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Shokz OpenFit 2+ im Test: Ein neuer Standard für Open-Ears?

Die Shokz OpenFit 2+ machen auf dem Papier fast alles richtig. Wir haben herausgefunden, wie sich die Open-Ears in der Praxis schlagen.
Shokz OpenFit 2+ Titelbild | HIFI.DE Test
Bluetooth-Standard
5.4
Codecs
SBC, AAC
Akku-Laufzeit
11 Std. / bis 48 Std. mit Ladecase
Schnellladefunktion
Ja (10 Min. laden für 2 Stunden Laufzeit)
Noise Cancelling
Nein
Wassergeschützt
IP55
Preis (UVP/Straßenpreis)
199 Euro
In Kürze
Die Shokz OpenFit 2+ lösen einige Probleme ihrer direkten Vorgänger und legen akku-technisch eine große Schippe drauf. Die "+"-Version lohnt sich allerdings nur, wenn du kabellos laden willst.
Vorteile
  • Sicherer Halt
  • Sehr starker Akku
  • Ordentlicher Sound bei richtigem Sitz
Nachteile
  • Recht teuer
  • Bei aufwändigen Produktionen schnell ungenau
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Shokz kann sich im Open-Ear-Sektor definitiv zur Avantgarde zählen. Hier hat man schon vor dem großen Hype um offene TWS-Kopfhörer auf das Konzept gebaut – und baut jetzt auf diesen Erfahrungswerten auf. Die Shokz OpenFit 2+ sind im Vergleich zu ihren direkten Vorgängern keine Revolution, sondern eher eine natürliche Evolution. Und das weiß im Test durchaus zu überzeugen.

Die Shokz OpenFit 2+ bekommst du aktuell bei MediaMarkt:

Shokz OpenFit 2+ im Klangtest

Starten wir mit dem Sound, der bei Open-Ear-Kopfhörern ja in der Regel größere Hürden zu überwinden hat, als bei In-Ear-Kopfhörern. Da wäre die Distanz zwischen Gehörgang und Treibern einerseits und der extrem individuelle Sitz von Open-Ears mit Ohrbügel andererseits. Um das Beste aus dem – in der Regel recht großformatigen – Treiber herauszuholen, sollte der Winkel zwischen Earbuds und Ohr stimmen. Deshalb probieren wir erst mal ein wenig herum und starten mit dem Hörtest – sobald der Halt stimmt.

Shokz OpenFit 2+ – Benutzung im Ohr
Bei Open-Ear-Kopfhörern ist guter Halt umso wichtiger, um den bestmöglichen Sound herauszuholen.

Und das geht recht fix. Die Shokz OpenFit 2+ sitzen dank flexiblem Bügel und praktischem Gegengewicht sicher und schnell an der richtigen Stelle. Und das, obwohl wir ihnen noch einen Brillenbügel in den Weg legen. Los geht’s also mit dem ausführlichen Hörtest.

Wir starten mit etwas zurückgenommenem Indie-Pop in Form von The Japanese House. Face Like Thunder liefert mit verzerrten Vocals und sanften Beats jedenfalls schon mal einen ersten Gradmesser, wie gut die Shokz OpenFit 2+ mit Details und dezenten Bässen zurechtkommen. Unser Urteil: Ziemlich gut. Die Stimme Amber Bains behält ihren fast robotischen Hall bei und die Instrumentals legen sich wie ein angenehmer Schleier über uns.

Shokz OpenFit 2+ – Paar nebeneinander
Die Shokz OpenFit 2+ klingen wirklich gut, offenbaren im Test aber auch einige Schwächen.

Dabei drängen Bass und Drums recht detailliert zu uns durch, wenn wir auch in höheren Frequenzen etwas Schwund feststellen. Hier wird es teilweise leicht spitz, samt überbetonter Plosivlaute. Ordentlich fällt dafür die Klangbühne aus. Das kennen wir so auch von anderen Open-Ears mit Ohrbügel wie den Nothing Ear (open) und Beyerdynamics Verio 200.

Du bist auf der Suche nach den besten Open-Ears? In unserer Bestenliste wirst du fündig:

Guter Gesamteindruck – mit einigen Schwächen

Weiter geht’s mit einer etwas anspruchsvolleren Inszenierung in Little Simz’ Introvert. Hier können die Shokz OpenFit 2+ nicht ganz den Bombast des orchestralen Intros abbilden und auch der Übergang zum prägnanten Beat geht etwas im dumpfen Klanggerüst verloren. Der Track macht immer noch Spaß, die OpenFit 2+ stoßen aber spürbar an ihre Grenzen, wenn sie nuancierte Instrumentals und basslastige Produktion unter einen Hut bringen müssen.

Shokz OpenFit 2+ – Kopfhörer einzeln
Open-Ears verzichten auf klassische Silikonaufsätze, die du in dein Ohr legst.

So klingen auch Gitarren mit den OpenFit 2+ nicht besonders organisch und authentisch, sondern wirken leicht verschleiert und hintergründig. Das fällt uns bei Royel Otis‘ say something auf, gilt aber auch für andere gitarrenlastige Produktionen.

Am wohlsten fühlen sich die OpenFit 2+ mit klaren Pop-Strukturen, etwa Charli XCX’ 360 und gesprochenen Inhalten. Wer also entspannt Podcasts und Hörbücher hören will, während dank des offenen Designs auch die Umwelt noch präsent bleibt, dürfte am ehesten auf seine Kosten kommen. Aber auch bei der Musikwiedergabe machen die OpenFit 2+ vieles richtig, machen Spaß und klingen lebendig. Der Equalizer schafft hier zudem Abhilfe.

Equalizer und mehr: Das kann die Shokz-App

Den Equalizer finden wir in der App auf Anhieb. Neben diversen Presets, die für unseren Geschmack aber etwas zu grob arbeiten, findest du auch einen völlig manuellen Equalizer mit fünf Bändern. Hier solltest du dich auf jeden Fall ausführlich austoben und eigene Presets für unterschiedliche Genres anlegen. Der Mehrwert ist groß und der Aufwand vergleichsweise gering.

Neben dem Equalizer bietet Shokz auch noch einen Regler für „Dolby Audio“. Dahinter verbirgt sich wohl eine räumliche Aufarbeitung des empfangenen Stereo-Signals. Das überzeugt im Test jedenfalls insofern, als dass die Musik „näher“ an dich heranrückt. Dabei gehen jedoch auch einige Feinheiten der Stereo-Abbildung verloren, Stimmen und Instrumente verschwimmen räumlich etwas stärker, dafür klingen sie unmittelbarer.

Probier am besten selbst aus, ob dir die Spielerei gefällt, lass dich aber nicht unbedingt vom ersten Eindruck täuschen. Dieser fällt bei uns nämlich deutlich besser aus, als nach einem längeren Hörversuch durch unterschiedliche Genres.

Ansonsten bietet die App von Shokz noch ein gesondertes Menü für Multipoint, über das du die OpenFit 2+ mit bis zu zwei Geräten gleichzeitig verbinden kannst. Auch die Bedienung der OpenFit 2+ an den Buds selbst lässt sich über die App individualisieren. Hier setzt Shokz auf einen Hybrid aus Touch- und Tastensteuerung – mit klarem Fokus auf Letzterer.

Shokz OpenFit 2+ – Bedienung am Ohr
Bei den Shokz OpenFit 2+ sind sowohl Touch- als auch Druck-Bedienung an Bord.

Über den Knopf an der Oberseite der Buds kannst du nämlich die Wiedergabe steuern, die Lautstärke beeinflussen und den Sprachassistenten ansteuern. Die Touch-Steuerung bleibt entweder deaktiviert – oder aktiviert ebenfalls den Sprachassistenten. Hier hätten wir uns etwas mehr Spielraum für individuelle Bedienkonzepte gewünscht. So wirkt die Touch-Funktion eher wie ein kaum genutztes Extra.

Shokz OpenFit 2+: Akkuleistung und Bluetooth

Was vielen gut gefallen dürfte: Die Shokz OpenFit 2+ haben bei der Akkuleistung ordentlich aufgestockt. Hier sind jetzt bis zu zwölf Stunden Wiedergabe am Stück drin, mit Ladecase werden daraus sogar 48 Stunden. Außerdem ist kabelloses Laden möglich. Die OpenFit der ersten Generation hatten nur acht beziehungsweise 28 Stunden geboten.

Shokz OpenFit 2+ – Benutzung im Case
Das Ladecase der OpenFit 2+ lässt sich kabellos laden – und bietet ordentlich Laufzeit.

Zur Bluetooth-Ausstattung der Shokz OpenFit 2+ bleibt nicht viel zu sagen. Als Bluetooth-Codecs sind nur SBC und AAC an Bord, die Bluetooth-Verison 5.4 ist zwar aktuell, Auracast und LE Audio werden aber nicht unterstützt. Erfahrungsgemäß kann das auch via Software-Update nachgereicht werden. Ob Shokz damit plant, wissen wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht.

Design: Wenig Neues bei Shokz

Auf den ersten Blick sehen die Shokz OpenFit 2+ ihren Vorgängern zum Verwechseln ähnlich. Gewichtstechnisch haben die Buds aber ordentlich zugelegt. Statt 8,3 Gramm bringen die Kopfhörer jetzt 9,4 Gramm auf die Waage. Das macht sich zum Glück nicht bemerkbar – wohl auch, weil das Gewicht relativ großflächig auf die Ohrmuschel verteilt wird.

Tatsächlich empfinden wir den Sitz der OpenFit 2+ sogar als angenehmer und sicherer. Wo uns die OpenFit schon bei einfachen Bewegungen gelegentlich vom Ohr fielen, bleiben die OpenFit 2+ immer an Ort und Stelle. Das ist für prädestinierte Sport-Kopfhörer nicht zu missachten – und dazu zählen die OpenFit 2+ dank IP55-Zertifizierung definitiv. Achtung: Die OpenFit 2+ können nicht über Scharniere verstellt werden, anders als z.B. die Soundgear Sense oder Teufels Airy Open TWS.

Das sind die Unterschiede zwischen OpenFit 2 und OpenFit 2+

Vielleicht ist es dir auf der Suche nach dem besten Deal schon aufgefallen: Neben dem „+“-Modell hat Shokz auch noch eine Basisversion der zweiten Generation veröffentlicht. Dieser ist etwas günstiger, verzichtet dabei aber auch auf einige Features. So fehlen bei den OpenFit 2 sowohl die kabellose Ladefunktion als auch „Dolby Audio“.

Shokz OpenFit 2+ – Kopfhörer nebeneinander
Du kannst auch guten Gewissens zu den günstigeren OpenFit 2 greifen, wenn das Angebot stimmt und du auf die zusätzlichen Features verzichten kannst.

Während du bei der kabellosen Ladefunktion wohl recht eindeutig selbst entscheiden kannst, ob du das Feature brauchst oder nicht, lohnt sich bei „Dolby Audio“ schon der Selbstversuch. Wir lassen die Funktion nach dem längeren Hörtest zwar deaktiviert, können uns aber schon vorstellen, dass die ein oder anderen Nutzer:innen Gefallen an dem angereicherten Sound finden könnten.

Unser Fazit zu den Shokz OpenFit 2+

Die Shokz OpenFit 2+ machen durch die Bank vieles besser als ihre direkten Vorgänger. Dabei fällt vor allem der verbesserte Klang ins Ohr, mit dem sowohl kräftiger Bass als auch ein moderater Detailgrad drin sind.

Allein wegen des kaum veränderten Designs und dem fehlenden Auracast-Support markieren die OpenFit 2+ zwar nicht den Eintritt in eine völlig neue Generation der Open-Ears, die kompetente Umsetzung des bewährten Konzepts macht die Kopfhörer aber trotzdem zu einem der besten Modelle auf dem Markt. Im Vergleich zu den deutlich günstigeren Shokz OpenFit Air, die ähnlich gefällig klingen, können die Open-Ears außerdem mit einem Hammer-Akku überzeugen.

HIFI.DE Testsiegel Open-Ear-Kopfhörer Shokz OpenFit2+ 8.0

Hier findest du die Shokz OpenFit 2+:

Technische Daten
Bluetooth-Standard 5.4
Codecs SBC, AAC
Akku-Laufzeit 11 Std. / bis 48 Std. mit Ladecase
Schnellladefunktion Ja (10 Min. laden für 2 Stunden Laufzeit)
Noise Cancelling Nein
Wassergeschützt IP55
Anschlüsse des Ladecase USB-C, kabellos
Gewicht Hörer: 9,4g / Ladecase: 56,4g
Preis (UVP/Straßenpreis) 199 Euro

Du möchtest doch lieber In-Ear-Kopfhörer mit ANC? Dann wirst du in unserer Bestenliste fündig:

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