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Welches Smart-TV-System ist das beste?

Ob webOS, Android TV, Tizen, My Home Screen oder Fire OS: Das TV-Betriebssystem bestimmt den Alltag. Doch welches ist das beste? Wir vergleichen.
Smart-TV-OS Google TV Bild: Google

Samsung Tizen, LG webOS, Panasonic My Home Screen oder auch die Google-Lösungen Google TV und Android TV: Praktisch jeder TV-Hersteller verwendet ein anderes Betriebssystem für seine Geräte. Durch die Möglichkeiten, die moderne Smart-TVs in Form von Apps, Sprachsteuerung oder Smart-Home-Integration bieten, spielt das verwendete Betriebssysteme eine nicht zu unterschätzende Rolle. Unser Vergleich stellt dir die verschiedenen TV-Systeme vor und zeigt dir, welches für dich das richtige ist.

Smart-TV-Betriebssysteme: Darum sind sie so wichtig

Bei der Frage, welchen neuen Fernseher du dir kaufst, solltest du nicht alleine auf die Hardware-Eigenschaften achten. Die Frage, welches Smart-TV-Betriebssystem auf deinem Fernseher läuft, sollte in deinen Überlegungen zumindest ebenfalls eine Rolle spielen.

Egal, ob die Verfügbarkeit von Streaming-Apps, die Einrichtung und Nutzung von Smart-Home-Funktionen oder auch “nur” die allgemeine Navigation durch Bildschirmmenüs, On-Screen-Bedienungshilfen und Co: Bei einem Fernseher, den du potenziell täglich verwendest, solltest du mit dem Funktionsumfang und der Bedienung von vornherein zufrieden sein.

Samsung bietet mit Tizen ein Betriebssystem mit einer sehr großen App-Auswahl
Smart-TV-Systeme stehen zunehmend im Zentrum des vernetzten Zuhauses | Bild: Samsung

Beachte dabei auch, dass das Smart-TV-System deines Fernsehers zu weiten Teilen auf dem Stand des Kaufs bleiben wird. Leider macht sich kaum ein Hersteller die Mühe, ältere Modelle auf neue Systemversionen zu aktualisieren. So bleiben beispielsweise Funktionen wie die Profilerstellung auf LG-Fernsehern oder der erweiterte Gaming-Modus auf Panasonic-TVs den Besitzer*innen älterer Fernseher verwehrt.

Wenn dich das stört, kannst du natürlich jederzeit eine externe Streaming-Box wie ein Apple TV 4K an den Fernseher klemmen und dich von den potenziellen Einschränkungen des Smart-TV-Systems lösen.

Vergleich: Der Fire TV Stick 4K gegen den Apple TV 4K
Streaming-Clients wie der Apple TV 4K oder der Fire TV Stick können Nachteile von Smart-TV-Systemen ausgleichen. Im Idealfall ist das aber gar nicht nötig.

Trotzdem gilt, dass du möglichst vom ersten Tag mit dem zufrieden sein solltest, was dein TV dir bietet. Unser Vergleich der verschiedenen TV-Betriebssysteme hilft dir, die beste Lösung für dich zu finden.

Android TV: Gut gereiftes Auslaufmodell

Hersteller: Phillips, TCL, Panasonic, Grundig, Xiaomi u.a. | Sprachassistenten: Google Assistant (Standard), Amazon Alexa (modellabhängig) | Smartphone-Apps: ja (Google-TV-App) | Herstellerkonto nötig für App-Installation: ja (Google-Konto) | Smartphone-Übertragung: Google Cast (Standard), AirPlay 2 (modellabhängig) | Profile möglich: ja (keine Kinderprofile)

  • große App-Auswahl
  • auf modernen Fernsehern flott
  • Google Cast und Google Assistant
  • vergleichsweise dezente Werbung
  • Inhaltsempfehlungen weniger persönlich
  • keine Kinder-Profile
  • Kontozwang für Apps

Das von Google entwickelte Android TV mauserte sich vor allem durch seine offene Struktur zu einem echten Allrounder unter den Smart-TV-Systemen. Mehr als 20 Hersteller statten ihre Fernseher auf dem deutschsprachigen Markt mit Android TV aus, darunter auch Größen wie Philips oder Sony.

In seiner aktuellen Version präsentiert sich Android TV vergleichsweise aufgeräumt. So findest du auf der Startseite des Fernsehers die verschiedenen installierten Apps. Streamingdienste wie Netflix oder Disney+ präsentieren hier zudem in Form der so genannten Kanäle ihre Inhaltsempfehlungen. Du kannst die Reihenfolge der Kanäle beliebig anpassen oder auch ausblenden.

Die Startseite von Android TV zeigt einen Mix aus Apps und Empfehlungen, die direkt aus den verwendeten Streaming-Apps kommen.

In einem separaten “Discover”-Bereich zeigen neuere Versionen von Android TV zudem personalisierte Empfehlungen. Hier orientiert sich Android-TV am vermeintlichen Nachfolger Google TV.

Apps installierst du über den Google Play Store auf einem Android-TV-Fernseher. Dazu bedarf es allerdings einer Anmeldung mit einem Google-Konto. Die App-Auswahl von Android TV ist sehr gut. Mit der großen Ausnahme von Sky Q sind praktisch alle wichtigen Streaming-Anbieter mit aktuellen Apps im Store vertreten. Auch exotischere Apps wie VPN-Dienste oder Kodi sind vorhanden, was ein Alleinstellungsmerkmal des Google-Systems ist.

Im Google Play Store findest du für die TV-Nutzung angepasste Android-Apss.

Fester Bestandteil aller Android-TV-Fernseher ist der Sprachassistent Google Assistant sowie die Möglichkeit, Inhalte via Google Cast auf den TV zu übertragen. Die Hersteller können aber problemlos auch die Unterstützung für Nicht-Google-Dienste einbinden, etwa Amazon Alexa oder Apple AirPlay 2.

Grundsätzlich kannst du einen Android-TV-Fernseher auch mit Googles Google-TV-App steuern. Die App-Funktionen sind aber auf den Quasi-Nachfolger zugeschnitten, was die App-Erfahrung etwas unrund gestaltet.

Android TV hat sich über die Jahre zu einem gut funktionierenden System entwickelt. Es bietet einen guten Mix aus App-Auswahl und Leistung. Auf lange Sicht dürfte die klassische Android-TV-Oberfläche aber ein Auslaufmodell sein, da Google zunehmend auf Google TV setzt. Alles, was du über Android TV wissen musst, erfährst du in einem separaten Ratgeber.

Google TV: Android-TV-Gegenstück mit Content-Fokus

Hersteller: Sony, TCL | Sprachassistenten: Google Assistant (Standard), Amazon Alexa (modellabhängig) | Smartphone-Apps: ja | Herstellerkonto nötig für App-Installation: ja (Google-Konto) | Smartphone-Übertragung: Google Cast (Standard), AirPlay 2 (modellabhängig) | Profile möglich: ja

  • große App-Auswahl
  • Google Cast und Google Assistant
  • umfangreiche Suchmöglichkeiten nach Inhalten
  • einfache Profilerstellung plus Kinderprofile
  • Content-Empfehlungen teils mit Werbung
  • Kontozwang für Apps
  • Startseite teils unübersichtlich

Mit Google TV hat Google vor einigen Jahren eine runderneuerte Oberfläche für Android TV entwickelt. Der technische Unterbau ist dabei der selbe, was sich auch auf Funktionen wie die App-Installation über den Google Play Store oder die Verfügbarkeit von Smart-TV-Funktionen wie Google Cast und Google Assistant auswirkt.

Der größte Unterschied zum Quasi-Vorgänger ist die Art und Weise, wie Google TV dir Empfehlungen aus den verschiedenen Streamingdiensten präsentiert. Die Startseite des Systems zeigt dir Filme, Serien und andere Inhalte, die dich interessieren könnten. Dabei wertet Google auch deine Sehgewohnheiten umfangreich aus, was nicht jedem gefallen dürfte.

Die Startseite von Google TV legt den Fokus auf Inhalte, die dir potenziell gefallen könnten.

Gegenüber Android TV gibt es aber noch weitere Unterschiede. So macht es Google TV einfacher, unterschiedliche Profile für mehrere Benutzer*innen einzurichten oder auch ein Kinderprofil mit altersgerechten Empfehlungen anzulegen.

Unser Ratgeber mit mehr Details zum Thema: Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Android TV und Google TV.

Google TV ist fast vollständig auf Streaming-Vorschläge fokussiert. Dabei versucht das System, neben deinem Geschmack auch aktuelle Suchtrends zu berücksichtigen.

Bislang hat Google TV übrigens Android TV noch nicht gänzlich abgelöst. Beide Google-Lösungen befinden sich noch in aktiver Weiterentwicklung, Google richtet den Fokus aber zunehmend auf Google TV.

Unter den TV-Herstellern hat sich vor allem Sony der neueren Google-Lösung verschrieben und baut ausschließlich Google-TV-Fernseher, etwa beim Sony A80K. TCL als zweiter Lieferant für Smart-TVs mit Google TV hat hingegen noch andere Systeme im Köcher.

Hier gehts zu unserem Artikel über Google TV und seine Eigenschaften.

LG webOS: Vielseitig dank Magic Remote

Hersteller: LG (mittelfristig weitere möglich) | Sprachassistenten: Google Assistant, Amazon Alexa (modellabhängig) | Smartphone-Apps: ja | Herstellerkonto nötig für App-Installation: nein | Smartphone-Übertragung: AirPlay 2 (modellabhängig) | Profile möglich: ja (ab webOS 22)

  • gute App-Versorgung
  • App-Installation ohne Kontenzwang
  • tolle Bedienung dank LG Magic Remote
  • ausgereifte Smart-Home-Funktionen
  • neue Features auf neue TVs beschränkt
  • werbelastige Startseite

Auf LG-Fernsehern, wie den beliebten OLED-Modellen, kommt seit Jahren das hauseigene System webOS zum Einsatz. Es will vor allem mit einer modernen Benutzer*innenführung und guter App-Ausstattung überzeugen.

Seit dem 2021er-Update auf webOS 6.0 präsentiert sich die Startseite des Systems im Vollbild. Hier kannst du unter anderem die installierten Apps starten oder durch die diversen Content-Empfehlungen navigieren. Leider neigt LG wie die meisten anderen Hersteller dazu, den Homescreen mit Werbung zu ergänzen. So stellt das System auch Filme und Serien von Diensten vor, die du nicht abonniert hast.

WebOS 22 beim LG C2 und G2
Seit Version 6 oder hier bei webOS 22 empfängt dich die Startseite mit jeder Menge Tipps – nicht alle davon sind relevant.

Apps installierst du über den LG Content Store. Vor allem Streamingdienste sind hier mannigfaltig vertreten, da LG neben Samsung zu den wichtigsten TV-Herstellern gehört. Ein Beispiel dafür ist die Sky-Q-App, die beispielsweise im Android-Universum fehlt. Erfreulicherweise brauchst du nicht zwangsläufig ein LG-Konto, um Apps zu installieren.

LG webOS App Store
Die App-Versorgung ist durch die hohe Verbreitung von webOS-Fernsehern sehr gut.

Ein Highlight von webOS und den LG-Fernsehern ist die Magic Remote genannte Fernbedienung. Sie bietet neben der klassischen Steuerkreuz-Navigation auch eine Bewegungssteuerung, mit der du dich pfeilschnell durch die Systemoberfläche und installierte Apps bewegst. Da das ganze System auf die Bedienung per Magic Remote ausgelegt ist, geht dies leicht von der Hand.

OLED CS Magic Remote von KG
Die LG Magic Remote mit ihrer perfekt auf webOS zugeschnittenen Bewegungssteuerung ist ein “Killerfeature” des LG-Ökosystems.

Benutzer*innenprofile erlaubt webOS erst seit der Version webOS 22, die unter anderem auf dem LG OLED C2, OLED CS und OLED G2 vorinstalliert ist. Ebenfalls auf neuere Versionen eingeschränkt ist die Integration deines LG-Fernseher in Smart-Home-Umgebungen über das Home Dashboard oder die Integration verschiedener Sprachassistenten wie Google Assistant oder Amazon Alexa.

Zu unserem Ratgeber zum Thema: LG webOS.

Panasonic My Home Screen: Edel-Minimalismus

Hersteller: Panasonic | Sprachassistenten: Google Assistant, Amazon Alexa (modellabhängig) | Smartphone-Apps: ja | Herstellerkonto nötig für App-Installation: nein | Smartphone-Übertragung: ja (eigene Lösung) | Profile möglich: nein

  • minimalistische Benutzer*innenführung
  • praktisch werbefrei
  • Clevere Extras wie HbbTV-Operator-Apps oder TV > IP
  • kein Kontenzwang
  • schwache App-Auswahl
  • Smart-Home- und Sprachfunktionen dürftig

Vor allem bei seinen hochpreisigen Fernsehern wie dem Panasonic LZW 2004 setzt der japanische Hersteller auf My Home Screen als Smart-TV-Betriebssystem.

Im Vergleich zur Konkurrenz präsentiert sich die Panasonic-Lösung erstaunlich minimalistisch. Anstelle einer mit App- und Inhalts-Tipps gefüllten Vollbildstartseite, öffnet sich bei Panasonic etwa nur ein dezenter Balken am unteren Bildrand, der schnellen Zugriff auf Apps bietet.

Panasonic My Home Screen Empfehlungen
Anstelle einer Vollbild-Startseite blendet My Home Screen Apps und Einstellungen dezent am unteren Bildrand ein.

Erfreulicherweise bittet dich das System nicht ständig, dich mit einem Panasonic-Konto anzumelden und hält sich auch mit Werbung vornehm zurück. Im Gegenzug ist der App Store von My Home Screen im Systemvergleich am schwächsten bestückt. Zwar stehen mittlerweile die wichtigsten Streaming-Anbieter zur Verfügung, oft dauert es aber gerade bei neuen Diensten wie Apple TV Plus länger, bis sie auf Panasonic-Fernsehern ankommen.

Panasonic Smart-TV Apps
Die wichtigsten Mediatheken und Streamingdienste sind im Apps Market vertreten. Es kann aber vorkommen, dass du länger auf neue Apps warten musst.

Auch die Integration ins Smart Home oder die Sprachsuche via Amazon Alexa oder Google Assistant funktioniert bei den Konkurrenzsystemen besser. Auch das woanders mittlerweile zum Standard gehörende Apple AirPlay 2 fehlt bei My Home Screen derzeit ebenfalls.

Dafür bietet Panasonic aber auch einige Alleinstellungsmerkmale wie die Unterstützung der TV-Verteilung via TV > IP oder die lückenlose Einbindung von HbbTV-Apps wie HD+ oder Zattoo in das TV-Erlebnis.

Alles, was du sonst noch über das System wissen musst, erfährst du in unserem Ratgeber: Panasonic My Home Screen.

Samsung Tizen: App-Spitzenreiter

Hersteller: Samsung | Sprachassistenten: Google Assistant, Amazon Alexa, Samsung Bixby (modellabhängig) | Smartphone-Apps: ja | Herstellerkonto nötig für App-Installation: ja | Smartphone-Übertragung: AirPlay 2 (modellabhängig) | Profile möglich: ja

  • große App-Auswahl
  • viele Funktionen für Gamer*innen
  • umfangreiche Smart-Home-Integration
  • vergleichsweise wenig Werbung
  • Samsung-Konto nötig
  • Bedienung teils verschachtelt

Mit Tizen liefert Samsung den derzeitigen Marktführer unter den Smart-TV-Betriebssystemen. Das liegt sicherlich auch daran, dass Samsung das System von High-End-Modellen wie dem Samsung QN900B bis hin zu günstigen Allroundern wie dem Samsung AU7179 mit größtenteils identischem Funktionsumfang einsetzt.

In seiner aktuellen Version präsentiert sich Tizen vergleichsweise minimalistisch. Die Startseite liefert einen Mix aus App-Zugriffen und Inhalts-Tipps, die das System auf Basis der installierten Apps und deinen Sehgewohnheiten generiert. Werbefrei ist Tizen zwar nicht, ganz so offensiv wie beispielsweise Fire OS oder LG webOS gibt sich Samsung dabei aber derzeit nicht.

Samsung Tizen Startseite
Die Startseite des Tizen-Systems legt den Fokus auf und Inhalts-Empfehlungen. Werbefrei ist sie aber nicht.

Die vielleicht größte Stärke von Samsung Tizen ist die hervorragende Versorgung mit aktuellen Smart-TV-Apps. Ob Streamingdienste, Pay-TV-Sender wie Sky oder auch Gaming-Services wie Nvidia GeForce Now oder der Microsoft Xbox Game Pass, kaum ein Contentanbieter erlaubt sich, den TV-Marktführer zu ignorieren. Gerade Gamer*innen sind bei Samsung gut aufgehoben, zumindest auf Geräten, die über den dedizierten Gaming Hub verfügen.

Smart-TV-Apps Tizen
Das Smart-TV-System Tizen bietet eine erstklassige Auswahl an Apps.

Auch die Smart-Home-Steuerung ist dank Integration von Samsung SmartThings sowie der Wahl zwischen gleich drei Sprachassistenten (Amazon Alexa, Google Assistant oder Samsung Bixby) eine Stärke des Samsung-Systems.

Es gibt aber auch Schattenseiten. So macht Tizen eine Anmeldung mit einem Samsung-Konto zur Pflicht, um Funktionen wie den App Store oder auch die Erstellung von Nutzer*innenprofilen zu verwenden. Auch erlaubt das System keine Anpassung der Reihenfolge, in der die Startseite ihre Inhalte anzeigt. Einige Funktionen sind zudem tief in den Benutzereinstellungen vergraben, die nur auf den ersten Blick übersichtlich sind.

Alles, was du sonst noch über das System wissen musst, zeigen wir dir in einem eigenen Ratgeber: Samsung Tizen.

Amazon Fire OS: Neuling für Amazon-Fans

Hersteller: Grundig, Xiaomi u.a. | Sprachassistenten: Amazon Alexa | Smartphone-Apps: ja | Herstellerkonto nötig für App-Installation: ja | Smartphone-Übertragung: AirPlay 2 (modellabhängig) | Profile möglich: ja

  • umfangreiche Integration von Amazon-Diensten
  • Alexa-Funktionen
  • günstige Fernseher
  • ohne Amazon-Konto kaum nutzbar
  • viel Werbung
  • bislang noch keine Top-Fernseher

Nachdem Amazon sein TV-System Fire OS lange für seine Fire-TV-Sticks reserviert hat, gibt es seit einiger Zeit auch Fernseher in der so genannten Fire TV Edition zu kaufen. Bislang läuft das System vornehmlich auf eher günstigen Modellen, etwa dem Xiaomi F2.

Wie Google TV und Android TV basiert Fire OS technisch auf Android, das Amazon aber stark auf die Nutzung von Amazon-Diensten optimiert. So findest du auf der Startseite unter anderem einen direkten Zugriff auf Amazon Prime Video oder Audible. Auch die Sprachsteuerung mit Amazon Alexa ist sowohl direkt als auch indirekt über Alexa-Lautsprecher schnell eingerichtet.

Die Startseite von Fire OS-Fernsehern ist genauso aufgebaut, wie die von Fire-TV-Sticks.

Die App-Auswahl ist ähnlich wie bei den Fire-TV-Sticks ordentlich, ohne an die Qualität von beispielsweise Tizen oder auch den Google-Systemen heranzureichen. Beispielsweise fehlen populäre Gamestreaming-Apps wie GeForce Now auf Fire OS. Die bekannten Streamingdienste sind aber natürlich auf den Amazon-Fernsehern verfügbar.

Wie kaum anders zu erwarten, macht Fire OS die Anmeldung mit einem Amazon-Konto praktisch zur Pflicht. Darüber kannst du aber immerhin auch mehrere Profile einrichten, bei Bedarf auch für Kinder.

Fire OS Smart-TV
Werbung für Amazon-Eigenproduktionen oder Dienste wie Freevee und Prime Video sind unter Fire OS allgegenwärtig.

Sehr störend ist, dass Amazon nicht nur Werbung für eigene TV-Dienste einblendet, sondern auch Angebote aus dem eigenen Versandhaussortiment prominent auf der TV-Startseite anzeigt – das dürfte vielen Benutzer*innen sauer aufstoßen.

Alles, was du noch über das System wissen musst, zeigen wir dir ein einem gesonderten Ratgeber: Amazon Fire OS für Fernseher.

Welches Smart-TV-System ist für dich das richtige?

Du siehst: Die verschiedenen Smart-TV-Betriebssysteme unterscheiden sich teils deutlich voneinander. Doch welches ist nun das beste für dich?

Das lässt sich am einfachsten mit deinen persönlichen Präferenzen beantworten. Wenn du beispielsweise ein Android-Smartphone besitzt, ohnehin im Google-Universum unterwegs bist und auch gerne ein wenig exotischere Apps ausprobierst, sind Android TV oder Google TV perfekt für dich geeignet.

Kein anderes System möchte dich so sehr kennenlernen, wie Google TV – etwa mit Bewertungen im Swipe-Stil.

Welches davon nun besser ist, liegt unter anderem daran, ob du lieber wie bei Google TV Content-fokussiert durch den TV navigierst oder deine Tipps lieber wie bei Android TV in den Apps abholst.

Willst du keine Kompromisse bei den Apps hinnehmen, sind die Systeme von LG und Samsung besser geeignet als beispielsweise My Home Screen oder Fire OS. Die TV-Marktführer genießen eine hohe Priorisierung bei den App-Lieferanten, was man unter anderem an Sky Q erkennt.

Wenn du nicht nur mit Konsolen, sondern auch mit Streamingdiensten auf deinem Smart-TV zocken möchtest, bist du derzeit am besten bei Samsung aufgehoben. Vor allem die Tizen-TVs mit Gaming Hub sind optimal auf Gamer*innen-Ansprüche optimiert. Das bedeutet natürlich nicht, dass du nicht auch auf anderen Fernsehern gut per Konsole oder Stream spielen kannst. Aspekte wie der exklusive Zugang zum Xbox Cloud Gaming sind aber ein Pfund, mit dem Samsung durchaus wuchern kann.

Tizen Smart-TV Gaming Apps
Gaming-Fans sind derzeit mit dem App- und Funktionsangebot von Tizen am besten versorgt.

Liegt dein Fokus hingegen weniger auf Streaming und mehr auf den Möglichkeiten des klassischen, linearen Fernsehens dürfte Panasonic My Home Screen etwas für dich sein. Das System besticht neben Möglichkeiten wie den HbbTV-Operator-Apps und TV > IP auch mit einer unaufgeregten und vor allem werbefreien Menüführung.

Fazit

Ob als Smart-Home-Zentrale, Streaming-Alleskönner oder als Gaming-Center: Moderne Smart-TV-Betriebssysteme bieten nicht nur durch ihre Apps unzählige Möglichkeiten. Du solltest beim TV-Kauf also nicht nur auf die hardwareseitigen Bild- und Toneigenschaften achten, sondern auch prüfen, ob dich das Bedienkonzept und die generellen Eigenschaften des Smart-TV-Systems überzeugen.

Klar: Letzten Endes bist du natürlich davon abhängig, welches System der Hersteller deiner Wahl installiert. Bist du zum Beispiel Fan der OLED-TVs von LG, kommst du um die Nutzung von webOS ebenso wenig herum, wie Sony-Fans um ein Google-Konto für die Nutzung von Google TV. Trotzdem: Bei der Kaufentscheidung deines nächsten Fernsehers sollte die Smart-TV-Oberfläche, mit der du dich potenziell täglich auseinandersetzt, durchaus eine Rolle spielen.

Die beste Nachricht ist: Mittlerweile sind alle Systeme recht ausgereift und die App-Grundversorgung passt.

Was ist dein Favorit unter den Smart-TV-Betriebssystemen? Oder interessiert dich am Ende doch die Hardware mehr als die Software? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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