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Chord Alto im Test – Ein Kopfhörer-Amp für Lautsprecher?

Aus dem Studio hat der Chord Alto seinen Weg ins HiFi-Zimmer gefunden. Doch wie klingt der Kopfhörerverstärker? Und kann er auch an Lautsprechern überzeugen?
HIFI.DE Test | Chord Alto
Leistung
Lautsprecher: 2x 50 W / 4 Ohm | Kopfhörer: 2250 mW / 100 Ohm
Eingänge
1x XLR, 1x Cinch
Ausgänge
1x XLR, 1x Paar Bananenbuchsen für Lautsprecher
Kopfhörer-Anschluss
1x 3,5 mm, 1x 4,4 mm, 2x 6,3 mm
Abmessungen (BxHxT)
200 x 215 x 57 mm
Preis
3.999 Euro
In Kürze
Im Chord Alto steckt genug Kraft um auch die widerspenstigsten Kopfhörer zu Höchstformen anzutreiben. Präzision, Kontrolle und Detailreichtum sind seine Tugenden, die er freigiebig auch an Lautsprechern auslebt. Nur auf einen DAC musst du verzichten.
Vorteile
  • Genreübergreifend brutal-ehrlicher Klang
  • Dynamischer, extrem kontrollierter Bass
  • Brilliert auch als potenter Verstärker für Lautsprecher
  • Füße für Rackmontage abschraubbar
Nachteile
  • Keine digitalen Eingänge
  • Gewöhnungsbedürftige Farbcodes für Ein- und Ausgänge
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Chord Electronics hat sich in der HiFi-Welt mit den eigenen DACs und Verstärkern Lorbeeren en masse verdient. Und auch unser Testgerät hat gute Voraussetzungen dafür – obwohl es ursprünglich gar nichts mit HiFi zu tun haben sollte. Der Chord Alto wurde als Arbeitsgerät für Studioaufnahmen und Mastering konzipiert, weckte aber schon bald auch in HiFi-Kreisen Begehren. Wir klären, ob der Hype um den kompakten, schwarzen Verstärker gerechtfertigt ist.

Hier findest du den Chord Alto im Angebot:

Studiokonzept für HiFi-Fans?

In den meisten Fällen können wir DAC und Kopfhörerverstärker in einer Kategorie abhandeln, da die meisten DACs auch deine Kopfhörer antreiben können. Beziehungsweise die meisten Kopfhörerverstärker auch digitale Signale verarbeiten. Beim Chord Alto sieht es etwas anders aus. Ton betritt und verlässt den kleinen Amp auf rein analogen Wegen. Eine Digitalsektion, wie wir es etwa vom Chord Hugo 2 gewohnt sind, gibt es nicht. Dafür wartet der Alto mit einem Feature auf, das wir bisher noch nie bei einem Headphone Amp gesehen haben: Anschlüsse für Lautsprecher. Der Alto ist nämlich auch ein vollwertiger, wenn auch kleiner HiFi-Verstärker.

Chord Alto Front
Trotz seiner geringen Maße will der Chord Alto gleich vier Kopfhörern und zwei Lautsprechern Platz bieten.

Wir müssen uns also die berechtigte Frage gefallen lassen, warum wir den Kleinen als Kopfhörerverstärker testen und nicht als Verstärker. Schließlich haben viele Verstärker auch eine Kopfhörerbuchse an der Front. Der Fokus macht hier unserer Meinung nach den Unterschied. Ja, HiFi-Amps ermöglichen dir häufig, einen Kopfhörer anzuschließen. Im üblichen Wohnzimmeraufbau brauchst du dann aber schon ein sehr langes Kabel, um diese Option nutzen zu können. Beim Chord Alto sieht die Sache genau andersherum aus: Gleich vier Kopfhörer kannst du theoretisch gleichzeitig mit ihm betreiben: zwei mit großer Klinke, einen mit kleiner und sogar einen mit symmetrischer Pentaconn-Klinke.

