Startseite Heimkino Heimkino-Beamer Sony VPL-VW890 im Test: Der ultimative Beamer für Highend-Heimkino?

Sony VPL-VW890 im Test: Der ultimative Beamer für Highend-Heimkino?

Edles Laserlicht im Heimkino: Der Sony-Beamer VPL-VW890 trumpft mit echtem 4K, dynamischem Kontrast und teurer Optik auf. Lohnt sich der Kauf?
Sony VPL-VW890 TEST | HIFI.DE
Projektionsart
LCD (3 x 4K SXRD Panel)
Lichtquelle
Laser
Auflösung
4096 x 2160 nativ
HDR-Unterstützung
HDR10, HLG
Projektionsabstand (für 2m Bildbreite)
2,54 m – 5,8 m
Preis (UVP/Straßenpreis)
24.999 Euro
In Kürze
Mit dem 4K-Laserbeamer VPL-VW890ES setzt Sony Maßstäbe für Bildschärfe und HDR-Bilder im Heimkino. Doch der hohe Anspruch hat auch einen hohen Preis.
Vorteile
  • Native 4K-Auflösung
  • Besonders scharfes Bild durch ARC-F-ZoomOptik
  • Hervorragender Kontrast für SDR und HDR
  • Langlebige und helle Laserlichtquelle
  • Sehr hohe Farbtreue, automatische Kalibrierung
Nachteile
  • Keine HDMI 2.1-Eingänge für High-End-Gaming
  • Hoher Preis

Sonys günstigsten 4K-Beamer VPL-VW290 haben wir bereits getestet, da darf das Topmodell Sony VPL-VW890ES natürlich nicht fehlen. Langlebige und helle Lasertechnik, stark erweiterte Bildfunktionen sowie eine sehr hochwertige ARC-F-Vollglas-Optik sollen den 22-Kilogramm schweren Sony VPL-VW890 in die Highend-Klasse katapultieren. ARC-F steht bei Sony für “All Range Crisp-Fokus”, zu deutsch etwa: “Gestochene Schärfe in jedem Bereich”.

Doch bei der Preisgestaltung sind die Japaner nicht zimperlich: Im Vergleich zum 12.000 Euro teuren Geschwistermodell VPL-VW790 (ebenfalls mit Laserlichtquelle, aber ohne ARC-F-Optik) kostet der Sony VPL-VW890ES gut das Doppelte. Damit ist er aber längst nicht der teuerste Heimkino-Beamer aus Sonys VPL-Serie: Das ist der 10.000 Lumen helle und rund 80.000 Euro teure Profi-Laserprojektor VPL-GTZ380.

SONY VPL-VW890ES Design
Schwarze Eminenz: Der Sony VPL-VW890 ist nicht in Weiß erhältlich und deshalb eher für das Highend-Heimkino prädestiniert. Der größte Unterschied zum halb so teuren VPL-VW790 ist die extrem scharf projizierende ARC-F-Vollglasoptik.

Dank der Lasertechnik kann sich der stolze Besitzer eines VW890 erst einmal für viele Jahre entspannt zurücklehnen. Denn dessen Z-Phosphor-Laser soll bis zu 20.000 Stunden lang halten (bis die halbe Anfangs-Lichtstärke erreicht wird). Umgerechnet könnte sie 27 Jahre lang täglich einen 2-Stunden-Spielfilm zeigen.

Zum Vergleich: Sony gibt für die UHP-Lampe des VW290 im Eco-Modus bis zu 6.000 Stunden an, nennt aber keine Zahlen für die vermutlich kürzere Haltbarkeit bei voller Lampenleistung. Ähnliches dürfte auch für die Laser-Lichteinheit gelten, also ein mit zunehmender Lichtleistung erhöhter und bei vorsichtiger Helligkeitseinstellung verringerter Verschleiß.

