Dan D’Agostino Progession Integrated im Test: Der ultimative Verstärker?
- Leistung
- 2x 200W (8 Ohm)
- Eingänge
- USB-Audio, 1x S/PDIF (optisch), 1x S/PDIF (Koax), 1x Stereo-Cinch, 1x Phono-Cinch, 3x Stereo-XLR, 1x Pre-In (Stereo-XLR)
- Audio-Ausgänge
- Pre-Out (Stereo-XLR), 1x LS-Klemmen, 6,3-mm-Kopfhörer-Klinke
- Quellen kabellos
- WLAN
- Gehäuse-Ausführungen
- Silber, Schwarz
- Abmessungen (BxHxT)
- 438 x 188 x 511 mm
- Gewicht
- 26 kg
- Preis
- 29.900–42.250 Euro (Je nach Ausstattung)
Feingeistiger Leisetreter und brachiale Klangmaschine in Einem: Der Dan D'Agostino Progression Integrated beherrscht beides und verwandelt Musik in echten Hochgenuss. Die durchdachte Bedienung und das beeindruckende Äußere passen ebenfalls zum High-End-Anspruch.
- Klang auf absolutem Referenz-Niveau
- Makellos-massive Verarbeitung
- Einfache Bedienung per App und BT-Fernbedienung
- Phono-Eingang nur für MC-Systeme
- Bleibt für die meisten wohl nur ein Traum
Bei Dan D’Agostino Master Audio Systems scheinen andere Maßstäbe zu gelten als bei anderen HiFi-Herstellern. Das merkt man etwa daran, dass der kleinste Vollverstärker im Programm kaum in unser HiFi-Rack passt.
Doch ist der Dan D’Agostino Progression Integrated mehr als bloße Materialschlacht? Immerhin stellt sich die Vollversion vom Phono-Vorverstärker bis zum Streaming-Modul jeder musikalischen Herausforderung. Aber wie klingt ein Verstärker, der solchermaßen ausgestattet über 40.000 Euro kostet? Wir haben es ausprobiert!
So klingt High End: Dan D’Agostino Progression Integrated im Hörtest
Wir haben den Dan D’Agostino Progression Integrated über den Verlauf mehrerer Wochen an verschiedenen Lautsprechern gehört. Dabei trat er auch im direkten Vergleich gegen diverse HiFi-Verstärker an. Und mit jedem Track, mit jeder Note wuchs die Überzeugung: So etwas haben wir in unserem Hörraum noch nicht gehört, nicht einmal ansatzweise. Aber der Reihe nach …
Als erster Spielpartner stellten wir dem Progression Integrated die Wilson Audio Sasha V zur Seite. Gleich aus mehreren Gründen entpuppte sich die Kombi als Match Made In Heaven: Vom geleisteten Aufwand begegneten sich die Standlautsprecher und ihr Antrieb auf Augenhöhe – und auch beim Preis: Eine HiFi-Anlage mit in der Summe 6-stelligem Preisschild hat man nicht jeden Tag im Hörraum stehen. Klanglich harmonierten die agilen, absolut präzisen Alleskönner von Wilson Audio perfekt mit der schier unendlichen Kontrolle des Verstärkers. Kein Wunder: Wilson Audio und Dan D’Agostino arbeiten eng zusammen. Beim Fine-Tuning in den beiden amerikanischen Werken sind Elektronik und Lautsprecher häufig zusammen im Einsatz.
Für uns dienen die Sasha V aber vor allem als große, leer gefegte Bühne, auf welcher der Progression Integrated ungehindert agieren kann. Dabei lässt er diese Bühne in jede Richtung anwachsen: Deine Musik gewinnt über ihn eine extreme Tiefenstaffelung. Gleichzeitig breitet sich die Abbildung deutlich weiter zu den Seiten aus, als das unser Hörraum eigentlich zulassen könnte. Dabei wird hier nichts künstlich aufgebläht, ganz im Gegenteil: Wie ein Dschinn, den du aus der Flasche lässt, scheint sich deine Musik nun endlich auf seine ursprüngliche Größe ausbreiten zu können.
Entspannter Detail-Gigant
Als Vergleich klemmen wir die – ebenfalls nicht gerade günstige – Kombi aus SPL Director Mk2 und SPL Performer s800 an die Wilson. Das Set aus Vor- und Endstufe hat sich bereits mit seinen Klangqualitäten einen Weg in unsere Bestenlisten – und Herzen – gespielt. Daran ändert auch dieser nicht ganz faire Vergleich nichts. Wir starten Till Tomorrow von Yello und Till Brönner. Keine leichte Kost für HiFi-Anlagen. Hier müssen Hochtöner feinste Taktspitzen timen, während Brönners Trompete durch den Raum wandert und Basstreiber malträtiert werden. Über SPL wirkt das Stück zwar etwas unmittelbarer und direkter, Beckenschläge und andere helle Effekte wirken hier jedoch auch etwas harscher als beim Dan D’Agostino.