Chord Alto Kopfhörer-Ausgänge Detail
Gleich vier Kopfhörer gleichzeitig kann der Alto in der Theorie antreiben.

Durch seine Größe eignet er sich bestens als Schreibtischzierde – und das hat einen Grund: Der Alto wurde ursprünglich für ein professionelles Studioumfeld designt. Neben Mischpult, Kaffeetassen und Bierflaschen bleibt nicht mehr viel Platz. Und hier liegt auch der Grund für die Lautsprecheranschlüsse des Alto. Egal, ob Studio-Kopfhörer oder -Monitore: Du sollst dich auf dieselbe Klangabstimmung verlassen können. Ob der Chord Alto das schafft, haben wir uns – mit kritischen HiFi-Kopfhörern und Lautsprechern bewaffnet – genau angehört.

Chord Alto im Hörtest – Absolute Kontrolle & brutale Ehrlichkeit

Für unseren Test haben wir dem Chord Alto zwei Quellen zur Seite gestellt. Einerseits den FiiO R7, andererseits den Marantz Link 10n. Der Erste ist selbst bereits ein streaming-fähiger Kopfhörerverstärker. Für unseren Test haben wir aber nur seine fixen XLR- und Cinch-Ausgänge und seine Roon-ready-Zertifizierung genutzt. So wurden FiiO und Chord zur praktischen, weil kompakten, Schreibtischanlage für Kopfhörer, die wir über unseren PC steuern konnten.

Chord Alto Eingänge Detail
Nur Analoges kann der Alto verarbeiten. Dafür stehen ein Paar XLR- und Cinch-Buchsen bereit.

Der Netzwerk-Bolide von Marantz fühlt sich mit seinen 34 Kilo Lebendgewicht in einem HiFi-Rack deutlich wohler. In unserem Hörraum speist er die Musik – ebenfalls per Roon – in den Alto, der sie verstärkt an ein Paar Monitor Audio Studio 89 schickt.

Erst ist es aber Zeit, unseren Sennheiser HD 800 S einzustecken. Der offene Kopfhörer gehört zu den besten, die wir bisher testen konnten. Der Chord Alto entlockt ihm aber Brillanz, die wir bis dato nur äußerst selten vernommen haben. Den Anfang macht Aberdaron der walisischen Folk-Barden Trials of Cato. Mehrstimmiger Gesang erhebt sich um uns, jede Silbe, jeder Zungenschlag der keltischen Sprache wird zum Statement. Nacheinander steigen Gitarre, Mandoline und irische Bouzouki ein und lassen ihre Saiten in dein Ohr schnellen. Lebhaft, unerhört flink und einfach richtig wirkt jeder Ton, der aus dem Alto kommt. So, als wärst du selbst im Studio.

Chord Alto Pegelrad Detail
Das Pegelrad steuert sowohl die Lautstärke der vier Kopfhörerausgänge, als auch den XLR-Ausgang, wenn du diesen nicht auf fix gestellt hast.

Der Gold Note HP 10 Deluxe geht in eine ganz ähnliche Richtung, tauscht ein Stück dieser Prägnanz und Unverfälschtheit aber gegen eine größere Bühne und eine etwas weiche Abstimmung ein. Das zeigt sich vor allem am Ende des Liedes, als das Banjo fast hinter uns zu spielen scheint. Der Chord Alto bleibt hier nüchterner, behält die Bühne recht eng vor dir, überlässt aber auch keine Positionierung dem Zufall. Wir merken sofort: Hier haben wir es mit einem professionellen Arbeitstier zu tun.

