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SmartThings: So funktioniert das Smart Home von Samsung

Samsung bündelt seine Vernetzungsfunktionen unter dem Namen SmartThings. Die gleichnamige App steuert eigene und fremde Produkte – das Smart-Home-System dahinter kann aber noch viel mehr.
SmartThings von Samsung Bild: Samsung

Wenn im Samsung-Katalog von SmartThings die Rede ist, dann sind Geräte mit Vernetzung gemeint. Waschmaschinen, die sich per App fernbedienen lassen und mitteilen, wann ihr Programm zu Ende ist. Fernseher, die Aufnahmen von der Überwachungskamera auf den Bildschirm holen oder Saugroboter, die automatisch loslegen, sobald du das Haus verlässt.

SmartThins-Produkte
Zum SmartThings-Sortiment gehören auch Funksteckdosen, Taster, Kameras und Sensoren. | Bild: digitalzimmer

Der Name steht aber nicht nur für Samsung-Produkte. SmartThings ist ein herstellerübergreifendes System, das Geräte vieler Marken verknüpft und automatisiert. 2012 als Start-up in den USA gegründet, hat Samsung das gleichnamige Unternehmen zwei Jahre später übernommen. Die Technologie wurde weiterentwickelt und mit Produkten aus dem eigenen Haus zusammengeführt. 2021 folgte eine neu entwickelte Software-Plattform, die SmartThings zukunftssicher machen soll und den kommenden Matter-Standard unterstützt. Doch der Reihe nach…

Samsung auf der IFA 2022
„Do the SmartThings“ war das Motto von Samsung auf der IFA 2022. | Bild: Samsung

Woraus besteht das SmartThings-System?

Um die Vorteile von SmartThings zu nutzen, benötigst du kompatible Geräte. Im Samsung-Sortiment sind das Produkte mit WLAN oder einem LAN-Anschluss, denn irgendwo muss die Verbindung ja herkommen. Welche Modelle sich eignen, ist in der SmartThings-App ablesbar. Dort erscheinen sie alphabetisch sortiert nach Gerätetyp – vom Airdresser über den Kühlschrank bis zur Waschmaschine.

Dieselbe Übersicht gibt auch Auskunft über andere Marken. So lassen sich etwa Hausgeräte der deutschen BSH-Gruppe (Bosch, Gaggenau, Neff, Siemens) mit „Home Connect“-Funktion an SmartThings anschließen. Für Sound kommen Sonos-Lautsprecher und Modelle von Bose infrage. Kameras steuern Anbieter wie Arlo, Google Nest oder Ring bei. Und drahtlose Lichtsysteme wie Nanoleaf, Philips Hue und Wiz sorgen für stimmungsvolle Beleuchtung.

SmartThings-App
Die SmartThings-App fügt neue Geräte zum Samsung-System hinzu. | Bild: digitalzimmer

Dreh- und Angelpunkt: die App

Die kostenlose App steht im Mittelpunkt des Systems. Das Programm für Android und iOS fügt neue Geräte zum Smart Home hinzu, richtet sie ein und automatisiert den Alltag. Es erkennt, wenn ein Samsung-Fernseher oder ein anderes kompatibles Produkt des Herstellers im WLAN auftaucht. Am Bildschirm erscheint dann ein Fenster, das den Neuzugang für SmartThings vorschlägt. Auch nach der Integration bleibt die App für Einstellungen zuständig. Selbst dann, wenn die Bedienung später über Taster und Sprachbefehle läuft oder Bewegungsmelder das Licht schalten.

Kompatible Geräte in der App
Kompatible Geräte im WLAN erkennt die App automatisch und schlägt sie vor. | Bild: digitalzimmer

Wer lieber am PC oder Notebook arbeitet, kann über den Microsoft-Store ein Programm für Windows 10 herunterladen. Die Desktop-Software ist im Funktionsumfang aber stark eingeschränkt. So lassen sich mit ihr zum Beispiel keine neuen Geräte einrichten oder Regeln für die Automatisierung anlegen. Das geht nur per Mobiltelefon und Tablet.

Windows-App für SmartThings
Für Windows-Computer gibt es eine stark abgespeckte App. | Bild: digitalzimmer

Deutlich praktischer: die SmartThings-App für Samsung-TVs. Seit einigen Jahren bringt sie die Bedienoberfläche auf den großen Bildschirm im Wohnzimmer. Ab Modelljahr 2022 gibt es sogar Modelle mit integriertem SmartThings Hub. So heißt im Sprachgebrauch die Steuerzentrale des Systems. Sie sammelt Informationen aus dem Smart Home, wertet sie aus und stellt eine Verbindung zu externen Cloud-Diensten wie Amazon Alexa und Google Home her. Hier unsere Liste von den besten Samsung Smart TVs:

Schaltzentrale: der SmartThings-Hub

Der Hub kann unsichtbar in andere Samsung-Geräte integriert sein. Neben den oben genannten Smart-TVs gibt es vernetzte Display-Kühlschränke von Samsung – Family Hub genannt – oder Computermonitore wie den Smart Monitor M8, die über entsprechende Technologie verfügen.

App auf dem TV
Manche Samsungs-TVs ab Baujahr 2022 haben den Hub integriert. | Bild: digitalzimmer

Im einfachsten Fall kommuniziert die Zentrale übers heimische Datennetzwerk mit anderen Geräten. Kühlschrank, Geschirrspüler, Smart-TVs, aber auch Kameras und smarte Lautsprecher lassen sich so verbinden – im Prinzip alle kompatiblen Produkte, die zu Hause per WLAN oder LAN-Kabel an den Router angeschlossen sind.

Allerdings existieren im Smart Home noch andere Funkstandards als WLAN. Batteriesensoren und Heizkörperregler etwa arbeiten mit Protokollen, die weniger Energie benötigen. Ihre Batterielaufzeit von Monaten oder gar Jahren verdanken sie Standards wie Z-Wave oder Zigbee. Beide Protokolle haben außerdem den Vorteil, dass sie ein drahtloses Mesh-Netzwerk aufbauen, in dem Geräte automatisch den Funk verstärken und so die Reichweite erhöhen.

Hub für SmartThings
Ein externer Hub fügt Z-Wave und Zigbee als Funkstandards hinzu. | Bild: digitalzimmer

Um Z-Wave und Zigbee in SmartThings zu nutzen, ist ein externer Hub nötig. Früher hat Samsung ihn selbst verkauft, mittlerweile läuft er unter der Flagge von Aeotec, einem großen Anbieter von Smart-Home-Komponenten. Nur mit diesem externen SmartThings-Hub lassen sich alle Möglichkeiten des Systems voll ausschöpfen. Besitzer*innen aktueller Samsung-TVs mit integriertem Hub können demnächst eine Zigbee-Erweiterung für den USB-Anschluss ihres Fernsehers kaufen. Sie müssen auf Z-Wave als Funkstandard allerdings verzichten.

Passender Dongle für Fernseher
Der SmartThings-Dongle rüstet Zigbee an TVs mit integriertem Hub nach. | Bild: Samsung

Was kann ich mit SmartThings machen?

Der offensichtlichste Vorteil liegt auf der Hand: Alle Geräte, die du in der App hinzufügst, lassen sich zentral mit dem Smartphone fernbedienen. Zum Schalten von Licht und Steckdosen, Steuern der Musikwiedergabe oder um Bilder einer Überwachungskamera zu sehen, musst du lediglich die Samsung-App öffnen. Das Prinzip ähnelt Apple HomeKit – mit dem Unterschied, dass SmartThings auch Android-Nutzer*innen zur Verfügung steht. Die App funktioniert mit der Betriebssystem-Version 8.0 oder neuer.

Screenshot SmartThings-App
Die SmartThings-App präsentiert Geräte in der bewährten Kachel-Optik. | Bild: digitalzimmer

Geräte erscheinen in bewährter Kachel-Optik als rechteckige Schaltflächen am Bildschirm. Die App gliedert sie in Räume, was die Orientierung erleichtert. So sind alle Produkte eines Zimmers direkt erreichbar. Jedes Einzelne lässt sich darüber hinaus als Favorit markieren und taucht dann zusätzlich in einer Übersicht der Startseite auf. Um Einstellungen zu öffnen, tippst du die jeweilige Kachel an. Es erscheint eine Detailseite, auf der du etwa Lampen dimmen oder die Solltemperatur des Heizungsreglers festlegen kannst.

Für Sprachsteuerung empfiehlt der Hersteller selbstredend Bixby. Die hauseigene Assistenz ist auf Smartphones und Tablets, einigen Smart-TVs und Family-Hub-Kühlschränken von Samsung ab Werk installiert. Allerdings arbeitet SmartThings auch mit Amazon Alexa und dem Google Assistant zusammen.

Smarter Monitor von Samsung
Der Samsung-Monitor M8 enthält neben einem SmartThings-Hub auch Mikrofone für die Sprachsteuerung. | Bild: Samsung

Der Hub – egal ob intern oder extern – wird in der jeweiligen App hinzugefügt. Er reicht dann seine verbundenen Geräte an die Sprachassistenten von Amazon oder Google weiter. Lediglich bei Apple stößt er auf taube Ohren: Siri kann mit SmartThings bislang nichts anfangen und erhält nur über zusätzliche Brückensysteme wie Homebridge einen Zugriff auf die Geräte. Das könnte sich mit dem neuen Matter-Standard ändern, denn neben Amazon, Apple und Google ist auch Samsung ein Mitglied der herstellerübergreifenden Allianz.