Über Progression Integrated gespielt, ist von dieser Härte nichts mehr geblieben. Stattdessen begrüßte uns der Song mit einer deutlich sanfteren Note, in der dennoch weiter jedes einzige Detail erkennbar bleibt. Instrumente und Akteure akzentuiert der amerikanische Amp deutlich klarer, verteilt sie sauberer sortiert auf einer noch mal größeren Bühne.
Verstärker mit Schub
Wir wechseln zu Starchild von Sweet Pill. Die hier direkt am Anfang angeschlagenen Becken wirken noch mal eine Spur realistischer, den wirklich großen Unterschied macht aber der Punch der Bass Drum. Denn trotz seiner feingeistigen Offenheit kann der Dan D’Agostino Progression Integrated auch anschieben, als gäbe es kein Morgen. Hier sieht man, dass Wattzahlen nicht alles sind: Die SPL-Endstufe Performer s800 hat auf dem Papier gerade ein mal 15 Watt weniger Leistung pro Kanal und ist alles andere als schwerfällig. Doch gegen den D’Agostino sieht sie hier kein Land. Auch unser treuer Rotel RA-1592 MKII, sonst bei schnellen Tieftonimpulsen eine Macht, geht hörbar schneller die Puste aus.
Die Audio Physic Midex haben mit ihrem feinen, ungetrübten und entspannten Sound schon in manchem Lautsprecher-Test als Referenz gedient. Gegen die Wilson mit ihren beiden riesigen Basstreiber hat sie jedoch keine Chance. Umso erstaunlicher, dass der D’Agostino auch der schlanken Midex so manchen Beat entlocken kann, der bei anderen Verstärkern einfach in der Peripherie hängen geblieben wäre.
Gute und auch sehr gute Verstärker haben wir schon viele gehört. Sie alle konnten kraftvoll und feinfühlig spielen. Auch in einen Konzertsaal können sie unseren Hörraum häufig verwandeln. All diese HiFi-Tugenden aber in einem Gerät vereint zu hören, das sich dabei auch noch so absolut tiefenentspannt gibt – ganz egal, wie schwer verdaulich die Klangkost ist – hat Seltenheitswert. Der Dan D’Agostino Progression Integrated ist Beweis dafür, was das Streben nach dem “High End” bewirken kann. Und zu wissen, dass die Reise hier bei Dan D’Agostino gerade erst losgeht …
Mit “normalen” Streaming-Verstärkern hat der Progression Integrated wenig gemein. Wenn du beim Budget aber realistischer bleiben musst, findest in unserer Bestenliste mit allen getesteten Streaming-Amps garantiert etwas Passendes:
Konstruktion des High-End-Verstärkers im Detail
Der mitreißende Klang des Progression Integrated kommt nicht von ungefähr. Daniel D’Agostino ist einer der großen Namen im alteingesessenen High-End-Markt. Die Marke Krell geht etwa auf ihn zurück. 2009 machte er sich unter eigenem Namen selbstständig und baut seitdem High-End-Elektronik mit fünf- oder gar sechsstelligen Preisschildern.
Die Progression-Serie bildet dabei noch die günstigste Serie, bestehend aus Endstufen, Vorverstärker und Vollverstärker. Letzterer steht jetzt in Form des Progression Integrated vor uns und vereinigt die Aufgaben von Vorverstärker und einer Stereo-Endstufe in einem Gehäuse. Aber nicht in irgendeinem Gehäuse: Aluminium ist nur so lange ein Leichtmetall, bis du einen Verstärker in raue Mengen davon kleidest. So hätten wir mehr Sorgen um unsere Füße, als um den Verstärker, sollte er uns beim Umstellen im Hörraum aus den Händen rutschen.
Auf den Versuch haben wir es natürlich nicht ankommen lassen, aber robust genug wirkt der Progression Integrated allemal, auch wenn sein Gehäuse nicht aus einem großen Block Aluminium gefräst ist. Diese Art der Herstellung hebt sich D’Agostino für die anderen Produktserien auf, bei denen dann auch die seitlichen Kühlrippen aus Kupfer bestehen. In der Progression-Serie setzt man auf das weniger empfindliche Aluminium. Wo andere Hersteller jedoch auf dünne Rippchen setzen, fräst bei D’Agostino eine CNC-Maschine ein Schlangenmuster in die Seitenteile.
Rein analog, solange es geht
Dan D’Agostino bietet den Progression Integrated in verschiedenen Ausführungen an. Das einfachste Modell kostet “nur” knappe 30.000 Euro und fokussiert sich ausschließlich auf analoge Quellen. Diese kannst du entweder per Cinch oder symmetrisch per XLR anschließen. Ein Blick auf die Rückseite der Verstärkers verrät dir schnell, welche der beiden Verbindungen D’Agostino priorisiert: Vier Paar XLR- und zwei Paar Cinch-Buchsen stehen dir zur Verfügung. Das war’s dann auch schon.
Es sei denn, du nimmst weitere 3.000 Euro für das Phono-Modul oder gleich ganze 9.400 Euro für das Digital-Modul in die Hand. Dann wächst das Investitionsvolumen auf über 42.000 Euro, und du bekommst die Vollversion, die auch wir in unserem Hörraum stehen haben. So wird aus dem Progression Integrated ein vollwertiger Streaming-Verstärker, an dem auch dein Plattenspieler Platz findet – so lange er einen MC-Tonabnehmer eingebaut hat. Mit MM-Systemen rechnet man in dieser Preisliga bei Dan D’Agostino einfach nicht mehr.
Digitales Streaming-Modul
Digital kann der voll aufgerüstete Progression Integrated Highres-Audio bis 192 kHz und 24 Bit bzw. DSD256 verarbeiten. Neben Verstärkern wie dem Cambridge Audio Edge A wirkt das vielleicht auf den ersten Blick sparsam kalkuliert, aber auch nur dann. Denn ein mal Hand auf’s Herz: Wie viele Musikalben hast du in höherer Auflösung auf deiner Festplatte liegen? Die meisten Highres-Streamingdienste deckeln ihr Angebot sowieso bei 192 kHz. Dir entgeht also in den meisten Fällen nichts.
Apropos Streaming: Für Spotify und Tidal musst du die jeweilige Streaming-App nicht verlassen. Der Progression Integrated unterstützt die Connect-Funktion beider Dienste. Über die eigene App kannst du alternativ auch auf deinen Tidal- und Qobuz-Account zugreifen. Oder du fasst diese beiden Streaming Optionen ganz elegant mit deiner eigenen Musik zu einer Library zusammen und nutzt Roon – mit dem Streaming-Modul ist der Progression Integrated auch zugleich Roon-ready.
Das steckt im Dan D’Agostino Progression Integrated
Wenn du den Verstärker anhebst, merkst du sofort, wo sich der massive Ringkerntrafo befindet, dem der Integrated seine Power verdankt. Deutlich kopflastig senkt der Dan D’Agostino Progression Integrated seine Front merklich, als wir ihn ins HiFi-Rack hievten.
Dan D’Agostino hält sich über die technischen Details seiner Verstärker bedeckt, der Trafo soll jedoch stark von jenem des monumentalen Monoblocks Momentum M400 inspiriert sein. Der wiegt übrigens fast das Doppelte der 26 Kilo unseres Progression Integrated. Gegen die knapp 260 Kilo der wirklich großen Mono-Endstufe aus der Relentless-Serie wirken beide Amps hingegen wie Spielzeug.
Aber Gewicht alleine ist nicht automatisch ein Garant für Qualität. Warum holen wir dennoch so weit aus? Weil der das Netzteil quasi das Herz eines jeden Verstärkers ist. Es stellt den Strom bereit, den die Endstufen benötigen, um die Lautsprecher anzutreiben. Und je stärker, schneller und sauberer das Netzteil diese Aufgabe erfüllt, desto besser kann der Verstärker klingen.
Feinste Technik, viel Kraft
Und die beiden komplett unabhängigen Endstufen des D’Agostino Progression Integrated verlangen nach viel Strom! Zwölf Transistoren pro Kanal sind links und rechts direkt auf das dicke Aluminium geschraubt, damit sie ihre Abwärme schnell loswerden. Für die nötigen Reserven sorgen mehrere dicke Elkos, die für möglichst kurze Wege direkt an den Endstufenplatinen sitzen. Das Ganze ist komplett symmetrisch aufgebaut, die zahlreichen symmetrischen XLR-Eingänge des Amps sind also mehr als bloße Zierde.
Wenn es darauf ankomme, stellt der Dan D’Agostino Progression Integrated 200 Watt an 8 Ohm pro Kanal zur Verfügung. Die meisten aktuellen Lautsprecher haben jedoch ohnehin eine Impedanz um die 4 Ohm. Die Leistung verdoppelt sich dann auf 2x 400 Watt. Nach unserem Hörtest und dem oben beschriebenen Schub, den der Verstärker entwickeln kann, wollen wir diesen Angaben gerne glauben.
