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KEF R7 Meta im Test: Ist das Klang-Update gelungen?

KEF hat die R-Serie rundum erneuert. Wir haben den Standlautsprecher KEF R7 Meta in unserem Teststudio unter die Lupe genommen.
HIFI.DE Test | KEF R7 Meta
Treiber
4 (1 x Hoch-Mittelton-Koax-System, 2 x Tieftöner)
Frequenzbereich
48 Hz – 28 kHz (± 3 dB)
Abmessungen (BxHxT)
311 x 1109 x 384 mm (Mit Terminal und Fuß)
Verfügbare Farben
Schwarz, Weiß, Walnuss, Titanium Special Edition
Paarpreis
5.000 Euro
In Kürze
Die KEF R7 Meta gewinnt klanglich durch das Meta-Update deutlich dazu. Bassperformance und Auflösung suchen in dieser Preisklasse ihresgleichen. Ein tolles Gesamtpaket im schicken Look.
Vorteile
  • Genreübergreifend toller Sound
  • Gestochen scharfe Abbildung
  • Gute Designsprache
Nachteile
  • Benötigt viel Platz
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Äußerlich fast unverändert, stecken die wesentlichen Neuerungen der KEF R7 Meta im Inneren. Der Namenszusatz verrät es, ab sofort ist nämlich auch die R-Serie mit KEFs Meta-Technologie ausgestattet hat. Das weckt hohe Erwartungen an Klang und Verarbeitung und verspricht nochmals gesteigerte Hochton-Performance. Ob die KEF R7 Meta auch in der Praxis unsere Erwartungen erfüllen kann, haben wir für dich getestet.

Die KEF R7 Meta gibt es in vier Ausführungen:

Die KEF R7 Meta im Detail

Die R-Serie von KEF sorgt schon seit vielen Jahren für Gänsehaut. Zuletzt in unserem Test der KEF R5. Seitdem wurde die Serie grundlegend überarbeitet und mit der Meta-Technologie ausgestattet, die erstmals 2020 in der KEF LS50 Meta zum Einsatz kam. Seitdem baut KEF diese Technologie peu à peu in allen Serien ein. Angefangen mit den Flaggschiffen KEF Blade One Meta und Two Meta. Jetzt also auch in der KEF R7 Meta. Diese ist übrigens die mittlere der drei Standboxen der Serie.

KEF R7 Meta Paar schräg
Die KEF R7 sollen in ihrer Meta-Version durch noch feinere Klänge beeindrucken. Ob ihnen das gelingt, klärt unser Test.

Auffälligstes Merkmal der KEF R7 Meta ist und bleibt jedoch der berühmte Uni-Q-Treiber, in dem sich Hoch- und Mitteltöner in einem Koax-System vereinen. Darüber und darunter sitzt jeweils ein Tieftöner ohne erkennbare Sicke. Mit ihren knapp 111 Zentimetern ist die KEF R7 Meta eine ernst zu nehmende Größe in deinem Wohnzimmer. Natürlich liegen den Lautsprechern magnetische gehaltene Abdeckungen bei. Auf der Rückseite finden sich zwei Bassreflexöffnungen und das Terminal mit den Polklemmen, die auf Wunsch für Bi-Wiring zulassen. KEF definiert den Frequenzgang der R7 Meta zwischen 48 Hz und 28 kHz (± 3 dB). So viel zu den trockenen Fakten. Jetzt wird es aber Zeit, die KEF R7 Meta mit unserem Rotel RA-1592 MK2 zu vermählen und aufzudrehen.

Klangtest: Präzise Bühne und felsenfester Bass

Da unsere Lautsprecher frisch aus dem Werk kamen, haben wir sie vor dem eigentlichen Test mehrere Tage einspielen lassen. Selbst beim beiläufigen Hören wurde deutlich, dass diese Standardprozedur dem Klang der R7 Meta äußerst zuträglich war.

KEF R7 Meta frontal Detail Treiber
Zwischen den beiden Basstreibern sitzt eines der Markenzeichen KEFs: Der Uni-Q-Treiber.

Frisch zurück aus dem Wochenende ist es aber so weit. Wir starten Roon und streamen Ben Caplan. Dessen Song Down by the River findet anschließend über unseren Mac und Chord Hugo 2 den Weg zum Rotel-Verstärker. Beste Voraussetzungen also für eine ungestörte Hörsession. Und die wird lange ausfallen, wie schon die ersten Töne aus den KEF R7 Meta klarstellen. Wir hatten bereits mehrere KEF-Lautsprecher in unserem Hörstudio und auch die R7 Meta bringt die typische präzise Bühnenabbildung mit sich.