Bass en masse mit dem Chord Alto

Auch wenn unser HD 800 S viele Vorzüge bietet, viel Bass gehört nicht dazu. Doch ahnen wir, dass der Chord Alto auch hier einige Überraschungen für uns bereithält. Wir wechseln also auf seinen geschlossenen Kollegen Sennheiser HD 620S und starten Meutes Cover-Version von Sail. Statt Synthesizer sorgt hier ein Sousaphon für abgrundtiefe Basslines. Keine leichte Aufgabe – weder für Verstärker noch für Lautsprecher oder Kopfhörer. Denn tief herabkommen ist das eine, dabei aber die Riesen-Tuba auch noch nach einem Blechblasinstrument klingen zu lassen, etwas ganz anderes. Der Chord Alto schafft beides mit Links und schiebt die Membranen mit schier unbegrenzter Kontrolle an. Nichts wird hier dem Zufall überlassen. Behäbiges Ausschwingen? Nicht hier.

Chord Alto Rückseite Ausgänge
Der XLR-Ausgang gibt deine Musik entweder mit fixer oder variabler Lautstärke aus. Die Buchsen für die Lautsprecherkabel sehen daneben fast mickrig aus.

Doch der Alto ist nicht der einzige – und bei weitem auch nicht der günstigste – Kopfhörerverstärker von Chord: Als DAC ist der Chord Hugo 2 ein treuer Begleiter in unserem Hörraum. Mit 2.400 Euro kostet er zwar immer noch enorm viel, konnte bisher aber noch deutlich teurere Headphone Amps an die Wand spielen. Und auch bei seinem großen Bruder sieht die Sache weit weniger klar aus, als die Preisdifferenz vermuten ließe. Grundsätzlich ähneln sich die beiden in ihrer Klangabstimmung sehr.

Chord Alto vs. Chord Hugo 2

Beide präsentieren dir jedes Detail auf dem Silbertablett. Der Hugo 2 kann zwar nicht mit ganz so viel Kontrolle im Bass aufwarten, gibt deiner Musik dafür aber etwas mehr Räumlichkeit. Die Halle, in der Sail scheinbar aufgenommen wurde, gibt sich über den Hugo durch noch klarer erkennbaren Hall zu erkennen. Doch solltest du diesen Vergleich mit Vorsicht genießen. Schließlich konnte der Hugo 2 den eigenen DAC-Chip für die Wandlung nutzen, während der Alto auf den externen DAC des Marantz Link 10n angewiesen war.

Chord Alto Vergleich mit Chord Hugo 2
David gegen Goliath? Der Chord Hugo 2 gefällt uns je nach Song und klanglichen Vorlieben sogar eine Idee besser.

Den wohl spannendsten Kontrast bescherte uns aber der Lehmannaudio Linear D MKII. Beide analog vom FiiO R7 gespeist, schienen sie aus zwei verschiedenen Universen zu stammen. Der Lehmannaudio wurde aktiv für entspanntes Langzeithören konzipiert. Hier kannst du einerseits jeder Nuance deiner Musik frönen, gleichzeitig aber auch arbeiten oder einfach tagträumen. Über den Chord Alto fordert die Musik deine volle Aufmerksamkeit ein. Hier soll sich konzentriert und jedes kleinste Musik-Quäntchen auf die Mastering-Waage gelegt werden.

Tom Paine’s Bones, ebenfalls in der Version von Trials of Cato, zeigte das überdeutlich. Gitarre, Mandoline, Kontrabass und Banjo springen über den Linear deutlich auseinander und teilen sich eine größere Bühne. Über den Chord Alto wirkt der Folk-Klassiker zwar nie gedrängt, aber doch so, als hätte sich der Alto gegen jedes räumliche Aufplustern verschworen.

Chord Alto Drei-Seiten-Ansicht
Eine dicke Metallplatte bildet die Front des Alto. Den Rest des Verstärkers umschließt stabiles Blech.

So wird der Song zum Klangkonzentrat, jede Nuance nicht nur hörbar, sondern unüberhörbar. Für ein Studio können wir uns kaum ein geeigneteres Arbeitstier vorstellen. Ob dieser wache Sound aber auch das Richtige für den Abend auf der Couch ist, hängt von dir und deiner Musik ab. Ruhiger Folk und sanfte Stimmen gewinnen hier massiv an Vitalität, dreckigen Metal-Aufnahmen würden wir aber eher über Kopfhörerverstärker wie dem Lehmannaudio lauschen.

