Startseite HiFi Elektronik Netzwerk-Streamer HiFi Rose RS130 im Test: Rein digitaler Streamer der Superlative

HiFi Rose RS130 im Test: Rein digitaler Streamer der Superlative

Mit Streaming ist HiFi komfortabler und kompakter geworden. Maximalaufwand lohnt sich aber auch heute noch – wie der wunderschöne, volldigitale Streamer RS130 unter Beweis stellt.
HIFI.DE Test | HiFi Rose RS130
Eingänge
2x USB-A 3.0, 1x SFP Ethernet (mit Glasfaser oder RJ45 belegbar)
Audio-Ausgänge
1x USB-A, 1x AES/EBU, 1x Koax Cinch, 1x TOSlink, 1x I²S (via HDMI), 1x USB3.0 Fiber (SFP), 1x HDMI (mit Video)
Quellen kabellos
AirPlay2, Bluetooth (über USB-Dongle)
Integrierte Streamingdienste
Spotify Connect, Tidal, Qobuz, weitere installierbar
Gehäuse-Ausführungen
Silber, Schwarz
Abmessungen (BxHxT)
430 x 125 x 317 mm
Preis
4.799 Euro
In Kürze
Wer dachte, dass digital immer gleich digital ist, erlebt mit dem RS130 vielleicht die Überraschung des Lebens. Für die allerfeinsten Anlagen qualifiziert sich der Rose-Streamer als nahezu ideales Frontend.
Vorteile
  • Überragender Klang, besonders bei optischer USB-Verbindung
  • Große Auswahl an Ausgängen
  • Riesiger, hochauflösender Touchscreen
Nachteile
  • Bedienung nicht immer intuitiv
  • Zugriff auf DLNA-Server umständlich
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4.800 Euro: Für den Preis bekommst du mit dem HiFi Rose RS130 nur einen halben Player. Denn dieser südkoreanische High-End-Streamer arbeitet rein digital. Er zieht sich also Musikdaten aus verschiedensten Quellen rein, puffert, entschlüsselt und entpackt sie, setzt sie zu perfekt getakteten Bitströmen zusammen – und füttert sie einem angeschlossenen D/A-Wandler. Erst durch diesen wird aus der Streaming Bridge ein vollständiger Netzwerk-Player. Wir haben den RS130 in diversen HiFi-Konstellationen getestet.

Den HiFi Rose RS130 findest du hier in schwarzer oder silberner Ausführung:

Streamer, nicht Netzwerk-Player

Einen DAC musst du also besitzen oder zusätzlich kaufen, um den RS130 zu nutzen. Prädestinierter Partner wäre zum Beispiel der fantastische, kürzlich getestete HiFi Rose RD160. Oder auch jeder andere hochwertige DAC. Denn die digitalen Schnittstellen, über die Streamer und Wandler kommunizieren, sind zum Glück standardisiert und markenübergreifend kompatibel.

HiFi Rose RS130 Front schräg rechts
Gigantisches Display, so viele Streamingdienste wie Android hergibt und eine extrem edle Verarbeitung. Das zeichnet den HiFi-Rose RS130 aus.

Netzwerk-Player beachtlicher Qualität gibt es heute längst im Hosentaschenformat, für unter 100 Euro. Ein Wiim Mini am Anfang deiner Anlage erledigt die Abspielaufgabe schon so gut und komfortabel, dass es verrückt erscheint, dafür einfach mal das Fünfzigfache auszugeben. Aber je mehr wir mit dem Rose gearbeitet haben, desto klarer wurde uns: Die damit möglichen Kombinationen spielen in einer eigenen Klangliga. Wir schreiben das ganz bewusst: Auch wenn der RS130 nur Daten ausspuckt und kein fertiges Analogsignal, und auch wenn diese Daten bitgenau nur den Inhalt der jeweiligen Musikdatei enthalten, nimmt er doch Einfluss auf den Klang. Mit ihm als Quelle arbeiten D/A-Wandler – jedenfalls jene, die wir probiert haben – nachvollziehbar besser. Davon abgesehen macht auch sein ausgefeiltes Bedien-Interface mit dem riesigen HD-Touchscreen nach kurzer Eingewöhnung einfach einen Riesenspaß.

HiFi Rose RS130 im Hörtest: So „klingt“ eine perfekte Datenquelle

Auf sich allein gestellt kann der RS130 seine Qualität nicht unter Beweis stellen. Aber das gilt ja für praktisch jede HiFi-Komponente: Einen CD-Player können wir nur durch einen angeschlossenen HiFi-Verstärker hören, ein Plattenspieler braucht zusätzlich einen Phono-Vorverstärker. Und in beiden Fällen müssen wir natürlich auch noch ein Paar Lautsprecher anschließen. Der RS130 hat zum Test seinen DAC-Partner RD160 mitgebracht. Da dieser über eine verlustfreie Lautstärkeregelung verfügt, geht’s vom DAC direkt in ein Paar Mono-Endstufen, die unsere bewährten Monitorlautsprecher antreiben.

HiFi Rose RS130 Rückseite Anschlüsse
Deine Musik betritt und verlässt den RS130 ausschließlich digital. Das aber über erfreulich viele hochwertige Schnittstellen.

Tauscht man jetzt den RS130 gegen andere Streamer mit Digitalausgang, machen sich tatsächlich Klangunterschiede bemerkbar, die zudem auch noch vom jeweils verwendeten Eingang am D/A-Wandler abhängen. Eine Spielwiese für ambitionierte Vergleichshörer:innen. Mit Betonung auf „ambitioniert“. Denn bereits mit einem einfachen Streamer wie dem oben genannten Wiim Mini, der schließlich auch einen bitgenauen optischen Ausgang hat, lässt sich Erstaunliches aus dem D/A-Wandler herausholen.

Diesen bereits sehr guten Klang in Richtung Perfektion zu verschieben, ist die Aufgabe des RS130. Vor allem mit der Glasfaser-USB-Verbindung fällt der Unterschied überraschend deutlich aus. Wo man vielleicht nur die letzten paar Millimeter erwartet, macht der Sound dann doch nochmal einen richtigen Sprung. Die Musik wirkt einerseits aufgeräumter und ruhiger, andererseits griffig und dynamisch, wie wir sie zuvor nicht kannten. Auch sehr teure Digitalspieler ziehen als Digital-Quellen neben dem HiFi Rose oft den Kürzeren. Probiert haben wir etwa den Lumin P1 Mini über dessen S/PDIF- und USB-Ausgänge: technisch schon eine ziemlich kompromisslose Lösung, klanglich aber kein Vergleich zu dem schwung- und kraftvolleren Auftritt des RS130.

Separate Streamer und DACs sind dir zu aufwendig? Dann findest du alle von uns getesteten Netzwerk-Player hier, in unserer Bestenliste:

HiFi Rose RS130: Technischer Aufbau und Praxis

Dass der RS130 nach Höherem strebt, verrät uns schon sein Anschlussfeld. Eine solche Vielfalt an Datenschnittstellen ist selbst an Edel-Streamern selten. Das gilt vor allem für die Ausgänge, über die das Streaming-Laufwerk mit D/A-Wandlern kommuniziert. Das gewohnte Duo aus Koax und optischem TOSlink ist zwar auch dabei – schließlich willst du ja auch ältere DACs anschließen können. Handelt es sich dabei um ein High-End- oder Studiogerät, kommt vielleicht sogar der symmetrische AES/EBU-Ausgang des RS130 zu Ehren.

HiFi Rose RS130 Display VU-Meter
Die realistischen VU-Meter sind nur eine von vielen möglichen Anzeigeoptionen.

Es gibt inzwischen aber elegantere und präzisere Wege, Audiodaten in einen Wandler strömen zu lassen. Dazu gehört die Allround-Schnittstelle USB in ihrer auf Audio spezialisierten, asynchronen Betriebsart. „Asynchron“ besagt dabei, dass der angeschlossene Wandler sich nicht mit dem Datentakt des Streamers synchronisieren muss. Stattdessen gibt die Taktuhr des Wandlers das Timing vor, und der Streamer richtet sich nach ihren Vorgaben.

Asynchrones USB ist an modernen D/A-Wandlern Standard. Der Rose-Streamer hat den passenden USB-A-Ausgang dafür, bedient aber noch viel speziellere Vorlieben. So kann er Musikdaten alternativ über Glasfaser schicken – sofern du ihm die passende Gegenstelle anbietest. Der entsprechende Anschluss ist mit „USB 3.0 Fiber“ beschriftet und keine normale Buchse, sondern ein Mini-Modulschacht im SFP-Format (Small Form-factor Pluggable).