Klanglicher Feinzeichner

Wie festgenagelt steht Caplan samt Musiker*innen vor dir. Soweit zwar schön, aber nichts, was du nicht auch von anderen Lautsprechern um die 5.000 Euro erwarten könntest. Was wirklich beeindruckt, ist hingegen, dass nicht nur helle Töne klar ortbar sind, sondern auch tiefe Trommelschläge oder eben Caplans sonore Stimme. Das wiederum ist ein Kunststück, dass auch hochwertigen Lautsprechern nicht immer gelingt. So hat sich etwa die schlanke KEF LS60 Wireless von diesem Track deutlich mehr aus dem Tritt bringen lassen.

KEF R7 Meta Tieftöner Detail
Die Aluminium-Membran des Tieftöners hat eine nach innen gefaltete Sicke. So schrumpft der Spalt, der Treiber wirkt noch eleganter.

Bei der R7 Meta harmonieren jedoch alle Treiber in bester Manier und lassen alle Frequenzen nahtlos ineinander greifen. Ferner kann die KEF R7 Meta ihre klangliche Verwandtschaft zum Flaggschiff KEF Blade Two Meta nicht verbergen. Die von den Standboxen erzeugte Stereobühne erstreckt sich nicht nur horizontal um dich herum, sondern bietet auch viel Tiefe. Instrumente und Stimmen tummeln sich so nicht auf einer Ebene, sondern werden plastisch im Raum verteilt. Jacksonville von Sufjan Stevens zeigt das deutlich.

Zwar kann die Audio Physic Midex in dieser Hinsicht noch etwas mehr, sie kostet aber auch mehr als das doppelte. Und mit ihrer Bassperformance muss die KEF R7 Meta den Vergleich nicht scheuen. Die Midex klingt zwar freier und offener, dafür aber untenherum etwas undefinierter. Basslines und Schlagzeug schälen sich bei Jacksonville mit der R7 Meta genauso klar aus den Lautsprechern, wie es die Streicher oder Stevens helle Stimme tut. Zudem sortiert sie Instrumente mindestens genauso gut, wie die deutlich teurere Midex.

KEF R7 Meta Rückseite komplett
Die beiden Bassreflexöffnungen pro Box unterstützen den Tiefton erheblich, brauchen aber auch einiges an Abstand von der Rückwand.

Bass en masse

Der Charterfolg Undisclosed Desires von Muse ist vordergründig durch die tollen Basslines im Gedächtnis geblieben. Dabei steckt sehr viel mehr als nur ein Pophit in dem Progrock-Stück. Matthew Bellamys Stimme ragt vor dir in Lebensgröße auf und setzt sich schön von Don Howards Schlagzeug und Chris Wolstenholmes Bass ab. Hier ist die R7 übrigens kein bisschen schüchtern. Echten Bass spürst du mit ihr im Zwerchfell, lange bevor die Frequenzen dein Ohr ansprechen können.

Egal, was du der R7 Meta zuwirfst, sie entfaltet die Musik und breitet sie vor dir aus wie ein Pop-up-Buch. Metal, Jazz, aber auch Klassik und Elektro beherrscht die KEF R7 Meta aus dem Effeff. Glenn Gould und das American Symphony Orchestra unter Léopold Stokowski geben Beethovens fünftes Klavierkonzert zum Besten. Neben dem sauber aufgestellten Orchester ist auch Goulds ikonisches Mitsummen klar und deutlich zu hören. Ganz zu schweigen vom Knarren seines berüchtigten Stuhls, das auf keiner Aufnahme fehlen durfte.

KEF R7 Meta Schriftzug MAT
Metamaterial Absorption Technologie, kurz MAT. So nennt KEF die im Inneren versteckte Scheibe, mit der der Uni-Q-Treiber noch besser klingen soll.

Ja, KEF hat enorm viel Arbeit in die Entwicklung des Uni-Q-Treibers und der META-Technologie gesteckt (hierzu gleich mehr). Dennoch beeindruckt dieser Lautsprecher nicht nur im Hoch- und Mitteltonbereich, sondern gerade auch durch ihre knackige, detailreiche Basswiedergabe.

