Bose QuietComfort Headphones im Test: Besser als der QuietComfort 45?
- Kopfhörertyp
- Ohrumschließend
- Bauart
- Geschlossen
- Akku-Laufzeit
- bis zu 24 Std.
- Akku-Ladezeit
- bis zu 2,5 Std.
- Kabellos
- Ja, Bluetooth
- Noise Cancelling
- Ja
- Mikrofon
- Ja
- Gewicht
- 0,24 kg
- Preis (UVP/Straßenpreis)
- 399,95 Euro / ca. 280 Euro
Der Bose QuietComfort Headphones verpackt ausgewogenen, kraftvollen Klang sowie hervorragendes ANC, das nur von den absoluten Topmodellen am Markt abgehängt wird, in einen Kopfhörer. Da er ansonsten kaum etwas am Erfolgsrezept des Vorgängers ändert, wirkt er allerdings in manchen Aspekten etwas in die Jahre gekommen.
- Ausgewogener, kräftiger Klang
- Gutes ANC
- Weiche Polsterung
- Etwas altmodisches Design
- Wenig Einstellungsmöglichkeiten
Bose sieht sich im Segment der Noise-Cancelling-Kopfhörer starker Konkurrenz entgegen. Nicht nur Apple und Sony, sondern auch Marken, die traditionell eher im HiFi-Markt unterwegs waren – Bowers & Wilkins, Sennheiser oder Focal – mischen mittlerweile mit, und das mit einigem Erfolg. Während der neue QuietComfort Ultra Headphones mit 3D-Audio und einem neuen Design auftrumpft, ist der Bose QuietComfort Headphones bescheidener – er ähnelt dem alten QuietComfort 45 äußerlich bis ins kleinste Detail. Wir haben getestet, ob sich das Upgrade lohnt.
Den Bose QuietComfort Headphones findest du bei MediaMarkt in drei Farben:
Einordnung: Bose QuietComfort Headphones ersetzt QuietComfort 45
Bose hat im September 2023 Nägel mit Köpfen gemacht: drei neue Kopfhörer kamen auf einen Schlag auf den Markt, um die älteren Modelle zeitnah zu ersetzen. Der beliebte QuietComfort 45 ist denn auch mittlerweile aus dem Bose-Shop verschwunden. Sein Erbe tritt der simpel benannte QuietComfort Headphones (im deutschen Raum auch oft „QuietComfort Kopfhörer“) an. Mit einer UVP von 400 Euro eingeführt, ist er aktuell für knapp unter 300 Euro zu haben – teuer, aber zumindest im Vergleich zum neuen Topmodell QuietComfort Ultra Headphones für knapp 400 Euro ein Schnäppchen. Wenn du wissen möchtest, welcher Kopfhörer sich besser schlägt, kannst du einen Blick in unseren Ratgeber Bose QC Headphones vs. Bose QC 45 werfen. Dort haben wir beide Kopfhörer im Detail miteinander verglichen.
Fürs Topmodell hat Bose sein eigenes 3D-Audio mit Headtracking entwickelt und ein moderneres Design entwickelt. Für den QuietComfort Headphones dreht man an weniger Schrauben. Auf den ersten Blick sogar an gar keinen: Der QuietComfort Headphones sieht dem QuietComfort 45 zum Verwechseln ähnlich, was sich im Datenblatt fortführt. Falls du dich also fragst, ob du deinen alten QuietComfort 45 ersetzen solltest oder vor der Kaufentscheidung QC 45 vs. QC Headphones stehst, hier die Zusammenfassung: bis auf eine etwas längere Akkulaufzeit, eine leicht veränderte Klangsignatur und die verfügbaren Farben hat sich nicht viel getan.
Klang-Check: Besser als der Vorgänger?
Aus den meisten Winkeln betrachtet ist der QuietComfort Headphones eher eine Kopie des QuietComfort 45, als sein eigener Kopfhörer. Sobald er Musik abspielt, zeigt er aber seine Verwandtschaft zum zeitgleich eingeführten QuietComfort Ultra. Wo der Vorgänger es in den Höhen leicht übertrieb und sich im Bassbereich fast schon zurückhaltend gab, ist der QuietComfort Headphones ausgeglichener. Vor allem in tiefen Lagen langt er ordentlich zu, sodass die Bassline in Janelle Monáes I Like That schön ins Mark geht. Von den klirrenden Harmonien im Intro zu den starken Vocals im Refrain, alles setzt der QuietComfort Headphones gut in Szene.