Wie sich der Chord Alto im Vergleich mit anderen von uns getesteten Kopfhörerverstärkern schlägt, verrät dir ein Blick auf unsere Bestenliste:

Ähnliche Performance an Lautsprechern

Wir können es recht kurz halten: Der Klangcharakter des Chord Alto lässt sich fast ausnahmslos auf Lautsprecher übertragen. Auch an unseren Monitor Audio Studio 89 beweist er enorme Agilität, wirft verschwenderisch mit Details um sich und hält den Bass an einer ganz kurzen Leine. Was ihm im Vergleich zum Rotel RA-1592 MKII fehlt, ist ein ruhigeres Bassfundament. Sowohl die Basssalven auf Seeeds Feel for You als auch Christine and the Queens Full of Life bekommen über den großen Vollverstärker mehr Substanz.

Chord Alto Test an Monitor Audio Studio 89
Auch in unserem Hörraum und als HiFi-Verstärker konnte der Alto begeistern.

Gleichzeitig wachsen die Aufnahmen über den Rotel wieder ein gutes Stück in alle Richtungen. Auch wirken Stimmen und Instrumente etwas entspannter. Trotzdem ist es erstaunlich, wie nahe der kleine Alto mit seinen gerade einmal 2x 50 Watt an den Rotel-Boliden mit mehreren hundert Watt Leistung herankommt. Für große Räume und große Standlautsprecher fehlen ihm zwar auf Dauer die letzten Kraftreserven, an Studiomonitoren und im Nahfeld wirst du hingegen absolut nichts vermissen.

Aufbau – Rein analog, aber durchdacht

Der Chord Alto steht in vielerlei Hinsicht zwischen den Stühlen. Für einen vollumfänglich nutzbaren Kopfhörerverstärker fehlen ihm digitale Eingänge. Auch für einen rein-analogen HiFi-Verstärker wirkt die Eingangswahl mickrig. Bedenkst du jedoch die Herkunft aus dem professionellen Studioumfeld, ergibt die Funktionsauswahl absolut Sinn.

Deine Musik erreicht den Alto entweder über ein Paar Cinchbuchsen oder symmetrisch via XLR. Für welchen der beiden Eingänge du dich entscheidest, machte in unserem Klangtest keinen Unterschied. Das ist in diesem Fall auch nicht verwunderlich, denn Chord gibt ganz offen und ehrlich zu, dass der Alto intern nicht symmetrisch aufgebaut ist. Hier geht es also eher um die gesteigerte Kompatibilität, was für uns ein mehr als gerechtfertigter Grund für XLR ist. Zudem finden wir Chords Ehrlichkeit an dieser Stelle lobenswert: Genug Hersteller bewerben den besseren Klang von symmetrischen – oder sogar nur semi-symmetrischen – Verbindungen, verschweigen dir aber, dass die Symmetrie unmittelbar hinter den Steckern endet.

Chord Alto Sticker mit Farbcode
Der mitgelieferte Aufkleber dient der Entschlüsselung des Farbcodes.

Auf der Ausgangsseite bietet dir der Chord Alto drei Optionen: einerseits die vier bereits beschriebenen Kopfhörerbuchsen, dann die Bananenstecker-Buchsen für deine Lautsprecherkabel und direkt daneben ein weiteres XLR-Paar. Von hier kannst du entweder externe Endstufen oder Aktiv-Lautsprecher mit einem vorverstärkten und in der Lautstärke regelbaren Signal versorgen, oder du schleust dein Eingangssignal als unverändertes Hochpegelsignal an einen weiteren Verstärker durch. Etwa, weil du einen zweiten Alto versorgen willst.

