Audio Pro A28 im Test: Aktivboxen mit voller Streamingausstattung

- Leistung
- 2x 80 Watt
- Eingänge
- HDMI ARC, Optisch Digital, Stereo Cinch
- HDMI ARC / eARC
- Ja / Nein
- Quellen kabellos
- Bluetooth 4.2
- Streaming
- Ja
- Abmessungen (BxHxT)
- 150 x 238 x 200 mm
- Gewicht
- 3,5 kg (links), 3 kg (rechts)
- Paarpreis
- 599 Euro
Nur 15 Zentimeter breit, passen die A28 auf jedes Sideboard. Dort ersetzen sie eine komplette Stereoanlage. Neben stabilem, multiroomfähigem Streaming darf via HDMI-ARC auch TV-Ton mitspielen.
- Großformatiger, lebendiger Klang
- Stabiles, geschmeidig laufendes Streaming
- Im Präsenzbereich gelegentlich etwas zu forsch
- Gapless-Streaming nur via Tidal Connect
Während viele Sachen im Leben kontinuierlich teurer werden, kann man das von HiFi nicht behaupten. Eine komplette Anlage, die so gut klingt wie die Audio Pro A28, hättest du vor 20, 30 Jahren jedenfalls nicht zu diesem Preis bekommen. Von den technischen Möglichkeiten, die moderne Streamingtechnik mitbringt, ganz zu schweigen: Ganz gleich, ob du einen Musik-Abodienst nutzt, tausende Tracks auf einer Festplatte gesammelt hast oder einfach nur mit weltweiter Senderauswahl Radio hören willst: Die Audio Pro A28 bringen dich schnell und unkompliziert zu deinen Lieblingsalben, -songs und -sendern. Und sorgt nebenbei auch noch für eindrucksvollen Filmton.
Die Audio Pro A28 gibt es in Schwarz und Weiß:
Audio Pro A28 im Hörtest: Kleine Boxen, ziemlich großer Klang
Als Aktivboxen haben die Audio Pro A28 einen eingebauten Vorteil gegenüber ihren konventionellen Kollegen: Lautsprecher und Verstärker können präzise aufeinander angepasst werden. Das schließt auch Korrekturen im Frequenzgang ein, die mit willkürlichen Paarungen passiven Lautsprechern und HiFi-Verstärkern unmöglich wären.

So klingen die A28 nach dem Auspacken und Anschließen erstmal einfach nur erstaunlich: Viel größer, als man angesichts ihres kompakten Formats erwarten würde. Aber trotzdem ausgewogen und natürlich, ohne oberflächliche Showeffekte. Ganz gleich, ob du akustischen Folk hörst, HipHop oder Garagenrock: Der Sound passt und die Musik zaubert dir ein Lächeln ins Gesicht. Das zum breiten Grinsen wird, wenn du daran denkst, was diese Anlage gekostet hat.
Die A28 wurde bei Audio Pro in Schweden entwickelt und in China gebaut. Die Entwickler in Helsingborg haben dem Boxenset eine universelle, angenehme Abstimmung gegeben, die nicht nur mit audiophilen Edelaufnahmen Spaß macht. Sondern zum Beispiel auch mit Food For Worms der jungen englischen Postpunker shame (Kleinschreibung muss so). Auch wenn dieses Album sicher ein höheres Budget hatte als ihre beiden ersten, bleibt der Sound der Band roh, nervös und direkt.

Mit der Audio Pro nimmst du das zur Kenntnis, hast dank ihres druckvollen Drives aber trotzdem einen Riesenspaß. Ganz obenrum klingt die Box dezent und weich. Das kommt bei dieser Platte sehr gelegen, die über analytische Monitore auch mal etwas schrill werden kann.
Sanfter Hochton rettet nicht jede Aufnahme
Vorlaut kann die A28 dennoch werden. Aber nicht im eigentlichen Hochton, sondern etwas darunter im oberen Mittelton- und Präsenzbereich. Der kann bei Stimmen exponiert wirken, vor allem wenn sie – von Natur aus oder durch die Aufnahme – mit wenig Grundtonvolumen ausgestattet sind. Dann verlieren die Boxen vorübergehend etwas von ihrer entspannt-seidigen Spielweise. Die größenmäßig vergleichbaren Argon Audio Forte A4 Mk2 meistern solche heiklen Passagen deutlich geschickter.

