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Motorola Moto Buds+ im Test: Bose-Sound zum Sparpreis?

Für die Moto Buds+ kooperiert Motorola mit Bose. Ob das verheißungsvolle Label "Sound by Bose" auch in der Praxis Eindruck macht, erfährst du hier.
Motorola Moto Buds+ | TItelbild HIFI.DE
Akku-Laufzeit
8 Std. / 38 Std. mit Ladecase (ohne ANC)
Schnellladefunktion
10 Minuten Laden für 3 Stunden Wiedergabe
Noise Cancelling
Ja
Preis
149,99 Euro
In Kürze
Die Motorola Moto Buds+ entpuppen sich im Test als solide Allrounder, die sich bei ANC und Sound zwar an der Konkurrenz von Bose orientieren, aber nicht ganz an sie heranreichen. Leider fehlt eine iOS-App und einige Features bleiben Motorola-Nuter:innen vorbehalten, was die Zielgruppe umso spitzer macht.
Vorteile
  • Angenehmer Sound mit knackigem Bass
  • Größtenteils wertiges Design
  • Gutes Noise Cancelling
Nachteile
  • Keine IP-Zertifizierung
  • Keine iOS-App
  • Lautes Rauschen im Transparenz-Modus
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Für die Motorola Moto Buds+ hat sich das Mobiltelefon-Urgestein aus den USA tatkräftige Unterstützung ins Boot geholt. Neben Motorola steht nämlich auch Bose auf der Verpackung – und zwar als ominöser Stifter des Sounds. Wofür „Sound by Bose“ genau steht, lässt sich nur erahnen. Motorola jedenfalls wirbt mit dem „Know-how von Bose für eine aktive Geräuschunterdrückung“ und einer Zertifizierung durch das Audio-Unternehmen. Das lässt aufhorchen, schließlich lässt sich Bose sein sehr gutes ANC sonst auch ordentlich was kosten. Wir haben im Praxistest herausgefunden, ob die Moto Buds+ eine ernsthafte Alternative zu Boses Bestsellern sind.

Aktuell kannst du die Motorola Moto Buds+ hier bestellen:

Motorola Moto Buds+: So klingt „Sound by Bose“

Das Label „Sound by Bose“ klingt – besonders angesichts des Preispunkts der Moto Buds+ – verlockend. Motorola ruft nach UVP knapp 150 Euro auf, der Markt gibt die Moto Buds+ mittlerweile sogar schon für deutlich unter 100 Euro her. Wir ziehen die günstigsten In-Ears der aktuellen QuietComfort-Reihe von Bose zum Vergleich hinzu und hören uns durch unsere Test-Playlist. Dabei handelt es sich übrigens um die Bose QuietComfort Earbuds (2024), die generalüberholte Basisversion von Bose, die mit einem verlockenden Preisschild von unter 200 Euro lockt.

Motorola Moto Buds+ – In der Hand
Die Motorola Moto Buds+ werben mit „Sound by Bose“. Im Klangtest lässt sich diese Verwandtschaft erkennen.

Wir starten mit Feelings feat. J Hus von Jorja Smith und hier können die Moto Buds+ klangtechnisch zum Großteil mit den QuietComfort Earbuds Schritt halten. Der treibende Bass klingt knackig und besonders Smiths Stimme bleibt dabei klar und natürlich. Gerade bei einer Produktion, die sich derart auf den Kontrast zwischen omnipräsenten Drums und klaren Vocals einlässt, würde eine enge Klangbühne besonders negativ auffallen. Eng gestaucht könnte das Ganze dann flach, disharmonisch und anstrengend klingen. Das ist hier jedenfalls nicht der Fall – wir können auch räumlich klar zwischen den wenigen Elementen des Songs unterscheiden. Der Sound ist immersiv.

Ähnlich positiv fällt das Urteil bei Little Simz‘ Introvert aus, das auf deutlich mehr Details setzt. Orchestrale Inszenierung, Background-Chor und eindrücklicher Sprechgesang treffen hier aufeinander und geraten sich dennoch kaum in die Quere. Einzig Little Simz‘ Monolog gegen Ende des Tracks klingt aus den Moto Buds+ etwas weniger intim als bei der Konkurrenz von Bose.

Motorola Moto Buds+ – Beide Buds liegend
Die Moto Buds+ klingen gut, kommen aber nicht an ihr Bose-Gegenstück heran.

Die Schwächen der Moto Buds+ kommen eher dann zum Vorschein, wenn es gitarrenlastiger wird. I Came to See the Wreck der britischen Band Ride klingt eher etwas durcheinander, die Gitarren ungenau und schwammig, während der Bass die Saiteninstrumente selbstbewusst in den Hintergrund verfrachtet. Spaß kann das – wenn du vorher zum Equalizer in der App greifst – trotzdem machen, an den Detailgrad bei Bose kommen die Motorola-In-Ears hier aber nicht heran.

Alles in allem bleibt also ein positiver Gesamteindruck, der ein wenig nach „Bose Light“ klingt. Saftige Bässe und hauptsächlich klare Höhen treffen lassen aber definitiv erkennen, wo Bose hier womöglich seine Finger im Spiel gehabt hat. Du willst dir direkt anschauen, welche In-Ears Bose selbst so in petto hat? Dann wirst du hier in unserer Bestenliste fündig:

Moto Buds App: Was entgeht dir ohne Motorola-Smartphone?

Weiter geht’s in der Moto Buds-App, die aktuell nur für Android verfügbar ist. Einzelne Funktionen bleiben aber Motorola-Nutzer:innen vorbehalten. Das kennen wir so auch von Samsungs Galaxy Buds3 Pro, allerdings hält Samsung auch einen weitaus größeren Marktanteil in Deutschland als Motorola. Ein kleiner Suchmaschinen-Check ergibt, dass Samsung knapp über ein Drittel des Marktes besetzt, während für Motorola nur wenige Prozent Marktanteil bleiben. Ob man sich an Motorolas Stelle damit selbst ein Bein stellt? Wir finden heraus, wie wichtig die exklusiven Funktionen sind.

 

Denn ein erster Blick in die App – heruntergeladen auf ein Android-Smartphone – offenbart direkt schon eine Fülle an Funktionen. Ein Equalizer samt Presets und Zehn-Band-EQ für den eigenen Gebrauch erlaubt direkt eine ausführliche Personalisierung des Sounds, die Touch-Bedienung lässt sich ebenfalls über die App justieren und auch Multipoint findet hier seinen Platz. Daneben wird das Hauptmenü mit den ANC-Reglern bestückt, die Transparenz-Modus, ANC und adaptives ANC aktivieren.

Zudem kannst du, jedenfalls mit einem Android-Gerät, ein Widget für deinen Home-Bildschirm erstellen lassen. So tauchen die In-Ears direkt auf der Startseite deines Smartphones auf, informieren dich über Akkustand und lassen dich das ANC regeln. Das ist definitiv ein nettes Gimmick und eine sinnvolle Nutzung des relativ offenen Betriebssystems. Umso überraschender, dass Motorola einige Funktionen trotzdem für Motorola-Nutzer:innen reserviert.

Hier handelt es sich um zusätzlichen Dolby-Atmos-Support, der die räumliche Aufarbeitung von Stereo-Signalen und Head-Tracking ermöglicht. Das kenne wir so auch von Bose selbst, wo wir teilweise etwas enttäuscht von der recht trägen Verfolgung der Kopfbewegungen waren. Weil uns zum Testzeitpunkt kein Motorola-Smartphone vorliegt, können wir diese Funktionen leider nicht ausprobieren.

Moto Buds+ im Praxistest: Das leisten Akku und Bluetooth

Die Akkuleistung der Moto Buds+ ist gut, aber nicht herausragend. Ohne Geräuschunterdrückung bringen die Earbuds insgesamt knapp acht Stunden auf die Waage, mit dem Ladecase werden daraus 38 Stunden. Besonders das Ladecase erzielt hier also wirklich gute Werte und läd deine Buds fast vier mal vollständig neu auf. Beim Bluetooth-Support musst du dich derweil, abgesehen von der ziemlich aktuellen Bluetooth-Version 5.3, mit dem Mindesten abfinden.

Motorola Moto Buds+ – Zubehör und Case
Neben wechselbaren Silikonaufsätzen liegt den Buds auch ein Ladekabel bei.

SBC und AAC sind als einzige Codecs an Bord und Auracast wird ab Werk noch nicht unterstützt. Multipoint lässt sich hingegen – wie vorhin schon angesprochen – in der App aktivieren. Neben der USB-C-Schnittstelle lassen sich die Moto Buds+ übrigens auch kabellos laden, was in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist.

Ist das ANC auf Bose-Niveau?

Kommen wir zum vielleicht spannendsten Aspekt der Moto Buds+, jedenfalls wenn man der Marketing-Offensive Glauben schenken mag. Boses In-Ears rangieren ANC-technisch nämlich regelmäßig ganz oben in der Bestenliste. Im direkten Vergleich merken wir aber doch recht schnell, dass die Moto Buds+ hier nicht mithalten können.

Motorola Moto Buds+ – Buds im Ohr
Das ANC der Moto Buds+ ist für die Preisklasse richtig gut, an Bose-In-Ears kommt es aber nicht heran.

Das bedeutet keinesfalls, dass das ANC der Moto Buds+ nicht wirklich gut ist, es erzeugt nur nicht einen vergleichbaren Isolations-Effekt, wie wir ihn von QuietComfort Ultra EarBuds oder auch Apples AirPods Pro 2 kennen. Laute, tieffrequente Geräusche dringen auch mit ANC noch zu dir durch, werden aber leicht abgeschwächt. Noch besser arbeiten die Moto Buds+ bei Stimmen und Tastaturanschlägen, die noch effektiver ausgeblendet werden. Hier leisten die Kopfhörer mehr, als wir in der Preisklasse – und besonders angesichts des Straßenpreises – gewöhnt sind.

