Pro-Ject Phono Box E im Test: Günstiger Klassiker unter den Phono-Vorverstärkern
- Eingänge
- 1x Cinch MM
- Audio-Ausgänge
- 1x Cinch
- Eingangskapazität
- 120 pF
- Abmessungen (BxHxT)
- 120 x 32 x 115 mm
- Gehäuse-Ausführungen
- Schwarz oder Weiß
Die Phono Box E passt preislich wie klanglich perfekt zu Analog-Einsteigern mit Appetit auf mehr. Sie klingt sehr ausgewogen, natürlich und verhält sich im HiFi-Alltag absolut problemfrei.
- Preiswerte Phonostufe mit ausgewogen-seidigem Klang
- Sehr geringes Rauschen
- Kompakt und leicht unterzubringen
- Kein Ein/Ausschalter
- Nicht die dynamischste Phonostufe ihrer Klasse
Die Pro-Ject Phono Box E bildet den günstigen Phono-Einstieg der österreichischen HiFi-Marke. Für nicht ein mal 80 Euro kannst du deinen Plattenspieler will der Phono-Vorverstärker den Sound deines Plattenspielers für deinen Verstärker aufarbeiten. Wie das klingt, haben wir für dich getestet.
Die Pro-Ject Phono Box E gibt es in Schwarz und Weiß:
Eine kleine Einordnung
Als die Original-Phonobox vor rund 40 Jahren auf den Markt kam, sah es für die Vinylplatte deutlich weniger rosig aus als heute. Reihenweise sprangen die großen Hersteller vom Analogzug ab, stellten ihre Plattenspieler-Produktion ein – und verzichteten auf HiFi-Verstärker mit Phono-Eingang. Wenn das in Zukunft niemand mehr braucht, kann man sich den Aufwand ja auch sparen, war der Gedanke. Und der Aufwand ist erheblich, weil Phono-Signale empfindlich und sehr leise sind.
Der Verstärker braucht ausschließlich dafür einen speziellen Vorverstärker. Als der zunehmend aus den Ausstattungslisten verschwand, hatte der junge österreichische Plattenspielerhersteller Pro-Ject eine geniale Idee: Einen separaten kleinen Phono-Vorverstärker, nach allen Regeln der Kunst gemacht, aber aufs Allernötigste reduziert. Ohne Design-Klimbim, dicke Frontplatte und Voodoo-Zutaten. Zu einem Preis, den sich auch Studierende in ein, zwei Monaten zusammensparen können.
Die Ur-Phonobox begründete eine ganzen Dynastie von niedlichen, aber sehr kompetenten Minikomponenten. Darunter heute locker ein Dutzend Phono-Vorverstärker, wie etwa die genial klingende Pro-Ject Phono Box S2 Ultra. Die Phono Box E markiert den aktuellen Einstieg, ein schlichtes Plastikkästchen, das nicht mal eine Betriebs-LED oder irgendeinen Schalter hat. Einstecken und vergessen, scheint die Idee zu sein. In der Tat ist ihr Stromverbrauch so gering, dass Klangfans die klingende Seifendose konstant am Netz lassen können. Aber wie gut ist die Phono Box E im Dauereinsatz? Wie lange geht es, bis es dich nach noch mehr Klang gelüstet und ein Upgrade unumgänglich wird?
Pro-Ject Phono Box E im Hörtest: Unaufdringliche Kompetenz
Besitzer:innen von Plattenspielern hören das vielleicht nicht gern. Aber in den meisten Anlagen besteht am Spieler selbst mehr Handlungsbedarf als an den Komponenten stromabwärts. Mit anderen Worten: Auch die Phono Box E konfrontiert Analoghörer:innen unerbittlich mit den Fehlern der elektromechanischen Signalerzeugung. Und kann schon ziemlich fantastisch klingen, wenn alles stimmt. Realistisch kannst du also sehr lange Spaß mit der Phono Box E haben.
Die Entwickler bei Pro-Ject haben bei der klanglichen Abstimmung – sicher bewusst – eine gewisse Großzügigkeit mit eingebaut. Im Vergleich etwa zur Dynavox TC-5B hörst du das in Form etwas milderer, ganz oben leicht abgedunkelter Klangfarben. Die Phono Box E durchleuchtet den Klang nicht so tief wie die Dynavox-Box, präsentiert die Musik eher weich und ganzheitlich als in Form ihrer einzelnen Bestandteile.
Die milde Abstimmung kommt ambitionierten Einsteigerspielern besonders entgegen, die oft zwar schon mitreißend musikalisch spielen, aber eben noch nicht wirklich lupenrein abtasten. Pro-Jects Debut Carbon Evo etwa, oder der New Horizon 121. Da lenkt die Phono Box E die Aufmerksamkeit behutsam auf die Stärken des Spielers, und schaut nicht so genau hin, wenn er mal an seine Grenzen kommt. Aber auch mit Topspielern, wie wir sie im Test verwendet haben, macht die Phono Box E viel Spaß.
