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Betrug bei Amazon: So schützt du dich vor den häufigsten Betrugsmaschen

Wenn du regelmäßig bei Amazon einkaufst, kann es schnell passieren, dass du Opfer einer Betrugsmasche wirst. Wir haben für dich recherchiert, wie du dich davor schützt.
Betrug bei Amazon – So schützt du dich vor Betrugsmaschen Bild: Christian Wiediger @ Unsplash

Geschichten über Betrugsmaschen im Internet häufen sich in den letzten Jahren immer mehr. Das liegt nicht zuletzt daran, dass auch der Umfang der Bestellungen, die in Deutschland im Internet getätigt werden, stetig ansteigt. Amazon sticht da als beliebtester Online-Shop hierzulande besonders ins Auge. Denn das US-amerikanische Unternehmen bietet nicht nur selbst Artikel auf der eigenen Webseite an. Der Amazon Marketplace öffnet Tür und Tor für kleinere Händler:innen – und leider auch Betrüger:innen.

Das bedeutet aber nicht, dass du prinzipiell nicht im Marketplace oder bei Amazon generell einkaufen solltest. Ganz im Gegenteil: Ein kulanter Kundenservice und das breit gefächerte Angebot machen den Online-Riesen so attraktiv wie nie. Und wenn du beim Einkauf einige Dinge beachtest, kannst du das Risiko eines Betrugsfalls auch immens reduzieren. Deshalb haben wir hier einige Tipps für dich, wie du dich gegen die häufigsten Betrugsmaschen wehrst, oder wie du sie frühzeitig erkennst.

Spoofing: Kommt diese Nachricht wirklich von Amazon?

Viele Betrüger:innen missbrauchen das Grundvertrauen, das viele Kund:innen über die Jahre hinweg für Amazon entwickelt haben, und geben sich fälschlicherweise als der Online-Shop aus. Diese Methode nennt sich Spoofing und kann auf ganz unterschiedlichen Kanälen erfolgen. Egal, ob in E-Mails, einer SMS oder sogar in einem persönlichen Anruf, Betrüger:innen schrecken vor keiner Methode zurück, um dich zu verunsichern.

Du kannst dich online zusätzlich absichern, indem du beim Surfen einen VPN-Dienst benutzt. Wir haben die gängigsten Anbieter getestet und verraten dir in unserer Bestenliste, welcher Dienst uns am meisten überzeugen konnte:

Meistens zielt diese Kontaktaufnahme darauf ab, persönliche Informationen von dir zu erfragen. Dabei kann es nur um deine Adresse gehen, teilweise werden aber auch die Zugangsdaten zu deinem Amazon-Konto angefordert oder gar eine direkte Überweisung. Sei bei einer derartigen Forderung immer erst mal skeptisch und orientiere dich an diesem Leitfaden von Amazon:

  • Zahlungsinformationen: Die Eingabe neuer und Aktualisierung alter Zahlungsdaten erfolgt NUR über die Webseite beziehungsweise App von Amazon
  • Persönliche Informationen: Amazon wird dich NIE in einer E-Mail nach persönlichen Informationen ausfragen
  • Remote-Zugriff: Amazon wird dich NIE darum bitten, dein Gerät fernzusteuern

Wenn du in einer Mail oder einem Anruf nach einem dieser drei Dinge gefragt wirst, solltest du den Kontakt sofort abbrechen und ganz genau notieren, ob du schon Informationen preisgegeben hast. Ergänzend kannst du einen Blick auf die E-Mail-Adresse oder die Links werfen, die dir geschickt wurden:

  • E-Mail: Eine E-Mail-Adresse von Amazon endet immer auf „@amazon.de“
  • Link: Ein Link zu einer Amazon-Seite sollte immer mit „https://www.amazon.de“ beginnen

Weicht eine der beiden Adressen von Amazons Angaben ab, kannst du auch hier sicher sein, dass Betrüger:innen versuchen, Zugriff auf deine Daten zu erhaschen. Vermeide es, auf derartige Links zu klicken und gibt dort keine persönlichen Informationen an.

