Beyerdynamic Amiron 300 im Test: Diese In-Ears sitzen perfekt!

- Akku-Laufzeit
- 7 Std. (mit ANC) / 19 Std. zusätzlich mit Ladecase
- Schnellladefunktion
- 10 Minuten Laden für 2 Stunden Wiedergabe
- Noise Cancelling
- Ja
- Preis
- 249 Euro
Die Beyerdynamic Amiron 300 bestechen mit einer sehr angenehmen Passform und eignen sich dadurch perfekt als Sport-Kopfhörer. Auch klanglich und Feature-technisch überzeugen die In-Ears. Einzig der relativ hohe Preis könnte abschrecken.
- Angenehmer Sitz
- Viele Einstellungsmöglichkeiten
- Guter, klarer Sound
- Mäßiger Bass
Sie sehen schick aus, kommen in dezenten Farben daher und wirken Feature-technisch voll auf der Höhe. Beyerdynamic renoviert das eigene Lifestyle-Portfolio in diesem Jahr gründlich und konnte uns mit den Open-Ear Kopfhörern Verio 200 schon rundum überzeugen. Den Beyerdynamic Amiron 300 soll jetzt dasselbe im Feld der In-Ears mit Noise Cancelling gelingen. Die UVP von 249 Euro weckt jedenfalls die Erwartung, dass die Amiron 300 in einer Liga mit den Top-Modellen von Sony, Bose und Co. spielen sollen. Aber gelingt das auch?
Aktuell kannst du die Beyerdynamic Amiron 300 hier bestellen:
Amiron 300: So klingen die In-Ears
Kopfhörer in der Preisklasse, in der sich die Amiron 300 bewegen, wollen in der Regel echte Tausendsassa sein. Neben ANC, Feature-Vielfalt und Co. muss dabei aber natürlich auch der Sound stimmen. Ohne einen ausgeglichenen und klaren Klang hätten es Sony WF-1000XM5, Sennheiser Momentum True Wireless 4 und Co. schließlich nie an die Spitze unserer Bestenlisten geschafft.

Die Beyerdynamic Amiron 300 machen klangtechnisch schon beim ersten Anspielen einen klaren, mittenfokussierten Eindruck. Der Sound ist gefällig und lässt sich beim lässigen Indie-Rock von Rex Orange County auch über einen längeren Hörzeitraum gut aushalten. Das klingt vermutlich negativer, als es eigentlich von uns gemeint ist. Kurzum: Die Beyerdynamic Amiron 300 brennen zwar kein Bass-Feuerwerk ab, driften aber zu keinem Zeitpunkt ins Unangenehme ab.
Störend könnte das auffallen, wenn dadurch etwas die Dynamik und Komplexität im Song verloren geht. Das fällt uns zum Beispiel bei Haims Falling auf, wenn zu Beginn Este Haims E-Bass etwas zu kurz kommt oder bei Tom Mischs und Loyle Carners Kollaboration Colourblind, die hier zwar mit klaren Vocals und akkuraten Percussions glänzen kann, aber nicht ganz so sehr schiebt, wie wir es uns wünschen würden.

Trotzdem gefallen uns die Amiron 300 insgesamt in puncto Sound richtig gut. Feinheiten lassen sich über den Equalizer, auf den wir gleich noch genauer eingehen, korrigieren und breit ist die Klangbühne ebenfalls. Die Amiron 300 lassen den Mitten und Höhen also, auch wenn sie sich beizeiten im Vordergrund tummeln, immer genug Raum zur freien Entfaltung.
Zugutekommt dieses Klangbild auch gesprochenen Inhalten. Diese klingen sehr warm, nah und natürlich und strahlen nichts von der klinischen Kälte oder bassigen Unwucht aus, die wir bei so manchen Konkurrenzmodellen erst via Equalizer ausgleichen müssen.
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Beyerdynamic-App: Besser geht es kaum
Die Beyerdynamic Amiron 300 laufen, wie schon die Verio 200, mit der neuen Beyerdynamic-App. Und diese überzeugt grundsätzlich mit Übersichtlichkeit und sinnvollen Features. Schon auf den ersten Blick bekommst du nicht nur den aktuellen Batteriestand angezeigt, sondern siehst auch, wie lange du die Amiron 300 damit benutzen kannst. Natürlich handelt es sich hier nur um ungefähre Angaben und ANC scheint hier nicht einberechnet zu werden, trotzdem gefällt uns die Transparenz, die Beyerdynamic hier bietet.
Ebenfalls sehr gut gefällt uns der Fünf-Band-EQ in der Beyerdynamic-App. Neben diversen Presets kannst du hier nämlich auch selbst Hand anlegen und dir eine eigene Bibliothek an Presets zusammenstellen. Im Gegensatz zu anderen Marken, die hier ein sehr konservatives Limit an eigenen Profilen setzen, lässt Beyerdynamic dir hier absolut freie Hand.
Freie Hand hast du auch buchstäblich dank der zahlreichen Möglichkeiten, die Bedienung an den Earbuds zu personalisieren. So kannst du jedenfalls das Smartphone in der Tasche lassen und trotzdem die Wiedergabe steuern, Lautstärke anpassen oder den ANC-Modus wechseln. Du kannst hier beide Buds autonom voneinander mit Funktionen belegen und hast dabei die einfache, doppelte, dreifache und lange Berührung der Buds als Touch-Befehle zur Verfügung.
Und wenn die Touch-Bedienung gar nichts für dich ist, kannst du sie auch komplett abschalten. Eine derartige Flexibilität wünschen wir uns von In-Ears, die wirklich eine breite Zielgruppe ansprechen sollen. Die Touch-Flächen reagieren übrigens sehr empfindlich, wegen der sicheren Passform der Amiron 300 wird es aber auch selten vorkommen, dass du beim Korrigieren des Halts versehentlich ein Kommando abgibst. Die Trageerkennung sowie ein automatisches Abschalten nach einer bestimmten Zeit sind jeweils optional, lassen sich aber ebenfalls in der App aktivieren.
Ab Werk sprechen die Beyerdynamic Amiron 300 übrigens Englisch mit dir. In der App kannst du sie aber auch auf Deutsch umstellen. Dann wirkt die Stimme fast schon euphorisch, wenn sie dich beim Einsetzen der Earbuds begrüßt: „Ihre Kopfhörer sind verbunden!“, tönt es da im freundlichen Singsang aus den Buds.
Solider Akku und Bluetooth voll auf der Höhe
Wenig zu meckern haben wir auch im Bereich Akkuleistung und Bluetooth. Erstere liegt bei eingeschaltetem ANC bei knapp sieben Stunden. Mit dem Ladecase wächst die Akkuleistung dann um 19 Stunden auf 26 Stunden an. Damit kommst du locker durch mehrere Tage. Weil du in der App auch jederzeit siehst, wie lange dein Akku noch durchhält, bist du hier auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Kabelloses Laden ist übrigens auch möglich.

Beim Bluetooth-Standard setzt Beyerdynamic auf 5.3, außerdem sind die Bluetooth-Codecs SBC, AAC und LDAC an Bord. Letzterer löst höher auf und lässt dich mit dem passenden Endgerät noch hochqualitativer Musik hören. Praktisch: Während du mit anderen Geräten manchmal etwas nachforschen musst, welcher Codec denn gerade zur Übertragung genutzt wird, kannst du bei den Amiron 300 direkt in der App bestimmen, ob LDAC genutzt werden soll oder nicht.
ANC und Transparenz
Die Beyerdynamic Amiron 300 sitzen wirklich angenehm und sicher im Ohr, bieten aufgrund der leichten Bauweise aber schon eine etwas schwächere passive Geräuschunterdrückung als viele Modelle der Konkurrenz. Ist ANC einmal eingeschaltet, filtern die Amiron 300 dann aber doch einen soliden Grundsatz monotoner Hintergrundgeräusche heraus. Für Zug- oder Busreisen in Ruhe ist die Geräuschunterdrückung allerdings nicht geeignet, dafür fällt sie unserem Eindruck nach zu schwach aus. Hier liegen teilweise auch günstigere Modelle wie die Nothing Ear vor den Amiron 300.