Vom Preis des Nagaoka MP-500 etwa könnte man ein glattes Dutzend Phonoboxen kaufen. Dieser Tonabnehmer gehört zu den höchstauflösenden Modellen in MM– oder MI-Bauart. Und das kommt an dem preiswerten Pro-Ject-Kästchen ebenso gut zur Geltung wie die anmutige Farbenpalette eines Grado Opus 3. In puncto Dynamik gibt es aber durchaus extrovertiertere Phono-Preamps – auch im zweistelligen Preisbereich, wie wir beim Dynavox TC-5B gesehen haben.
Neugierig geworden? In unserer Bestenliste haben wir dir alle von uns getesteten Phono-Verstärker zusammengefasst:
Pro-Ject Phono Box E: Technischer Aufbau und Praxis
Wie alle Pro-Ject-Komponenten wird auch die Phono Box E in der EU hergestellt. Sie ist „Made in Czech Republic“ und fühlt sich dafür, dass ihr Gehäuse aus Plastik besteht, überraschend hochwertig an. Du kannst sogar zwischen einer weißen und einer schwarzen Ausführung wählen, wobei Boden und Rückseite stets aus schwarzem Stahlblech geformt sind. Mit in der – weitestgehend plastikfreien – Verpackung liegt ein Steckernetzteil, das das Verstärkerchen mit gesunden 18 Volt Versorgungsspannung beliefert.
Neben dem Netzteileingang trägt das Anschlussfeld je ein Paar Cinchbuchsen als Ein-, respektive Ausgang, sowie eine griffige, günstig am Rand platzierte Schraubklemme zur Erdung. Bedienelemente gibt es keine – weder zum Einschalten noch zur Anpassung an das verwendete System. Die klanglich kritische Eingangskapazität haben die Entwickler auf 120 Picofarad festgelegt. Damit fährst du eigentlich immer goldrichtig.
Die Verstärkerschaltung sitzt, rundherum dicht in abschirmendes Weißblech gekapselt, auf einer kleinen Platine. Sie ist dank moderner SMD-Bauweise sehr kompakt und benötigt nicht mal die Hälfte des Innenraums. Die Phono Box E verstärkt zweistufig, aktive Komponenten sind zwei Operationsverstärker-ICs, die es gemeinsam auf 40 dB Gain bringen – ein probater Wert, der zu praktisch allen MM-Systemen passt.
Wenn du ihren oft etwas vornehmeren Klang magst, kannst du bedenkenlos auch zu High-Output-MCs greifen. Die sind meist etwas leiser als MMs und benötigen besonders rauscharme Vorverstärker. Zu denen gehört die Phono Box E eindeutig: Auch wenn du laut hörst, herrscht beim Platte-Umdrehen nahezu perfekte Stille.
Die E-Familie: Das richtige Modell für jede Aufgabe
Die Phono Box E ist ein reiner Phono-Vorverstärker ohne irgendwelche Zusatzfunktionen. Aber auch wenn dir das nicht reicht, hat Pro-Ject garantiert die richtige Phonobox für dich: Allein in der E-Familie gibt es Modelle mit USB-Anschluss, mit Bluetooth-Sender oder optischem Ausgang. So kannst du deinen Plattenspieler ganz nach deinen Vorstellungen ergänzen, ohne gleich ein Vermögen loszuwerden. Die Grundfunktion mit MM-Preamp und analogen Cinchausgängen ist auch bei diesen Sondermodellen stets in vergleichbar hoher Qualität gegeben.
Unser Fazit zur Pro-Ject Phono Box E
Oft wird die Phono Box E bei der Anschaffung eines Plattenspielers einfach mitgekauft. Gegenüber guten integrierten Phono-Teilen bringt sie zwar keine drastischen Vorteile, fällt klanglich aber auch nicht ab. Sie ist daher immer eine gute Anschaffung mit exzellentem Preis-Leistungsverhältnis.
Hier geht’s zum Angebot der Pro-Ject Phono Box E:
Technische Daten | |
Eingänge | 1x Cinch MM |
Audio-Ausgänge | 1x Cinch |
Eingangskapazität | 120 pF |
Abmessungen (BxHxT) | 120 x 32 x 115 mm |
Gewicht | 0,3 kg |
Gehäuse-Ausführungen | Schwarz oder Weiß |
Keine Lust auf externe Phono-Verstärker? Unsere Plattenspieler mit eingebautem Vorverstärker kannst du direkt an deinen Verstärker klemmen: