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Huawei FreeBuds Pro 4 im Test: Ernsthafte Konkurrenz für AirPods, Galaxy Buds und Co.?

Das neue In-Ear-Flaggschiff von Huawei steht auf dem Plan. Ob die Huawei FreeBuds Pro 4 an die sehr gute Leistung ihrer Vorgänger anknüpfen können, erfährst du hier im Test.
Huawei FreeBuds Pro 4 | Test Titelbild
Bluetooth-Standard
5.2
Codecs
SBC, AAC, LDAC, L2HC 2.0, L2HC 3.0, L2HC 4.0
Akku-Laufzeit
5 Std. / bis 23 Std. im Ladecase (mit ANC)
Schnellladefunktion
Nein, aber 40 Minuten für volle Ladung der Buds
Noise Cancelling
Ja
Wassergeschützt
IP54
Preis
199 Euro
In Kürze
Mit den FreeBuds Pro 4 gelingt Huawei ein Allrounder, der sich in seiner Preisklasse nicht vor der Konkurrenz verstecken muss. Besonders ANC, Sound und die Klarheit bei Anrufen überzeugen. Wer akkutechnisch einen Dauerläufer sucht, wird mit den In-Ears von Huawei aber auch in der vierten Generation nicht glücklich.
Vorteile
  • Guter Sound
  • Sehr gutes ANC
  • Herausragende Anrufqualität
Nachteile
  • Schwacher Akku
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In letzter Zeit hat Huawei bei uns eher durch spannende Open-Ear Kopfhörer oder preiswerte Budget-In-Ears auf sich aufmerksam gemacht. Die Huawei FreeBuds Pro 4 bringen jetzt frischen Wind in das Portfolio des chinesischen Konzerns und sollen Apples AirPods Pro und Co. herausfordern. Mit knapp 200 Euro platziert Huawei die neuen Hörer definitiv in hart umkämpftem Terrain – mit entsprechend hohen Ansprüchen. Wir haben im Praxistest herausgefunden, ob die FreeBuds Pro 4 diesen gerecht werden können.

Hier bekommst du die Huawei FreeBuds Pro 4:

Kann ich Huawei-Kopfhörer nur mit Huawei-Geräten benutzen?

Google und Huawei verstehen sich schon seit einigen Jahren nicht mehr blendend – das ist bekannt. Im Endeffekt hat dieser offene Konflikt sogar zur Verbannung der Huawei AI Life App aus dem Android Store geführt. Apple hingegen ist ohnehin dafür bekannt, Geräten aus dem eigenen Ökosystem gern den Vorzug zu gewähren.

Huawei FreeBuds Pro 4 – Buds im Ohr
Die Huawei FreeBuds Pro 4 sehen im Ohr sehr dezent aus. Der kurze Stiel fällt hier nicht so stark auf, wie bei Teilen der Konkurrenz.

Egal, mit welchem Betriebssystem du deinen Alltag bestreitest – hier können wir dich beruhigen. Die Huawei FreeBuds Pro 4 lassen sich mit jedem Android- oder iOS-Smartphone problemlos koppeln und auch personalisieren. Dafür musst du bei Android zwar den Umweg über eine APK-Datei der App gehen, diese bekommst du aber direkt auf der offiziellen Webseite von Huawei. Zwielichtige Installationen auf Webseiten Dritter musst du hier also nicht riskieren.

Auch wenn den Huawei FreeBuds Pro 4 also womöglich ein schlechter Ruf vorauseilt, im Endeffekt sind die In-Ears deutlich flexibler als etwa Samsungs Galaxy Buds3 Pro und Apples AirPods Pro 2. Lediglich einige Features wie ein Simultanübersetzer und der Huawei-exklusive AI-Assistent Celia bleiben dir verborgen, wenn du kein neues Gerät von Huawei mit HarmonyOS nutzt.

Und das dürfte außerhalb von China recht schwierig werden. Das hauseigene Betriebssystem von Huawei hat es bisher nämlich nicht nach Europa geschafft. Kommen wir also zu den wichtigeren Dingen – namentlich Sound, ANC, Bedienung und Design.

Huawei FreeBuds 4 Pro im Klangtest

Viel zu meckern gab es klanglich auch bei den Huawei FreeBuds Pro 3 schon nicht. Wir haben den In-Ear-Kopfhörern von Huawei einen neutralen, detaillierten aber gleichzeitig bassstarken Klang attestiert und können dieses Urteil nur wiederholen. Doechiis CATFISH klingt intensiv, genau und hat trotzdem die nötige Luft, um die satten Beats nicht ins Dumpfe und Ungenaue abdriften zu lassen.

Huawei FreeBuds Pro 4 – Paar Earbuds
Im Klangtest überzeugen die Huawei FreeBuds Pro 4 durch die Bank. In dieser Preisklasse gibt es kaum besseres.

Gleiches gilt auch bei Whitsand Bay von Metronomy, das noch etwas mehr atmosphärische Tiefe verlangt. Auch hier wissen die FreeBuds Pro 4 zu überzeugen. Dabei kommen sie in den Details zwar nicht ganz an Sennheisers Momentum True Wireless 4 heran, stechen in ihrer Preisklasse aber große Teile der Konkurrenz aus. Die FreeBuds 4 Pro klingen hier für unseren Geschmack auch etwas besser als die Soundcore Liberty 4 Pro, die im niedrigeren, dreistelligen Bereich gern als neue Referenz herangezogen werden.

Dass die FreeBuds Pro 4 sich auch mit rockigeren Produktionen anfreunden können, beweist im Test Neck Deeps Kali Ma. Hier lassen die In-Ears sowohl den flotten Drums als auch dem typisch pop-punkigen Gesang inmitten der lauten Gitarren genug Raum, um nicht unterzugehen. Die Huawei FreeBuds Pro 4 klingen durchweg wirklich gefällig und kaum ermüdend, eignen sich also auch gut für längere Hörsessions durch unterschiedliche Genres.

Huawei FreeBuds Pro 4 – Offenes Case
Die Huawei FreeBuds Pro 4 kannst du mit jedem Android- oder iOS-Gerät nutzen – die App gibt es teilweise über Umwege.

Weil der Sound weder übermäßig analytisch und klinisch noch ungezügelt und basslastig daherkommt, kommen auch gesprochene Inhalte mit den FreeBuds 4 Pro ohne weiteres EQ-Feintuning gut zur Geltung. Ein Equalizer ist aber natürlich auch an Bord und wartet neben zahlreichen Presets auch mit einem Zehn-Band-EQ auf.

Du willst dir – bevor wir näher auf die App von Huawei eingehen – noch einen Überblick über die Konkurrenz der Huawei-Hörer verschaffen? Dann wirst du in unserer Bestenliste fündig:

Huawei AI Life mit Equalizer: Gelungene App

Wie oben schon erläutert, musst du für die Huawei AI Life-App mit einem Android-Smartphone einen kleinen Umweg gehen. Ans Ziel kommst du trotzdem – und wirst für den Aufwand mit einer richtig guten App belohnt. Starten wir mit dem Equalizer. Mit diversen Presets kannst du hier ganz ohne eigenes Zutun den Sound für bestimmte Genres anpassen. Das funktioniert auch recht gut.

Die Illustration der einzelnen Profile hingegen ist nicht ganz so gut gelungen. Stock-Photo-Kacheln treffen hier auf kleine, weiße Schriftzüge, die teilweise im Bild untergehen. Da hätten es simple Grafiken auch getan. Wenn du den Klang lieber selbst im Detail abstimmen möchtest, gelangst du über das „+“ am oberen Bildschirmrand zum manuellen Zehn-Band-Equalizer. Hier kannst du dir eigene Profile anlegen und abspeichern.

Benennen kannst du die Profile leider – jedenfalls an unserem Android-Testgerät – nicht. Etwas unromantisch füllt sich deine EQ-Biblitothek so mit der Zeit also mit „My sound effect 1“, „My sound effect 2“ und so weiter, der eigentlichen Qualität des Equalizers tut das aber selbstverständlich keinen Abbruch.

Was du sonst noch mit der App anstellen kannst? Ein Passformtest verrät dir recht schnell, ob die Bluetooth-Kopfhörer gut sitzen und auch der Sprachassistent lässt sich direkt in der App aktivieren. Hier funktionieren die In-Ears nicht nur mit Huaweis hauseigenem Assistenten Celia, sondern im Test auch problemlos mit dem Google Assistant und Gemini.

Ansonsten lassen sich Multipoint, ANC und die Bedienung über die Huawei AI Life-App personalisieren. Wir starten mit der Bedienung.

Bedienung mit Köpfchen

Ein Großteil der Bedienung erfolgt bei den Huawei FreeBuds Pro 4 über den Stiel. Eine leichte Einbuchtung zeigt dir den Punkt an, an dem die Buds auf Berührung und Druck reagieren. Hier kannst du mit Pinch-Gesten, wie wir sie etwa von den Nothing Ear kennen, etwa die Wiedergabe steuern. Das gefällt im Test gut, weil es jedenfalls eine haptische Taste vortäuscht und richtiges Feedback gibt.

Huawei FreeBuds Pro 4 – Bud im Ohr, Bedienung
Die Bedienung der Huawei FreeBuds Pro 4 läuft über Pinch-, Wisch- und Kopfgesten.

Ansonsten kannst du mit Wischgesten die Lautstärke beeinflussen und durch das Halten der Buds durch die unterschiedlichen ANC-Modi wechseln. Auch das funktioniert im Test überraschend flüssig und bietet keinerlei Anlass zur Kritik. Einzig die individuelle Zuweisung von Funktionen in der App könnte für unseren Geschmack etwas ausführlicher ausfallen.

Neu ist bei den Huawei FreeBuds Pro 4 zudem ein Feature, das so auch bei Apples AirPods 4 an Bord ist – die Kopfgesten. Anrufe kannst du jetzt durch Nicken oder Kopfschütteln annehmen beziehungsweise ablehnen. Wenn du die Musik auch gern mal zu sehr fühlst und heftig mitnickst, kann es passieren, dass du einen unerwünschten Anruf auch versehentlich annimmst. Um solche peinlichen Situationen zu vermeiden, erlaubt Huawei dir in der App, die Steuerung über Kopfgesten zu deaktivieren.

Huawei FreeBuds Pro 4: Wie stark ist das ANC?

Wir hätten es kaum für möglich gehalten, aber schon das ANC der Huawei FreeBuds Pro 3 konnte uns wirklich vom Hocker hauen – reichte in seiner Effektivität sogar an die Sony WF-1000XM5 heran. Einzig der maue Transparenz-Modus ließ die FreeBuds Pro 3 am Ende im Vergleich zur Konkurrenz zurückfallen.

Das ANC ist auch bei den FreeBuds Pro 4 immer noch auf Top-Niveau. Selbst Gespräche und lautes Tippen der Sitznachbar:innen im Büro werden stark abgeschwächt. Die Intensität des ANC lässt sich über drei Stufen festlegen – ein dynamischer Modus passt das ANC an die Umgebung an. Das ANC hat den Test also bestanden, wie sieht es bei der Transparenz aus?

Hier sind wir zwiegespalten. Einerseits arbeitet der Transparenz-Modus fast ohne störendes Grundrauschen, das sonst häufig störend auffällt. Andererseits nehmen wir wirklich nur eine minimale Verstärkung der Außengeräusche wahr, wenn wir den Transparenz-Modus aktivieren. Etwas besser gefällt uns hier sogar der „Sprachmodus“, bei dem gezielt Stimmen verstärkt werden, während der Rest abgedämpft wird.

Huawei FreeBuds Pro 4 – Zubehör
Mit dem Zubehör kannst du die Passform so an deine Ohren anpassen, dass die passive Absiegelung noch besser funktioniert.

Das funktioniert im Test ordentlich und ist jedenfalls fürs Büro ein netter Kompromiss. Wer auf Transparenz setzt, um sich als Fußgänger:in im Straßenverkehr zu orientieren, sollte aber lieber bei der Konkurrenz anklopfen.

Praxis: Akku und Bluetooth nicht spitzenmäßig

Nicht ganz zur Spitzengruppe aufschließen können die Huawei FreeBuds Pro 4 in puncto Bluetooth und Akku. Mit Bluetooth 5.2 wäre theoretisch sogar Auracast möglich, angekündigt hat Huawei hier bisher aber nichts. Multipoint ist dafür an Bord und dank LDAC und L2HC auch höherauflösende Bluetooth-Codecs, für die aber die passende Hardware nötig ist. Letzterer Codec ist zum Beispiel Huawei-exklusiv.

Huawei FreeBuds Pro 4 – Ladecase
Die Akkukapazität der Huawei FreeBuds Pro 4 bleibt leider unter dem Durchschnitt.