Einfache Bedienung, auch ohne Beschriftung

Die Bedienung ist nach einer kleinen Eingewöhnungszeit simpel: Das große Bullauge an der Front dient als Ein- und Ausschalter. Dieses leuchtet im Standby rot und ändert nach einem kurzen Betriebscheck (Grün) im Betrieb auf Blau. Alles begleitet von herrlichem Relais-Klacken. Seine Energie bekommt der Alto übrigens über ein externes Netzteil, das ihn mit 12-Volt-Gleichstrom versorgt. Auf Wunsch kannst du diese 12 Volt auch an einen zweiten Alto weiterreichen. Einen entsprechenden Ausgang hat der Verstärker auf der Rückseite.

Chord Alto Detail Front Mitte
Der Chord Alto verpackt viel Klang und Kontrolle in eigensinniges Design.

Links des Standby-Knopfes sitzt die Quellenwahl. Ein langer Druck auf die Taste und die ausgewählte Quelle (Cinch oder XLR) wird an der Lautstärkeregelung vorbei direkt zum XLR-Ausgang geschleust. Das kann praktisch sein, wenn du das Signal unverändert an weitere Geräte schicken willst.

Auf der rechten Seite findet sich das Knopfpendant der Ausgänge. Hier sorgt ein langer Druck dafür, dass dein Signal zusätzlich zum Kopfhörer oder den Lautsprechern auch noch über den XLR-Ausgang ausgegeben wird. Was der Chord Alto hingegen nicht kann, ist gleichzeitig Lautsprecher und Kopfhörer betreiben. In der Praxis wirst du diese Option aber vermutlich nur selten vermissen.

High-End-Technologie aus der Ultima-Serie

Zwischen den Ein- und Ausgängen hat Chord einiges an spannender Technologie verbaut, die vorher nur in den Geräten der Ultima-Serie zu finden waren. So soll eine doppelte Feed-Forward-Korrekturschleife Verzerrungen auslöschen und dafür sorgen, dass deine Musik so unverfälscht wie möglich an deinem Ohr ankommt.

Chord Alto Netzkabel
Das Netzteil hat nicht mehr ins kleine Gehäuse des Chord Alto gepasst.

Schaust du dir die Herkunft des Chord Alto an, verwundert es nicht, dass Chord ihm als einzigen seiner Kopfhörerverstärker keine zusätzlichen Einstellmöglichkeiten gegönnt hat. Filter, wie sie selbst der kleine Chord Mojo 2 bietet, ergäben eh nur dann Sinn, wenn der Alto digitale Signale umwandeln würde. Doch auch auf die Crossfeed-Funktion, die es in jedem anderen Headphone Amp der Briten gibt, verzichtet man hier.

Im Studio: Alto-nativlos

Im Tonstudio soll die Klangbühne nicht künstlich verschoben werden. Als Feature für Privatnutzer:innen vermissen wir es dennoch ein wenig. Schließlich sorgt Crossfeed dafür, dass sich die über Kopfhörer wiedergegebene Musik weiter nach vorne verlagert und so eher dem entspricht, was wir von einer HiFi-Anlage mit zwei Lautsprechern gewohnt sind. Eine schöne Option, besonders, wenn du keinen Platz für große Stereoanlagen hast.

Chord Alto Fernbedienung
Die unserem Alto mitgegebene Fernbedienung ist nur ein Platzhalter, bis die eigentliche Fernbedienung lieferbar ist. Sie wird deutlich kleiner ausfallen und eher an die des Hugo 2 erinnern.

Kommen wir noch abschließend zur Lautstärkeregelung. Ihr Rad befindet sich ganz links, liegt wunderbar in der Hand und lässt sich mit leichtem Widerstand präzise drehen. Oder du wählst die mitgelieferte Metallfernbedienung und siehst zu, wie sich das Rad von selbst dreht. Das Poti ist nämlich motorisiert. Leider kannst du die Lautstärke nicht separat für alle vier Kopfhörerbuchsen einstellen. So kannst du zwar in der Theorie vier unterschiedliche Kopfhörer gleichzeitig betreiben, je nach Impedanz wirst du es aber auch mit vier unterschiedlichen Pegeln zu tun bekommen.

Wunder dich übrigens nicht, wenn es eine Weile dauert, bis Musik aus deinen Kopfhörern tönt: Chord hat den Alto mit einer Schutzschaltung ausgestattet. Nach ca. drei Sekunden werden die Endstufen freigegeben, damit weder deine Kopfhörer noch der Verstärker in Mitleidenschaft gezogen wird.

Design – Typisch Chord

Wie schon erwähnt, hat Chord dem Alto einige Technologien aus der Ultima-Serie vererbt. Da ist es nicht verwunderlich, dass auch das Design eine Hommage an die High-End-Serie darstellt. Das große Bullauge erinnert uns an jenes des Chord Ultima Pre 3 und beherbergt eine von hinten beleuchtete Glasmurmel. Dankenswerterweise beschränkt Chord deren Funktion tatsächlich auf die eines Knopfes. Beim Chord Hugo 2 und Chord Mojo 2 war die Glasperle auch noch für die Lautstärke zuständig.

Chord Alto Fuß
Die kleinen Füßchen des Alto lassen sich für eine Rackmontage abschrauben.

Im Studioumfeld wäre dieser ästhetisch zwar sehr ansprechende Kniff sicher zu unpraktisch. Auch die besonders beim Mojo 2 für einigen Frust sorgenden Farbcodes für Filter, Crossfeed, Lautstärke und Akkustatus fallen zum Glück weg. Für die jeweils vier möglichen Optionen bei Quellen- und Ausgangswahl legt dir Chord einen Sticker bei. Den kannst du etwa auf die Rückseite der Fernbedienung, an den Alto selbst, oder ans Rack unter ihm kleben.

Apropos Rack: Die Füße des Chord Alto lassen sich einfach aus dem Gehäuse schrauben. So ist das Gehäuse nur noch 44 Millimeter hoch und passt genau in ein Studiorack.

Unser Fazit zum Chord Alto

Den Klang des Chord Alto als immer wieder beeindruckend zu beschreiben, wäre zwar korrekt, wird der Sache aber nicht gerecht. Denn was der winzige Verstärker an Informationen aus jedem Track holt, ist schlicht brutal. Dabei ist es ganz egal, ob du deine Kopfhörer oder Lautsprecher benutzt: Sein Charakter bleibt derselbe. Als Alltagsbegleiter kann er trotzdem nur bedingt überzeugen. Denn im Gegensatz zu vielen der von uns getesteten Kopfhörerverstärker benötigt der Alto zwingend eine analoge Musikquelle. Für den Schreibtisch ist er also nur in Kombination mit einem externen DAC geeignet. Ist dieser vorhanden – oder hörst du eh nur auf analogem Wege Musik – wird der Chord Alto zum Kraftprotz, den du nicht mehr missen möchtest.

HIFI.DE Testsiegel Kopfhörerverstärker Chord Alto 8.8

Hier geht’s direkt zum Angebot des Chord Alto:

Technische Daten
Leistung Lautsprecher: 2x 50 W / 4 Ohm | Kopfhörer: 2250 mW / 100 Ohm
Eingänge 1x XLR, 1x Cinch
Ausgänge 1x XLR, 1x Paar Bananenbuchsen für Lautsprecher
Akku
Kopfhörer-Anschluss 1x 3,5 mm, 1x 4,4 mm, 2x 6,3 mm
Display
Abmessungen (BxHxT) 200 x 215 x 57 mm
Gewicht 2 kg
Mitgeliefertes Zubehör Fernbedienung, Sticker mit LED-Farbcode
Preis 3.999 Euro

Du suchst noch nach dem passenden HiFi-Kopfhörer zu deinem Verstärker? In unserer Bestenliste findest du alle bereits von uns getesteten Exemplare:

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