Das schöne Klicken, dass du jedes Mal hörst, wenn du die Lautstärke anpasst, ist übrigens kein billiger Effekt: Statt verschleißanfälliger Potis, schalten hier Relais einzelne Widerstände dazu – oder nehmen sie aus dem Signalweg. So wird die Lautstärke in vielen, feinen Stufen, Kanal-getrennt gesteuert – und das auch noch nach vielen Jahren. Die Relais bekommen ihre Befehle übrigens über ein optisches Signal vom Volumen-Rad.
Praxis: Der Alltag mit dem Dan D’Agostino
Aber wie schlägt sich der Dan D’Agostino Progression Integrated abseits von Hightech und sauberer Verstärkung? Denn auch der bestklingende Verstärker bringt dir nichts, wenn er sich bei der Bedienung querstellt. Hier können wir dich gleich beruhigen. In der Praxis macht es dir der Bolide nämlich sehr leicht.
Dafür wirst du wohl in den meisten Fällen zur mitgelieferten Metall-Fernbedienung greifen. Diese verständigt sich via Bluetooth mit dem Progression Integrated. Das ist deutlich praktischer als die herkömmliche Infrarot-Lösung, da die Fernbedienung auch dann funktioniert, wenn du nicht direkt vor dem Verstärker sitzt – oder aus dem Nebenzimmer die Lautstärke regeln möchtest.
Neben Lautstärke und Quellenwahl lässt dich die Fernbedienung auch Einstellungen vornehmen: So kannst du über die Lautstärke-Tasten auch die Balance zwischen den beiden Kanälen anpassen und sogar die Polarität des Verstärkers umkehren. Bei puristischen HiFi-Verstärkern, die ihre Priorität gerne auf den Klang und sonst nichts setzen, ist das alles andere als selbstverständlich.
Lobend müssen an dieser Stelle auch die beiden VU-Meter erwähnt werden. Diese zeigen nämlich nicht nur die aktuelle Aussteuerung an, sondern gleich drei weitere Informationen: Änderst du die Lautstärke, wandern die Zeiger – begleitet vom oben erwähnten Relais-Klicken – mit. Folgt kein Befehl mehr, switcht die Anzeige wieder in den VU-Modus. Ähnlich verhält es sich mit der Balance: Hier schnellen beide Zeiger auf 12 Uhr und wandern in entgegengesetzte Richtungen, wenn du die Balance anpasst. Solltest du die Polarität anpassen müssen – etwa, weil eine deiner Quellen “verphast” ist – tauschen die VU-Meter ihre grüne Beleuchtung gegen eine rote.
Schnelle App, aber kein Bluetooth
Hast du dich für das Streaming-Modul entschieden, kannst du zudem zur gezielt für den Dan D’Agostino Progression Integrated entworfenen App greifen. Diese gibt es jedoch nur im AppStore von Aplle, also nur für iOS-Geräte. Hast du ein Apple-Device zur Hand, bietet dir die App die gleichen Einstellungs-Optionen, wie die Fernbedienung, erweitert diese jedoch um eine blitzschnell reagierende Streaming-Oberfläche. Hier hast du Zugriff auf deinen Qobuz- und Tidal-Account. Über die App greifst du auch auf deine in der Cloud gespeicherte Musik zu und kannst sogar mehrere Multiroom-Zonen bespielen.
Aber du auch ohne Apple-Gerät kannst du natürlich Musik hören. Die einfachste Möglichkeit, deine Musik zum Dan D’Agostino Progression Integrated zu streamen, stellen wohl Spotify Connect und Tidal Connect dar. Noch einfacher wäre wohl AirPlay oder Bluetooth. Auf beides musst du hier jedoch verzichten. Die Bluetooth-Antenne auf der Rückseite kommuniziert ausschließlich mit der Fernbedienung. D’Agostino zieht anscheinend eine Grenze bei verlustbehafteten Übertragungsarten. Schade finden wir es trotzdem.
Alternativ kannst du auf Roon setzen – die 150 Dollar Gebühr im Jahr, bzw. 830 Dollar für die lebenslange Lizenz verschwinden neben dem Preis des Verstärkers fast. Bei D’Agostino rechnet man vermutlich damit, dass du eine externe Musik-Software benutzt. So wie du auch einen Plattenspieler mit hochwertigem MC-System benutzen wirst. Denn das optionale Phono-Modul gibt es nur für MC-Systeme. Tonabnehmer mit meist günstigeren MM-Systemen sind gar nicht erst vorgesehen.
