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Google Nest: Alles was du wissen musst!

Google Nest ist die Antwort auf Amazons Alexa Smart Home. Wie einfach der Einstieg gelingt und welches Nest-Gerät du wählen solltest, erfährst du in diesem Ratgeber.
Google Nest: Ratgeber für den Einstieg –Google Nest Hub

Nest, das Smart-Home-System von Google, gibt es schon seit einer ganzen Weile. Doch mit dem Google Nest Hub der zweiten Generation kommt da noch mal neues Leben in die smarte Bude! Was das System ausmacht, was es kann und worauf du achten solltest: Das erklären wir dir in unserem Einsteiger-Ratgeber zu Google Nest.

Google Home vs. Google Nest

Auf den ersten Blick kann dich Googles Smart Home-Strategie verwirren: Was brauche ich denn nun, Google Home oder Google Nest?  Doch eigentlich ist das alles ganz einfach: Google Home meint die grundsätzliche Verknüpfung von Geräten. Also eine zentrale Anlaufstelle in Form einer Applikation, in der Google alle Smart Home-Aktivitäten bündelt. Mit der Google Home-App kannst du schnell und einfach Geräte hinzufügen und Automatisierungen anlegen. Diese laufen nach dem Wenn-Dann-Prinzip: Wenn das Fenster offen ist, dann schalte die Heizung aus. Google Home ist der zentrale Unterbau für alle Smart Home-Produkte im Google Universum.

Die Google Home-App bildet auch das Herzstück von Google Nest. Hier fügst du schnell und einfach neue Geräte, Smart Home-Accessoires wie Kameras und Schalter oder Smart Speaker hinzu. | Screenshot: Google

In jedem Google Nest-Gerät steckt Google Home-Technologie. Denn: Googles Nest ist ein bestimmtes Sortiment von Smart Speakern und Smart Home-Zubehör, die über Google Home eingerichet und betrieben werden. Die bekanntesten Nest-Geräte sind zur Zeit Smart Speaker, etwa der Google Nest Audio. Der ist im Prinzip nichts anderes als Googles Antwort auf den Amazon Echo. Seit einiger Zeit gibt es zudem die Smart Home-Zentrale Google Nest Hub mit Touchscreen und Kamera.

Was der Vater des iPods mit Googles Nest zu tun hat

Nest war übrigens ursprünglich eine eigenständige Firma, die dann von Google übernommen wurde. Der Fokus lag damals auf intelligenten Rauchmeldern und hübschen Thermostaten zur intelligenten Heizungssteuerung. Gegründet wurde Nest von Tony Fadell, einem der Väter des originalen Apple iPod. Wenig überraschend sieht man den ersten Geräten auch eine gewisse Ähnlichkeit mit Produkten aus dem Hause Apple an.

Der Nest-Rauchmelder namens Protect sah schon immer ein bisschen aus wie eine Philips Hue Steuerzentrale. Der Rauchmelder konnte sich schon kurz nach Release mit den damals ganz frisch erschienen Hue-Glühbirnen vernetzen. Google erkannte, dass Nest ein großes Potenzial jenseits von Umweltsensoren hatte und entschied sich deshalb, die Firma kurzerhand zu übernehmen. So sollte möglichst schnell ein Gegengewicht zu Amazons Marktmacht im Bereich Smart Home aufgebaut werden.

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Nest-Gründer Tony Fadell präsentiert ein Nest Thermostat der 2010 gegründeten Nest Labs. | Quelle: Wikimedia.org

Nach der Übernahme durch Google wurde Nest Teil des Google Smart Home-Konzepts Google Home. Mit dem baut mit dem Nest Hub, Nest Audio und dem Nest Mini baut Nest drei sehr unterschiedliche Smart Speaker für das vernetzte Zuhause. Google ist zudem für den Google Assistant als Sprachsteuerung verantwortlich. Somit positioniert man sich eindeutig in Konkurrenz zu Amazon und Apple. Der Google-Dienst Google Home bündelt die Kommunikationsströme innerhalb des Smart Home und stellt ein gemeinsames Kommunikationsprotokoll zur Verfügung.