Genre-Schwenk zu einem Emo-Klassiker: Auch mit Welcome To The Black Parade kommt der QuietComfort Headphones problemlos zurecht. Er gibt dem Orchester etwas mehr Raum, zu atmen, als der QuietComfort 45. Legen dann die Gitarren los, schafft der QuietComfort Headphones, sie statt als Rauschteppich distinkt wiederzugeben. Klarer und detailreicher schafft das noch unser Sony WH-1000XM4, der insgesamt etwas entspannter klingt und einen besseren Grip über die räumliche Darstellung hat. Der QuietComfort Headphones spielt frisch aus der Box so selbstbewusst, dass es auf Dauer anstrengend wird. Der teurere QuietComfort Ultra Headphones ist deutlich entspannter.
Insgesamt macht der QuietComfort Headphones keinen Quantensprung: Der Vorgänger war bereits ein hervorragend klingender Kopfhörer, der in der neuen Generation lediglich etwas Feintuning erfährt. Besonders kritisches oder entspanntes Musikhören ist weiterhin nicht seine Stärke, stattdessen macht er aber eine Menge Spaß. Damit rückt er einige Plätze vorwärts in unserer Liste aller getesteten Over-Ear-Kopfhörer:
Hervorragendes ANC mit wenigen Konkurrenten
Ähnlich verhält es sich beim Noise Cancelling. Hier spielt Bose schon lange ganz weit oben mit, was glücklicherweise auch für die QuietComfort Headphones gilt. Wenn wir ganz genau hinhören, meinen wir, es wird im Büro noch etwas stiller um uns herum, als mit dem QuietComfort 45. Allerdings war auch hier das Niveau schon vorher sehr hoch und der Sprung dadurch nicht dramatisch. Tastaturen-Klappern und Gespräche werden gedämpft, ebenso wie Motorenlärm an der Straße. Trotz der guten Leistung hat der Sony WH-1000XM5, der beste Noise-Cancelling-Kopfhörer, den wir bisher getestet haben, weiterhin in diesem Punkt die Nase vorn. Er kann hohe Frequenzen noch etwas besser reduzieren. Auch dem QuietComfort Ultra Headphones, der Stimmen besser dämpft, gibt er sich geschlagen.
Neben dem Modus für die Geräuschunterdrückung, bei Bose „Leise“ genannt, steht dir noch ein Transparenzmodus namens „Wahrnehmbar“ zur Verfügung, der Umgebungsgeräusche verstärkt. Außerdem kannst du noch eigene Modi für verschiedene Szenarien festlegen. Dann kannst du das Level der Geräuschunterdrückung auch anpassen, was im normalen „Leise“-Modus nicht möglich ist. Du kannst dir zum Beispiel für die Arbeit einen Modus mit maximaler Geräuschunterdrückung anlegen und für den Nachhauseweg einen etwas sanfteren Modus wählen, der aber explizit Windgeräusche noch besser eliminiert. Ganz abschalten kannst du die aktive Geräuschunterdrückung aber leider immer noch nicht.
Bose QuietComfort Headphones in der Praxis: Nicht ganz zeitgemäß
Dabei hätte das vielleicht bei einem der wichtigsten Kritikpunkte beim QC Headphones geholfen: Die Akkulaufzeit 24 Stunden ist zwar um 2 Stunden länger als beim Vorgänger, doch wirklich viel ist das im Vergleich mit der aktuellen Konkurrenz weiterhin nicht. Beide Kopfhörer sind innerhalb von 2,5 Stunden wieder voll aufgeladen, allerdings bringt die Schnellladefunktion dem QC Headphones innerhalb von 15 Minuten vier Stunden Spielzeit wieder, beim QuietComfort 45 waren es drei Stunden. Wie Bose die Verbesserungen erreicht hat, lässt sich nicht ablesen.
Zumindest an der Bluetooth-Implementation kann es nicht liegen, denn hier setzen beide Kopfhörer auf Bluetooth 5.1. Die Version war aktuell, als der QuietComfort 45 auf den Markt kam – vor zweieinhalb Jahren. Im selben Jahr, in dem der QuietComfort Headphones angekündigt wurde, kam indes die Version 5.4 heraus. Schade, dass Bose in diesem Punkt nicht mit der Zeit geht, da neuere Bluetooth-Versionen zumindest in der Theorie Stabilität und Energieeffizienz verbessern können. Snapdragon Sound für den Codec aptX Adaptive, wie ihn die Bose QuietComfort Ultra Earbuds anbieten, gibt es nicht, du hörst entweder über SBC oder AAC.
