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Rega Fono MC MK4 im Test: Alles, was dein MC-Tonabnehmer braucht

Der Rega Fono MC MK4 kann nur aus MC-Systemen Musik zaubern. Mit MM-Systemen kann er nichts anfangen. Wie Schallplatten über den MC-Spezialisten klingen, haben wir getestet.
Rega Fono MC MK4 im Test: Alles, was dein MC-Tonabnehmer braucht
Eingänge
1x Cinch MC
Audio-Ausgänge
1x Cinch
Abschlusswiderstände
70, 100, 150, 400 Ω
Eingangskapazität
1.000 pF, 4.300 pF
Gain
63,5 dB, 69,5 dB
Abmessungen (BxHxT)
180 x 45 x 150 mm
Gehäuse-Ausführungen
Schwarz
Preis
399 Euro
In Kürze
Der Fono MC Mk4 ist ausschließlich für MC-Systeme zuständig. Dafür ist er in seiner Preisklasse eine Klang-Koryphäe, die auch mit teureren Preamps keinen Vergleich scheut. Nur für die allerleistesten MCs gibt es noch besser geeignete Preamps.
Vorteile
  • Impulsschneller, dynamischer Klang
  • Gain und Widerstand anpassbar
  • Passt zu fast allen MC-Systemen
Nachteile
  • Recht preisintensiv für reinen MC-Vorverstärker
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Rega baut nicht nur exzellente Plattenspieler. Auch Tonabnehmer und die passenden Vorverstärker kreiert die britische HiFi-Größe selbst. Mit dem Rega Fono MC MK4 hat Rega einen Spezialisten für die weitaus leiseren MC-Systeme im Portfolio. Optisch kaum von seinem Zwillingsbruder für MM-Systeme zu unterscheiden, kostet er jedoch deutlich mehr. Ob sich der Aufwand lohnt, haben wir in unserer Redaktion getestet.

Hier kannst du den Rega Fono MC MK4 direkt bestellen:

Drei Fono-Modelle gibt es von Rega: Der Mini A2D spielt die Rolle des Einsteiger-Preamps. Er ist dank USB-Anschluss und A/D-Wandler auch ideal für Leute, die ihre LPs auf den Rechner übertragen wollen. Das Modellpaar Rega Fono MM MK5 und Fono MC MK4 richtet sich schon an ambitionierte Analogfans. Dabei ist das MM-Modell auf Magnetsysteme spezialisiert, der hier getestete Rega Fono MC MK4 dagegen auf Moving Coils. Solche Abtaster brauchen rund zehnmal mehr Verstärkung. Kein Wunder also, dass der optisch identische Fono MC etwas teurer ist als sein MM-Bruder.

Rega Fono MC MK4 frontal
Der Rega Fono MC MK4 will das Meiste aus deinem Plattenspieler mit MC-Abtaster herausholen.

Die Entscheidung, für MM und MC getrennte Geräte zu bauen, ist nicht besonders populär. Meist versuchen Hersteller, beide Funktionen in einem Phono-Vorverstärker mit Umschaltmöglichkeit zu realisieren. So macht es etwa die Pro-Ject Phono Box S2 Ultra – und auch die größeren Modelle im Rega-Katalog. In der noch erschwinglichen Fono-Preisklasse hat die Entwickler aber die Möglichkeit gereizt, ihr Budget gezielter einzusetzen: Wo nur eine Funktion zu bauen ist statt zwei, kann diese entsprechend aufwendiger umgesetzt werden. Ob sich der Mehraufwand klanglich auszahlt, haben wir in unserem Hörraum mit verschiedenen Plattenspielern und Systemen überprüft.

Rega Fono MC MK4 im Hörtest: Wie ein geölter Blitz

Positiv aufgefallen ist uns der Fono MC Mk4 schon beim Test des fabelhaften Transrotor Max Nero. Mit dem serienmäßigen Transrotor-MC Merlo verbindet das deutsche Laufwerk eine gewaltige Detailfülle mit einer straffen, zugleich druckvollen Spielweise. Der Fono MC Mk4 lässt dabei nie den Wunsch nach einem größeren Phono-Teil aufkommen. Beziehungsweise: Es klingt, als wäre bereits etwas richtig Teures am Werk. Besonders eindrucksvoll fanden wir die Impulsschnelligkeit der deutsch-britischen Kombination. E-Gitarrensaiten, Schlagzeugbecken, Artikulationsdetails von Singstimmen – anspruchsvolle Hochtonmaterial aller Art entfaltet sich sauber und trägheitslos.

Rega Fono MC MK4 Rückseite mit Anschlüssen
Über die Cinch-Buchsen kannst du den Fono MC mit deinem Plattenspieler und deinem Verstärker verbinden. Die Erdungsschraube soll statisches Brummen verhindern.

Dabei klingt der Transrotor mit dem Rega nie dünn oder flach. Die Musik hat Schwung und Dynamik. Und, sofern die Platte sie liefert, auch atemberaubende Klangfarben. Wir hatten das mit Mystères überprüft, einem Livealbum des Bulgarian State Female Choir. Virtuoser, polyphoner Gesang, teilweise mit Begleitung, aber immer unglaublich dynamisch und auf fremdartige Weise berührend. Von LP ist das nur mit den besten Spielern überhaupt sinnvoll abspielbar.

Und selbst wenn das klappt, kapitulieren viele Preamps klanglich unter der extremen Mittelton-Last. Nicht so der Rega, der den Stimmen unerschrocken zu Körper, Anmut und Wärme verhilft. Da musste auch unser bewährter Sparringspartner Cambridge Audio Alva Duo passen: Mit dem Rega hat das Ganze bei vergleichbarer Sauberkeit mehr Tempo und Emotion.

Wie sich der Fono MC MK4 im Vergleich mit allen anderen von uns getesteten Phono-Vorverstärkern schlägt, zeigt dir unsere Bestenliste:

Rega Fono MC Mk4: Technischer Aufbau und Praxis

Der Fono MC Mk4 ist Made in England – ein Prädikat, das sich hier auch nicht nur auf die Endmontage bezieht. So stammen zum Beispiel auch das Alu-Strangprofilgehäuse und der Netztrafo aus England, die Platinen werden ebenfalls in der Rega-Heimat bestückt. Aus Kalifornien dagegen stammen die ersten Verstärkungsbauteile, denen die MC-Signale im Fono begegnen.

Rega Fono MC MK4 Logo leuchtend
Während des Betriebes leuchtet der Rega-Schriftzug rot auf.

Auf den ersten Blick sehen die achtbeinigen Käfer aus wie OP-Amps. Es sind aber LSK389 der Firma Linear Systems. JFET-Transistoren der allerfeinsten Sorte, die für bestmögliche Symmetrie paarweise auf einem gemeinsamen Substrat produziert werden. Hier findet die erste Verstärkung der superleisen MC-Signale statt. Es folgen weitere Einzeltransistoren und schließlich zwei Doppel-OPs für die RIAA-Entzerrung und als Ausgangsstufe. Auch hier kein bloßes Pflichtprogramm, sondern elegante Kür. Unter anderem mit dem NJM8901 aus der vornehmen MUSES-Familie des Chipherstellers New Japan Radio in der RIAA-Stufe.

Feinjustage per DIP-Schalter

Der Fono MC Mk4 steht auf vier Gummiblöcken für ein Gerät seiner Größe sehr sicher im Regal. Manchmal musst du ihn vermutlich von seinem Platz nehmen, um die Rückseite genauer zu sehen. Etwa um herauszufinden, welches der beiden Buchsenpaare am Heck Ein- bzw. Ausgang ist. Oder um mit vier versenkt angebrachten DIP-Schaltern je Kanal die gewünschten Anschlusswerte für dein MC-System einzustellen. 70, 100, 150 und 400 Ohm stehen dir hier als Abschlusswiderstand zur Wahl. Das passt sehr gut für praktisch alle MC-Systeme am Markt.

Rega Fono MC MK4 DIP-Schalter
Über die DIP-Schalter kannst du die Eingangslast und die Lautstärke des Fono MC an deinen Tonabnehmer anpassen. Eine Reihe DIP-Schalter für jeden Stereokanal.

Den Verstärkungsfaktor kannst du zwischen 63,5 und hohen 69,5 dB umschalten – eine willkommene Möglichkeit, etwas leiseren MCs ihre volle Dynamik zu entlocken. Wobei für wirklich superleise Systeme im Stil eines Ortofon SPU der Rauschabstand des Fono MC Mk4 etwas knapp wird. Mehr als 0,3 Millivolt sollte aus den bewegten Spulen schon herauskommen. Was auf nahezu alle populären MCs zutrifft – und selbstverständlich auch auf alle Rega-eigenen Tonabnehmer.

Rega Fono MC Mk4 – unser Testfazit

Für knapp 400 Euro fällt es uns schwer, einen besseren MC-Vorverstärker zu finden als den Rega Fono MC Mk4. Es gibt in dieser Preisklasse zwar ein, zwei noch rauschärmere Kandidaten – etwa den Alva Duo von Cambridge Audio. Subjektiv dynamischer und engagierter spielt jedoch der Rega-Preamp. So liefern deine Platten auch an leisen MC-Systemen den Spaß, der dir zusteht.

HIFI.DE Testsiegel Phono-Vorverstärker Rega Fono MC MK4 8.5

Hier geht’s direkt zum Angebot des Rega Fono MC MK4:

Technische Daten
Eingänge 1x Cinch MC
Audio-Ausgänge 1x Cinch
Abschlusswiderstände 70, 100, 150, 400 Ω
Eingangskapazität 1.000 pF, 4.300 pF
Gain 63,5 dB, 69,5 dB
Abmessungen (BxHxT) 180 x 45 x 150 mm
Gewicht 0,6 kg
Gehäuse-Ausführungen Schwarz
Preis 399 Euro

Keine Lust auf einzelne Komponente? Phono-Preamps können auch direkt im Plattenspieler stecken. Alle so ausgestatteten und von uns getesteten Dreher findest du hier:

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