Regeln in der App festlegen
Mit Regeln nach dem Wenn-dann-Prinzip automatisiert der Hub alltägliche Abläufe. | Bild: digitalzimmer

Automatisierung und Optimierung

Die Bedienung per App und Sprachbefehl macht aber nur einen Teil der smarten Fähigkeiten aus. Systeme wie SmartThings leben von Automatisierung. Sie stoßen Abläufe an, wenn die Steuerung etwas erkennt oder bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Einige praktische Funktionen haben die Samsung-Entwickler*innen gleich einprogrammiert. So gibt es einen „Home Monitor“, der installierte Sensoren überwacht und Alarm auslöst, wenn er Einbruchversuche, Rauch oder Wasserschäden feststellt. Videoaufnahmen von bis zu vier Überwachungskameras landen in der kostenlosen SmartThings-Cloud, von wo aus sie 24 Stunden lang mit der App abrufbar sind.

Passende Sensoren für den Alltag
Bei Zwischenfällen wie einem Wasserschaden schlägt SmartThings Alarm. | Bild: digitalzimmer

Weitere Automationen kannst du als Regeln nach dem Wenn-dann-Prinzip selbst anlegen. Früher kommunizierte der Hub dazu ständig mit der Cloud. Inzwischen hat Samsung die Plattform auf eine neue Software umgestellt, die Sensor-Informationen und Befehle, wo möglich, lokal verarbeitet. Das macht SmartThings unabhängiger vom Internet und schafft die technischen Voraussetzungen für Matter. Der neue Standard verlangt unter anderem, dass Lampen, Steckdosen, Thermostate und Co. ihre Befehle lokal von einer Zentrale vor Ort erhalten.

Ganz ohne Cloud geht es aber trotzdem nicht. Zum einen benötigt die App einen Server im Internet, um Geräte von unterwegs aus steuern zu können. Zum anderen sind Teile im SmartThings-Ökosystem weiterhin per Cloud angebunden: Sprachassistenten, Videokameras und andere IoT-Produkte.

Energie-Assistent
Assistenten wie SmartThings Energy geben Tipps für die optimale Nutzung von Geräten. | Bild: Samsung

Außerdem setzt Samsung Künstliche Intelligenz (KI) ein, um Funktionen zu optimieren: Im Menüpunkt „Alltag“ geben smarte Assistenten Tipps, wie die installierten Produkte bestmöglich zu nutzen seien. Sie machen Rezeptvorschläge für den Samsung-Backofen, bespaßen und überwachen Haustiere oder empfehlen den Filterwechsel am Luftreiniger. Jüngster Neuzugang: ein Energie-Monitor, der den Stromverbrauch verbundener Samsung-Hausgeräte in Echtzeit anzeigt und Empfehlungen gibt, wie das Smart Home effizienter arbeiten kann. Bis 2023 sollen alle WLAN-fähigen Produkte von Samsung diesen Service unterstützen.

Welche Geräte sind mit SmartThings kompatibel?

Die passenden Produkte zu finden, kann etwas umständlich sein, weil nicht jedes vernetzbare Samsung-Gerät auch SmartThings unterstützt. Dasselbe gilt für Partner-Produkte anderer Hersteller. So hat Netatmo aus Frankreich zum Beispiel eine Wetterstation, diverse Kameras und Thermostate im Angebot, von denen nur die Heizungsregler mit SmartThings kompatibel sind.

Netatmo Thermostat
Die Heizungsregler von Netatmo sind mit SmartThings kompatibel, andere Produkte der Marke nicht. | Bild: Netatmo

Für den groben Überblick gibt es – neben der SmartThings App – ein Online-Verzeichnis, das Geräte mit ihrer Modellbezeichnung und dem verwendeten Funkprotokoll auflistet. Leider funktioniert die Suchfunktion eher schlecht als recht und manche Angaben stimmen einfach nicht. Unter der Marke Sonos etwa sind bei Entstehung dieses Beitrags nur zwei Einträge zu finden, von denen einer auf den längst nicht mehr erhältlichen Sonos Connect verweist. Dabei lassen sich aktuelle Sonos-Lautsprecher sehr gut in SmartThings integrieren. Genauso übrigens wie ein Philips-Hue-System oder Video-Türklingeln von Ring.

Offizielles Logo
Das offizielle Logo „Works with SmartThings“ kennzeichnet kompatible Produkte. | Bild: digitalzimmer

Als Anhaltspunkt im Prospekt oder auf der Verpackung dient der Hinweis „Works with Samsung SmartThings“. Und bald dürfte noch ein weiteres Emblem dazuzukommen: SmartThings zählt – wie Amazon Alexa, Apple Home und Google Home – zu den Smart-Home-Ökosystemen, die für Matter im Gespräch sind. Das heißt: Außer Produkten, die schon heute funktionieren, wirst du wahrscheinlich auch solche mit dem Hub verbinden können, die den Matter-Standard unterstützen. Das macht die Auswahl nicht nur größer, sondern auch einfacher.

Du suchst einen guten Smart-Speaker um dein Smartes Home per Sprachasistent zu steuern? Hier unsere Smart Speaker Bestenliste:

Nutzt ihr das Samsung SmartThings Universum bereits? Was sind eure Erfahrungen? Erzählt es uns in den Kommentaren! 

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