HiFi Rose RS130 Glasfaser-Eingänge
Der Ethernet-Anschluss und USB-Ausgang kommunizieren über Glasfaser – und somit komplett Stromfrei – mit der Außenwelt.

SFP findest du an verschiedenen USB-Hubs, aber auch direkt an manchen D/A-Wandlern – etwa dem RD160. Die zusätzliche Hardware (zwei Module und ein Stück LWL-Kabel) ist gewöhnliches IT-Zubehör und kostet unter 100 Euro. Eine Investition, die sich rechnet. Denn das optische USB bietet den großen Vorteil einer elektrisch nicht leitenden Verbindung. Im Hörtest lieferte es von allen Schnittstellen die besten Ergebnisse. Neben USB ist auch LAN per Lichtleiter möglich. Du brauchst lediglich einen SFP-geeigneten Netzwerkrouter oder -switch, der nicht viel kostet.

Offen für digitales High End: Über externe Clocks und I²S

Bei den HDMI-Buchsen sowohl am Streamer als auch am Wandler lohnt ein zweiter, genauerer Blick: Wir hatten zunächst einen HDMI-ARC-Eingang erwartet. Der wäre praktisch gewesen, um beispielsweise TV-Ton über den Rose-Wandler wiederzugeben. Tatsächlich nutzt Rose hier aber lediglich die HDMI-Stecker- und Kabel, überträgt damit aber I²S (Inter IC Sound). Dieses Format dient eigentlich zum geräteinternen Rohdaten-Transfer, etwa zwischen ICs auf einer gemeinsamen Platine. Manche Hersteller nutzen es aber auch zwischen Geräten. Weil dafür keine verbindliche Norm besteht, lässt sich am RS130 die I²S-Polbelegung zwischen zwei der gebräuchlicheren Varianten umschalten.

HiFi Rose RS130 Clock- und I²S-Eingänge
HiFi Rose beschreibt die Pin-Belegung der beiden I²S-Modi ganz genau auf der Rückseite. Die vergoldeten BNC-Buchsen dienen einer externen Clock als Anschluss.

Ob I²S oder USB: Die neueren Übertragungswege versprechen auch deshalb Vorteile, weil sie stabilere, eindeutigere Verhältnisse beim Datentakt schaffen. Schließlich ist die Zeitachse, also wann genau welches Sample in den Wandlerchip strömt, genauso wichtig wie die Signalamplitude. Als interne Taktreferenz nutzt der RS130 daher einen ofenkontrollierten Oszillator (OCXO), der seinen Schwingquarz aktiv beheizt, um thermische Schwankungen auszuschließen.

Aber auch das lässt sich steigern – mit einer externen Taktquelle oder Clock, die ein hochstabiles 10-MHz-Signal generiert und über Spezialleitungen verteilt. Eingänge für externe Clocks, meist wie hier als BNC-Buchsen, gibt es an vielen High-End-Playern und -DACs. Der Clou dabei ist, dass Streamer, Wandler und gegebenenfalls weitere beteiligte Geräte dann an der gleichen Clock und somit in perfektem Gleichtakt arbeiten können.

Ausgefuchstes Bedien-Interface, feinste Verarbeitung

Während du die Clock-Eingänge des RS130 vielleicht nie nutzen wirst, werden dich Verarbeitung, Finish und Bedienkonzept des Streamers auf Anhieb beeindrucken. Das Gehäuse fühlt sich an wie ein Tresor aus Alu und Edelstahl. Mittig im Deckel findet sich das Rose-Logo als vielleicht schönster Luftauslass der HiFi-Welt – unterstrichen durch vier Bedientasten mit funkelnden Edelsteinfacetten. Die Gerätefront besteht aus einem vollflächigen LCD-Touchscreen in HD-Auflösung, auf dem du ein Rose-eigenes, Android-basiertes Betriebssystem steuern kannst.

HiFi Rose RS130 Lüftung in Logo
Die Verarbeitung des RS130 übertrifft selbst höchste Ansprüche. Etwa beim Lüftungsgitter im Rosen-Logo.

Covers und Song-Informationen sehen darauf umwerfend gut aus, ebenso eine Auswahl animierter VU-Meter, die man aus einem Meter Entfernung nicht mehr von realen Zeigern mit beleuchteten Skalen unterscheiden kann. Keine Frage – das ist alles todschick gemacht. Die Fülle an Funktionen und Bedienebenen erfordert anfänglich etwas Gewöhnung. Aber man lernt die verzweigte, manchmal auch verspielte Nutzerführung von Stunde zu Stunde mehr schätzen.

Tolle App, aber Probleme mit lokalen Servern

Auch die Rose-App ist anfangs etwas verwirrend, vor allem auf kleineren Smartphone-Screens. Hast du dich mal an ihre Logik gewöhnt, dominieren aber Stärken wie Schnelligkeit und Optionsreichtum. Weniger Gegenliebe fand der Umgang des RS130 mit lokalen Netzwerk-Musikspeichern, etwa NAS-Systemen. Auf deren vorhandene, womöglich mühsam gepflegte DLNA-Server kann der Streamer nicht zugreifen.

HiFi Rose RS130 Knöpfe Geräteoberseite
Die für unseren Geschmack eine Spur zu prolligen Knöpfe in Klunker-Optik verzeihen wir dem Luxus-Streamer in Anbetracht seiner Leistungen gerne.

Er besteht stattdessen darauf, die Metadaten auf den Platten selbst zu scannen und daraus eine eigene Bibliothek aufzubauen – ähnlich, wie das zum Beispiel auch Sonos oder Bluesound machen. Die genannten machen das aber zuverlässig und schnell, und sie akzeptieren dabei so ziemlich jede NAS- oder PC-Freigabe, solange du ihnen den Pfad dorthin zeigst. Der RS130 ist dagegen recht zickig, was das verwendete Dateisystem betrifft: Zugriff, Sortierung und Suchfunktion funktionieren nach erfolgtem Scan zwar gut, aber so weit kommt es je nach verwendetem NAS gar nicht erst.

Große Medienvielfalt

Wer’s ganz bequem haben will, kann jederzeit eine 2,5-Zoll-SSD nahezu beliebiger Größe in einem Schacht auf der Geräteunterseite installieren. Dann wird der RS130 zu seinem eigenen Musikspeicher, den du wie ein NAS übers Netzwerk finden und mit Musik füllen kannst. Wenn du ein CD-Laufwerk per USB einsteckst, rippt der HiFi Rose auch CDs automatisch auf diesen integrierten Server. Streamingdienste gibt es in reicher Auswahl.

HiFi Rose RS130 Display Front links
Das große Display ermöglicht dir nicht bloß alle wichtigen Informationen auch aus einer üblichen Sitzentfernung abzulesen – theoretisch kannst du sogar Musikvideos darüber laufen lassen.

Welche du auf dem Touchscreen angeboten bekommst, kannst du selbst entscheiden, indem du die zugehörigen Apps installierst, die Rose über einen eigenen Server anbietet. Ziemlich einzigartig ist die Fähigkeit des RS130, neben Audio- auch hochauflösende Videofiles abzuspielen – auf dem eigenen Touchscreen oder einem angeschlossenen Monitor. Dafür gibt’s sogar eine eigene „RoseTube“-App.

Unser Fazit zum HiFi Rose RS130

Auch wenn sein Riesen-Touchscreen spektakulär ist und die Verarbeitung traumhaft: Den RS130 kauft man in allererster Linie wegen seiner Fähigkeit, angeschlossene D/A-Wandler zu absoluten Höchstleistungen anzuspornen. Besonders deutlich kommt diese Fähigkeit zum Vorschein, wenn der HiFi Rose seine Glasfaser-Schnittstellen ausspielen kann. Dass dem Player einige Komfortpunkte fehlen (kein DLNA-Serverzugriff, Tidal ohne Connect-Funktion), wird nicht jede:n Nutzer:in stören. Zumal Tidal Connect durchaus auch Nachteile hat. Dennoch ist der RS130 kein Gerät, das fünf Minuten nach dem Auspacken schon am Gipfel seiner Fähigkeiten ist. Du musst dich auf seine – manchmal etwas eigenwillige – Logik einlassen und ihm eine optimale Arbeitsumgebung schaffen. Erst dann blüht diese edle HiFi-Rose wirklich auf.

HIFI.DE Testsiegel Streamer HiFi Rose RS130 9.1

Den HiFi Rose RS130 findest du hier in schwarzer oder silberner Ausführung:

Dir fehlt noch der richtige D/A-Wandler für deinen Streamer? Dann wirst du in unserer Bestenliste sicher fündig:

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