Onkyo TX-RZ50 im Test: Preistipp mit THX und Dirac Live
- Endstufen
- 9
- Kanal-Verarbeitung
- 9.2
- Nennleistung pro Kanal
- 250 W pro Kanal (6 Ohm) / 120 W pro Kanal (8 Ohm, 2-Kanal-Betrieb)
- Video-Eingänge
- 6 x HDMI 2.1, 1 x HDMI 2.0, 1 x Component
- Audio-Anschlüsse
- HDMI (eARC), 6 x Stereo, 1 x Phono (MM), 1 x optisch, 1 x koaxial
- HDR-Unterstützung
- Dolby Vision, HDR 10+, HLG
- Audio-Codecs
- Dolby Atmos, DTS:X, DolbyTrue HD, Dolby Surround, Dolby Height Virtualization, DTS HD Master, DTS Neural:X, DTS Virtual:X, IMAX Enhanced
- Preis (UVP/Straßenpreis)
- 1.599 Euro / um 1.600 Euro
Mit Dirac Live bietet der Onkyo TX-RZ50 nicht nur detaillierten Klang, sondern vor allem viel für sein Geld. Da du ihn zusätzlich leicht ins Heimnetzwerk einbinden kannst, kann er locker die Schaltzentrale im Wohnzimmer werden.
- Detaillierter, harmonischer Klang
- Dirac Live direkt integriert
- Sieben HDMI-Eingänge, einer davon vorne
- Gute Ausstattung mit vielen Features
- Etwas umständliche Bedienung
- Kein Auro-3D
Wie der Phönix aus der Asche, erhebt sich der Onkyo TX-RZ50 von den Totgesagten. Lange Zeit war unklar, ob Onkyo nach dem Verkauf weiter im Markt der AV-Receiver mitmischen würde. Jetzt folgt doch schließlich unter anderem der Onkyo TX-RZ50. Und der verspricht mit integrierten Dirac Live ein spannendes Heimkino-Upgrade zu sein. Ob’s auch klingt? Das finden wir im Test heraus.
Du bist schon überzeugt? Dann findest du den Onkyo TX-RZ50 hier im Angebot:
Genügend Power für ein kraftvolles Heimkino
Mit rund 1.600 Euro gehört der Onkyo TX-RZ50 schon zur gehobenen Mittelklasse der AV-Receiver. Das macht sich natürlich auch direkt in der Anzahl der Endstufen bemerkbar. Mit gleich neun und zusätzlich zwei Subwoofer-Anschlüssen kannst du ein ausgewachsenes 5.2.4-Setup ins Wohnzimmer stellen und 3D-Tonspuren via Dolby Atmos oder DTS:X hören.
Oder du errichtest dir, wenn du auf zwei Höhenkanäle verzichten kannst, ein vollwertiges Surround-Setup mit bis zu sieben Lautsprechern in der Horizontalen. Und falls dir das nicht reicht, kannst du noch mit aktiven Lautsprechern nachhelfen. Denn der Onkyo TX-RZ50 kann Signale mit bis zu 11.2 Kanäle verarbeiten.
250 Watt Leistung gibt Onkyo bei Belastung eines Kanals an, bei zwei gleichzeitig belasteten Kanälen mit angeschlossenen 8-Ohm-Lautsprechern sollen immerhin noch 120 Watt pro Kanal anstehen – beim Sony TA-AN1000 gilt das nur bei 6-Ohm-Lautsprechern. Damit genügend Power für bis zu neun Lautsprecher zur Verfügung steht, kann der Energiebedarf laut Onkyo übrigens auf bis zu 850 Watt steigen.
Mit diesen Anschlüssen ist der Onkyo TX-RZ50 ausgestattet
Wenn wir eh schon bei den Schraubklemmen auf der Rückseite sind, können wir uns noch schnell die restlichen Anschlüsse genauer ansehen. Ganz oben sind acht HDMI-Anschlüsse verbaut. Sechs davon sind Eingänge – und allesamt unterstützten sämtliche HDMI 2.1-Features. Damit kannst du entweder 8K-Signale mit maximal 60 Hertz Bildwiederholrate durchreichen oder in 4K mit bis zu 120 Hertz zocken und neben VRR und ALLM aktivieren.
Die beiden HDMI-Ausgänge sind aufgeteilt. Der Hauptausgang bietet ARC/eARC-Support, auch der zweite Anschluss unterstützt bis zu 8K – je nachdem, wie du ihn einsetzt. Neben den HDMI-Eingängen befindet sich übrigens der LAN-Port und ein USB-Anschluss. So ist dann auch gleich für die Stromversorgung etwa eines Fire-TV-Sticks gesorgt.
Bist du eher im Retro-Gaming unterwegs, dürfte dich sonst noch der Komponenteneingang des Onkyo TX-RZ50 freuen. Suchst du hingegen Audio-Anschlüsse, hast du mit gleich sechs analogen Cinch-Eingängen sowie einem MM-Phono-Eingang für einen Plattenspieler eine große Auswahl. Abgerundet wird das durch jeweils einen optischen sowie einen koaxialen Digitaleingang.
Und wenn dir das nicht reicht, findest du an der Front, versteckt hinter einer Klappe, noch weitere Anschlüsse. Einmal ist hier ein Kopfhörerausgang untergebracht. Und dann noch ein weiterer HDMI-Port. Der kann zwar “nur” 4K-Auflösung mit 60 Hertz, um mal eben einen Laptop anzuschließen ist er aber richtig praktisch.
Die Einmessung des Onkyo TX-RZ50
Nachdem wir also unseren LG OLED G3 mit dem AV-Receiver verbunden, die Stand- und Regallautsprecher angeklemmt und alle weiteren Zuspieler bereitgestellt haben, geht es an die Einrichtung. Und was darf da nicht fehlen? Richtig, die Einmessung.
Also steuern wir prompt das passende Menü an und werden direkt vor eine Wahl gestellt: Einmessung mit oder ohne Dirac Live. Denn: Der Onkyo TX-RZ50 kommt direkt mir Dirac Live. Bei anderen AV-Receivern, etwa einem Denon AVC-X6800H, ist das ein kostenpflichtiges Upgrade – von mindestens 250 Euro, je nach Paket. Hier hast du die Profi-Einmessung direkt dabei.
Wir entscheiden uns aber erst einmal gegen die Einmessung per Dirac und begnügen uns mit Onkyos Wahl der Einmessung: AccuEQ. Der Prozess der Einmessung wird dabei relativ anschaulich gezeigt und ist schnell durchlaufen – wenn auch nicht so komfortabel wie beim Denon AVR-X1800H.
Der Klang mit AccuEQ
Das Ergebnis jedoch überzeugt nicht wirklich. Der Onkyo TX-RZ50 verlagert für unseren Geschmack zu viel des Klanges in den Tieftonbereich. Gut, unser Testsystem, bestehend aus vier KEF R5 Meta Standlautsprechern, den kleinen Brüdern der KEF R7 Meta, einem passenden Center, gleich vier Atmos-Aufsatzstrahlern von KEF und dem KEF KC62, unserem Spitzenreiter unter den Subwoofern, kann das gut handeln. Stimmig ist das aber nur dann, wenn du auf Bass stehst und eher actionreiche Sequenzen schaust.
Klar, dann macht das eine Menge Spaß. Wenn in Dune etwa der Sandwurm auf Paul und Jessica zuströmt, wackelt die Bude. Sobald aber Dialoge einsetzen, sind uns die Stimmen zu leise. Gerade Filme wie Dune leben auch von den ruhigen Momenten, in denen die Schauspielenden ihre Gefühle zum Ausdruck bringen. Wenn wir aber nur die Hälfte verstehen, nagt das an der Atmosphäre. Gut, wir könnten jetzt mittels Equalizer oder Stimmverstärker arbeiten. Aber der Onkyo TX-RZ50 hat ja noch ein Ass im Ärmel…
Mit Dirac Live zum besseren Sound?
Denn wir können ja auch noch per Dirac Live unsere Lautsprecher einmessen. Leider jedoch ist es nicht möglich, zwei Profile zu speichern, also etwa auch eines mit AccuEQ – falls mal ein Abend mit Actionfilmen ansteht. Sei es drum. Um die Einmessung zu durchlaufen, müssen wir uns noch kurzerhand die Onkyo Controller App für Android oder iOS herunterladen. Dann noch das mitgelieferte Mikrofon anschließen und wir sind bereit.
Wenn von Dirac Live die Rede ist, schwingt immer das Gefühl mit, dass die Einmessung so wesentlich komplizierter ist. Und das könnte auch je nach AV-Receiver und Variante von Dirac Live zutreffen. Die Version, die Onkyo mit dem TX-RZ50 anbietet, ist es jedenfalls nicht. Tatsächlich ist die Einmessung mit, idealerweise, insgesamt neun Einmesspositionen sogar fast schneller erledigt als mit AccuEQ. Nach Beendigung zeigt dann noch ein Diagramm, wie Unsauberkeiten beseitigt wurden.
Aber wie klingt es dann nach der neuen Einmessung? Immerhin wird Dirac Live gerne als Allheilmittel gepriesen, dass Unsauberkeiten im Raum gut bereinigen kann.
So kann der Onkyo TX-RZ50 auch klingen
Das Ergebnis überzeugt uns auf ganzer Linie. So fein aufgelöst haben wir das KEF-System bei keinem anderen AV-Receiver gehört. Gerade 3D-Tonspuren profitieren von der Leichtigkeit, mit der die Standlautsprecher und die aufgesetzten Atmos-Strahler dann aufspielen. In Dune fegt uns der Sand nur so um die Ohren und scheint den Raum zu füllen. Gleichzeitig spielt der drückende Soundtrack so voluminös auf, dass wir uns an unser Kino-Erlebnis im IMAX-Kino erinnert fühlen. Wenn jetzt auch noch Auro-3D als Upmixer dabei wäre, wäre das Paket vermutlich perfekt gewesen.
Natürlich überprüfen wir die 3D-Klang-Performance noch mit ein wenig Gaming an der Xbox Series X. In Resident Evil 4 sehen wir uns einer neuen Bedrohung gegenüber und hören auf jedes Geräusch, das eine potenzielle Gefahr darstellen könnte. Und dank Support für Dolby Atmos ist die Ortung gar kein Problem. Hinzu kommen satte Soundeffekte von unseren Waffen und klar verständliche Dialoge, wenn zwischendurch die Story vorangetrieben wird.
Wenn wir etwas bemängeln wollten, dann höchstens die Tatsache, dass der Klang bisweilen etwas zu präzise wirkt. Ein Denon AVC-X3800H etwa klingt etwas wärmer und entspannter. Aber nicht falsch verstehen: Harmonisch ist das, was der Onkyo TX-RZ50 macht, allemal. Und gerade bei Filmen macht das verdammt viel Spaß. Nur bei einigen Inhalten könnte die herkömmliche Einmessung per AccuEQ, je nach eigener Vorliebe, etwas “passender” klingen.
Du willst wissen, wie sich der Onkyo im Vergleich mit allen anderen von uns getesteten AV-Receivern schlägt? Dann wirf einen Blick in unsere Bestenliste:
Musikperformance im Alltag
Spielst du hingegen ein paar klassische Musikstücke ab, sollte der Onkyo TX-RZ50 genau in seinem Element sein. Bei Partymusik ist es dann wieder Geschmackssache. Aber da du auch nachträglich noch an deine Einmessung durch Dirac Live anpassen kannst, solltest du den für dich idealen Klang schnell finden.
Um die Musik an den AV-Receiver zu schicken, kannst du ganz einfach auf Bluetooth – mitsamt aptX-Codec-Support – zurückgreifen. Chromecast und AirPlay 2 sind ebenfalls verbaut. Ja, sogar ins Multiroom beziehungsweise Smart Home ist er schnell eingebunden. Neben dem System Smart AV Receiver unterstützt der Onkyo TX-RZ50 zudem dts Play-Fi. Das Works-with-Sonos-Label verspricht zudem eine gute Zusammenarbeit einem Sonos Port und Sonos-Lautsprechern.
Diese Vielfalt an Möglichkeiten setzt sich dann bei den Musik-Streaming-Diensten fort. Amazon Music, Spotify oder auch Tidal lassen sich direkt integrieren. Am einfachsten ist das mit der Onkyo Controller App, die du dir vermutlich schon für die Einmessung heruntergeladen hast.
Der Onkyo TX-RZ50 im Alltag
Über die App haben wir ja schon gesprochen. Ein paar Einstellungen anpassen, Streaming starten oder die Einmessung zu durchlaufen funktioniert hier flüssig und problemlos, die Oberfläche der App ist recht logisch aufgebaut.
Natürlich musst du aber nicht auf die App zurückgreifen. Gekoppelt mit passenden Smart-Speakern, ist eine Sprachsteuerung via Google Assistant oder Alexa kein Problem. Klassischer geht’s auch mit der Fernbedienung. Die ist recht handlich, klar beschriftet und bietet für viele Funktionen eine eigene Taste. Allerdings sind die etwas klein und so kann die Bedienung etwas fummelig werden.
Zumal das Display größer hätte ausfallen können. Genug Platz wäre auf der Front. In Verbindung mit den On-Screen-Menüs auf dem Fernseher ist die Bedienung aber recht komfortabel.
Natürlich kannst du auch die Tasten und Regler an der Front nutzen. Und da bietet der Onkyo TX-RZ50 fast so viele wie auf der Fernbedienung. Denn hinter einer Klappe stecken noch mehr Knöpfe, sodass du mal eben Quellen wechseln, das Display dimmen, einen Musik-Optimierer hinzuschalten und mehr machen kannst. Für unseren Geschmack hätte es all die Tasten nicht gebraucht – zumal sie auch die sonst sehr schlichte Optik des gut verarbeiteten AV-Receivers ein wenig stören. Aber das ist am Ende auch eine Frage des Geschmacks. Und falls das wichtig für dich sein sollte, gibt es ja auch noch Modelle wie den Yamaha RX-V6A.
Unser Testurteil zum Onkyo TX-RZ50
Wenn du nach einem AV-Receiver suchst, der möglichst viel aus deinen Lautsprechern herauskitzeln kann, bist du beim Onkyo TX-RZ50 genau richtig. Zwar gibt es Dirac Live auch bei anderen Herstellern als Option – allerdings als kostenpflichtiges Upgrade. Hier ist das präzise Einmessverfahren direkt mit dabei – ohne versteckte Kosten.
Und so bekommst du ein sehr starkes Gesamtpaket zu einem fairen Preis. Bei der Bedienung ist zwar noch Luft nach oben und Auro-3D wäre bei dem Preis mehr als wünschenswert gewesen, abgesehen davon überzeugt der AV-Receiver von Onkyo aber in nahezu allen Situationen.
Der Onyko TX-RZ50 soll bei dir einziehen? Hier gibt’s das passende Angebot:
Technische Daten | |
Endstufen | 9 |
Kanal-Verarbeitung | 9.2 |
Nennleistung pro Kanal | 250 W pro Kanal (6 Ohm) / 120 W pro Kanal (8 Ohm, 2-Kanal-Betrieb) |
Video-Eingänge | 6 x HDMI 2.1, 1 x HDMI 2.0, 1 x Component |
Video-Ausgänge | 2 x HDMI |
Audio-Anschlüsse | HDMI (eARC), 6 x Stereo, 1 x Phono (MM), 1 x optisch, 1 x koaxial |
HDR-Unterstützung | Dolby Vision, HDR 10+, HLG |
Audio-Codecs | Dolby Atmos, DTS:X, DolbyTrue HD, Dolby Surround, Dolby Height Virtualization, DTS HD Master, DTS Neural:X, DTS Virtual:X, IMAX Enhanced |
Pass-through | 8K@60 Hz / 4K@120 Hz |
Multiroom Audio | Smart AV Receiver |
Bluetooth | Ja |
Chromecast Built-In | Ja |
AirPlay 2 | Ja |
Abmessungen (BxHxT) | 435 x 202 x 398 mm |
Gewicht | 14 kg |
Preis (UVP/Straßenpreis) | 1.599 Euro / um 1.600 Euro |
Alle von uns getesteten AV-Receiver findest du in der Bestenliste:
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