Cambridge Audio Melomania A100 im Test: Viel Sound für wenig Geld!

- Bluetooth-Standard
- 5.4
- Akku-Laufzeit
- 6,5h / mit Ladecase bis 21h (mit ANC)
- Schnellladefunktion
- 10 Minuten Laden für 3,2 Stunden Wiedergabe
- Noise Cancelling
- Ja
- Wassergeschützt
- IPX5
- Preis (UVP/Straßenpreis)
- 139 Euro
Die Cambridge Audio Melomania A100 mausern sich im Test zur Preis-Leistungs-Empfehlung der Stunde. Dank herausragendem Sound, ordentlichem ANC und einer sehr guten Verarbeitung führt unter 150 Euro zuerzeit kein Weg an den A100 vorbei.
- Exzellenter, detailreicher Sound
- Hochwertige Verarbeitung
- Solides ANC; guter Transparenz-Modus
- Unterstützen aptX und LDAC
- Kein Auracast
- Kein Staubschutz
Verstärker, Plattenspieler und HiFi-Komponenten im Allgemeinen – all das assoziiert man wohl eher mit Cambridge Audio als In-Ear-Kopfhörer. Die Cambridge Audio Melomania A100 sollen das ändern. Dabei wählt Cambridge Audio einen erfrischenden Ansatz und bespielt preislich nicht den Premium-Sektor, sondern die Mittelklasse. Ob die Melomania A100 trotzdem ganz oben anklopfen können? Wir finden’s heraus.
Die Cambridge Audio Melomania A100 findest du hier:
Das klingt nach mehr: Melomania A100 im Klangtest
Wir starten mit dem Thema, das auch bei relativ preiswerten In-Ear-Kopfhörern oberste Priorität haben sollte: dem Sound. Und hier wissen die Cambridge Audio Melomania A100 ab der ersten Sekunde zu überzeugen. Wir legen mit Taxes der US-amerikanischen Band Geese los und wissen gar nicht so recht, wo wir mit der Beschreibung des Klangs anfangen sollen.

Aber irgendwie muss es ja losgehen, also widmen wir uns zuerst der Klangbühne. Und die fällt wirklich breit und ansprechend aus. In Geeses rohem Indie-Rock, dem ohnehin immer ein wenig Probenraum-Romantik innewohnt, können wir alle Instrumente klar verorten und werden frontal von Dominic Winters kräftigem Organ beschallt.
Das macht wirklich Spaß und ist in diesem Detailgrad für die Preisklasse recht ungewöhnlich. Konkurrenten wie etwa die Soundcore Liberty 4 Pro setzen eher auf Bass-Bombast und geraten dafür bei der Genauigkeit gern ins Hintertreffen. Die Sony WF-C710N hingegen legen viel Wert auf Akkuratesse, klingen dafür nicht ganz so kräftig. Dabei können Instrumente dann gern mal etwas klinisch und weniger organisch klingen, was den Spaßfaktor natürlich auch dämpft.

Die Cambridge Audio Melomania A100 navigieren souverän zwischen den beiden Extremen und liefern kräftige Bässe bei akkuraten Höhen und beachtlicher Genauigkeit. Die Melomania A100 klingen schon ab Werk so gut, dass ein Equalizer (auf den wir gleich noch eingehen) kaum notwendig erscheint. Beste Voraussetzungen, um in der umkämpften Preisklasse unter 150 Euro auch Gelegenheits-Hörer:innen begeistern zu können.
Der restliche Hörtest verläuft quer durch die Genres. Die Intimität und Unmittelbarkeit der Vocals bekommen wir in Little Simz‘ Hip-Hop-Opus Introvert zu spüren, die Natürlichkeit der Instrumente hingegen lässt sogar Oasis‘ Morning Glory angenehm musikalisch klingen.

Zuletzt werfen wir auf dem Weg ins Büro auch noch den einen oder anderen Podcast an und haben auch hier kaum etwas zu bemängeln. Stimmen können teilweise etwas spitz wahrgenommen werden, hier entblößen die Melomania A100 aber auch einfach, wenn das Gesprochene in mangelhafter Qualität aufgenommen wurde.
Die Cambridge Audio Melomania A100 bestreiten den Audio-Alltagstest ohne Probleme und können klangtechnisch definitiv mit teureren Konkurrenten mithalten. In unserer Bestenliste findest du die besten In-Ears, mit denen sich die A100 messen müssen.
Cambridge Audio: Die Melomania-App überzeugt
Auch an der App hat Cambridge Audio nicht gespart. Wo Modelle wie die Denon PerL zwar Top-Sound bieten, bei der Personalisierung aber Software-seitig Grenzen setzen, liefern die Melomania A100 die volle Bedienungsfreiheit. Du kannst dich mit voreingestellten EQ-Presets begnügen oder selbst am Sieben-Band-EQ Hand anlegen.
Auch bei der Bedienung der Kopfhörer über Touch-Gesten lässt dir Cambridge Audio freie Hand. Du kannst beide Earbuds autonom voneinander mit Kommandos belegen und dich so durch ANC-Einstellungen und die Wiedergabe navigieren. Auch die Lautstärke kann hier geregelt werden. Wichtig: Über die Melomania A100 steuerst du dann die Lautstärke deines Smartphones, es ist also kein separater Lautstärkeregler für die In-Ears selbst vorhanden.
Zur Touch-Bedienung können wir ansonsten nicht viel sagen – weil sie astrein funktioniert. Die Kopfhörer reagieren verlässlich, wenn auch mit leichter Verzögerung, auf unsere Befehle und führen diese konsequent aus. Die Touch-Felder sind außerdem auch designtechnisch klar abgegrenzt, sodass du kaum Schwierigkeiten bei der Bedienung haben solltest.
Bevor wir zum ausführlichen Test der aktiven Geräuschunterdrückung kommen, wollen wir noch ein paar Worte über die weiteren Features verlieren, die sich dir in der App bieten. Sowohl Trageerkennung als auch automatisches Abschalten sind an Bord und optional anwählbar. Zusätzlich gibt es noch einen Schlafmodus, der allen, die gern mit Kopfhörern im Ohr einschlafen, gut gefallen dürfte. Sowohl die Touch-Bedienung als auch die akustische Rückmeldung werden hier deaktiviert, sodass du in Ruhe deinem Hörbuch der Wahl lauschen kannst.
Schade ist nur, dass die einzelnen Widgets in der App nicht nach Belieben verschoben und neu platziert werden können. So bleibt das Benutzerhandbuch der erste Menü-Punkt, auch wenn die meisten eher selten einen Blick hineinwerfen dürften.
Wie gut ist das ANC?
Dass die Melomania A100 soundtechnisch mit den Großen mithalten können, haben wir weiter oben schon herausgefunden. Aber sieht es beim ANC ähnlich aus? Leider nicht ganz. Das ANC reduziert Umgebungsgeräusche zwar spürbar und angenehm, ohne zu isolierend zu wirken, lässt aber Stimmen und andere spitze Geräusche weiterhin zu dir durchdringen.

Da liefern Google Pixel Buds Pro 2, Technics‘ EAH-AZ100 und Bose QuietComfort Ultra Earbuds (2. Gen) – um nur ein Paar zu nennen – allesamt deutlich mehr. Der Transparenz-Modus arbeitet dafür wirklich angenehm natürlich und überbrückt die passive Geräuschunterdrückung fast komplett. Dabei stellen wir im Test kein unangenehmes Grundrauschen fest, was in dieser Preisklasse definitiv ein großer Pluspunkt ist.
Ein störendes Rauschen nehmen wir nur wahr, wenn wir zwischen den unterschiedlichen Intensitäten der Geräuschunterdrückung wechseln. Eigentlich ist das kein Problem, schließlich wirst du relativ selten an der ANC-Intensität herumwerkeln. Allerdings bieten die Kopfhörer auch eine adaptive Geräuschunterdrückung, die ab Werk aktiv ist.

Diese wählt die passende ANC-Intensität je nach Geräuschpegel in der Umgebung. Während wir etwa an einer viel befahrenen Straße vorbeilaufen, wechseln die Melomania A100 dabei so häufig den Modus, dass wir die Störgeräusche eben doch als störend wahrnehmen. Zum Glück kann die adaptive Geräuschunterdrückung in der App deaktiviert werden.
Melomania A100 im Praxistest: Akku und Bluetooth
Nicht gespart hat Cambridge Audio bei der Bluetooth-Ausstattung. Mit den Codecs SBC, AAC, aptX Lossless und Adaptive und LDAC spielen die Kopfhörer nämlich definitiv ganz oben mit. Wenn du das passende Endgerät hast, kannst du klangseitig also noch mal mehr aus den Melomania A100 herausholen. Außerdem ist Bluetooth 5.4 an Bord, leider ohne Auracast, dafür aber mit Multipoint.

Ob Auracast bei Cambridge Audio in Zukunft noch geplant ist, wissen wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Weil TWS-Kopfhörer bei Cambridge Audio aber nicht unbedingt zum Hauptgeschäft zählen, würde es uns nicht wundern, wenn das Feature hier nicht ganz oben auf der Liste der Prioritäten steht.
Beim Akku liefern die Melomania A100 guten Durchschnitt, mit 6,5 Stunden bei eingeschaltetem ANC und bis zu 21 Stunden mit dem Ladecase. Dieses kann übrigens auch kabellos geladen werden, womit die In-Ears ein weiteres Mal unterstreichen, dass es sich hier nicht um eine Light-Version handelt.
Cambridge Melomania A100: Hochwertiges Design
Fürs Design setzt Cambridge Audio auf klassische In-Ears mit Stiel statt bloßer Buds. Die Melomania A100 wirken sauber verarbeitet, sehen dank der matten Oberfläche samt silberner Akzente wirklich hochwertig aus und sitzen angenehm im Ohr. Bei längeren Hörsessions kann ein leichtes Druckgefühl entstehen, mit dem passenden Silikonaufsatz lässt sich das Problem aber minimieren.

Das Case gefällt ebenso gut, setzt farblich das Design der Kopfhörer fort und gibt über Front-LEDs immer Aufschluss darüber, wie voll der Akku aktuell ist. Ansonsten schließt das Ladecase sicher und ohne Spiel, liegt angenehm in der Hand und steht dank der flachen Unterseite sogar aufrecht. Wenn wir es nicht besser wüssten, könnte auch das Case von deutlich teureren In-Ears stammen, nicht zuletzt dank der kompakten Bauweise, die alles andere als grobschlächtig wirkt.
Unser Fazit zu den Cambridge Audio Melomania A100
Die Cambridge Audio Melomania beeindrucken im Test mit einem herausragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Sound, App-Support und Design können mit den Großen der Branche mithalten und machen im Praxistest wirklich Spaß. Das ANC spielt zwar nicht auf einem Niveau mit Apple, Sony, Bose und Co., gefällt aber trotzdem gut. Kaum Störgeräusche, ein natürlicher Transparenz-Modus und satte Codec-Ausstattung sind in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich. Bleibt nur abzuwarten, ob sich die Cambridge Audio Melomania A100 in dieser Preisklasse vom Geheimtipp zum Bestseller mausern können.
Die Cambridge Audio Melomania A100 findest du bei MediaMarkt:
Technische Daten | |
Bluetooth-Standard | 5.4 |
Akku-Laufzeit | 6,5h / mit Ladecase bis 21h (mit ANC) |
Schnellladefunktion | 10 Minuten Laden für 3,2 Stunden Wiedergabe |
Noise Cancelling | Ja |
Codecs | AAC, SBC, LDAC, aptX Adaptive, aptX Lossless |
Wassergeschützt | IPX5 |
Anschlüsse des Ladecase | USB-C, kabelloses Laden (Qi) |
Gewicht | 4,7g pro Hörer / 38,7g Ladecase |
Preis (UVP/Straßenpreis) | 139 Euro |
Doch nicht die richtigen Kopfhörer für dich? Alle In-Ears, die wir getestet haben, findest du hier: