Startseite HiFi Elektronik Verstärker Cambridge Audio CXA81 im Test: Straffer Sound, schön verpackt

Cambridge Audio CXA81 im Test: Straffer Sound, schön verpackt

Viele digitale und analoge Eingänge und ordentliche Class-A/B-Leistung zeichnen den CXA81 als guten HiFi-Verstärker aus. Wie er klingt, erfährst du in unserem Test.
HIFI.DE Test | Cambridge Audio CXA81
Leistung
2x 80W (8 Ohm), 2x 120W (4 Ohm)
Eingänge
4x Line Cinch, 1x Line XLR, 1x digital USB-B, 1x digital Koax, 2x digital optisch
Audio-Ausgänge
2 Paar Lautsprecher (schaltbar), Pre Out, Subwoofer out, Kopfhörer 3,5-mm-Klinke
Quellen kabellos
Bluetooth (aptX HD)
Abmessungen (BxHxT)
430 x 115 x 340 mm
Gewicht
8,7 kg
Preis
1.199 Euro
In Kürze
Der Cambridge Audio CXA81 holt aus deiner Musik viel Lebendigkeit und Tempo heraus. Es gibt Amps, die fülliger und noch breiter spielen. Wenn die Abstimmung des CXA81 aber zu deinem Hörgeschmack passt, wirst du diesen Amp lieben.
Vorteile
  • Lebendiger, klarer Klang
  • diverse Digitaleingänge, inklusive USB 2.0
  • Bluetooth mit aptX HD
Nachteile
  • Kein HDMI
  • Keine Balance- und Klangregler
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE evtl. eine Provision vom Shop. Weitere Infos

Cambridge Audio gehört mit Verstärkern, Plattenspielern und Co. zum festen Bestandteil der britischen HiFi-Welt. Der Cambridge Audio CXA81 ist der größte Verstärker der CX-Serie. Voll ausgestattet für digitale und analoge Quellen und 80 Stereo-Watt soll HiFi-Sound in jedes Wohnzimmer zaubern. Wir haben den massigen Vollverstärker genau getestet.

Den Cambridge Audio CXA81 gibt es hier in Schwarz und Weiß:

Cambridge Audio: Tiefe Wurzeln in der HiFi-Welt

Seit nunmehr 55 Jahren ist Cambridge Audio aktiv – den ersten Vollverstärker P40 könntest du dir problemlos auch heute noch in dein Rack stellen. Er sieht taufrisch aus, zeitlos im besten Sinne. Und lockt, weil es damals ja noch keine CD-Player oder sonstige digitale Quellen gab, mit gleich zwei Phono-Eingängen.

Der aktuelle CXA81 hat dafür nun gar keinen mehr. Nicht, weil die Londoner Entwicklungsabteilung analoge Quellen verschmäht. Sondern ganz im Gegenteil: Wer’s braucht, bekommt von Cambridge sehr schöne externe Phonoteile wie den Cambridge Audio Alva Duo, der den CXA81 dann auch gleich voll MC-fähig macht.

Cambridge Audio CXA81 frontal
Der Cambridge Audio CXA81 verspricht HiFi-Sound von so ziemlich jeder Quelle. Ob er diesem Versprechen gerecht wird?

Im Gegenzug hat Cambridge dem CXA81 die ganze Vielfalt an Digitalschnittstellen eingebaut, über die man als Entwickler im Jahr 1978 eben nicht nachdenken musste: Bluetooth, hochauflösendes USB 2.0, Koax- und optische Inputs kosten auch viel Geld und wollen erstmal hochwertig implementiert werden.

Wobei die Südengländer Digitales auch nicht erst seit gestern bauen: Cambridge gehörte in den 80er Jahren sogar zu den Pionieren der neuen Technik. 1985 war ihr CD1 der welterste zweiteilige CD-Player, 1995 schrieb der erschwingliche D/A-Wandler DACMagic HiFi-Geschichte. Und 2008 schob ein gleichnamiger (aber technisch ganz anderer) DAC das große Comeback der separaten Wandler an. Auch der CXA81 segelt digital hart am Stand der Technik. Wir waren gespannt, was er klanglich daraus macht.