Bei Produkten, die direkt von Amazon vertrieben werden, ist die Gefahr vergleichsweise gering, Opfer einer Betrugsmasche zu werden. Dazu gehören zum Beispiel auch die beliebten Smart Speaker mit Alexa:

„Schockanrufe“ – Hier wird mit Emotionen gespielt

Bei einer E-Mail oder einer SMS fällt es den meisten leichter, die Ruhe zu bewahren und die Situation überlegt zu überblicken. Am Telefon hingegen setzen Betrüger:innen häufig auf Forderungen mit Schockwert und wollen dich so zu unüberlegten Handlungen drängen. Am besten legst du hier sofort auf und lässt dich gar nicht erst in ein Gespräch verstricken. Wenn bei Amazon tatsächlich noch Zahlungen deinerseits ausstehen oder es weitere Informationen zu deiner Lieferung gibt, kannst du das immer über dein Nutzerkonto im Browser oder der App einsehen.

Lass dich am Telefon nicht verunsichern und lege lieber direkt auf. Amazon wird dich auch auf andere Wege erreichen. | Bild: Onur Binay @ Unsplash

Hast du den ersten Schock erst einmal überstanden, kannst du auch aktiv dagegen vorgehen, dass anderen etwas Ähnliches passiert. Das Bundeskriminalamt hat einen eigenen Zuständigkeitsbereich für Cybercrime, wo du Phishing-Anrufe und -Nachrichten problemlos melden kannst. Auch wenn du nicht sicher sein kannst, dass die Anzeige wegen der schwierigen Nachverfolgbarkeit im Sand verläuft, hast du so jedenfalls das Zepter in die Hand genommen.

Ist der Shop im Amazon Marketplace seriös?

Es gibt auch Fälle, in denen die Betrüger:innen nicht direkt mit dir in Kontakt treten, sondern dir eher einen Köder auslegen. Das kann ein verführerisch niedriger Preis im Amazon Marketplace sein oder einfach ein Artikel, den es sonst bei keinem anderen Shop zu kaufen gibt. Der Amazon Marketplace ermöglicht unabhängigen Händler:innen nämlich, ihre Waren in Konkurrenz zueinander anzubieten.

Bevor du bei einem Marketplace-Shop einkaufst, solltest du dir den Anbieter ganz genau anschauen. Wenn du diese Checkliste beachtest, kannst du das Risiko eines Betrugs schon deutlich reduzieren.

  • Bewertungen: Viele negative Bewertungen sollten dich sowieso hellhörig werden lassen. Aber auch viele positive Bewertungen, die allesamt sehr ähnlich formuliert wurden, deuten auf einen Shop hin, der sich das positive Feedback zum Beispiel durch Brushing erschleicht. Schau dir also nicht nur die durchschnittliche Bewertung des Shops, sondern auch einzelne Bewertungen an.
  • Anschrift: Händler:innen im Marketplace müssen eine Anschrift für ihren Shop angeben, an den du dich bei Nachfragen wenden kannst. Wenn dir hier etwas nicht plausibel erscheint, oder du sogar herausfindest, dass der angegebene Shop gar nicht existiert, solltest du ihn meiden. Vielleicht kannst du sogar beim Shop anrufen, um dich zu vergewissern.
  • Sortiment: Das Sortiment des Shops ist sehr divers und besteht fast nur aus Produkten, die sehr nachgefragt und eigentlich deutlich teurer sind? Dahinter muss zwar kein Betrug stecken, du solltest aber jedenfalls etwas vorsichtiger sein.

Läuten bei einem dieser drei Punkte schon die Alarmglocken, würden wir dir von einem Einkauf abraten. Die Bestellung erfolgt dann auf eigene Gefahr und kann sogar in Mehrkosten für dich enden – obwohl du dein bestelltes Produkt in den meisten Fällen trotzdem zugestellt bekommst. Derartige Fake-Shops im Amazon Marketplace setzen hier auf eine ganz bestimmte Masche.

Dreieckslieferungen – So verdient ein Fake-Shop sein Geld

Die Fake-Shops bieten das Produkt zu einem möglichst niedrigen Preis an, der dich zum Kauf verleiten soll. Wenn du das Produkt dann bestellst, gibt der Fake-Shop selbst bei einem anderen Online-Shop eine Bestellung auf. Hier lässt er die Rechnung aber auf deinen Namen ausstellen und das Paket zu dir liefern.

Das Paket kommt bei dir an und du ahnst im ersten Moment nichts von dem Betrug. Das bestellte Produkt kommt schließlich bei dir an und weist auch keine Mängel auf. Also gibst du vielleicht sogar eine positive Bewertung bei Amazon ab, die andere Kund:innen auch zum Kauf verleitet.

Ein Paket, dass du im Marketplace bestellt hast, solltest du gewissenhaft auspacken und inspizieren. | Bild: Anirudh @ Unsplash

Nach einigen Wochen oder Monaten dürften dann Zahlungsaufforderungen und sogar Mahnungen bei dir eintreffen, weil dein Produkt nie bezahlt wurde. Der Fake-Shop dürfte zu diesem Zeitpunkt den Betrieb schon wieder eingestellt haben, damit du ihn nicht zur Rechenschaft ziehen kannst und auf den Kosten sitzen bleibst. Hier kannst du beim Kauf und direkt nach dem Kauf zwei Dinge beachten, die dich im Betrugsfall absichern.

  • Zahlungen: Bezahle ausschließlich über das interne Bezahlsystem von Amazon. So bist du im Betrugsfall abgesichert und kannst die Rückerstattung direkt über den Amazon-Kundenservice regeln.
  • Lieferumfang: Überprüfe nach einer Bestellung im Amazon Marketplace, ob deinem Paket eine verdächtige Rechnung beiliegt. Stimmt diese inhaltlich nicht mit dem Shop überein, bei dem du eigentlich bestellt hast, kannst du direkt den Kundenservice einschalten und den Betrugsfall direkt aufklären.

Wann soll ich den Amazon-Kundenservice kontaktieren?

Wenn du aufmerksam mitgelesen hast, wirst du feststellen, dass wir dir mehr als einmal auch die Kontaktaufnahme mit dem Amazon-Kundensupport empfohlen haben. Wenn du vermutest, möglicherweise Opfer eines Betrugs geworden zu sein oder dich einfach doppelt absichern willst, können wir dir diese Methode uneingeschränkt empfehlen. Auch wenn der Kundensupport dich nicht vor jedem Fake-Shop schützen kann, bist du hier vor Phishing und Ähnlichem auf jeden Fall sicher.

Alternativ zum Kundenservice kannst du dir auf der Amazon-Webseite einen Überblick über Hilfethemen verschaffen. | Screenshot: Amazon

Indem du Marketplace-Shops, bei denen du schlechte Erfahrungen sammeln musstest, an den Amazon-Kundensupport meldest, kannst du außerdem andere Nutzer:innen davor schützen, in dieselbe Falle zu tappen. Am einfachsten erreichst du den Amazon-Kundensupport auf zwei unterschiedlichen Wegen:

  • Meine Bestellungen: Du kannst unter „Meine Bestellungen“ direkt auf der Amazon-Webseite Kontakt mit Amazon aufnehmen. Dafür klickst du einfach bei der jeweiligen Bestellung auf „Produkt-Support erhalten“, „Problem bei Bestellung“ oder „Hilfe anfordern“. Nun kannst du dein Problem schildern oder du wirst weitergeleitet.
  • Rückruf: Du kannst dich auch von Amazon anrufen lassen. Gib dazu beim Rückruf-Service einfach deine Telefonnummer an, und du wirst von Amazon-Mitarbeiter:innen kontaktiert. Halte jetzt am besten alle Informationen bereit, die du für dein spezifisches Problem parat haben musst.

Beachtest du die Tipps und Tricks, um einen Betrug bei Amazon zu vermeiden, ist dein Einkauf bei Amazon direkt um ein Vielfaches sicherer. Scheue dich nicht, im Betrugsfall nicht nur mit dem Amazon-Kundensupport, sondern auch mit der Polizei Kontakt aufzunehmen. Betrugsfälle im Internet werden immer häufiger und die Opfer finden sich in jeder Altersklasse. Wenn du dem Kundensupport und der Polizeit einen Betrugsfall meldest, hilfst du im Endeffekt nicht nur dir selbst, sondern auch allen anderen.

Zu den bestverkauften Produkten auf Amazon gehören auch die beliebten Fire TV-Sticks und Boxen:

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