Akkutechnisch halten die FreeBuds Pro 4 nur fünf Stunden bei eingeschaltetem ANC durch, mit Ladecase werden daraus 23 Stunden. Das ist zwar ein leichtes Upgrade im Vergleich zu den FreeBuds Pro 3, wirklich viel Ausdauer beweisen die FreeBuds Pro 4 damit aber nicht. Diese Angabe gilt übrigens nur für die Nutzung mit AAC. Nutzt du etwa LDAC, fällt die Akkulaufzeit noch kürzer aus. Der Akku der Earbuds soll zudem innerhalb von 40 Minuten im Case wieder voll aufgeladen sein.

Klare Anrufe dank Knochenschall

Ein Aushängeschild der Huawei FreeBuds Pro 4 ist die besonders gute Anrufqualität – auch in lauten Umgebungen. Verantwortlich dafür zeichnet unter anderem ein Knochenschall-Mikrofon, welches die Stimme von den Umgebungsgeräuschen isoliert. Wer also nach In-Ears mit besonders guter Mikrofon-Qualität für lange Calls unter widrigen Umständen sucht, wird hier definitiv fündig.

Design: Jetzt glänzt’s

Auch in der vierten Generation wagt Huawei beim Design keine Quantensprünge. Die FreeBuds Pro 4 sehen den FreeBuds 3 Pro zum Verwechseln ähnlich. Konkret bedeutet das, dass Huawei weiterhin auf einen recht kurzen Stiel setzt, an dem Buds mit Silikonaufsatz befestigt sind. Lediglich in den Details geben sich die Pro 4 etwas edler – setzen hier auf goldfarbene Umrandungen an den Buds und am Case.

Huawei FreeBuds Pro 4 – Ladecase geschlossen
Die Rückseite des Ladecases ziert bei den FreeBuds Pro 4 nach wie vor ein glänzendes Rechteck – samt Huawei-Schriftzug.

Wo wir auch schon beim Case wären, das nach wie vor wirklich kompakt gebaut ist und gut aussieht. Im Gegensatz zu den Buds setzt Huawei hier auf eine matte Oberfläche, was dem Case wirklich gut steht. Auf der Rückseite prangt außerdem ein recht großer Huawei-Schriftzug in einem Quadrat mit glänzendem Finish. Das sorgt leider für einen kleinen Bruch im sonst einheitlichen Design, fällt aber auch nicht allzu negativ auf.

Huawei FreeBuds Pro 4 – Buds seitlich
Die In-Ears selbst wurden mit etwas mehr Liebe zum Details gestaltet als die FreeBuds Pro 3.

Tragekomfort und Wasserschutz-Klasse sind im Übrigen auf ähnlich hohem Niveau wie das Design. Die TWS-Kopfhörer sitzen fest, lassen dich die Passform in der App außerdem überprüfen und setzen auf eine IP54-Zertifizierung. Als hochwertige Sport-Kopfhörer kommen die FreeBuds Pro 4 also definitiv auch in Frage.

Unser Fazit zu den Huawei FreeBuds Pro 4

Die Huawei FreeBuds Pro 4 sind eine ernsthafte Alternative zu AirPods Pro, Pixel Buds und Galaxy Buds. Besonders Sound, ANC und Bedienung sind auf Top-Niveau und müssen sich auch vor teureren In-Ears nicht verstecken. Leider fällt das Akku-Upgrade im Vergleich zum Vorgänger eher mau aus und auch der Transparenz-Modus ist nicht ohne Makel. Hier musst du deine Prioritäten also klar setzen.

HiFi.DE Testsiegel In-Ear Kopfhörer Huawei FreeBuds Pro 4 8.8

Hier bekommst du die Huawei FreeBuds Pro 4:

Technische Daten
Bluetooth-Standard 5.2
Codecs SBC, AAC, LDAC, L2HC 2.0, L2HC 3.0, L2HC 4.0
Akku-Laufzeit 5 Std. / bis 23 Std. im Ladecase (mit ANC)
Schnellladefunktion Nein, aber 40 Minuten für volle Ladung der Buds
Noise Cancelling Ja
Wassergeschützt IP54
Anschlüsse des Ladecase USB-C
Gewicht Hörer: 5,8g / Ladecase: 47g
Preis 199 Euro

Noch mehr In-Ear-Kopfhörer mit Noise Cancelling findest du in unserer Bestenliste:

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