Das Phono-Modul lässt sich dann umso umfangreicher auf deinen Tonabnehmer anpassen: Du hast die Wahl zwischen acht verschiedenen Impedanzen, zwischen 50 Ohm und 47.000 Ohm. Dass die DIP-Schalter zur Konfiguration im Inneren des Verstärkers verborgen liegen, wird dich in der Praxis wohl selten kümmern. Solltest du zur Käuferschicht des Dan D’Agostino Progression Integrated gehören, wird vermutlich dein*e HiFi-Händler*in die Konfiguration für dich vornehmen.
Mit und ohne Endstufen
Wenn du dich für den “Integrated” der Progression-Serie entschieden hast, hast du dich gleichzeitig auch gegen die in Summe noch mal deutlich teurere Kombination aus Vorverstärker und Endstufen derselben Serie entschieden. Als Vollverstärker benötigt der Progression Integrated also streng genommen keinen Pre-Out. Er hat ihn dennoch. Es kann ja sein, dass dir die 200 Watt pro Kanal irgendwann nicht mehr reichen – oder du ein oder zwei Subwoofer anschließen möchtest. Das äußerste Paar XLR-Buchsen macht es jedenfalls möglich.
Das innerste Paar ist zwar ein Eingang, ist aber direkt mit den integrierten Endstufen gekoppelt und übergeht so die Vorstufe. Deinen CD-Player solltest du hier also besser nicht anschließen. Die Bezeichnung “Theater” zeigt schon, wohin die Reise gehen soll. Hier kannst du nämlich den Pre-Out deines AV-Receivers anschließen. So werden deine Stereo-Lautsprecher zum linken und rechten Kanal im Heimkino-Setup.
Wir mussten ein wenig suchen, aber der Dan D’Agostino Progression Integrated besitzt auch einen Kopfhörerverstärker. Dessen 6,3-mm-Klinkenbuchse sitzt jetzt auf der Rückseite. Du wirst also ein wenig fummeln müssen, bis das Kabel deines HiFi-Kopfhörers im Verstärker steckt. Theoretisch kannst du ihn dort aber auch stecken lassen: Denn die Klinke deaktiviert nicht automatisch die Wiedergabe über die Lautsprecher. Dafür musst du lange auf die Theater-Taste der Fernbedienung drücken. Erst dann wechselt das Musik-Signal von den Boxen auf den Kopfhörer.
Unser Fazit zum Dan D’Agostino Progression Integrated
Was bietet dir ein Verstärker für 42.000 Euro? Der Dan D’Agostino Progression Integrated beantwortet diese Frage ganz eindeutig: Mit Abstand den besten Klang, den wir bis dato in unserem Hörraum erleben durften. Sein massives, aber präzise verarbeitetes Äußere bildet hierfür die perfekte Metapher: Hier wird aus Musik fein gezeichnete Landschaft, voller Leben und Agilität. Gleichzeitig zähmt dir dieses Biest von einem Verstärker auch die störrigsten Boxen und treibt sie zu Höchstleistungen an.
Auch dass die Bedienung und Praxis wenige Wünsche offen lassen, ist nicht selbstverständlich. Ob dir dieses High-End-Gesamtpaket den durchaus sündhaft hohen Preis wert ist, darüber entscheidest du zusammen mit deinem Banker. In seiner Klasse und als Antrieb für edle und edelste High-End-Lautsprecher können wir uns jedoch kaum einen besseren Vollverstärker vorstellen.
Technische Daten | |
Leistung | 2x 200W (8 Ohm) |
Eingänge | USB-Audio, 1x S/PDIF (optisch), 1x S/PDIF (Koax), 1x Stereo-Cinch, 1x Phono-Cinch, 3x Stereo-XLR, 1x Pre-In (Stereo-XLR) |
Audio-Ausgänge | Pre-Out (Stereo-XLR), 1x LS-Klemmen, 6,3-mm-Kopfhörer-Klinke |
Quellen kabellos | WLAN |
MQA | Nein |
Roon ready | Ja |
Multiroom | Nein |
Raumeinmessung | Nein |
Netzwerk | WLAN, LAN |
Gehäuse-Ausführungen | Silber, Schwarz |
Abmessungen (BxHxT) | 438 x 188 x 511 mm |
Gewicht | 26 kg |
Mitgeliefertes Zubehör | Fernbedienung |
Preis | 29.900–42.250 Euro (Je nach Ausstattung) |
Alle von uns bereits getesteten HiFi-Verstärker findest du in unserer Bestenliste: