Kopfhörer-Test Hifiman Deva BT: Magnetostat mit Bluetooth-Modul

- Preis
- 349,00 Euro
- Kopfhörertyp
- Over-Ear / Offen
- Wandler
- Magnetostat
- Mitgeliefertes Zubehör
- Bluetooth-Modul, 3,5-mm-Klinkenkabel, Klinkenadapter
Der Hifiman Deva BT ist ein echter Überflieger und und überbrückt die Kluft zwischen audiophilem Anspruch und kabellosem Komfort auf elegante Art und Weise. Als Gesamtpaket muss er kaum Konkurrenz fürchten.
- Magnetostat mit HiFi-Klang über Kabel
- Sehr guter Klang über Bluetooth-Modul
- Sehr bequem
- Kein Case oder Beutel im Lieferumfang
- Verarbeitung nur durchschnittlich
Mit dem Hifiman HE400se hat der amerikanisch-chinesische Hersteller für viel Aufsehen in der Kopfhörer-Szene gesorgt. Kein anderer Hersteller schafft es, die klanglich vorteilhafte Schallwandlung durch einen Folien-Magnetostaten zu einem so günstigen Preis anzubieten.
Der Hifiman Deva BT ist ebenfalls ein magnetostatischer Kopfhörer, mit einer UVP von 350 Euro in einer anderen Preisklasse unterwegs und hat ein unschlagbares Ass im Ärmel: Du kannst das Kopfhörerkabel ganz einfach gegen ein mitgeliefertes Bluetooth-Modul austauschen und den Deva BT so in einen kabellosen Kopfhörer verwandeln.
Neben dem Hifiman Deva BT haben wir viele weitere Hifi-Kopfhörer getestet, die du in unserer Bestenliste findest:

Das Bluemini genannte Modul unterstützt mit LDAC und aptX HD klanglich durchaus ansprechende Bluetooth-Codecs und hält je nach Lautstärke mit einer Akku-Ladung 7 bis 10 Stunden durch. Geladen wird das Modul über einen USB-C-Anschluss. Mit diesem kannst du den Hifiman Deva BT auch direkt an deinen Laptop anschließen. Das Bluemini-Modul arbeitet dann als D/A-Wandler und erreicht eine bessere Klangqualität als die üblicherweise in Computern verbauten DACs.
Kein Kopfhörer für die U-Bahn
Um Missverständnisse von vornherein zu vermeiden: Auch mit Bluetooth-Modul ist der Hifiman Deva BT nicht unbedingt für die Bahn geeignet. Wie bei einem offenen Kopfhörer üblich, dringt die Musik quasi ungehindert nach außen. Umgekehrt schirmt er Außengeräusche kaum ab. Aber in ruhigen Umgebungen, beim Entspannen im Garten, einem Spaziergang im Wald oder beim Kochen in der heimischen Küche bietet er eben den Komfort eines kabellosen Kopfhörers. Mit modernen digitalen Features wie Noise Cancelling kann der Deva BT dementsprechend natürlich auch nicht dienen.

Hifiman Deva BT im Klangtest
Keine Frage, Bluetooth ist beim Deva BT eine Zugabe. Zuallererst ist er ein kabelgebundener Hifi-Kopfhörer mit hohem Klanganspruch. Im Hörtest wird dann auch schnell klar, dass der Deva klanglich mehr leistet, als er kostet. Im Vergleich zum günstigeren Geschwistermodell HE400se wirkt er ein ganzes Stück leichtfüßiger, legt in Sachen Feinauflösung und Transparenz noch eine deutliche Schippe drauf. Besonders beeindruckt die homogene und ausgewogene Spielweise des Deva. Ausgedehnte Hörsession sind mit dem bequem sitzenden Kopfhörer so sehr ermüdungsfrei möglich.
Die besondere Feinauflösung des Hifiman Deva zeigt sich eindringlich beim Stück Final Thought von Kamasi Washington. Hier sind die zahlreichen perkussiven Elemente auch aus dem hintersten Winkel noch vernehmbar. Das gelingt Kopfhörern mit herkömmlicher Schallwandlertechnik selten so gut. Zum Vergleich haben wir den Philips Fidelio X3 herangezogen, der diese Details hörbar weniger genau ausleuchtet und auch nicht die gleiche Leichtgängigkeit schafft.
Natürliche Klangfarben
Instrumenten wie etwa dem Saxophon verleiht Hifiman Deva einen besonderen Körper mit sehr kräftigen Klangfarben. Eine künstliche Aufwärmung oder übertriebene Aufdickung musst du aber nicht befürchten. Dafür sorgt die ausgewogene Mischung aus Transparenz und Homogenität, die der Klang des Deva besonders in den Mitten bietet.

Da muss schon mit dem Sendy Audio Aiva ein fast doppelt so teurer Magnetostat in den Ring steigen, um dem Hifiman Deva BT zumindest Grenzen zu setzen. Einen klaren Punktsieg kann aber selbst der Sendy nicht erzielen. Während er etwas mehr Brillanz und Durchsetzungsvermögen bietet, hat die entspannte und transparente Wiedergabe des Deva auch ihre Vorzüge. Die Entscheidung ist reine Geschmacksache.
In den unteren Lagen gefällt der Hifiman mit einer sehr ausgewogenen Gangart ohne zu übertreiben. Ausgesprochene Bass-Heads kommen hier zwar nicht auf ihre Kosten, Fülle und Kraft sind aber dennoch absolut ausreichend. So präsentiert sich der vorhandene Tiefgang straff und mit reichlich Kontur. Für den ultimativen Bass-Punch gibt es aber bessere Hifi-Kopfhörer. Für die Sprachwiedergabe bei Podcasts oder Hörbüchern ist der Deva BT mit seiner ausgewogenen, klaren und offenen Art hingegen perfekt geeignet.

Die Stärken des Hifiman Deva liegen eben woanders, etwa bei der Feinauflösung und einer besonders ausgeprägten Räumlichkeit. Dabei dichtet der Deva keinen künstlichen Raum hinzu, sondern dringt einfach tief ins musikalische Geschehen ein. Dabei zeigt sich auch die sehr hohe Separationsfähigkeit des magnetostatischen Kopfhörers. Das Saxophon von Kamasi Washington wirkt keineswegs vordergründig, sondern lässt dem seitlich und dahinter stattfindenden Tönen genügend Raum, um eigenständige Wirkung zu entfalten. Das ist Kopfhörer-Klang auf einem Niveau, für das du normalerweise deutlich mehr Geld ausgeben musst.
So klingt der Hifiman Deva BT über Bluetooth
Ironischerweise sind es gerade die hervorragenden Klangeigenschaften des Kopfhörers, die dir die klanglichen Grenzen des Bluetooth-Moduls Bluemini aufzeigen. Wenn du ein Apple-Gerät als Zuspieler nutzt, hörst du den Unterschied sofort. Denn dann ist AAC der beste nutzbare Bluetooth-Codec, und dieser klingt einfach nicht so gut wie eine Kabelverbindung zum iPhone oder Mac.
Mit einem Android-Smartphone steht oft aptX HD zur Verfügung. Diese Übertragung ist zwar immer noch recht stark komprimiert, bietet aber bereits deutlich besseren Klang. Verheißungsvoll ist die Tatsache, dass das Bluemini mit LDAC kompatibel sein soll. Dieser von Sony entwickelte Codec erlaubt die unkomprimierte Übertragung der vollen CD-Qualität und sogar verlustfrei komprimierte Highres-Signale. Leider stand uns zum Test kein entsprechendes Smartphone zur Verfügung, um das auszuprobieren.

Die Aufgabenverteilung zwischen Kabel und Funkverbindung ist also klar geregelt. Zum aufmerksamen, konzentrierten Musikhören solltest du das Kabel bevorzugen. Bluetooth nutzt du dann, wenn es dir auf kabellose Freiheit und Bequemlichkeit ankommt. Und dann hast du mit dem Hifiman Deva BT einen der bestklingenden Bluetooth-Kopfhörer der Welt auf den Ohren!
Ein echter Hifiman: Die Technik des Deva BT:
Beim magnetostatischen Folientreiber greift Hifiman zum firmeneigenen NEO Super Nano Diaphragm, das auch in den deutlich teureren Modellen des Hersteller zum Einsatz kommt. Diese besonders filigran ausgeführte Treiberfolie glänzt mit hoher Antrittsgeschwindigkeit bei gleichzeitig kaum vorhandenen Partialschwingungen. Das bedeutet sehr geringere Verzerrungen und somit einen sehr transparenten und klaren Klang.

Der Bluetooth-Dongle Bluemini arbeitet nach dem energiesparenden Bluetooth-Standard 4.2. Gleich mehrere höherwertige Übertragungsprotokolle wie LDAC, aptX und auch aptXHD machen den klanglich hochwertigen Anspruch auch hier deutlich. Ein integriertes Mikrofon im Bluemini macht aus dem Kopfhörer bei Bedarf auch ein Headset, mit dem du Gespräche annehmen kannst.
Licht und Schatten: Das Design des Deva BT
Auf den ersten Blick wirkt der Hifiman Deva BT mit den cognacfarbenen Polstern für Kopf und Ohren sowie den silbernen Akzenten durchaus edel. Auf den zweiten Blick wird aber deutlich, wie Hifiman den unglaublich günstigen Preis dieses Magnetostaten realisieren konnte.

So offenbart sich vieles als Kunststoff, dass du vielleicht für Metall gehalten hast. Die Mechanik ist einfach, aber funktional. Unser Testmuster hatte zudem von der Verpackung einen deutlich wahrnehmbaren Geruch angenommen, der sich erst nach ausgiebigem Lüften verflüchtigte.
Bequem und flexibel: Hifiman Deva in der Praxis
Mit 360 Gramm ist der Hifiman Deva kein Leichtgewicht, trägt sich aber wegen des geringen Anpressdrucks sehr angenehm auf dem Kopf. Die offenen Hörmuscheln lassen eine gute Luftzirkulation zu, so dass deine Ohren nicht heißlaufen. Das Tragegefühl ist sehr auf Komfort – auch bei langen Hörsessions – ausgelegt. Schön ist auch, dass du die Ohrpolster bei Bedarf austauschen kannst.

Mit seiner geringen Impedanz und hohen Empfindlichkeit lässt er sich ohne Schwierigkeiten antreiben. Der Kopfhörer-Ausgang von Smartphone oder Laptop genügt locker für gehobene Lautstärken. Allerdings profitiert der Deva sehr direkt von der Qualität der zugespielten Signale. Deswegen empfiehlt sich die Nutzung des Bluemini-Moduls über USB, wenn du am Laptop Musik hören möchtest. Oder du probierst einen noch hochwertigeren Kopfhörer-Verstärker wie den Audioquest Dragonfly oder Chord Mojo aus.
Fazit
Mit dem Hifiman Deva BT setzt der Hersteller in seiner Preisklasse Maßstäbe. Denn er ist nicht nur sehr komfortabel zu tragen, er liefert kabelgebunden auch einen enorm luftigen und transparenten Klang mit audiophilen Ambitionen, für den du woanders deutlich tiefer in die Tasche greifen musst. Zusätzlich eröffnet das beiliegende Bluetooth-Modul im Alltag Einsatzmöglichkeiten, die dir mit anderen HiFi-Kopfhörern verwehrt bleiben. Der Hifiman Deva BT ist ein echter Überflieger, der – als Gesamtpaket betrachtet – keinerlei Konkurrenz fürchten muss.
Technische Daten | |
Preis | 349,00 Euro |
Gewicht | 360g (+25g mit Bluemini-Modul) |
Kopfhörertyp | Over-Ear / Offen |
Wandler | Magnetostat |
Frequenzbereich | 20 Hz - 20.000 Hz |
Mitgeliefertes Zubehör | Bluetooth-Modul, 3,5-mm-Klinkenkabel, Klinkenadapter |
Impedanz | 18 Ohm |
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