Startseite Smart Home Tado Heizkörperthermostate V3+ im Test: Spartalent oder Kostenfalle?

Tado Heizkörperthermostate V3+ im Test: Spartalent oder Kostenfalle?

Tado ist ein Pionier in der smarten Heizungssteuerung. In unserem Test muss sich das System in der aktuellen Version 3 beweisen.
Tado Smartes Heizkörper-Thermostat V3+ Test Titelbild
Abmessungen (BxHxT)
78 x 52 x 52 mm
Konnektivität
Funkstandard 6LoWPAN auf der Frequenz 868 MHz
Preis
149,99 Euro (Starter-Kit mit Bridge)
Kompatible Systeme
iOS, Android
Sprachassistenten
Alexa, Siri, Google Assistant
Matter-Kompatibilität
Nein
Fenster-Offen-Erkennung integriert
Ja
In Kürze
Die Heizungssteuerung mit dem Tado V3+ funktioniert einwandfrei und das App- und Bedienkonzept überzeugt. Leider musst du bei Tado viele Daten in der Cloud preisgeben und benötigst ein Abo, um alle Funktionen nutzen zu können.
Vorteile
  • Einfache Einrichtung
  • Gute App mit vielen Funktionen
Nachteile
  • Voller Funktionsumfang nur mit kostenpflichtigem Abo
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE evtl. eine Provision vom Shop. Weitere Infos

Bereits seit 2012 bietet das Münchner Unternehmen Tado eine vernetzte Heizungssteuerung an. Entsprechend umfangreich sind die Möglichkeiten, die das System verspricht. Neben komplexen Einstellmöglichkeiten soll die Tado-Lösung unter anderem durch smartes Geofencing die Heizleistung an deinen Standort anpassen und mit Zusatzfunktionen wie Zuglufterkennung punkten. Allerdings sind nicht alle Funktionen im Preis inbegriffen – doch dazu später mehr. Wir haben das Heizkörperthermostat Tado V3+ getestet und verraten dir, ob sich der Einsatz lohnt.

Die Tado-V3+-Thermostate kannst du als Starter-Kit inklusive Bridge bei Tink kaufen:

Tado V3+ im Überblick

Die Tado-V3+-Thermostate sind optisch ansprechend gestaltet und sehr gut verarbeitet. Ein durchscheinend ins Gehäuse integriertes Punktmatrix-Display zeigt die Temperatur an, die du per Drehbewegung am vorderen Teil des Systems einstellst. Nach einigen Sekunden erlischt die Anzeige wieder, um die Energie der zwei AA-Batterien im Thermostat zu sparen.

Tado Heizkörper-Thermostat V3+ Test Display
Damit nicht zu viel Strom verschwendet wird, erlischt das Display schnell wieder. Bedienelemente am Körper des Thermostats gibt es außer des Drehrads keine.

Für die Kommunikation mit der Bridge nutzen die Tado-Thermostate den Funkstandard 6LoWPAN auf der Frequenz 868 MHz. Die Daten werden dabei verschlüsselt übertragen.

Tado: Installation und erste Schritte

Neben dem unkomplizierten Austausch des „dummen“ Thermostats gegen die Tado-Variante (praktisch: im Paket findest du gleich fünf Kunststoff-Adapter für verschiedene Heizkörper-Lösungen), musst du die kleine Bridge installieren und ein Konto in der Tado-App einrichten.

Tado Smartes Heizkörper-Thermostat V3+ Internet-Bridge
Für die Nutzung des V3+ benötigst du auch eine Internet-Bridge.

Auffällig: Bei der Account-Einrichtung fragt Tado recht viele Informationen ab, darunter deine vollständige Adresse und eine Telefonnummer. Ohne Konto kannst du die Heizungssteuerung nicht nutzen.

Tado Heizung Konto einrichten
Tado verlangt ein Online-Konto, um die Heizung zu steuern. | Screenshot: Tado

Die Bridge muss via Ethernet mit deinem Router verbunden werden und ist permanent mit der Tado-Cloud verbunden. Strom erhält sie etwas altmodisch über ein micro-USB-Kabel, für die Energieversorgung kannst du sie auch an einen USB-Port des Routers klemmen.

Tado Thermostate Installation.
Die Tado-App führt vorbildlich durch die Erstinstallation. | Screenshot: Tado

Für die Anmeldung der Thermostate musst du eine Pairing-Taste drücken und per App einen QR-Code einscannen. Falls sich das kompliziert anhört, können wir Entwarnung geben: Der gesamte Prozess ist in wenigen Minuten erledigt und die smarte Heizungssteuerung einsatzbereit.

Tado V3+ Heizkörper-Thermostat Lieferumfang
Im Lieferumfang sind Adapter für verschiedene Heizungen enthalten.

Clevere Cloudheizung mit Vor- und Nachteilen

Wie schon beschrieben, ist das Tado-System vollständig Cloud-basiert. Die Bridge sendet und empfängt also laufend Anfragen von den Tado-Servern. Du musst dich in dein Benutzerkonto einloggen, um die Funktionen verwenden zu können. Wie das Tado-System im Vergleich mit anderen Herstellern abschneidet, erfährst du in unserer Bestenliste:

Fällt das Internet zu Hause durch eine Störung aus, kannst du die Heizungssteuerung per App nicht mehr nutzen – das lösen beispielsweise die AVM FritzDect 301, die HomeKit-Thermostate von Eve oder Netatmos NAV01-DE  besser.

Tado Wetterlage
Tado berücksichtigt beim Heizen auch die aktuelle Wetterlage. | Screenshot: Tado

Im Gegenzug nutzt Tado die Onlinedaten aber auch, um das Heizverhalten zu optimieren. So berücksichtigt das System etwa die Wetterlage, um an wärmeren Tagen weniger stark vorzuheizen.

Über die Tado-App für iOS und Android oder das Webinterface erstellst du automatische Zeitpläne, die die Heizung hoch- oder runterdrehen. Praktisch: Stellst du während einer geplanten Heiz-Zeit manuell eine neue Temperatur ein, kannst du in der App festlegen, ob die Änderung dauerhaft oder nur vorübergehend von der geplanten Temperatur abweicht.

Tado Alexa Skill einrichten
Dank Skills für Alexa und Co. steuerst du deine Tado-Thermostate bequem per Sprachbefehl. | Screenshot: Tado

Sehr gut gelöst ist die Anbindung an smarte Sprachassistenten. Per Skill für Google Assistant und Amazon Alexa kannst du Tado einfach mit den entsprechenden Sprachsystemen bedienen. Auch die Nutzung über Apple HomeKit und Siri ist möglich. Dazu musst du lediglich den QR-Code auf der Bridge über dein iPhone oder iPhone scannen. Anschließend tauchen die Thermostate in Apples Home-App auf.

Extrafunktionen nur als Abo

Ein Nachteil der Tado-Lösung: Willst du alle Funktionen nutzen, benötigst du ein Bezahl-Abo beim Hersteller. Für rund drei Euro im Monat oder 25 Euro im Jahr erhältst du dann mit dem „Auto-Assist“ ein deutlich erweitertes Funktionspaket. So erkennt das System im Premium-Abo anhand von Geofencing-Daten, ob jemand zu Hause ist, und regelt die Heizung entsprechend. Anders als viele Alternativen berücksichtigt das System sogar, wie weit du von Zuhause weg bist, um etwa auf der Heimfahrt die Heizung zu starten.

Tado Premium-Funktionen
Einige der besten Funktionen lässt sich Tado extra bezahlen. | Screenshot: Tado

Das System verlangt aber auch eine dauerhafte Standort-Übermittlung über dein Smartphone. Tado verspricht dabei natürlich hohen Datenschutz, dennoch dürfte das nicht allen Nutzer:innen gefallen. Ebenfalls nur im Premium-Abo enthalten ist eine automatische Abschaltung der Heizung, wenn du das Fenster geöffnet hast. Immerhin gibt es für beide Situationen (unterwegs und/oder Fenster-auf) in der Basis-Variante einen Hinweis per Push-Benachrichtigung.

Tado offenes Fenster
Die Tado-Thermostate erkennen offene Fenster zuverlässig. Die Heizung wird aber nur abgeschaltet, wenn du ein Abonnement nutzt. | Screenshot: Tado

Kein Gratis-Äquivalent gibt es für die Energy-IQ-Funktion. Darüber liefert Tado dir Informationen über dein Heizverhalten und gibt Einschätzungen über das Sparpotenzial und mehr. Auch passt Tado Assist die Heizpläne an, wenn du etwa regelmäßig später oder früher zu Hause bist, als in deinem Plan festgelegt.

Ob sich der Abo-Preis für dich lohnt, hängt wohl vor allem von den Geofencing-Funktionen ab. Hier liefert Tado seinen Premium-Kund:innen ein deutliches Komfort-Plus, das sich je nach Nutzungsszenario auch bei gesparten Heizkosten bemerkbar machen könnte.

Tado V3+ Heizkörper-Thermostat liegend
Für manche Funktionen der Tado-Heizkörper braucht es ein zusätzliches Abo.

Das V3+-Thermostat von Tado im Heizalltag

Nach der ersten Einrichtung von Hardware und Online-Konten arbeitet die Heizungssteuerung von Tado zuverlässig und unkompliziert. Ob per App, auf Zuruf oder direkt an der Heizung, die Steuerung der Thermostate ist gut gelöst.

Die Einrichtung und Umsetzung der Heizpläne funktioniert auch ohne Premium-Abo gut. Optional legst du eine niedrige “Away”-Temperatur fest, wenn du unterwegs bist. Automatisch wird diese aber wie beschrieben nur im Bezahl-Abo aktiviert.

Die Zeitplan-Erstellung ist intuitiv gelöst und bietet durchdachte Extrafunktionen. | Screenshot: Tado

Ohne zusätzliche Hardware messen die Regler die Temperatur direkt an der Heizung. Da es dort natürlich etwas wärmer ist, empfiehlt es sich, mit einem Raumthermometer nachzujustieren. Dafür kannst du in der Tado-App eine Offset-Temperatur einstellen.

Die Tado-App bietet viele Möglichkeiten, vergisst dabei aber Basisfunktionen wie die Kindersicherung nicht. Alles in allem hinterlässt Tado einen guten Eindruck, die Einschränkungen ohne Abo haben aber einen gewissen Beigeschmack.

Tado V3+ Heizthermostate im Test: Fazit

Die Heizungssteuerung mit dem Tado V3+ funktionierte im Test einwandfrei. Auch das dahinterstehende App- und Bedienkonzept hat seine Stärken, etwa in Form der umfangreichen Einstellmöglichkeiten und der vielseitigen Steuerung via App, Webinterface und Sprachsteuerung.

Im Gegenzug verlangt der Wechsel auf die Tado-Heizsteuerung von dir aber auch eine große Affinität zu Cloud-Services und – im Hinblick auf die An- und Abwesenheitssteuerung – auch einen gewissen Vertrauensvorschuss an den Hersteller. Hinzu kommt, dass alle Funktionen nur mit laufenden Kosten per Abo nutzbar sind. Vor allem die Geofencing-Optionen sind in der Basisversion recht eingeschränkt.

Wenn du mit diesen Besonderheiten leben kannst, erhältst du ein ausgereiftes System zur Heizungssteuerung, das den Komfort erhöht und langfristig Heizkosten sparen kann.

Das Tado V3+ Starter-Kit mit Bridge gibt es bei Tink:

Technische Daten
Abmessungen (BxHxT) 78 x 52 x 52 mm
Gewicht 110 g
Konnektivität Funkstandard 6LoWPAN auf der Frequenz 868 MHz
Stromversorgung 2 x AA Batterie
Preis 149,99 Euro (Starter-Kit mit Bridge)
Kompatible Systeme iOS, Android
Sprachassistenten Alexa, Siri, Google Assistant
Matter-Kompatibilität Nein
Fenster-Offen-Erkennung integriert Ja

Bei dir zu Hause darf auch die Musiksteuerung smart sein? Hier findest du alle Smart Speaker, die wir getestet haben:

Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE evtl. eine Provision vom Shop. Weitere Infos
zur Startseite Beitrag kommentieren
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit * oder gekennzeichnete. Mehr Infos.