Dich interessiert, wie die KEF R7 Meta im Vergleich mit anderen Standlautsprechern abschneidet? Unsere Bestenliste hat die Antwort:

Die KEF R7 Meta in der Praxis

In ihrem Grundaufbau ist die KEF R7 Meta eine Drei-Wege-Konstruktion: Die Musik wird auf Hoch-, Mittel- und Tieftöner aufgeteilt. Das Besondere jedoch ist die KEF-typische Positionierung von Hoch- und Mitteltöner. Diese haben nämlich denselben Mittelpunkt, der Hochtöner befindet sich im Zentrum des Mitteltöners. Dabei setzt der Mitteltöner ab 400 Hz ein, der Hochtöner übernimmt alles, ab 2.400 Hz. So ein koaxialer Aufbau sorgt dafür, dass die Schallwellen für dein Ohr vom gleichen Ort kommen. Lautsprecher können so natürlicher klingen, die Bühnenabbildung wird realistischer. Beides Eigenschaften, die die KEF R7 Meta besonders gut beherrscht.

KEF R7 Meta Uni-Q Treiber Detail schräg
Der Uni-Q-Treiber ist KEFs ikonisches Mittel, um Mittel- und Hochtöner zu verbinden.

KEF greift aber noch ein Stück weiter in die akustische Trickkiste und stattet die KEF R7 Meta mit der namensgebenden Metamaterial-Absorptionstechnologie, kurz MAT, aus. Hinter diesem Zungenbrecher versteckt sich etwas, das die Älteren unter uns vielleicht so ähnlich noch von den Deckeln einer Seifenblasen-Flasche kennen. Die runde Scheibe, die unsichtbar im Gehäuse hinter dem Uni-Q-Treiber sitzt, ähnelt nämlich verblüffend einem kreisrunden Murmellabyrinth.

Der Kampf den ungewollten Tönen

Und das nicht grundlos: Die Membran eines Lautsprecher-Treibers bewegt sich vor und zurück und strahlt so Schall nicht nur nach vorn, sondern sozusagen als Negativ auch nach hinten ab. Wenn dieser rückwärtige Schall nicht kontrolliert wird, kann er zu Verfärbungen deiner Musik führen, wenn er sich mit dem gewollten Schall mischt. Um das zu verhindern, gibt es unterschiedliche Ansätze, die von einfachem Dämmmaterial bis hin zum röhrenförmigen Hochtönergehäuse der Bowers & Wilkins 802 D4 reichen. KEF geht da einen ähnlichen Weg wir B&W, ohne dafür jedoch eine lange Röhre hinter dem Hochtöner zu benötigen. Wie in der Nautilusröhre läuft sich der Schall im verzweigten MAT-Labyrinth tot. Dafür sind die Längen der verschiedenen Wege auf unterschiedliche Frequenzen getunt.

KEF Meta-Technologie: MAT-Scheibe
In den Gängen der MAT-Scheibe sollen sich ungewünschte Schallanteile verfangen und unschädlich gemacht werden. | Bild: KEF

Für alles unterhalb der 400-Hertz-Grenze sind die beiden großen Basstreiber zuständig. Deren Membranen bestehen – wie die aller Treiber der R7 Meta – aus Aluminium und sind mit 125 Millimetern genauso groß wie des Flaggschiffs Blade Two Meta. Allerdings hat diese gleich vier von ihnen. Bei der R7 hingegen schauen dich die Basstreiber an, sie sitzen nämlich ober- und unterhalb des Uni-Q-Treibers.

KEF R7 Meta Bassreflexöffnung Detail
Die Bassreflexöffnungen der KEF R7 Meta haben weiche Innenwände. Das soll vor zu hohem Schalldruck schützen.

Für noch mehr Bassgewalt sollen zwei Bassreflexöffnungen sorgen, eine oben auf der Rückseite, eine weiter unten, direkt über dem Terminal. Das Innere der Röhren besteht – wie schon bei der KEF R5 – nicht aus starrem Kunststoff, sondern aus einem elastischen Material. Damit reduziert KEF Resonanzen, die in starren Röhren oft zu hörbaren Störgeräuschen führen. Das ändert jedoch nichts daran, dass du der KEF R7 Meta, wie allen Lautsprechern mit rückwärtigen Bassreflexöffnungen, einen gewissen von der Rückwand gönnen solltest. Sollte das nicht möglich sein, oder produzieren die KEF R7 in deinem Raum generell zu viel Bass, liegen Schaumstoff-Stopfen bei, mit denen du die Öffnungen verschließen kannst.

KEF R7 Meta Spike Fuß
Die Spikes koppeln die R7 Meta perfekt an deinen Boden. Spiketeller schützen den Boden zusätzlich und sind im Lieferumfang enthalten.