Übrigens sind bis zu 24 Stunden Akkulaufzeit für den Alltag ausreichend, aber im Branchenvergleich zu wenig. Der Sony WH-1000XM5 hält zum Beispiel 30 Stunden durch, der Sennheiser Momentum 4 Wireless sogar 60 Stunden.
Erste Schritte und App-Anpassungen
Die erste Kopplung des Bose-Kopfhörers lässt sich ganz ohne App durchführen und verläuft im Test sowohl mit einem Android- als auch mit einem iOS-Smartphone problemlos. Der QuietComfort Headphones unterstützt Multipoint-Verbindungen, du kannst also Handy und Laptop gleichzeitig mit ihm verbinden.
Bist du verbunden, könntest du zwar direkt loshören, wir empfehlen dir aber, zunächst die Bose-Music-App herunterzuladen. Denn nur so kannst du die Sprachansagen ausschalten, die charakteristisch für Bose-Lautsprecher und -Kopfhörer sind. Auch andere Hersteller wie Sony begrüßen dich mit einem „Bluetooth verbunden“, wenn du sie einschaltest, keine dieser Stimmen klingt allerdings so robotisch und veraltet, wie Boses.
Selbst, wenn dich die Sprachansagen nicht stören, kann sich der Blick in die App lohnen. Hier findest du den Equalizer, um den Klang anzupassen und kannst auch die Geräuschunterdrückung feiner regeln. Außerdem kannst du entscheiden, ob die Taste an der linken Ohrmuschel dir bei langem Drücken den Akkustand ansagen oder Spotify starten soll.
Bedienung am Gerät
Mehr Möglichkeiten, die Tastenfunktionen zu verändern, gibt es leider nicht. Der Bose QuietComfort Headphones hat keinerlei Touchfelder, stattdessen nimmst du alle Befehle am Gerät über haptische Tasten vor. Außen an der rechten Ohrmuschel sitzt ein Schieberegler, der den Bluetooth-Kopfhörer einschaltet und in den Kopplungsmodus versetzt. Am Rand derselben Ohrmuschel sitzen drei Tasten, die die Musikwiedergabe und Lautstärke steuern. Mit ihnen kannst du zudem den Sprachassistenten auf deinem Smartphone aktivieren sowie Anrufe annehmen und ablehnen.
Der einsame Knopf an der linken Ohrmuschel dient dazu, den ANC-Modus zu wechseln. Zusätzlich kann er dich während Telefonaten stummschalten.
Das Design der Bose QuietComfort Headphones
Äußerlich hat sich im Vergleich zum QuietComfort 45 bis auf die Tatsache, dass es den Neuen auch in einer grünen und einer blauen Farbausführung gibt, nichts geändert. Dem QuietComfort Ultra Headphones hat Bose metallisch-glänzende Teile spendiert, die das Äußere etwas aufwerten, beim QC Heapdhones suchst du danach vergeblich. Während er weniger hochwertig daherkommt, ist die Verarbeitungsqualität dennoch nicht zu beanstanden.
Der Over-Ear-Kopfhörer wirkt samt der Scharniere, die die Ohrmuscheln einfalten, robust. Die gewählte Polsterung an Kopfbügel und Ohrmuscheln ist weich und geschmeidig. Wir empfanden den Anpressdruck auf Dauer als etwas stark, das hängt aber natürlich von deiner Kopfform ab.
Bose QuietComfort Headphones vs. Bose QuietComfort Ultra Heapdhones
Ganz oben im Bose-Portfolio sitzt der QuietComfort Ultra Headphones, mit stolzen 500 Euro UVP auf dem Preisschild. Das sind die wichtigsten Vorteile gegenüber dem QuietComfort Headphones:
- Moderneres Design
- Modernere Bedienung
- Leicht besserer Klang und ANC
- 3D-Audio und Headtracking von Bose
- Moderne Bluetooth-Technik inklusive aptX Adaptive
Sowohl klanglich und im ANC schlagen die beiden Kopfhörer in dieselbe Richtung, wobei der QuietComfort Ultra entspannter, kontrollierter und auf Dauer angenehmer klingt. Über das etwas bessere ANC hinaus bringt er noch eine große Klang-Neuheit mit: 3D-Audio. Bose hat für den Ultra Headphones und die Ultra Earbuds einen eigenen Algorithmus entwickelt, der aus Stereo-Inhalten dreidimensionale Songs à la Dolby Atmos macht. Das Feature ist interessant und lässt manche Songs glänzen, anderen raubt es wiederum die Emotionalität. Auch das Headtracking weckte bei uns eher gemischte Gefühle.