Du hast Lust auf Heimkino, aber nicht viel Platz? Dann findest du vielleicht einen passenden Ultrakurzdistanz-Beamer in unserer Bestenliste:

Sony VPL-VW890 – Kino-Profi mit Laser-Licht

Ab Werk ist der Bildmodus „Kino Film 1“ eingestellt. Der wird mit dem Preset „Gamma 7“ sowie mit dem farblich erweiterten Modus „Farbraum 3“ kombiniert. Das Bild wirkt hierbei etwas lebendiger als bei völlig neutraler Bildeinstellung.

Presets mit neutralem SDR-Farbraum „BT.709“ sowie perfekter Gamma-Kennlinie 2,2 (in Stellung „Gammakorrektur Aus“) sind die nahezu identischen Modi „Referenz“ und „Benutzer“. Beide Modi sind von Sony farblich sehr gut vorkalibriert.

SONY Laser Beamer Gamma 2.2
Besser geht es einfach nicht: Die Helligkeitskurve des VW890ES von Sony zeigt im Modus “Referenz” einen idealen Verlauf. Abweichungen vom Sollwert muss man mit der Lupe suchen!

Labor-Messungen mit Calman lieferten allerdings eine messtechnisch etwas zu warme Farbtemperatur (Weiß mit rund 6.000 statt 6.500 Kelvin). Mit bloßem (und geschultem) Auge sind aber weder Einfärbungen noch Flackerstörungen (durch das gepulste Laserlicht) erkennbar. Lediglich im weißen Vollbild haben wir einen minimal unterschiedlichen Farbtemperaturverlauf zwischen der Bildmitte (etwas wärmer) und den Ecken (etwas kühler) ausmachen können.

Laser-Lichtquelle: Deutlich heller und deutlich haltbarer

Was bringt der Sony VPL-VW890 mit seiner aufwendigen Technik in der Praxis? Er liefert im hellsten voreingestelltem Bildmodus „TV hell“ 1.740 ANSI-Lumen, allerdings bei einer sehr kühlen Farbtemperatur von rund 9.700 Kelvin. Hinweis: Im Menü „Experten-Einstellung“ findet ihr noch das Farbtemperatur-Preset „B5“, das bei nativer Farbtemperatur der Laser-Lichteinheit 2.150 ANSI-Lumen (maximal 4,6 Meter breite Leinwand) liefert. Es erreicht also fast die Herstellerangabe von 2.200 Lumen.

Sony VPL-VW890 Farben BT.709
Aus unseren Messungen mit Calman: Der Standard-Farbraum BT.709 wird optimal im Referenzmodus des Sony VPL-VW890 ES abgedeckt.

Davon blieben auf der maximalen Leistungsstufe 100 im Modus „Referenz“ 1.550 Lumen für bis zu 3,9 Meter Leinwandbreite übrig. Ab Werk ist die Laserleistung auf 80 voreingestellt (1.460 Lumen). In den Stufen 50 (1.160 Lumen) und 0 (700 Lumen) fällt der Stromverbrauch auf 337 Watt bzw. minimal 256 Watt ab. Selbst auf der niedrigsten Leistungsstufe reicht die Lichtleistung noch für eine 2,6 Meter breite Leinwand aus. Die höchste Stufe 100 hingegen benötigt bis zu 424 Watt für die höchstmögliche Helligkeit.

Anschaffungskosten vs. Lampenwechsel

Zum Vergleich: Der “kleine Bruder” VPL-VW290 schaffte im Eco-Modus mit neuer Lampe rund 860 Lumen. Also nur wenig mehr als der VW890 mit niedrigster Einstellung. Spätestens nach 6.000 Stunden dürfte die Helligkeit der UHP-Lampe auf die Hälfte zurückgegangen sein (also auf ca. 430 Lumen) und ihren Austausch erforderlich machen. Dagegen sollte die Lasereinheit des VPL-VW890 (speziell in den niedrigeren Leistungsstufen) fast für Jahrzehnte halten und somit einen Teil der hohen Anschaffungskosten zurückzahlen.

Sony Beamer Fernbedienung
Die Fernbedienung des VW890ES von Sony hat beleuchtete Tasten und erlaubt einen schnellen Wechsel des Bildmodus.

Ein kleiner Tipp: Sonys 4K-Projektor merkt sich zu jedem Bildmodus die eingestellte Laser-Leistungsstufe, also etwa 100 für Referenz und 50 für den farblich nahezu identischen Modus Benutzer. Nun lassen sich beide Lampenstufen direkt über die Bildmodus-Tasten der blau beleuchteten Fernbedienung ansteuern.

Lichtausbeute und Objektiveinstellung beim Sony VPL-VW890

ANSI-Lumen messen wir in Weitwinkelstellung des Objektivs im 16:9-formatigen Weißbild, also nicht auf der vollen Panelfläche im breiteren 17:9-Format („2,35:1 Zoom“). Hier steigt der ANSI-Lumen-Wert rechnerisch um sieben Prozent an. In Telestellung des 2,1-fachen Zooms reduziert sich hingegen die Lichtausbeute aufgrund der geringeren Blendenöffnung. Allerdings nur minimal, was die überragende Qualität der ARC-F-Zoom-Optik des VPL-VW890 von Sony unterstreicht: Die Vollglasoptik geht hier lediglich auf 88 Prozent zurück.

Sony VPL-VW890 ES Licht
Von der Licht- und Kontastleistung des Sony VPL-VW790 ES können sich andere Beamer eine Scheibe abschneiden.

Im Vergleich dazu schaffte die aus Glas- und Kunststofflinsen aufgebaute Zoomoptik des VW290 lediglich 81 Prozent. Das ist zwar schon sehr gut, spielt aber eben nicht in der obersten Liga.

Abstand und ProjektionsbreiteDas Projektionsverhältnisses des Sony (von 1,35:1 bis 2,9:1) gibt den Abstand zu einer ein Meter breiten Leinwand an (im Weitwinkel und Tele). Wir haben nachgemessen und sogar einen geringfügig stärkeren Weitwinkelbereich ermittelt (1,27:1 bis 2,9:1). Das entspricht sogar einem 2,2-fachen Zoomfaktor. Das Produkt aus realer Leinwandbreite und dem Projektionsverhältnis ergibt direkt den Projektionsabstand zum Objektiv (im Weitwinkel und Tele). Wesentlich kürzere Projektionsabstände ermöglicht Dir das optional erhältliche Objektiv VPLL-Z7008 (1,25:1-Zoom, Projektionsverhältnis 0,85:1 bis 1,06:1).

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Sinnvolle Ausstattung: Lens Memory und Auto-Kalibrierung

Bei einem Highend-Beamer wie dem Sony VPL-VW890 zählen Extras wie eine adaptive Iris sowie eine Auto-Kalibrierung und die Lens-Memory-Funktion zur Pflicht. Beliebige Positionen für Fokus, Zoom und Bildlage (vertikal + / -80%, horizontal +/- 31%) lassen sich auf fünf Bänken abspeichern und wieder abrufen, etwa bei Wechsel auf die Darstellung im Format „2,35:1“. Die Motoren arbeiten kontinuierlich sowie in Einzelschritten und stellen die abgespeicherten Positionen schnell und präzise ein.

Farben in fünf Minuten optimiert

Für eine langzeitstabile Farbwiedergabe hat Sony dem Laser-Projektor eine automatische Kalibrierung mitgegeben. Wenn alles klappt, dauert die Prozedur gut fünf Minuten und stellt sichtbar optimierte Farb- und Grauwerte ein. Dazu wird das Bild weit nach unten verschoben, um das Licht der Lasereinheit zu einem internen Sensor zu lenken. Es wird also nicht das von der Leinwand zurück reflektierte Licht gemessen (und ein Farbfehler der Leinwand kompensiert).

Die Prozedur funktionierte bei unserem Testmuster allerdings nicht bei jedem Versuch auf Anhieb und musste dann einfach nochmal aufgerufen werden. Das Tool ersetzt keine professionelle Bildkalibrierung, aber es hilft effektiv, um von Zeit zu Zeit Drifteffekte der Panels oder Alterungsprozesse der Laser-Lichtquelle auszugleichen.

Sony VPL-VW890: Satte Kongtraste in jeder Situation

Technisch basieren alle 4K-Projektoren der VPL-Serie von Sony auf drei 0,74-Zoll-SXRD-Panels für Rot, Grün und Blau. Trotzdem bringt der Laser-Beamer VW890 mehr Kontrast auf die Leinwand: Beim Nativen Ein-Aus-Kontrast messen wir 12.200:1 – genau das Doppelte wie beim 4K-Einsteiger VW290 mit 6.100:1 (alle dynamischen Kontrast- und Iris-Funktionen sind für die Messung deaktiviert). Auch der Im-Bild-Kontrast eines kleinen Weißfelds (2% Weißfeld auf schwarzem Grund) übertrifft den des VW290 leicht (6.540:1 statt 5.320:1).

SONY VW890 Beamer ARC-F Objektiv
Hightech in Glas: Das Projektions-Zoom-Objektiv des VW890 ist eine Präzisionsoptik mit 18 Vollglas-Linsen. Es bringt überragende Schärfe und verliert kaum Licht.

Beim ANSI-Schachbrett-Testbild liegen allerdings beide Projektoren fast gleichauf auf sehr hohem Niveau. Hier messen wir 380:1 beim VW890, minimal weniger als beim VW290 mit 430:1. Hier haben wir eigentlich fest mit Vorteilen für Sonys ARC-F-Vollglasoptik (All Range Crisp Focus) gerechnet. Für eine überlegen scharfe Fokussierung bis zum Rand setzt sie 18 Elemente in 15 Gruppen ein, darunter sechs ELD-Elemente (Extra Low Dispersion). Die Glas-/Kunststoff-Optik eines VW290 kommt hingegen mit 14 Elementen aus, was wohl den winzigen Vorteil beim ANSI-Kontrast erklärt. Zudem ist der Sony VPL-VW890 um rund ein Drittel heller als der VW290. Die höhere Helligkeit kann für leicht erhöhte Streulichtanteile bei der Kontrastmessung im Schachbrettmuster verantwortlich sein. Dadurch fällt der gemessene Wert etwas schwächer aus, obwohl der visuelle Bildeindruck deutlich stärker ist.

Doppelte Kontrolle über Licht und Dunkel

Anders als beim 4K-Einsteiger VPL-VW290 steuert der VPL-VW890 Blende und Laserlichtleistung dynamisch (Dual Contrast Control). Die Schaltung (siehe Menü „Dynamikkontrolle: Voll. Begrenzt, Aus“) wirkt allerdings nur in sehr düsteren Einstellungen, da sie hellen Szenen nicht den Punch nehmen soll. Erst im fast komplett schwarzen Testbild „Zwei Prozent Weiß auf Schwarz“ geht die Helligkeit im Spitzlicht in Stufe „Begrenzt“ um ein Drittel zurück, in Stufe „Voll“ auf die Hälfte. Übrigens: In völlig schwarzen Testbildern reduziert der Projektor, auch ohne dynamische Lasersteuerung, grundsätzlich die Laserleistung (296 Watt).

Zudem wirkt sich die Video-Funktion „Kontrastverstärkung“ deutlich sichtbar auf die Bilddynamik aus. Sie erhöht beispielsweise in der nächtlichen Montenegro-Szene von James Bond – Casino Royale den Videokontrast dynamisch. Gleichzeitig wird per Blende und Lasereinheit die Helligkeit halbiert. Deshalb sehen wir die Wiese sowie die dunklen Büsche neben dem Gleis in gleicher Helligkeit wie zuvor, allerdings erscheinen die Letterboxstreifen deutlich dunkler. Bei vorsichtiger Einstellung treten keine störenden Pumpeffekte oder Helligkeitsschwankungen auf.

SONY Beamer dunkle Szene

Die nächtliche Montenegro-Szene aus „Casino Royale“ zeigt der VW890 von Haus aus sehr kontrastreich. Allerdings gelingt ihm in der Kombination aus dynamischer Kontrast-, Blenden- und Lasersteuerung das Kunststück, die grüne Wiese neben dem Gleis bei gleichbleibender Helligkeit mit mehr als doppelt so schwarzen Letterboxbalken anzuzeigen.

Die Farbwiedergabe des Sony VPL-VW890

Die beste SDR-Farbwiedergabe gelingt dem Sony im Bildmodus “Referenz”. Hier deckt er präziser als im spürbar erweiterten Modus „Farbraum 3“ alle Grund-und Mischfarben der BT709-Vorgabe ab und erzielt die geringsten Delta-E-Abweichungen (durchschnittlich 2,04 aus 33 Farben). Der gerade zitierte Modus „Farbraum 3“ trifft die Vorgabe zwar weniger genau, dürfte allerdings einigen Cineasten trotzdem gefallen: Hier zeigt der Laser-Beamer besonders poppige und intensive Farben, speziell bei grünen, gelben und roten Farben. Damit peppt der VW890 auch betagte Animationsfilme wie Das große Krabbeln auf und lässt in einigen Szenen, etwa während der stimmungsvoll beleuchteten Zirkus-Vorstellung, fast ein wenig HDR-Feeling aufkommen.

Bessere HDR-Farben dank Laserlicht

Vorteile gegenüber einer lampenbasierten 4K-Projektion unterstreicht der VW890 bei der Messung der weiter gefassten DCI-P3-Vorgabe für HDR-Videos. Hier spannt der mit Z-Phosphor-Lasereinheit bestückte VW890 die Koordinaten jedenfalls deutlich weiter auf als sein lampenbasierte Bruder VW290.

Die Abdeckung des HDR-Farbraumes DCI-P3 gelingt dem Sony-Flaggschiff-Beamer trotz kleiner Verschiebung bei den äußersten Rot- und Grünwerten sehr gut.

Der Bereich wird bei Blau, Gelb sowie Cyan und Magenta weitgehend abgedeckt. Nur die Koordinaten von Grün und Rot erscheinen ein wenig eingerückt. Dabei gelingt auch die Messung der Farbtemperatur von Weiß sehr gut, denn der Sony VPL-VW890 trifft den D65-Punkt (rund 6500 Kelvin) ziemlich genau.

Kontrast verstärkt

Je nach HDR-Szene analysiert Sonys Funktion „Dyn. HDR-Verstärk.” fortlaufend den Bildinhalt und steuert die Kontraste automatisch nach. Sie verändert die Gammakurve in verschiedenen Helligkeitsbereichen, um düstere oder überstrahlte Kontraste auszugleichen. Je nach Szene (mit besonders hellem oder dunklem Bildhintergrund) wirken die Modi „Hoch”, „Mittel” und „Gering” allerdings unterschiedlich und können auch mal Artefakte einer Kontrastspreizung generieren.

Sony VW890ES Bildtest Praxis
Strahlend helle und grandios detailreiche Schlussszene aus „Casino Royale“, kurz bevor sich Bond am Bösewicht rächt: Die Einstellung „Farbraum 3“ stellt auf Wunsch einen deutlich erweiterten Farbraum ein und hebt die roten Rücklichter des Wagens sowie die grüne Farben der Natur deutlich hervor.

Eines macht der VW890 allerdings gerade mit HDR-Filmen klar: Hierfür braucht man enorme Helligkeitsreserven und zugleich tiefstes Schwarz, um zugleich helle Spitzlichter wie feine Abstufungen in dunklen Bildbereichen abbilden zu können. Und genau das gelingt Sonys Laser-Beamer besser als den meisten lampenbestückten Projektoren.

Sehtest: Der Sony VPL-VW890 im Heimkino

Zum guten Schluss macht die überragende Abbildungsschärfe von Sonys ARC-F-Optik einen Unterschied. Diese Optik lässt zu den Bildecken nicht nach und bewahrt selbst im Tele sowie bei einer versetzten Lens-Shift-Projektion eine grandiose Bildschärfe. Das konnte die Optik des VW290 nicht ebenso gut. Diese Qualitäten kommen auch mit Blu-ray-Sammlerstücken wie Casino Royale fantastisch zur Geltung, insbesondere in der größeren und helleren Darstellung im Format „2,35:1“. Ein richtig gut gemachtes Upscaling von Full-HD auf 4K!

Zudem liefern fein justierbare Parameter für Gamma, Farben und Farbtemperatur sowie Sonys „Reality Creation“ dem Bildtüftler effektive Tools für eine beeindruckende Bildwirkung, ganz nach dem eigenen Geschmack.

Die besten Projektions-Linsen an Bord des Sony VW890

Sonys Vollglas-Optik ist nicht nur schärfer, sondern auch rund zehn Prozent heller. Das verdankt sie einem auf 110 Millimeter vergrößerten Linsendurchmesser. Bezüglich der Abbildungsschärfe deklassiert Sonys ARC-F-Optik Beamer mit Pixel-Shifting mehr als deutlich. Und sie hebt sich klar von Sonys günstigstem nativen 4K-Beamer VW290 sowie dem Laserbeamer VW790 ab. Das allerdings zu einem Preis, der den meisten sterblichen Cineasten unter uns die Farbe aus dem Gesicht treibt.

Features: HDMI und Einstellungen

Beide HDMI-Eingänge verarbeiten HDR-Signale bis 4K/60p mit maximal 18 Gigabit/s. Das reicht locker für 4K mit oder ohne HDR.

Die wichtigsten Funktionen – zum Beispiel die Wahl des HDMI-Eingangs – sind auch über Tasten hinten an der Seite erreichbar.

Der von Sonys BRAVIA-Fernsehern abstammende X1-Prozessor verbessert neben der dynamischen Kontrastverarbeitung auch das Full-HD-Upscaling.

Bewegungsschärfe beim Sony VW890: Gut einstellbar

Zudem bietet die Zwischenbildschaltung „Motionflow 4K“ neben „Stark / Schwach Glätten“ die beiden zusätzlichen Stufen „Impuls“ und „Kombination“. Diese fehlen zum Beispiel dem VW290. Sie sind etwas dunkler (rund 78 Prozent Helligkeit), liefern aber (vermutlich durch eingefügte Dunkelphasen) eine besonders scharfe Darstellung bewegter Kanten. Die Stufe „Kombination“ ist besonders interessant. Denn sie kommt ohne künstliche Glättung aus und bringt sowohl bei TV- wie bei Kinofilmen eine überzeugende Bewegungsschärfe.

Nützliche Tipps: Wenn Du mit den Direkttasten der Fernbedienung zwischen den Bildmodi „Referenz“ und „Benutzer“ umschaltest, wird nach minimaler Unterbrechung das Bild angezeigt. (Bei gleichem Motionflow-Modus dauert der Wechsel nur 1/10 statt rund 1 Sekunde) So kannst du z.B. im Standbild Unterschiede der Dynamischen Iris (Dynamik-Kontrolle Voll, Begrenzt, Aus) oder der Kontrastverstärkung (Aus, Niedrig, Mittel, Hoch) vergleichen. Ein Tipp für HDR-Fans: Über YouTube kannst Du Testbilder und Sequenzen im Video „HDR Schnelltest HDR10+“ vom Videospezialisten Florian Friedrich nutzen.

Gaming: Wie gut ist der Laserbeamer an Playstation & Co.?

Einige Hinweise für Gamer sollen hier nicht fehlen: Für das Zocken mit Playstation5, Xbox Serie X/S oder PC ist der Bildmodus „Spiel“ vorgesehen. Damit liefert der VW890 ein mittlere Bildverzögerung von 36,4 Millisekunden. Beim Sony VW890 ist Motionflow nun aber nicht gänzlich abgeschaltet. Hier lässt sich noch die Option „Impuls“ aktivieren. Hiermit hat unser Messsystem mit 35,6 Millisekunden sogar eine minimal kürzere Latenz ermittelt (gemessen mit 1080/60p). Eine andere Möglichkeit ist die Funktion „Geringe Eingangsverzögerung: Ein” im Experten-Menü. Sie bringt die selbe Schnelligkeit wie der Gaming-Modus “Spiel”.

Schade ist, dass eine Option für 4K-Signale mit 120Hz derzeit nicht in Reichweite liegt. Selbst Sonys 4K-Laser-Flaggschiff GTZ380 bietet sie nur als Option via Display Port – zum Aufpreis von rund 9.000 Euro. Hier sollte Sony aber auch die Mitbewerber nicht ganz aus den Augen verlieren. Beispielsweise hat Epson gerade die beiden Laser-Beamer EH-LS11000W und LS-12000B mit HDMI 2.1 Inputs vorgestellt. Die 4-fach-Shifter lösen nativ zwar nur 1.920 x 1.080 Pixel auf, unterstützen aber für unter 5.000 Euro bereits 4K-Signale mit 120 Hertz.

Testfazit Sony VPL-VW890ES

Sony bietet die größte Auswahl nativer 4K-Projektoren an. Vom günstigen VW290 für 5.500 Euro bis zum Profi-Boliden GTZ380 für rund 80.000 Euro. So gesehen liegt der langlebige Laser-Beamer VW890 etwa in der Mitte und orientiert sich mit seiner fantastischen ARC-F-Optik an noch teureren Highend-Geräten.

Dem solventen Publikum bietet er unanfechtbar scharfe, helle und farbechte Heimkinobilder in SDR wie HDR. Das Preis-Leistungsverhältnis ist aber bereits grenzwertig. Denn der “kleine Bruder” VW790 liefert zum halben Preis eine nur geringfügig schwächere Laser-Projektion. Und die Konkurrenz von Epson & Co lockt bereits mit günstigen 4K-Shiftern, die bereits kompatible HDMI-2.1-Eingänge für UHD-Signale mit 120 Hz mitbringen.

SONY VW890ES

 

Technische Daten
Projektionsart LCD (3 x 4K SXRD Panel)
Lichtquelle Laser
Auflösung 4096 x 2160 nativ
Upscaling 576p bis Full-HD nach 4K
Helligkeit 2200 ANSI Lumen (Herstellerangabe)
ANSI Kontast 380:1 (bei Laserleistung 100)
Maximal-Kontrast 12.200:1
HDR-Unterstützung HDR10, HLG
Zoom (optisch) 2,06
Lensshift horizontal/vertikal motorisiert
Fokus motorisiert
Projektionsabstand (für 2m Bildbreite) 2,54 m – 5,8 m
Projektionsverhältnis 1,27 : 1 – 2,9 : 1
Video-Anschlüsse 2 x HDMI (HDCP2.2)
Audio-Anschlüsse Nein
LAN / WLAN Ja / Nein
Mediaplayer Nicht vorhanden
Abmessungen (BxHxT) 560 x 223 x 496 mm
Gewicht 22 kg
Durchschnittliche Leistungsaufnahme 337 W
Preis (UVP/Straßenpreis) 24.999 Euro

Welcher Beamer leuchtet in deinem Heimkino die Leinwand aus? Oder genügt dir ein großer Fernseher? Wir freuen uns auf deinen Erfahrungsbericht in den Kommentaren!

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