schwer. Denn ein Fernseher ist mehr als nur Bildqualität oder einzelne Features. Das Gesamtpaket muss stimmen. Und jede Person setzt andere Schwerpunkte.
Wenn du ein gutes Gesamtpaket suchst, bei dem alle Punkte gleichermaßen überzeugen, dann haben Sony-Fernseher aus unserer Sicht leicht die Nase vorn. Hier musst du meist keine Soundbar anschließen, um selbst bei Filmen oder Serien einen wuchtigen Klang zu bekommen. Die App-Auswahl ist groß, viele Features sind dabei, und beim Bild haben wir nichts auszusetzen.
Noch etwas feiner beim Bild sind, zumindest bei den OLED-Spitzenmodellen, aber LG-Fernseher. Gleichzeitig sind LGs OLEDs günstiger, ebenfalls vollgestopft mit Features, mit vier vollwertigen HDMI-Anschlüssen fürs Gaming ausgestattet und übersichtlicher in der Bedienung. Nur der Klang ist eher Mittelmaß, eine Soundbar im Heimkino oft schon fast Pflicht.
Am Ende musst du entscheiden, was für dich wichtiger ist. Grundsätzlich gilt aber: Bei beiden TV-Marken machst du nichts falsch und du kannst mit Sony- oder LG-Fernsehern gleichermaßen viel Spaß haben.