Leider trübt der Transparenz-Modus den Gesamteindruck durch ein sehr starkes Grundrauschen, das ihn beinahe unbrauchbar macht. Stimmen werden zwar spürbar verstärkt, bei Stille wird es durch den Transparenz-Modus aber ebenfalls viel lauter, sodass wir den Modus kaum empfehlen können.

Design: Bequeme Buds mit Handschmeichler-Case

Einen positiven Eindruck hinterlässt auch das Design der Moto Buds+. Beim Ladecase setzt Motorola auf eine matte, raue Oberfläche – in unserem Fall in schlichtem beige – samt glänzendem Motorola-Logo und dezentem Bose-Schriftzug. Damit stehen die Moto Buds+ auch deutlich teureren Konkurrenzmodellen in nichts nach und heben sich klar von anderen Budget-In-Ears ab. So einen Handschmeichler bekommst du aktuell bei Soundcore und Co. nicht.

Motorola Moto Buds+ – Case Nahaufnahme
Schick und sobtil prangen sowohl Motorolas als auch Boses Logo die Oberfläche des Cases.

Die Earbuds selbst überzeugen mit einer ähnlichen Haptik, auch wenn hier Bud- und Stiel-Elemente farblich leicht voneinander abweichen, was bei genauerem Hinsehen vielleicht etwas stören kann. Am Halt der Moto Buds+ gibt es nichts zu bemäkeln – die In-Ears sind sehr bequem und sitzen trotzdem recht fest. Wechselbare Silikonaufsätze schaffen bei Bedarf zudem Abhilfe, um den Halt zu personalisieren. Aus dem schlichten Rahmen fällt hier höchstens die Spitze des Stiels im glänzenden Metallic-Look.

Etwas schade – und heutzutage auch in dieser Preisklasse nur schwierig verschmerzbar – ist die fehlende IP-Zertifizierung. Laut Handbuch sollst du den Kontakt mit Wasser und Staub tunlichst. Das ist bei Kopfhörern, die eigentlich den gesamten Alltag mit dir bestreiten sollen, gar nicht mal so einfach. Ein plötzlicher Regenschauer oder einfache Kondensfeuchte lassen sich nun mal nicht immer vermeiden und vorhersehen. Auch als Sport-Kopfhörer eignen sich die Moto Buds+ deshalb nicht wirklich.

Motorola Moto Buds+ – Einzelner Bud
Das Design der Buds gefällt ebenfalls – bis auf die kleine, glänzende Spitze, die nicht besonders wertig wirkt.

Den Teufel an die Wand malen wollen wir hier natürlich auch nicht. Die In-Ears können sicherlich kurzzeitig leichter Feuchtigkeit ausgesetzt werden, ohne gleich den Geist aufzugeben – nur eine Garantie in Form einer IP-Zertifizierung gibt es dafür eben nicht.

Unser Fazit zu den Motorola Moto Buds+

Die Motorola Moto Buds+ entpuppen sich durch und durch als solide Light-Version von Boses hauseigenen In-Ears. Sound und ANC profitieren tatsächlich von Boses Know-How und arbeiten, was Preis-Leistung angeht, wirklich ordentlich. Die Android-exklusive App samt Motorola-exklusiver Features schränkt die Zielgruppe der Moto Buds+ aber enorm ein, was sicherlich auch zum raschen Preisverfall der In-Ears beigetragen hat.

Gerade letzterer macht die Kopfhörer aber auch wieder attraktiv, weil sie preislich jetzt eben näher an Soundcore und Co. als an Boses eigenen Modellen liegen. Wenn du also auf eine IP-Zertifizierung verzichten kannst, gutes ANC und sauberen Sound zum Sparpreis suchst und kein iOS-Gerät nutzt, kannst du mit den Moto Buds+ durchaus glücklich werden.

HIFI.DE Testsiegel In Ear Kopfhoerer Motorola moto-buds+ 8.5

Momentan bekommst du die In-Ears hier:

Technische Daten
Bluetooth-Standard 5.3
Akku-Laufzeit 8 Std. / 38 Std. mit Ladecase (ohne ANC)
Schnellladefunktion 10 Minuten Laden für 3 Stunden Wiedergabe
Noise Cancelling Ja
Codecs SBC, AAC
Wassergeschützt -
Anschlüsse des Ladecase USB-C, kabelloses Laden
Gewicht 4,1 Gramm (je Earbud) / 51,2 Gramm (Ladecase)
Maße 59,87 x 48,97 x 24,84 mm (BxHxT)
Preis 149,99 Euro

Alle In-Ears auf einen Blick? Gibt es hier in unserer Bestenliste:

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