Spikes und ein praktisches Terminal

Bevor du die großen Standlautsprecher jedoch in ihren Platz in deinem Wohnzimmer bugsieren kannst, musst du sie erst auf den Kopf stellen. Die Füße wollen angeschraubt und mit entsprechenden Spikes versehen werden. Gumminoppen oder ähnliche bodenschonendere Alternativen gibt es nicht, wohl aber Spiketeller. So schützt du dein Parkett, während ungewollte Vibrationen in den Boden entweichen können. Für einen geraden Stand kannst du die Spikes einzeln nivellieren. Eine winzige Madenschraube fixiert den Spike anschließend. Der entsprechende Inbus-Schlüssel liegt bei.

KEF R7 Meta Anschlussklemmen Rückseite
Die Anschlussklemmen auf der Rückseite erlauben dir Bi-Wirring / Bi-Amping.

Wenn du die KEF R7 im Bi-Amping- oder Bi-Wiring-Betrieb nutzen möchtest, musst am Bi-Amping-Terminal statt herkömmlicher Metallbrücken pro Seite zwei Schraubkontakte lösen. Das kennen wir ebenfalls schon von der alten R5 und natürlich auch von der KEF R3 Meta. Bei dieser aufwendigen Lösung ist weniger unnötiges Metall im Signalweg, außerdem gibt es so keine losen Brücken, die du verlieren könntest.

Design: Mit Abdeckung so schön, wie ohne

Die KEF R7 Meta gibt es standardmäßig in drei Farben: Schwarz und Weiß glänzend, sowie Walnuss. Ab Sommer 2023 soll dazu noch eine Special Edition in glänzendem Titangrau und rotem Uni-Q-Treiber dazukommen. Die weiße Version hat in unserem Hörstudio auch optisch einen tollen Eindruck hinterlassen. Nicht nur war die Verarbeitung hervorragend, auch die Designsprache als solche ist typisch KEF. Klar, eine gewölbte Schallwand, wie bei der KEF LS50 Wireless II sieht vielleicht schicker aus, aber auch als typisch eckiger Standlautsprecher macht die KEF R7 Meta einiges her. Hoch aufragend, sieht sie schlanker aus, als sie wirklich ist und der Uni-Q-Treiber zieht mehr als nur einen neugierigen Blick auf sich.

KEF R7 Meta Paar mit Abdeckung
Die Abdeckung hält magnetisch und bildet einen schönen Kontrast zum weißen Lack der R7 Meta.

Solltest du einen etwas anderen Look bevorzugen, legt KEF magnetisch haftende Abdeckungen mit einem Mikrofaser-Bezug bei, der ein wenig an Veloursleder erinnert. Die graue Farbe bildet einen schönen Kontrast zum weißen Lack und wirkt modern. So konnten wir uns in der Redaktion kaum einigen, ob wir die Abdeckungen an den Lautsprecher lassen wollten.

Unser Fazit zur KEF R7 Meta

KEF ist es mit der R7 Meta gelungen, Großartiges noch besser zu machen. Die Standbox lockt mit ihrer glasklaren Auflösung, zieht dich mit ihrer natürlichen und präzisen Abbildung in den Bann, nur um dich mit ihrer Dynamik beim ersten Paukenschlag kalt zu erwischen. Dieser Lautsprecher macht genauso viel Spaß bei lautem Rock wie bei leiser Klassik und verliert in keinem Genre die Übersicht. Wenn du genügend Platz für die große Standbox hast, wird dich die KEF R7 Meta mit ihrer Performance immer wieder aufs Neue überraschen – und ganz nebenbei auch deutlich teureren Lautsprechern gefährlich werden.

HIFI.DE Testsiegel Standlautsprecher KEF R7 Meta 8.9

Hier kannst du die KEF R7 Meta online bestellen:

Technische Daten
Wege 3
Treiber 4 (1 x Hoch-Mittelton-Koax-System, 2 x Tieftöner)
Anschlüsse Bi-Wiring
Frequenzbereich 48 Hz – 28 kHz (± 3 dB)
Wirkungsgrad 88 dB (2.83 Vrms, 1m)
Abmessungen (BxHxT) 311 x 1109 x 384 mm (Mit Terminal und Fuß)
Gewicht 29,3 kg
Verfügbare Farben Schwarz, Weiß, Walnuss, Titanium Special Edition
Paarpreis 5.000 Euro

In unserer Bestenliste kannst du die KEF R7 Meta mit allen von uns getesteten Standlautsprechern vergleichen:

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