Argon Audio Forte A5 MK2 im Test: Aktivbox mit kultiviertem Klang

- Leistung
- 4 x 80 Watt
- Eingänge
- Bluetooth, HDMI ARC, Optisch Digital, 2 x Cinch (Phono + Line)
- HDMI ARC / eARC
- Ja / Nein
- Quellen kabellos
- Bluetooth 5.0: aptX / AAC
- Streaming
- –
- Abmessungen (BxHxT)
- 165 x 270 x 230 mm
- Gewicht
- 8,2 kg (Paar)
- Paarpreis
- 699 Euro
Mit 699 Euro ist die Forte A5 MK2 zwar nicht konkurrenzlos, ihre Ausstattung bietet dir aber einige Möglichkeiten. Die Verarbeitung entspricht dem Klassendurchschnitt. Klanglich besticht die A5 Mk2 durch ihren klaren, neutralen Stil, der mit analogen wie digitalen Quellen gleichermaßen für Genuss sorgt.
- Klarer, transparenter Klang mit guter Dynamik
- Sauber eingebundener Tiefton
- Komfortabel als TV-Lautsprecher nutzbar
- Keine Klanganpassung an Standort oder Hörgeschmack
- Keine Bedienelemente an den Boxen
- Kann je nach Musik und Raum etwas hell klingen
Rund 200 Euro liegen bei Argon Audio zwischen den Aktivboxen der Fenris-Serie und deren Forte-Schwestermodellen. Im Regal oder auf dem Boxenständer sind die beiden Baureihen optisch kaum auseinanderzuhalten. Rein für die Show lohnt sich die Preisdifferenz also nicht. Umso neugieriger waren wir, was der dänische Hersteller den Forte-MK2-Modellen A4 und A5 an technischen und klanglichen Vorteilen mitgegeben hat.
Die Argon Audio Forte A5 MK2 bekommst du exklusiv bei HiFi Klubben und in drei verschiedenen Ausführungen:
Argon Audio Forte A5 MK2 im Hörtest: HiFi für Erwachsene
Vor jeder seriösen Beurteilung steht bei Lautsprechern erst einmal eine Einspielphase. Vor allem die beweglichen Teile, also die Sicken und Aufhängungen der Tief- und Hochtöner, brauchen normalerweise ein paar Betriebsstunden, bis sie ihre endgültigen Eigenschaften erreicht haben. Andererseits lehrt die Erfahrung, dass sich der erste Eindruck durchs Einspielen garantiert nicht mehr ins Gegenteil verkehrt. So auch bei der Forte A5, die auf Anhieb einen auffallend sauberen, dezent-neutralen Sound erzeugte. Auffallend auch und vor allem im Vergleich zu ihrer etwas preiswerteren Schwester Argon Audio Fenris A5.

Die Fenris klingt zwar ebenfalls alles andere als unsauber – sondern für die Preis- und Größenklasse sehr neutral und aufgeräumt. Aber das Bessere ist hier des Guten Feind: Mit der Forte wirken Stimmen glatter, Texte sind leichter zu verstehen, aber auch die Emotionen der Sänger*innen stärker spürbar. „Textverständlichkeit“ bezieht sich hier nicht nur auf gesungene, sondern natürlich auch auf gesprochene Worte. Denn dank HDMI-ARC machen die Forte auch rechts und links neben dem Fernseher eine gute Figur – und überholen mit knackig-präsenten Filmdialogen auch gut gemachte Soundbars wie die Sonos Beam deutlich.
Im Vergleich zur Fenris A5: Wo sich der Mehrpreis am deutlichsten lohnt
Von der Fenris setzt sich die Forte durch ihren merklich offeneren, feineren Hochton ab. Im unteren Mittelton und oberen Bass wirkt die teurere Box eher etwas zurückhaltender, dafür reicht die Forte bei „richtigen“ Bässen noch etwas tiefer als die Fenris. Das ergibt insgesamt einen merklich dezenteren, vornehmeren Klangcharakter mit exakter Platzierung der Klangereignisse im Raum. Gute, sorgfältig produzierte Aufnahmen profitieren davon besonders deutlich. Dabei ist es egal, ob „reale“ akustische Klänge abgebildet werden oder raffiniert im Studio zusammengesetzte Sounds. In dieser Hinsicht kommt die Dänin schon sehr nahe an die Magnat Transpuls 800A heran. Weniger ausgewogene Aufnahmen können über die Forte aber auch ihre unschönen Seiten deutlicher zeigen.

Der Bass ist nicht nur obenrum etwas schlanker, sondern insgesamt auch besser. Das hat nichts mit mehr oder weniger zu tun, sondern mit einer glaubwürdigeren Einbindung des Tieftons in das gesamte Klanggeschehen. Bei vielen Aktivboxen ist man auf Anhieb beeindruckt von der Kraft und Tiefe, spürt auf die Dauer aber oft eine gewisse Abkopplung zwischen Tief- und Oberbass. Wobei ersterer dann ein wenig monoton wirken kann. Die Forte spielt dagegen wie aus einem Guss, gibt auch den Tiefen Melodie und Struktur. Hörst du hauptsächlich Rock oder HipHop, ziehst du aber eventuell sogar den etwas fetteren, wärmeren Sound der Fenris vor. Je mehr Klangfarben und Komplexität die Musik enthält, desto leichter fällt die Entscheidung für die Forte A5 MK2.
Die Argon Audio Forte A5 MK2 ist doch nicht das Richtige für dich? In unserer Bestenliste findest du alle von uns getesteten Aktivboxen:
Guter Klang über alle Eingänge – mehr oder weniger
Nicht nur im hausinternen Vergleich gegen die Fenris steht die Forte gut da. Ihr unverfärbter, detailreicher Klang erreicht in ihrem Preis- und Größenumfeld auch markenübergreifend einen Spitzenplatz. Zu kritisieren gibt es eigentlich nur Dinge, die direkt aus den physischen Grenzen einer Kompaktbox mit Fünfzoll-Tieftöner hervorgehen. Und die man der Forte folglich auch nicht wirklich vorwerfen kann: Vor allem Grundton und Oberbass können mit größeren Treibern fester, dynamischer und glaubwürdiger wirken. So lässt das neue Drake-Album Her Loss zwar mit verblüffend wuchtigen Beats das Wohnzimmer wackeln, die Rap-Vocals kommen mit größeren Lautsprechern aber unmittelbarer, gemeiner und glaubwürdiger. Der gleiche Effekt trifft dementsprechend noch stärker bei der etwas kleineren Argon Audio Forte A4 Mk2 auf. Wie gesagt, das ist wenig überraschend und völlig OK. Aktivtechnik und leistungsstarke Class-D-Endstufen können die Grenzen der Physik hier zwar schon sehr weit ausreizen, aber nicht überwinden.

Ebenfalls bauartbedingt ist eine gewisse Vorliebe der Forte A5 für digitale Quellen: Den besten Klang bekommst du aus der Box heraus, wenn du ihr die Musik per optischem Toslink-Kabel fütterst. Dein Streamer oder CD-Player überträgt auf diesem Weg unkomprimierte PCM-Digitalsignale ohne jede Datenreduktion. AUX und sogar der rauscharme MM-Phonoeingang machen aber einen hervorragenden Job, wenn du einen Plattenspieler oder sonstige analoge Quellen daran anschließen willst. Bluetooth zeigt im Vergleich zu Toslink deutlich, dass der Funkstandard eben doch mit merklich reduzierten Datenraten arbeiten muss. Selbst der wenig komplexe Drake wirkt breitbandiger, räumlicher und konturenschärfer, wenn das optische Kabel an der Reihe ist. Dass der Unterschied bei der günstigeren Fenris nicht so deutlich ausfällt, liegt nicht daran, dass sie Bluetooth besser kann. Sondern an der höheren Auflösung der Forte, die die Vorteile der Lossless-Übertragung klarer zeigt.
Argon Audio Forte A5 MK2: Technischer Aufbau und Praxis
„Aktivbox“ kann viel bedeuten. Die Argon Audio Forte A5 MK2 verdient die Bezeichnung auch im engeren, strengeren Sinn. Die Boxen bringen also nicht nur ihre eigenen Verstärker mit, sondern trennen die Musik noch vor der Verstärkung in die zum jeweiligen Treiber passenden Frequenzbereiche auf. In der linken Box, die sämtliche aktive Elektronik enthält, stecken also vier ausgewachsene Endstufen mit jeweils 80 Watt Leistung. Die 2 x 80 Watt für den rechten Kanal gelangen über ein drei Meter langes Kabel mit verschraubbaren Spezialsteckern in die zuständige Box. Sollte deine Aufstellung eine größere Länge erfordern, findest du Sechs- und Zehnmeterstücke zu fairen Preisen (z.B. 19 Euro für 6 Meter) als Zubehör.

Die Endstufen arbeiten in Class-D-Technik, das kennen wir schon von den Fenris-Modellen. Aber nur weil sie digital arbeiten, heißt das noch nicht, dass solche Endstufen alle gleich gut sind. In der Forte steckt tatsächlich nicht nur mehr Leistung, sondern diese Leistung entsteht auch in höherwertigen, also klangstärkeren Verstärkerbausteinen. Auch die Signalverarbeitung stromaufwärts ist digital, und das ist gut so: Die Trennung zwischen Bass und Höhen lässt sich so viel genauer und schonender umsetzen, kleine Fehler der verwendeten Lautsprecherchassis präziser ausbügeln.
Mit HDMI-ARC perfekt auch für TV-Abende
Das Chassismaterial macht einen durchaus ambitionierten Eindruck und setzt sich beim genauen Hinschauen auch von dem der Schwestermodelle ab. Der Hochtöner misst stolze 25 Millimeter im Durchmesser, was ihn belastbarer und verzerrungsärmer macht als den 19er in den Fenris-Modellen. Nicht größer, sondern sogar einen Tick kleiner ist der Tieftöner, der dafür aber mit einer zweischichtigen Membran lockt. Bei hohen Pegeln sollte dieses Material – vorne gewobene Glasfaser, hinten vermutlich Zellulose – weniger Eigenleben entwickeln als die einlagigen Pappschüsseln der preiswerten Geschwister.
Das Gehäuse der A5 MK2 besteht aus mitteldichter Faserplatte (MDF), mit einer Stabilisierungsstrebe zwischen den beiden Seitenwänden. Anders als die MK1, die es nur in schwarz oder weiß gab, kannst du die aktuelle Forte A5 MK2 zusätzlich auch in trendigem Walnussimitat kaufen. In jedem Fall gibt es farblich abgestimmte Zierringe um die Chassis und für einen besonders wohnlichen Look magnetische Abdeckungen in Tweed-Optik.

Als Hauptfortschritt gegenüber der ersten Forte-Generation bringt die Forte MK2 einen HDMI-ARC-Eingang mit. Damit integriert sich die Box lückenlos in das verbreitete Wohnzimmer-Szenario, wo die Lautsprecher rechts und links vom TV Platz finden. Ein HDMI-Kabel leitet dann den Film- und Fernsehton zu den Boxen und gibt verschiedene Steuerbefehle weiter. So schaltet sich die Forte A5 MK2 automatisch ein, wenn du den TV startest, wechselt auf den HDMI-Eingang und gehorcht dann direkt der Lautstärkeregelung des Fernsehers. Wenn der TV, wie unser Samsung, über einen DLNA-Mediaplayer verfügt, kannst du damit sogar Musik von einer Netzwerkfestplatte zu den Aktivboxen streamen.
Highres-kompatibler Digitaleingang
Viel- und Intensivhörer*innen werden sich aber auf jeden Fall einen spezialisierten Musikstreamer kaufen. Dafür spricht der viel niedrigere Stromverbrauch, der ungleich bessere Komfort und die größere Vielfalt unterstützter Audioformate. Über Lichtleiterkabel angeschlossen, stellt ein Bluesound Node, ein Sonos Connect oder ein anderer kleiner Streamer mit optischem Ausgang die perfekte Quelle für die Argon Audios dar. Die Forte A5 MK2 unterstützt auf diesem Weg auch hochauflösende Streams mit bis zu 24 bit / 192 kHz.
Im Datenblatt steht vorsichtshalber zwar „nur“ 96kHz als höchste Abtastrate, wohl weil die TosLink-Bausteine nicht höher spezifiziert sind. Im Hörtest strömten vom Linn Sneaky Music DS aber munter auch 192er-Dateien. Etwa Neil Youngs Harvest, das um die Jahrtausendwende mal kurz in dieser Auflösung als DVD-Audio erhältlich war. Für die Original-Silberscheibe gibt es längst keinen würdevollen Abspieler mehr. Die davon gerippten FLAC-Files dagegen klingen heute noch fantastisch – auch über die Forte A5.

Angeschlossen sind die Boxen ruckzuck. Das Verbindungskabel von rechts nach links ist verpolungssicher, Strom für die Hauptbox kommt über ein dünnes, verlegefreundliches Zweipolkabel mit Euro-Flachstecker. Und wenige Sekunden nach dem Druck auf die „Pairing“-Taste steht auch schon die Bluetooth-Verbindung zum Smartphone. Das man nicht mal die ganze Zeit in der Hand halten muss, weil die IR-Fernbedienung innerhalb eines Albums vor- und zurückskippen kann. Sogar einen USB-Anschluss zum Laden findest du an der Boxenrückseite. Dort könnte auch ein Streaming-Dongle wie der Chromecast Audio stecken – wenn es den noch gäbe.
Ausstattung der Argon Audio Forte A5 MK2: Mehr ist mehr
Mit einem AUX-, einem Phono-MM-, einem optischen und dem HDMI-Eingang verfügt die Argon Audio Forte A5 MK2 über umfangreiche Anschlussmöglichkeiten. Hinzu kommt Bluetooth, das auch die klangverbesserten Codecs aptX und AAC unterstützt. Die handliche IR-Fernbedienung solltest du möglichst nicht verlegen, denn ohne sie kannst du mit den Forte rein gar nichts anfangen: Eingangswahl und Lautstärke lassen sich an der Box weder beeinflussen noch ablesen. Die einzige optische Rückmeldung ist eine blaue LED, die bei IR-Befehlen und im Mute- oder Pairing-Zustand blinkt und im Standby auf Rot wechselt.

Auf Klangeinstellungen jeglicher Art hat Argon Audio verzichtet. Spielen die Boxen wandnah zu fett, musst du sie halt etwas weiter nach vorn stellen. Im umgekehrten Fall, wenn der Tiefton nicht ausreicht, gibt’s immerhin einen Anschluss für einen externen Subwoofer. Ein Bassmanagement findet dabei aber nicht statt: Auch mit zusätzlichem Subwoofer müssen die A5 MK2 also den vollen Frequenzumfang verarbeiten.
Unser Testfazit zur Argon Audio Forte A5 MK2
Klanglich schlanker, neutraler und präziser abgestimmt als ihre preiswerteren Geschwister, zielt die Forte A5 MK2 auf ernsthaften HiFi-Einsatz. In nicht zu großen Wohnzimmern kann sie sehr gut als universelle Soundlösung für TV und Musik dienen. Mit einem kleinen Streamer, einem Plattenspieler oder einfach dem Smartphone via Bluetooth, wird aus ihr direkt eine vollwertige erste Anlage, mit der du viel Spaß haben kannst.
HiFi Klubben hat die Argon Audio Forte A5 MK2 in verschiedenen Ausführungen im Angebot:
Technische Daten | |
Bauart | 2-Wege Bassreflex |
Leistung | 4 x 80 Watt |
Eingänge | Bluetooth, HDMI ARC, Optisch Digital, 2 x Cinch (Phono + Line) |
HDMI ARC / eARC | Ja / Nein |
Quellen kabellos | Bluetooth 5.0: aptX / AAC |
Ausgänge | 1x Sub Out (mono, ohne Bassmanagement) |
Streaming | – |
Sprachassistenten | – |
Bedienung | IR-Fernbedienung |
Verbindung Master/Slave | Kabel (3 m) |
Akku | – |
Abmessungen (BxHxT) | 165 x 270 x 230 mm |
Gewicht | 8,2 kg (Paar) |
Verfügbare Farben | Schwarz, Weiß, Walnuss |
Paarpreis | 699 Euro |
Alle von uns getesteten Aktivlautsprecher findest du in unserer Bestenliste:
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