Kodi: Alles, was du über das Mediacenter wissen musst

Seit das Mediacenter Kodi vor vielen Jahren als Hack für die originale Microsoft Xbox erschienen ist (damals noch unter dem Namen XBMC für “Xbox Media Center”) hat sich das Open-Source-Projekt eine riesige Fangemeinde unter Multimediafans aufgebaut.
Kein Wunder: Das kostenlose und quelloffene Mediacenter bietet eine aufgeräumte Oberfläche, um Videos, Fotos und andere Medien auf allen möglichen Geräten abzuspielen. Vor allem auf dem Fernseher ist Kodi eine tolle Möglichkeit, sowohl lokal gespeicherte als auch gestreamte Inhalte auf den Bildschirm zu bringen.
Was sind die Vorteile des Kodi Mediacenter?
Direkt nach der Installation kannst du mit Kodi eine riesige Anzahl an Dateiformaten für Musik, Videos, Fotos und mehr abspielen. Dazu bietet das Mediacenter eine übersichtliche Benutzerführung, die vor allem auf Fernsehern gut zur Geltung kommt.

Zu den großen Stärken von Kodi gehört die Möglichkeit, mit einfachen Mitteln umfangreiche Datenbanken zu erstellen. Hast du beispielsweise deine DVD- und Blu-ray-Sammlung auf die Festplatte oder einen NAS-Server gerippt, kann Kodi die entsprechenden Filmdateien analysieren und umfangreiche Infos präsentieren.
Möglich machen es die so genannten Scraper, die auf Basis von Onlinequellen wie der Internet Movie Database deine Kodi-Datenbank mit Daten füttern. Einmal eingerichtet präsentiert Kodi deine Filmsammlung dann elegant mit Covern, liefert passende Inhaltsangaben und ermöglicht auch Detailsuchen nach Regisseuren, Darstellern und mehr.

Die zweite große Stärke von Kodi ist seine Anpassbarkeit. Nicht nur die Bedienoberfläche kannst du mithilfe von Kodi-Skins an deine Vorlieben anpassen, auch der Funktionsumfang des Mediacenters lässt sich umfangreich erweitern.

Möglich machen es die Kodi-Addons. Sie integrieren neue Medienquellen in Kodi, beispielsweise die Mediatheken der Öffentlich-rechtlichen-TV-Sender oder Streamingdienste wie Spotify, Netflix und Co. Im offiziellen Kodi-Forum finden sich Hunderte von mehr oder weniger praktischen Erweiterungen für Kodi, mit denen du die Funktionen des Programms optimal ausreizen kannst.
Auf welchen Geräten kann ich das Kodi Media Center installieren?
Die Kodi-Entwickler stellen das Programm für praktisch alle Desktop- und mobilen Plattformen zur Verfügung. Neben Versionen für Windows, macOS und Linux gibt es Kodi auch für Android, iOS oder auch Mini-Computer wie den Raspberry Pi.

Die Kodi-Installation ist unterschiedliche kompliziert. Auf dem Desktop kannst du das Programm ganz einfach herunterladen und installieren. Auch Android-Smartphones, Tablets und die meisten Android-TV-Umgebungen können Kodi ganz einfach über den Play Store installieren.
Kodi aufs iPhone oder das iPad zu bekommen ist hingegen komplizierter und erfordert den Einsatz von Entwicklerwerkzeugen – Apple lässt das Mediacenter bislang nicht in den App Store. Gleiches gilt für die Amazon-Fire-TV-Familie. Hier ist die Kodi-Installation allerdings nicht ganz so umständlich.
Übrigens: Der Funktionsumfang und die Benutzerführung von Kodi ist auf den unterschiedlichen Plattformen größtenteils identisch. Es kann allerdings vorkommen, dass die eine oder andere Erweiterung auf bestimmten Plattformen nicht funktioniert, weil eine Hardwareanforderung nicht erfüllt sind.
Ist das Kodi Mediacenter legal?
Kurz und knapp: Definitiv ja. Bei der über die offizielle Kodi-Website angebotene Version handelt es sich um einen ganz normalen Medienplayer, vergleichbar mit VLC, Plex und Co. Auch die ab Werk integrierten Erweiterungen greifen nur auf legal zugängliche Quellen zu.
Seinen teils umstrittenen Ruf verdankt Kodi vor allem seiner hohen Anpassbarkeit. So finden sich beispielsweise Kodi-Add-ons, die auf illegale Film- und Serienstreamingseiten zugreifen können und diese nahtlos in die Kodi-Oberfläche integrieren. Sogar vorkonfigurierte Kodi-Installationen mit direktem Zugriff auf mindestens grauzonige Inhalte finden sich im Web.

Noch einen Schritt weiter gehen die so genannten Piraten-Boxen. Vor allem in asiatischen Online-Shops finden sich Android-TV-Boxen mit vorinstallierten Kodi-Umgebungen, die ab Werk auf illegale Streamingportale zugreifen können. Die Kodi-Macher haben schon vor einigen Jahren einen umfangreichen Blogartikel über diese Thematik veröffentlicht, in der sie sich von der illegalen Nutzung ihrer Software distanzieren.

Klar ist: Wenn du Kodi nutzt, um urheberrechtlich geschütztes Material herunterzuladen oder zu streamen, ist dies natürlich nicht erlaubt. Das gilt aber genauso, wenn du die Inhalte über deinen Browser konsumierst. Anders ausgedrückt: Kodi ist in seiner Grundfunktion genauso wenig verboten wie Chrome, Firefox und Co., kann aber zu illegalen Zwecken genutzt werden.
Welche Kodi-Alternativen gibt es?
Die wohl interessanteste Alternative zu Kodi liefert das Mediacenter Plex. Im Gegensatz zu Kodi ist Plex ein kommerzielles Produkt und nur teilweise kostenlos nutzbar.

Wie bei Kodi kannst du auch in Plex eine Mediendatenbank mit Metainformationen wie Filmcovern, Schauspielerinfos und vieles mehr aufbauen. Dazu musst du einen so genannten Plex-Server einrichten, der deine Medien indiziert. Einmal konfiguriert kannst du diese dann auf beliebige Geräte streamen, also beispielsweise einen Fernseher, dein Smartphone oder einen Laptop. Wir haben einen umfangreichen Vergleich zwischen Plex und Kodi, der weitere Vor- und Nachteile der beiden Lösungen beleuchtet.
Apple-Fans, die Kodi auf dem iPhone oder iPad vermissen, sollten einen Blick auf Infuse werfen. Die App funktioniert ähnlich wie Kodi und kann unter anderem Videos von Netzwerkspeichern abspielen. Im App Store findest du die kostenlose Basisversion, alle Funktionen lassen sich aber nur via Abo nutzen (rund 10 Euro im Jahr).
Nutzt du Kodi auf deinen Geräten? Was ist deine Erfahrung mit dem kostenlosen Mediacenter? Verrate es uns in den Kommentaren.
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