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Philips Hue: Alles was du wissen musst!

Philips Hue ist das wohl bekannteste, smarte Beleuchtungssystem. Wir zeigen dir, was du für den Einstieg benötigst und wie du deine Beleuchtung automatisierst.
Hue_Beitrag

Kaum ein Smart-Home Ausstatter ist so lange dabei wie Philips mit der Hue-Serie. Seit inzwischen 10 Jahren beliefert uns der niederländische Hersteller mit intelligenten, steuerbaren LED-Lampen, Schaltern und Steckdosen. Philips Hue ist mittlerweile mehr als eine Serie intelligenter Leuchtmittel. Inzwischen hat Philips hier ein ganzes Ökosystem mit Fokus auf die Beleuchtung geschaffen. Der Einstieg gelingt am einfachsten mit einer LED-Lampe:

Die verbindest du direkt über Bluetooth mit deinem Handy. Mit der Hue-App für iOS und Android kannst du Licht-Szenen und -Intensitäten einstellen. Wenn du aber mehr möchtest, benötigst du eine Hue-Bridge:

Hue Bridge als Eingangstor in die Automatisierung

Interessant wird ein Philips Hue-System in deinem Haus erst mit dem Einsatz einer Basisstation, einer sogenannten Bridge. Zurzeit ist Version 2 aktuell und unterstützt unter anderem Apples Smart-Home Standard HomeKit. Die kleine Box wird per Netzwerkkabel an dein bestehendes Netzwerk angeschlossen und verbindet dann die Lampen und das entsprechende Zubehör im Hue Netzwerk über den ZigBee-Standard. Nun können Aktionen automatisiert werden und komplexe Beleuchtungsgruppen erstellt werden. Als Beispiel: Abends willst du in der Küche zuerst kochen. Deine Hue Lampen erzeugen dafür helles weißes Licht, damit du gut sehen kannst. Ist das Essen angerichtet, reicht ein Knopfdruck und die Lampenleiste in der Küche geht aus und das gemütliche Licht über dem Esstisch geht an. Über ein Sonos-System oder Alexa-Verknüpfungen kann beispielsweise ein Smart Speaker eine Playlist mit ansprechender Musik abspielen.

Hue Bridge angeschlossen
Zentrales Schaltorgan eines Hue-Netzwerks: Die Basisstation. Bild: Philips

ZigBee hat den Vorteil, dass einzelne Leuchten einen Meshpunkt für das Netzwerk darstellen und die Reichweite im Vergleich zu einem WLAN oder einer Bluetooth-Verbindung deutlich erhöhen. Das kannst du dir so vorstellen: Eine Hue-Leuchte wird in ein bestehendes Hue-Netzwerk eingesetzt. Die einzelne Lampe sucht nicht die Basisstation, sondern die nächstgelegene Hue-Leuchte und erweitert deren Zigbee-Netzwerk. Wie ein Spinnennetz wird das Hue-Netzwerk in deiner Wohnung oder deinem Haus immer dichter und das ganz ohne nervige Repeater oder zusätzliche Access-Points. Leider kannst du zurzeit die Basisstation selbst nicht mit WLAN in dein Heimnetzwerk einbinden. Deshalb braucht man am Anfang immer eine Netzwerkdose in der Nähe oder einen Installationsort nahe der FritzBox, um das Hue-Netzwerk initial aufzubauen.

Hue App
Die Hue App steuert Lichtszenen mit farbigen LEDs. Bild: Philips

Drei Statusleuchten an der Oberseite der Basisstation informieren dich über den Betriebszustand des Hue-Netzwerks. Eine für Strom, eine für das Hue-Netzwerk und eine für eine erfolgreiche Internetverbindung. Das Besondere an diesem Aufbau mit einer ZigBee Basisstation ist, dass dein Hue Netzwerk über die Bridge auch dann noch funktioniert und Schalter- und Lampen-Zustände zuverlässig abfragen und verändern kann, auch wenn das Internet ausfällt. Somit bleiben auch dann deine Lampen nicht dunkel, wenn es Probleme bei deinem Internet-Anbieter gibt. Die Basisstation verwaltet bis zu 50 Hue-Komponenten in einem Haushalt. Das klingt nach viel, ist aber schnell erreicht, wenn beispielsweise Lichtleisten mit bis zu 10 Einzelleuchten verbaut werden. Wie bei Smart Home Applikationen üblich, kann Hue mit Räumen umgehen. Dadurch kannst du beispielsweise die Hue-Leuchten in deinem Wohnzimmer zu einer Gruppe zusammenfassen und Lichtszenen auf diese Gruppe legen.

Hue-Lampen und -Zubehör aus dem Hause Philips

Allein aus dem Hause Philips gibt es mehr als 250 Hue-kompatible Leuchtmittel und Lampen. Von der klassischen weißen E27-LED-Lampe bis hin zur modernen Stehleuchte im Industriestil. Die Einsatzorte sind dabei von Küche bis zum Garten komplett variabel. Die LED-Leuchtmittel sind von hoher Qualität und immer mal wieder in Starterpaketen erhältlich:

Hier solltest du Wert darauf legen, dass immer eine Bridge im Paket enthalten ist. Erst dann kannst du Funktionen wie die Lichtfarbe und die Wahl Lichtszenen automatisieren. Ohne Basisstation leuchten die Lampen natürlich wie Standard-LED Lampen. Über eine direkte Kopplung kannst du beispielsweise einen Dimmschalter auf eine einzelne Leuchte anlernen.  Um den vollen Funktionsumfang des Philips Hue-Ökosystems zu bekommen, solltest du aber eine Basisstation installieren.

Neben den Lampen gibt es auch Accessoires wie schaltbare Steckdosen, Bewegungsmelder oder auch Lichtschalter, um bestehende Lichtschalter Hue-kompatibel zu machen:

Die Qualität dieses Zubehörs ist durch die Bank weg gut und äußerst langlebig. Der Preispunkt für Hue-Produkte ist hoch, die ältesten Hue-Lampen unseres Autors sind jedoch fast zehn Jahre im Dienst und haben bisher nichts an der Funktionalität eingebüßt. Für alle Fassungen von E14 bis E27 hat Philips etwas in petto. Somit können auch ältere Lampen Hue-fähig gemacht werden. Zusätzlich sind viele der Komplettleuchten durchaus interessant, wenngleich sehr teuer.

Hue Lampen im Einsatz im Schlafzimmer. Bild: Philips

Ikea, Ledvance und Co im Hue-Netzwerk: So gelingt es dir

Der Vorteil von Hues ZigBee Unterbau wird offensichtlich, wie du am breiten Portfolio alternativer Leuchten und Lampen sehen kannst. Sowohl die Leuchten und Schalter von Ikeas Smart Home-Serie sind Hue kompatibel, als auch die Lampen von Innr und Ledvance. Zudem gibt es noch weitere Zubehörhersteller, die im Friends-of-Hue Programm Schalter für beliebte Anbieter wie Gira und Senic anbieten. Die Konfiguration gelingt dir bei diesen Fremdprodukten so einfach wie bei einem offiziellen Hue-Produkt. Lampe einstecken oder Birne eindrehen, Hue-App öffnen, nach neuer Lampe suchen, warten, fertig!

Wichtig ist allerdings festzuhalten, dass die Philips Hue Bridge nur bei originalen Lampen Software-Updates installieren kann. Besonders die Ikea Leuchten fallen hier negativ auf, da sie häufig Updates benötigen und du für diesen Fall ein Tradfri-Gateway in Reserve haben müsstest. Alternativ kannst du allerdings auch die Lampen mit einem älteren Software-Stand betreiben, ohne dass es zu Einschränkungen kommt.

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„Friends of Hue“ Schalter von Gira. Bild: Gira

Ein gesundes App-Ökosystem

Schon früh legte Philips den Grundstein für ein gesundes App-Ökosystem im Philips Hue-Universum. Entwicklerschnittstellen, sogenannte APIs, stehen bereits seit Anfang an zur Verfügung. Somit war es ein leichtes, alternative Hue-Apps zu entwickeln, um beispielsweise eine festliche Beleuchtung für zu Hause zu schalten, oder eine Disko-Lichtfunktion auf Hue-Basis mit dem Smartphone zu realisieren. Dabei lauscht das Mikro deines Handys auf die Musik in der Umgebung und schaltet eine entsprechende Lichtszene auf das Hue-Netzwerk.

Besonders auf iOS ist die App iConnectHue zu empfehlen, da diese wirklich alles aus den Leuchten, Schaltern und sogar Steckdosen herauskitzelt. Besonders interessant: der Hue-Bewegungsmelder hat versteckte Temperatursensoren verbaut. Diese werden in der originalen Hue-App nicht angezeigt. Mit iConnectHue kannst du diese Zusatzinformationen bequem anzeigen und visualisieren und sogar für die Automatisierung von Szenen benutzen.

Hue App Detailansicht.
Die Philips Hue App in der Detail-Ansicht. Bild: Philips

Philips Hue am Fernseher, an Playstation und Co

Relativ neu erhältlich ist die Philips Hue Play HDMI Sync-Box.

Diese kleine Setup-Box wird als zusätzliches Bindeglied zwischen Fernseher und HDMI-Lieferant eingesteckt und kann so mit Hue ein Ambilight-System nachrüsten. Die Box analysiert das Bildsignal und stellt die Farbe der gekoppelten Lampen passend zum Bild auf dem Bildschirm ein. Jetzt kommt das große Aber! Falls du beispielsweise die SmartTV Apps von Netflix und Co nutzt, kann die Hue Sync Box nichts damit anfangen. Das Inputsignal für die Box muss über HDMI geliefert werden. Umgehen kannst du das nur, indem du eine externe SmartTV Lösung wie einen Apple TV, eine Roku Box, einen Chromecast oder ähnliches nutzt.

Hue Sync Box als Ambilight Ergänzung für Playstation und Co. Bild: Philips
Hue Sync Box als Ambilight Ergänzung für Playstation und Co. Bild: Philips

Über die offizielle Hue App kannst du dann Hue-Sync aktivieren. Somit ist dein Wohnzimmer Setup in der Lage, ein großflächiges Ambilight-System aufzubauen. Knackpunkt an der Lösung sind die hohen Zusatzkosten, neben den Hue-Lampen benötigst du dafür eine Hue-Basisstation, die Hue SyncBox und natürlich eine Setup-Box oder eine Spielkonsole, die das Bild zur Analyse an die Hue-Sync Box schickt.

Gibt es eine besondere Leuchte aus dem Hue-Portfolio, die wir mal testen sollen? Habt ihr Interesse an Aufbaututorials für indirekte Beleuchtungsszenen im Wohn- oder Schlafzimmer? Schreibt uns einen kurzen Kommentar, gerne kommen wir darauf zurück!

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