Das brauchst du für den Einstieg in Google Nest

Für den Anfang benötigst du eins von drei Geräten, die als Steuerzentrale in einem Nest-System dienen können. Der einfachste und günstigste Einstieg ist der knapp 60 Euro teure WLAN-Lautsprecher Nest Mini. Damit kannst du ohne viel Aufwand in die Welt von Googles Smart Home starten. Der kleine Puck kommuniziert per WLAN und Bluetooth mit dem Netzwerk und anderen Geräten und kann Sprachbefehle entgegennehmen. Ein kleiner, 40 Millimeter großer Treiber spielt Musik von unterschiedlichen Streaming-Diensten wie Spotify, Youtube Premium und Apple Music ab.

Nach dem Einstecken des Stromsteckers installierst du die Google Home App auf deinem Gerät und folgst den Anweisungen auf dem Bildschirm. Innerhalb weniger Minuten ist dein Nest-Gerät einsetzbar. Nun kannst du über das Plus-Zeichen weiteres Smart Home-Zubehör hinzufügen. Auch hier ist keine Anleitung notwendig. Die App leitet dich zuverlässig durch die benötigten Schritte, um beispielsweise LED-Lampen und Temperaturmesser in dein Smart Home einzubinden.

Google Nest Mini
Google Nest Mini 2022. | Quelle: Google

Eine Nummer größer ist der Smart Speaker namens Nest Audio, der sich ebenfalls per WLAN in dein Heimnetz einklinkt. Auch hier stehen Sprachsteuerung und Musik-Wiedergabe im Vordergrund. Ähnlich wie sein kleiner Bruder versteht sich der Nest Audio vorrangig als Smart Speaker. Wie auch die Konkurrenz von Sonos und Amazon Echo kann der Nest Audio mit einem weiteren Gerät zu einem Stereopaar gekoppelt werden.

Smart Speaker Google Nest Audio
Der Nest Audio ist der größere Smart Speaker im Nest-Programm. Er streamt Musik und nimmt Sprachbefehle für dein Samrt Home entgegen. | Bild: Google

Das Flaggschiff: Der Nest Hub

Das aus Smart Home-Sicht interessanteste Gerät im Portfolio ist der Nest Hub 2. Ausgestattet mit einem sieben Zoll großen Touchscreen, verschiedenen Sensoren und einem Lautsprecher, konkurriert er mit dem Echo Show. Mit dem Nest Hub kannst du dein Smart Home nicht nur per Sprache zu steuern, sondern auch über Gesten. Im Gegensatz zu seinen reinen Audio-Geschwistern ist der Nest Hub auch in der Lage, den neuen Smart Home-Standard Thread und perspektivisch auch Matter zu sprechen. WLAN und klassisches Bluetooth sind natürlich weiterhin an Bord. Ebenfalls findest du im Nest Hub direkt einen Temperatursensor zur Erfassung der Raumtemperatur. Außerdem besitzt er einen Umgebungslichtsensor, um das Display je nach Lichteinfall zu dimmen.

Google Nest Hub
Google Nest Hub der zweiten Generation mit sieben Zoll Touchscreen als Steuerzentrale für das Smart Home. | Quelle: Google.

Ein bisschen gruselig ist der Anwendungsfall, den Nest Hub neben deinem Bett zu positionieren und als Schlafsensor zu nutzen. Das hierfür benötigte Abo ist 2022 noch kostenfrei. Ab kommendem Jahr soll dafür aber eine noch nicht genannte Gebühr fällig werden.

Welche Geräte und Dienste gibt es passend zum Nest Hub?

Google gibt an, dass knapp 50.000 unterschiedliche Geräte mit Google Nest kompatibel sind. Neben den Klassikern wie smarten LED-Lampen von Philips Hue und verschiedenen Netatmo-Geräten kommen auch günstigere Hersteller bei Google Nest zum Zuge, wie z.B. Aqara und Ledvance (Nachfolger von Osram im Bereich LED). Anders als Apple bei HomeKit bietet Google neben den Steuerzentralen auch eigene Sensoren wie eine Nest-Kamera und eine Nest-Türklingel an. Ebenfalls weiterhin erhältlich ist der originale Rauchmelder.