Gut gefällt uns, dass in der App ein Feintuning des ANC über fünf Stufen möglich ist. So kommen auch Nutzer:innen, die mit dem isolierenden Gefühl von ANC nicht warm werden, auf ihre Kosten und können sich langsam an die Funktion herantasten. Gleiches gilt übrigens für den Transparenz-Modus, der leider etwas stärker rauscht. Das Rauschen nimmt aber mit abnehmender Intensität der Transparenz ab, sodass du auch hier deinen Sweetspot suchen kannst.
Design: Makellose Passform
Wirklich überzeugt sind wir bei den Beyerdynamic Amiron 300 vom Design. Schon das Case wirkt robust und liegt dank der weichen Gummi-Ummantelung gleichzeitig sehr gut in der Hand. Die gute Wasserschutzklasse IP54 bestätigt den Eindruck: Diese In-Ears taugen auch als Sport-Kopfhörer und für den Outdoor-Betrieb. Die Earbuds selbst sind trotzdem sehr filigran gestaltet und mit 4,4 Gramm echte Leichtgewichte.

Das fällt auch beim Einsetzen der Buds positiv auf. Die Amiron 300 sitzen fest und sicher, machen sich gleichzeitig aber kaum unangenehm bemerkbar. Druckschmerzen sind ebenso Fehlanzeige, wie lockere Buds. Diesen Spagat schaffen nicht viele In-Ears so souverän wie Beyerdynamics Winzlinge. Für langes Musikhören eignen sich die Amiron 300 also wirklich gut, auch beim Sport.

Wenn dein erster Eindruck von unserem abweicht, kannst du zu den diversen, wechselbaren Silikonaufsätzen greifen. Diese sind in der Verpackung ordentlich aufgereiht und farblich je nach Größe gekennzeichnet. Während andere Hersteller die wechselbaren Aufsätze lieblos in Plastiktütchen stecken, gibt sich Beyerdynamic hier wirklich Mühe, was uns gut gefällt. Ähnlich sieht es übrigens bei den Beyerdynamic Amiron 100 aus, auch hier setzt das Unternehmen auf eine hochwertige Präsentation.
Unser Fazit zu den Beyerdynamic Amiron 300
Mit den Amiron 300 liefert Beyerdynamic rundum überzeugende In-Ears, die Beyerdynamics Lifestyle-Offensive qualitativ untermauern. Highlights sind hier mit Sicherheit die leichte Bauweise, die mit einer sehr angenehmen Passform einhergeht, und die Flexibilität, die Beyerdynamics neue App bietet. Sound und ANC sind auf einem hohen Niveau, reichen aber nicht an die Spitzengruppe der In-Ears heran, die sich preistechnisch eigentlich in Schlagdistanz befinden.
Und genau das Preisschild der Amiron 300 (249 Euro) ist es auch, was es den In-Ears auf dem aktuellen Markt schwer machen dürfte. Hier bietet die Konkurrenz teilweise für deutlich unter 200 Euro ähnlich erwachsene Pakete.
Momentan bekommst du die In-Ears hier:
Technische Daten | |
Bluetooth-Standard | 5.3 |
Akku-Laufzeit | 7 Std. (mit ANC) / 19 Std. zusätzlich mit Ladecase |
Schnellladefunktion | 10 Minuten Laden für 2 Stunden Wiedergabe |
Noise Cancelling | Ja |
Codecs | SBC, AAC, LDAC |
Wassergeschützt | IP54 |
Anschlüsse des Ladecase | USB-C, kabelloses Laden |
Gewicht | 4,4 Gramm (je Earbud) / 51,33 Gramm (Ladecase) |
Maße | 28,9 x 51 x 61 mm (BxHxT) |
Preis | 249 Euro |
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