Cambridge Audio CXA81 im Hörtest: trocken, kontrolliert und starkes Timing

Wer schon öfter mal mit Cambridge-Amps zu tun hatte – etwas mit dem kleinen Brüderchen Cambridge Audio AXA35 – findet im CXA81 vertraute Klangeigenschaften wieder. Im Hörtest zunächst über die Line-Inputs gefüttert, spielt der Amp trocken, direkt und sehr detailreich. Seine Abstimmung kommt vor allem der rhythmischen Seite der Musik zugute. Drum- und Percussion-Strukturen, das metallische Anreißen von Gitarrensaiten – das bekommt alles besondere Betonung und Deutlichkeit.

Cambridge Audio CXA81 Quellentasten
Für jede Quelle gibt es einen eigenen Taster. Das macht die Wahl sehr einfach.

Auch für den dunklen Tieftonpuls ist bestens gesorgt: E-Bass und Kickdrum drücken schön saftig und machen, wenn du aufdrehst, schnell klar, dass der CXA81 absolut klein schwächlicher Amp ist. So klingen 80 Watt pro Kanal, wenn sie keine Fantasieangabe sind, sondern auf seriös-technischem Fundament stehen.

Neben dem Musical Fidelity M3si muss sich der Cambridge aber doch anstrengen. Der ähnlich teure, aber weniger modern ausgestattete Musical schafft es, Jesse Tabishs Mitmusiker auf Cowboy Ballads Part 1 in ein noch breiteres Panorama zu stellen. Und davon gibt es einige, weil Tabish sein feines Songwriting in ein prunkvolles Italowestern-Kostüm packt: Chor, Streicher, Bläser und Kastagnetten brauchen Platz und profitieren von jeder räumlichen Differenzierung.

Cambridge Audio CXA81 Rückseite mit Anschlüssen schräg
Mit 80 Stereo-Watt schiebt der Cambridge Audio CXA81 deine Musik von so ziemlich jeder Quelle zu deinen Lautsprechern.

Das gelingt dem M3si überzeugender, auch wenn der Cambridge sich wieder vorbildlich um kernig rasselnde Snaredrum-Akzente kümmert. Und der Musik, die mitunter Gefahr läuft, sich in ihrer Opulenz zu verheddern, zu einem klaren, vorwärtsdrängenden Tempo verhilft.

Ein Amp mit Charakter

Warum wir den M3si unterm Strich dennoch knapp besser finden, kommt auf der alten, rein analog produzierten LP The 5000 Spirits Or The Layers Of The Onion zum Vorschein. Eine Pressung von 1968, die wir auf dem traumhaft sauberen Rega Planar 8 mit einer Pro-Ject Phono Box RS2 als Phono-Preamp abspielen. Eine Platte, so alt wie die Firma Cambridge. Und dank riesiger Hochtondynamik voller herrlicher Klangfarben und prickelnder Lebendigkeit.

Der CXA81 wirkt hier etwas blasser als der Musical Fidelity. Die Auflösung ist voll da, aber Stimmen und Instrumente haben nicht ganz die glatte, selbstverständliche Natürlichkeit, wie sie der M3si zaubern kann. Der klingt zugleich weicher und detaillierter – oder, technisch ausgedrückt, nach höherer Bandbreite und / oder günstigerem Klirr.

Cambridge Audio CXA81 Lautstärke und digitale Quellen
Digital kann der Cambridge Audio CXA81 durch Klang und Anschluss-Vielfalt trumpfen.

Beim digitalen Hördurchgang muss der Musical Fidelity dann passen: Er verfügt lediglich über einen USB-Eingang nach dem alten USB-1.0-Standard und hat keine weiteren Digital-Inputs. Also zeigt der Cambridge einfach im Alleingang, dass seine D/A-Wandler dem Ruf der Marke gerecht werden. Indem er zum Beispiel preiswerte Streamer wie unseren Sonos Connect deutlich verbessert. Digital angeschlossen sorgt der Connect für dynamischen, offenen Klang, während der über seine Analog-Outputs eher lustlos und detailarm musiziert.

Sehr gute Streamer dagegen profitieren nicht vom Cambridge. Unser Linn Sneaky Music DS gefiel uns mit seiner eigenen Wandlerabteilung besser als mit der des CXA81. Er spielt ausdrucksstärker und mit schönerem Ton – auch wenn der Unterschied nicht riesig ist. Das ist insofern pikant, als der Sneaky einen uralten Wandlerchip verwendet, den auch Cambridge lange bevorzugte: den Wolfson WM8740.

Wie sich der Cambridge Audio CXA81 im Vergleich mit allen anderen HiFi-Verstärkern schlägt, verrät dir unsere Bestenliste:

Technischer Aufbau und Praxis des CXA81

Erst mit dem Modellwechsel vom 80er zum 81er wurden die Londoner Entwickler dem Wolfson-DAC – der mittlerweile Teil der Cirrus-Logic-Sortiments ist – untreu. Sie verwenden jetzt einen Wandler von ESS, der zumindest auf dem Papier weit überlegen ist. Der also noch weniger rauscht, noch höhere Dynamik kann, noch linearer arbeitet und so weiter. Gewachsen sind damit auch die Auflösungsgrenzen der Digitalabteilung:

Cambridge Audio CXA81 Eingänge
Sowohl die digitale, als auch die analoge Eingangsplatine sind üppig bestückt. Einzig ein Phono-Eingang für deinen Plattenspieler fehlt.

Während Koax- und optische Eingänge technisch bedingt spätestens bei 192kHz Schluss machen, verträgt der neue USB-Eingang eine weitere Verdopplung auf bis zu 384kHz Abtastrate. DSD-Files kannst du dem CXA81 ebenso anvertrauen, er unterstützt dieses Einbit-Format bis zur vierfachen Standardrate, was dann 11,2 Megahertz Samplingrate bedeutet.

Player, die solche Digitalsignale via USB ausgeben können, gibt es mehr, als du vielleicht denkst: Jeder PC oder Mac ist mit geeigneter Software – etwa Roon – dazu fähig. Hinzu kommen HiFi-spezialisierte, reine Digitalstreamer wie der Musical Fidelity MX-Stream. Den verwendeten wir auch am Cambridge-Amp, um dessen Digitalboard wirklich auszureizen. Was dann auch tatsächlich besser klang. Und zwar auch mit Files in ganz normaler CD-Auflösung: wärmer, weicher, weiter. Gar nicht schwer zu hören.

Cambridge Audio CXA81 Kopfhörer-Buchse
Dein Kopfhörer findet in einer Buchse an der Front Platz.

Der eigentliche Vorteil der USB-Verbindung ist nämlich nicht die aberwitzigen Auflösungen, die du damit übertragen kannst. Sondern die Trennung von Daten und Takt. Wobei letzterer ausschließlich vom DAC generiert wird (asynchrone Übertragung), der sich folglich nach nichts und niemandem richten muss, außer nach seiner eigenen Clock.

Klassische Verstärkertechnik, großzügig umgesetzt

Gebaut wird der Cambridge in China, mit dünnwandigem, aber sehr passgenauem Stahlblechkleid und Alu-Frontplatte. Der eigentliche Vollverstärker arbeitet rein analog und ganz klassisch im A/B-Modus. Die Endstufenschaltung erstreckt sich über zwei große, kanalgetrennte Platinen zu beiden Seiten des zentralen, wuchtigen Ringkerntrafos. Dieser verfügt über separate Sekundärwicklungen für die beiden Stereokanäle.

Cambridge Audio CXA81 Ringkerntrafo
Der massige Ringkerntrafo im Inneren des CXA81 liefert die Kraft für die Endstufen.

Man kann die Endstufen ab diesem Punkt also als doppelte Mono-Konstruktion betrachten. Das gilt auch für die Kühlkörper: zwei maßgefertigte Aluprofile, die genau passend den Trafo umranken. An ihnen schwitzt je Kanal ein Pärchen Sanken-Darlington-Transistoren, die dank eines integrierten Temperaturfühlers besonders schnell auf thermische Veränderungen reagieren.

Vorn im Gehäuse erstreckt sich die Vorstufenplatine über die gesamte Gehäusebreite. Sie scheint der des Vorgängers CXA80 zu entsprechen, ist aber mit anderen OP-Amps bestückt. An die Klang- und Balancereglern des Vorgängers bleiben indes nur noch leere Bauteilplätze auf der Print-Leiterplatte: Cambridge hat diese Features offensichtlich eingespart.

Cambridge Audio CXA81 Bluetooth-Antenne
Die Bluetooth-Antenne versorgt den CXA81 mit Musik von deinem Handy.

Dafür gibt’s am hinteren Ende bei den Eingangsbuchsen das modernisierte Digitalboard, das nun auch Bluetooth ohne lästigen Zusteck-Dongle beherrscht. Und zwar gleich im modernen Bluetooth-Codec aptX HD, der nahezu verlustfreie Wireless-Übertragung ermöglichen soll.

Reichlich Eingänge für Analog- und Digitalhörer

Kabelgebunden geht’s über zwei optische und einen koaxialen Digital-Input zum Digitalboard des Cambridge – zuzüglich der schon erwähnten USB-Schnittstelle. Für analoge Quellen stehen vier RCA-Pärchen und ein symmetrischer XLR-Eingang bereit. Wobei letzterer im Test keinen klanglichen Vorteil brachte, sondern eher etwas matter und distanzierter klang.

Cambridge Audio CXA81 Polklemmen Rückseite
Die Polklemmen des CXA81 liegen sehr nahe beieinander. Dafür hast du gleich zwei Paar Klemmen zur Verfügung.

Ausgangsseitig gibt’s einen Mono-Output für deinen Subwoofer, einen Stereo-Pre-Out und umschaltbare Schraubklemmen für zwei Lautsprecher-Paare. Wer bei Cambridge Audio beschlossen hat, sie so dicht zusammenzupacken, dass man die dicken Kunststoffklemmen kaum noch greifen kann, ist nicht überliefert. Aber zum Glück passen auch Bananenstecker, die wir hier dringend empfehlen.

Verschwunden wie die Klangregler ist der vorderseitige AUX-Input. Das ist nicht schlimm, weil ihn ohnehin kaum mehr jemand nutzte. Letztlich hat Bluetooth ihn für die schnelle ad-hoc-Verbindung irgendwelcher portabler Geräte abgelöst. Noch da ist hingegen die dicke Buchse zum Kopfhörer-Verstärker. Cambridge-typisch ist die „installer friendly“ Auslegung des Vollverstärkers: Neben den Tasten am Gerät und der IR-Fernbedienung erlaubt auch eine RS232C-Schnittstelle den Zugriff auf die Funktionen des Amps.

Cambridge Audio CXA81 Zubehör und Fernbedienung
Mit der beiliegenden Fernbedienung kannst du auch andere Cambridge-Geräte steuern. Das orangene Kabel passt dazu und kann Befehle via Control Bus etwa an den Cambridge Audio CXN V2 schicken.

Das ist hilfreich, wenn der 81er in eine Smarthome-Steuerung integriert werden soll. An die gleiche, in Deutschland noch nicht so stark vertretene Kundschaft richten sich auch die Trigger-Ein- und Ausgänge und der Anschluss für einen externen IR-Receiver. Mit anderen Cambridge-Geräten, etwa dem Netzwerkplayer Cambridge Audio CXN V2, kann der CXA81 zudem Steuerbefehle über ein „Control Bus“-Cinchkabel austauschen.

Unser Fazit zum Cambridge Audio CXA81

Die Stärken des Cambridge Audio CXA81 sind sein reiches Angebot an analogen und digitalen Eingängen und sein griffiger, dynamisch engagierter und sehr detailreicher Klang. Wenn du keinen Plattenspieler brauchst oder konsequent auf externe Vorverstärkung setzt, sollte dieser Amp definitiv auf deiner Anhörliste stehen.

HIFI.DE Testsiegel HiFi-Verstärker Cambridge Audio CXA81 8.6

Hier geht’s direkt zum Angebot des Cambridge Audio CXA81:

Technische Daten
Leistung 2x 80W (8 Ohm), 2x 120W (4 Ohm)
Eingänge 4x Line Cinch, 1x Line XLR, 1x digital USB-B, 1x digital Koax, 2x digital optisch
Audio-Ausgänge 2 Paar Lautsprecher (schaltbar), Pre Out, Subwoofer out, Kopfhörer 3,5-mm-Klinke
Quellen kabellos Bluetooth (aptX HD)
Netzwerk
Abmessungen (BxHxT) 430 x 115 x 340 mm
Gewicht 8,7 kg
Mitgeliefertes Zubehör Fernbedienung, Steuerbuskabel
Gehäuse-Ausführungen Silber, Schwarz
Preis 1.199 Euro

Dein neuer HiFi-Verstärker muss auf jeden Fall einen Phono-Eingang haben? Dann wirst du in unserer Bestenliste sicher fündig:

Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE evtl. eine Provision vom Shop. Weitere Infos
zur Startseite Beitrag kommentieren
Für Links auf dieser Seite erhält HIFI.DE ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit * oder gekennzeichnete. Mehr Infos.