Wer gern auf dem neusten Stand der Technik ist, kommt am Ultra-Modell nicht vorbei. Wer gern spart, der erhält auch mit dem QuietComfort Headphones einen guten, wenn auch weniger umfassend ausgestatteten Kopfhörer.
Bose QuietComfort Headphones, 45 oder SE?
Aktuell ist das Bose-Portfolio mehr als verwirrend. Es dürfte zwar verständlicher werden, sobald der QC 45 endgültig aus allen Läden verschwunden ist, bis dahin hat Bose aber noch drei Kopfhörer im Angebot, die relativ deckungsgleich sind: den QuietComfort Headphones, QuietComfort 45 und QuietComfort SE. Inwiefern die ersten beiden Modelle sich unterscheiden, haben wir oben erklärt. Hinzu kommt aber noch der SE: Er ist baugleich mit dem QuietComfort 45, kommt in einem Soft- statt einem Hardcase und ist oft für unter 200 Euro erhältlich.
Wenn du also davor stehst, dich für einen neuen Bose-Kopfhörer zu entscheiden, kannst du abwägen: Sind dir leichte klangliche Verbesserungen und das Hardcase wichtig? Dann schau dich nach dem QuietComfort Headphones oder eventuell einem guten Restposten-Deal für den QC45 um. Wer sparen will und bereit ist, Kompromisse einzugehen, kauft den QuietComfort SE.
Fazit: Ist der Bose QuietComfort Headphones der beste Bose-Kopfhörer für dich?
Der Bose QuietComfort Headphones ist weniger ein neuer Kopfhörer und vielmehr ein Update des QuietComfort 45. Die Chance, den Kopfhörer bezüglich Bluetooth auf den aktuellen Stand zu bringen, hat Bose leider verstreichen lassen. Was man aber übertragen hat, sind die Klangtugenden des neuen Topmodells QC Ultra Headphones. Die bisweilen überschwänglichen Höhen und den manchmal etwas schüchternen Bass des QuietComfort 45 gleicht der Nachfolger zu einem stimmigeren Ganzen an. Auch das Noise Cancelling ist hervorragend, muss sich allerdings den Premium-Modellen von Sony oder Bose selbst geschlagen geben.
Trotz der Verbesserungen ist er keine uneingeschränkte Empfehlung, denn da ist ja noch das Preisschild. 280 Euro werden für den QuietComfort Headphones ausgerufen, ob du deinen QC 45 unbedingt ersetzen musst, will also gut überlegt sind. Vor allem, da Bose mit dem QuietComfort SE noch einen Kopfhörer anbietet, der größtenteils identisch zum QC 45 ist. Ihn erhältst du mit etwas Glück sogar für unter 200 Euro.
Den Bose QuietComfort Headphones findest du bei MediaMarkt in drei Farben:
Im Bose-Shop findest du außerdem noch eine hellblaue Ausführung:
Technische Daten | |
Kopfhörertyp | Ohrumschließend |
Bauart | Geschlossen |
Akku-Laufzeit | bis zu 24 Std. |
Akku-Ladezeit | bis zu 2,5 Std. |
Wandler | Dynamisch |
Kabellos | Ja, Bluetooth |
Noise Cancelling | Ja |
Mikrofon | Ja |
Gewicht | 0,24 kg |
Tasten | 5 (Power/Bluetooth, lauter, leiser, Multifunktionstaste, Aktionstaste) |
Garantie | k.A. |
Steuerungs-App | Ja |
Faltbar | Ja |
Mitgeliefertes Zubehör | Transportetui, Kopfhörerkabel (3,5 auf 2,5 mm), Ladekabel (USB-A auf USB-C) |
Preis (UVP/Straßenpreis) | 399,95 Euro / ca. 280 Euro |
Doch nicht der richtige Kopfhörer für dich? Alle Noise-Cancelling-Kopfhörer, die wir getestet haben, findest du hier in der Übersicht: