Startseite HiFi Elektronik Phono-Vorverstärker Dynavox TC-5B im Test: Viel Hörspaß für Vinyl-Einsteiger

Dynavox TC-5B im Test: Viel Hörspaß für Vinyl-Einsteiger

Für nur knapp 60 euro will der Dynavox TC-5B einen adäquaten Einstieg in die Welt der Phono-Verstärker bieten. Wir haben ihn getestet.
HIFI.DE Test | Dynavox TC-5B
Eingänge
1x Cinch MM
Audio-Ausgänge
1x Cinch
Abmessungen (BxHxT)
124 x 45 x 115 mm
Eingangskapazität
100 pF
Gehäuse-Ausführungen
Schwarz und Silber
Preis
60 Euro
In Kürze
Für das knappe Budget bekommt man von Dynavox eine sauber aufgebaute, vollwertige MM-Phonostufe, die auch mit teureren Modellen klanglich mithalten kann.
Vorteile
  • Hochwertiges Gehäuse mit Alufront
  • Dynamischer Klang, geringes Rauschen
  • Läuft wahlweise mit Steckernetzteil oder 9V-Batterie
Nachteile
  • Keine Kapazitätswahl
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Die deutsche Marke Dynavox arbeitet ohne großen High-End-Glamour, aber dafür mit stabilem Vertrieb, effizienter Fertigung in China und gutem Gespür für die Wünsche einer anspruchsvollen, aber eben nicht reichen HiFi-Kundschaft. Der noch recht neue TC-5B ist ein gutes Beispiel: Für (oft deutlich) unter 60 Euro bekommst du hier einen beachtlich soliden Phono-Vorverstärker im Vollmetallgehäuse.

Das Kästchen bietet sogar eine umschaltbare Stromversorgung: Du kannst es wahlweise am Steckernetzteil oder komplett netzfrei mit einem 9V-Block betreiben, der hinter einer Klappe im Gerätebauch Platz findet. Aber wie klingt der Dynavox? Das haben wir für dich im Hörraum ermittelt.

Den Dynavox TC-5B gibt es in Schwarz und Silber:

Dynavox TC-5B im Hörtest: Überraschend knackig

Für den Hörtest verwenden wir unsere Plattenspieler-Referenz Transrotor Max Nero mit einem Nagaoka MP-500. Das ist unser derzeit feinstes, sauberstes MM-System – oder genau genommen ein MI, aber das macht für den Test keinen Unterschied. Wichtig dagegen ist, dass das Nagaoka sehr sauber und hochauflösend klingt und für MM-Verhältnisse auch nicht besonders laut spielt.

Dynavox TC-5B Frontal
Der Dynavox kostet höchstens 60 Euro, will aber dennoch ernst zu nehmenden Klang aus deiner Platte holen.

Der Dynavox schafft die Herausforderung spielend: Der Detailreichtum des Nagaoka kommt klar zum Ausdruck, die Musik klingt klar, direkt und überraschend vital für einen Phono-Vorverstärker mit zweistelligem Preisschild. Das ist weit mehr als eine Notlösung: Mit dem Dynavox würden wir auch länger hören und uns dabei nicht ständig nach größeren Preamps sehnen.

Natürlich kann der kleine Vorverstärker nicht alles perfekt. Wenn im Mittelton sehr viel los ist, etwa beim akustischen Folk von Lankum (Album: False Lankum), kann die Musik etwas vordergründig und auch ein wenig durcheinander wirken. Die satten Beats auf der neuen Everything But The Girl dagegen wirken mitreißender als über die meisten preislich vergleichbaren Preamps. Auch Tracey Thorns Stimme, die präzise und griffig vor der Lautsprecherebene steht, sagt uns unmissverständlich: Das ist ernsthaft gutes HiFi, und auch gegenüber vielen eingebauten Phono-Teilen ein Upgrade. Übrigens, auch gegenüber dem nur halb so teurem Dynavox TC-20.

Dynavox TC-5B Rückseite Anschlüsse
Der Dynavox TC-5B ist nur auf MM-Systeme ausgelegt. Einstellmöglichkeiten für die Eingangskapazität fehlen, was in dieser Preisklasse komplett normal ist.

Kein Brumm, kein Rauschen – wenn du alles richtig machst

Wenn keine Platte läuft oder die Nadel darüber schwebt, hören wir – nichts. Selbst bei weit aufgedrehtem Volumenregler ist nur ein sehr dezentes, in der Praxis unhörbares Rauschen auszumachen. Das ist bei MM zwar keine so exotische Kunst, aber für ein preiswertes Gerät durchaus eine Leistung. Korrekt geerdet ist der Dynavox auch frei von Brummstörungen. Wir sagen „korrekt geerdet“ extra dazu, weil es dafür kein Patentrezept gibt und man gelegentlich etwas herumprobieren muss, bis der letzte Brumm verschwindet. Das gilt für alle Phono-Installationen und ist nicht Dynavox-spezifisch. In unserem Ratgeber verraten wir dir übrigens, wie du deinen Plattenspieler richtig anschließen kannst.

Dynavox TC-5B Batteriefach
Alternativ zum Netzteil kannst du den Dynavox TC-5B auch über eine klassische 9-Volt-Batterie betreiben.

Mit Batterieversorgung arbeitet der TC-5B genauso brumm- und rauscharm wie am mitgelieferten Steckernetzteil. Einen Vorteil klanglicher Natur konnten wir nicht erkennen – eher im Gegenteil: Die knackig-frische Dynamik, die uns am Dynavox so gefällt, wirkt am 9V-Block etwas gebremst. Also ran damit ans Steckernetzteil. Wer gern experimentiert, kann statt des serienmäßigen sicher auch ein etwas massiveres Netzteil mit echtem Trafo ausprobieren.

Sowas hat man oft noch rumliegen: 12 Volt Gleichstrom, Hohlstecker mit Pluspol innen, das nutzen Millionen Geräte. Und mitunter funktionieren solche Fundstücke besser als das – hier sehr einfache – Original. Audiophiles Tuning zum Nulltarif: Wenn das nicht zum Dynavox TC-5B passt.

Neugierig geworden? Alle von uns getesteten Phono-Vorverstärker findest du in unserer Bestenliste:

Dynavox TC-5B: Technischer Aufbau und Praxis

Der TC-5B ist ein reiner MM-Phono-Vorverstärker, der die vom Magnetsystem gelieferten Signalspannungen um den Faktor 100 verstärkt (40 dB). Damit kommst du mit typischen MM-Ausgangswerten um die 5mV zu Ausgangsspannungen im Bereich um 0,5 Volt. Das ist etwas leiser als ein CD-Player, wird aber genau wie dieser an einem Line-Eingang angeschlossen.

Dynavox TC-5B Detail Gehäuse
Das Gehäuse besteht zwar aus einfachem Blech, als Front und Rückseite setzt Dynavox jedoch auf gebürstetes Aluminium.

Das Gehäuse des TC-5B besteht aus Stahlblech, Front und Rückwand aus vier Millimeter starken, gebürsteten Aluminiumplatten. Für die Preisklasse eine ausgesprochen aufwendige Bauweise. Die Pro-Ject Phono Box E kostet ca. 30 Euro mehr und setzt auf deutlich mehr Kunststoff. Die Verstärkerschaltung basiert auf zwei Operationsverstärker-ICs. Zunächst erledigt ein TL072 den Hauptanteil des Spannungshubs. Diesem folgt ein JRC4580 für die RIAA-Entzerrung und als Ausgangsstufe.

Die Schaltung ernährt sich von einer einzigen Versorgungsspannung von +12 Volt, die aus einem Steckernetzteil stammt und lokal nur noch gepuffert, aber nicht mehr aktiv aufbereitet wird. Im Batteriemodus fällt diese Spannung auf jene 9 Volt, die die Batterie eben liefert. Dass darunter dann die Dynamik etwas leidet, überrascht nicht weiter. Ebenso, dass die Qualität des externen 12-Volt-Netzteils sich im Klang des Vorverstärkers niederschlägt.

Dynavox TC-5B Netzteil
Das Netzteil des TC-5B klingt zwar besser als der Betrieb per Batterie, hat aber auch noch Upgrade-Potenzial.

Eine Feinabstimmung auf das verwendete System über die MM-Eingangskapazität bietet der Dynavox nicht an. Mit 100 Picofarad liegt dieser Wert aber ab Werk so punktgenau richtig, dass du wahrscheinlich nie einen anderen Wert brauchen wirst.

Fazit Dynavox TC-5B

Anfangs hatte uns der optionale Batteriebetrieb neugierig gemacht – wirklich sinnvoll ist dieses Feature aber nicht. Die wahre Überraschung an der TC-5B ist ihr großformatiger, energischer Klang: Für den Preis von zwei LPs ist das ein wirklich toller, nachhaltiger Gegenwert. Wenn du also nur einen simplen, im Verstärker verbauten Phono-Preamp hast, solltest du den TC-5B ernsthaft in Erwägung ziehen.

HIFI.DE Testsiegel Phono-Vorverstärker Dynavox TC-5B 8.1

Hier geht’s direkt zum Angebot des Dynavox TC-5B:

Technische Daten
Eingänge 1x Cinch MM
Audio-Ausgänge 1x Cinch
Abmessungen (BxHxT) 124 x 45 x 115 mm
Eingangskapazität 100 pF
Gewicht 0,4 kg
Gehäuse-Ausführungen Schwarz und Silber
Preis 60 Euro

Es geht auch ohne externen Phono-Vorverstärker. In unserer Bestenliste findest du alle von uns getesteten Plattenspieler mit eingebautem Vorverstärker:

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