Durch dieses Angebot an selbst entwickelten und vertriebenen Sensoren von Google kannst du dein Smart Home mit qualitativ hochwertigem Zubehör erweitern. Die Nest-Kamera ist in der Lage, mit Bild-Erkennung direkt auf dem Gerät zwischen Mensch und Tier zu unterscheiden. Somit löst der Familienhund oder die Nachbarskatze nicht die Alarmanlage aus und bleibt stumm. Im Vergleich zu den Kameras von eufy oder Apples HomeKit Video musst du jedoch ein Nest Aware Abo abschließen, um den Videostream auswerten zu können. Für den Rauchmelder musst du hingegen nur einmal als Hardware zahlen. Ein Abo benötigst du in diesem Falle nicht.

Nest Cam und Nest Doorbell
Googles offizielles Nest Zubehör: Die Nest Cam und die Nest Doorbell. | Quelle: Google.

Hier zeigt sich ein wenig das Durcheinander bei Google – welche Dienste musst du bezahlen, was bringt das System mit? Hier müsste Google mal etwas mehr Licht ins Dunkel bringen: Welche Dienste sollen wie finanziert werden? Wie sieht die Road Map von Google Nest aus?

Die Versorgung mit Zubehör durch externe Partner ist quantitativ nicht vergleichbar mit Amazons Echo, aber wesentlich besser als bei Apples HomeKit. Qualitativ sind alle großen Player im Bereich Google Nest am Markt vertreten. Leider ist das ebenfalls sehr formschöne Nest Thermostat nicht auf dem deutschen Markt verfügbar. Die bisherige Bauart ist lediglich mit britischen und amerikanischen Heizungssystemen kompatibel, ein Import ist also auch nicht sinnvoll. Für das Ökosystem Nest wäre eine gute Thermostat-Lösung trotzdem eine wertvolle Ergänzung.

Google Home App animiert
Du kannst deine Google Nest-Geräte mit Produkten zahlreicher anderer Hersteller kombinieren. Mit der Google Home App hast du das ganze Smart Home einfach im Griff. | Screengrab: Google Home App

Eine schöne Alternative zu dem offiziellen Nest-Thermostat ist die Münchener Lösung aus dem Hause tado. Diese setzt allerdings ebenfalls auf einen Abo-Dienst. Willst du deine Heizung intelligent steuern, musst du ein Abo abschließen. Erst dann können Fenstersensoren zum Beispiel mit den Thermostaten am Heizkörper verbunden werden. Ist das Fenster offen (Sensor), schalte die Heizung aus, um Energie zu sparen (Aktor). Das Heizen auf Basis von Zeitplänen ist jedoch auch in der kostenfreien Variante nutzbar.

What is the matter with Matter?

Mit dem neuen Nest Hub (zweite Generation) halten die Kommunikation-Standards Matter und Thread Einzug in die Welt von Google Home und Google Nest. Matter und das verwandte Thread wollen durch eine verbesserte Funktechnik die Probleme von klassischen kabellosen Smart Home-Sensoren lösen. Die mangelnde Reichweite von Bluetooth und der hohe Stromverbrauch von WLAN sind laut Herstellerkonsortium Geschichte. Zudem erlaubt es den Minimalbetrieb der unterstützten Sensorik mit einem beliebigen Smart Home-System! Egal, ob du Amazons Alexa, Apples Smart Home oder Google Home nutzt. Insgesamt werden die Geräte der unterschiedlichen Smart Home-Universen kompatibler.

Wie auch der Apple HomePod mini kann also auch der Nest Hub (zweite Generation) über Matter bzw. dessen Verwandten Thread mit den vernetzten Geräten sprechen. Die schönsten Erweiterungen bisher am Markt für dein Smart Home mit Thread sind definitiv die Lichtpanele von Nanoleaf. Diese spielen besonders im Zusammenspiel mit dem Nest Hub und Apples HomePod mini ihren Vorteil in der Konnektivität aus.

Nest außerhalb der Android Welt

Nest Smart Home-Systeme kannst du auch von iOS aus nutzen. Im App Store findest du die entsprechende Google Home-App zum Download. Klar, HomeKit-spezifische Besonderheiten wie eine Darstellung im Sperrschirm oder Steuerung über den HomePod sind nicht möglich. Anders als Apple schließt dich jedoch Google nicht aus, falls du Google Home oder Google Nest unter iOS nutzen willst.

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