Davon abgesehen nehmen sich die beiden Skandinavierinnen (Argon sitzt in Dänemark, Audio Pro in Schweden) nicht viel. Beide holen aus ihren Vierzoll-Tieftönern fast wundersame Pegel heraus und täuschen mit einer Prise Extra-Oberbass geschickt mehr Volumen vor.
Die Größe der A28 und ihres Tieftöners limitiert den Maximalpegel und auch den Tiefgang der Box. Das ist kein Kritikpunkt, sondern Physik. Solange du keine Partypegel verlangst, kann die Audio Pro jedoch erstaunlich gut mithalten. Nur bestimmte Tracks, deren Balance für korrekten Klang echten Tiefbass erfordert, verraten ihre Grenzen. Etwa BackOutsideBoyz von Drake mit seiner unglaublich fetten Bassline.

Und selbst das geht noch ganz gut, wenn du leise genug drehst. Oder natürlich, du öffnest das Tor zu wirklich wuchtigen Pegeln, indem du einen Subwoofer anschließt. Wenn du willst, leitet das Bassmanagement der Audio Pro dann sämtlichen Tiefton unter 100 Hertz an den Sub um. Die damit drastisch entlasteten Böxchen spielen dann lauter und sauberer. In kleinen bis mittleren Räumen wirst du die optionale Bassverstärkung aber nur selten vermissen.
Ein Blick auf unsere Bestenliste verrät dir, wie die Audio Pro A28 im Vergleich zu anderen Aktivlautsprechern abgeschnitten hat:
Audio Pro A28: Technischer Aufbau und Praxis
Die Boxengehäuse sind seidenmatt und absolut ebenmäßig lackiert, Hoch- und Tieftöner ohne sichtbare Schrauben eingesetzt. Im Hochton arbeitet eine Gewebekalotte mit 25 Millimetern Durchmesser, den Tiefmittelton übernimmt ein 110-mm-Konus mit Kunststoffmembran. Kein exotisches, aber gutes Material. Mitgeliefert werden magnetisch haltende Abdeckungen und eine schöne Fernbedienung aus Aluminium.
Die A28 ist ein Master-Slave-Set, besteht also aus einem Lautsprecher mit der gesamten aktiven Elektronik und einer passiven Box für den anderen Stereokanal. Seitenrichtiges Stereo ergibt sich, wenn die Hauptbox links steht. 2 x 80 Watt Verstärkerleistung sind dort eingebaut, in Form moderner, effizienter Class-D-Amps. Der rechte Lautsprecher holt sich seine 80 Watt über ein vier Meter langes Verbindungskabel ab, dass du auf beiden Seiten an ganz normalen Schraubklemmen anbringst.

Anschließen kannst du eine analoge Line-Quelle (etwa einen CD-Player oder Plattenspieler mit Vorverstärker), einen Digitalplayer per optischem Kabel sowie deinen Fernseher per HDMI-ARC. Letzteres bringt nicht nur das TV-Tonsignal zu den Audio Pro A28, sondern auch Einschalt- und Lautstärkebefehle. Beim Fernsehen bekommst du von den Boxen also nichts mit – außer ihrem um Lichtjahre besseren Klang. Als kabellosen Eingang kannst du Bluetooth verwenden, das hier ohne audiophile Erweiterungen wie aptX implementiert ist. Das ist nicht weiter schlimm. Denn für wirklich hohe Ansprüche an die Übertragungsqualität haben die A28 ja ihre Streamingabteilung.
Schnelles, zuverlässiges Streaming mit vorbildlich stabiler App
Zugang zu deinem Heimnetzwerk erhält die Audio-Pro-Hauptbox ausschließlich über WiFi, hier in moderner Dualband-Form. Ein LAN-Kabel kannst du leider nicht einstecken. Aber immerhin funktioniert das Wireless-Setup der neuen Boxen wie geölt. Gegenüber Apple-Geräten geben sich die Audio Pros als Airplay-Lautsprecher zu erkennen. Dann reichen zwei Tipps in den WLAN-Settings deines iPhone und die Boxen erhalten das Passwort automatisch.

Für den Überblick über deine Musik-Streamingdienste bietet Audio Pro eine maßgeschneiderte App für iOS und Android an, die uns ausgesprochen gut gefallen hat. Sie läuft absolut stabil, reagiert blitzschnell und ist übersichtlich. Tippst du einen Track an, lädt die App stets das zugehörige Album gleich mit in die Wiedergabeliste – und wirft das bisher spielende raus. Also analog, wie bei einem CD-Spieler – was viele Nutzer vorziehen. Du kannst aber auch weitere Titel in ein gerade spielendes Album einbauen, oder komplett gemischte Listen zusammenstellen und diese für spätere Verwendung sichern.
Diese Verwendung könnte zum Beispiel die Weckfunktion der Audio Pro sein, die dich mit einem Sender oder einer Playlist deiner Wahl aus dem Schlaf rockt. Klingt banal, fehlt aber unverständlicherweise sehr vielen WLAN-Lautsprechern. Was natürlich auch geht, ist Multiroom. Die Mitspieler müssen dabei zwar aus der Audio-Pro-Familie stammen. Das ist aber halb so schlimm, denn da gibt es vom portablen Terrassenradio bis hin zum Party-Powersystem in der Optik eines Bühnenverstärkers alles, was das HiFi-Herz begehrt.

Wobei du im Grunde auch mit Google Cast und Apple Airplay 2 Multiroomverbände bilden kannst – nur nicht so elegant und vollwertig wie innerhalb der Audio-Pro-Welt. Wo zum Beispiel auch die an der A28 per Kabel angeschlossenen Geräte übers Heimnetz geteilt werden.
Kleine Einschränkungen für Albumhörer
Eins Schwäche der Audio-Pro-Streamingplattform betrifft Gapless Playback. Wenn du selten ganze Alben durchhörst, wirst du es auch nicht vermissen. Es gibt aber eine große Zahl an Alben, die ohne Pausen zwischen den Tracks abgemischt wurden. Das können Opern sein, aber auch in bestimmten Rock-Spielarten kommen solche Gesamtkunstwerke regelmäßig vor. Viele der älteren Genesis- oder Pink-Floyd-Platten enthalten Gapless-Übergänge, ebenso moderne Alternative- oder Electronic-Acts oder Live-Mitschnitte beliebiger Stilrichtungen.

Auf CD (und LP sowieso) würden da die Songs bruchlos ineinander übergehen. Lossless-Formate wie FLAC sind ebenfalls Gapless-fähig – wenn der Player mitmacht. Der Audio-Pro-Streamer kann das nicht. Er wartet immer erst, bis das aktuelle Stück fertig ist, bevor er beim Server oder Musikdienst das Nächste in der Liste anfordert. Das erzeugt 1 bis 2 Sekunden Zwangspause zwischen den Tracks. Bei normalen Popalben egal, weil da eh Pausen sind. Bei „Dark Side Of The Moon“ & Co. dagegen ein Genusskiller.
Für Tidal-Nutzer gibt es dann doch noch eine Möglichkeit, unterbrechungsfrei zu hören. Diesen Dienst kannst du auf zweierlei Arten steuern. Suchst du das Album über die Audio-Pro-App und deren Tidal-Zugang aus, hast du das gleiche Ergebnis wie beim Streaming von deiner lokalen UPnP-Festplatte: Alles prima, aber eben mit kurzen Pausen zwischen den Tracks.

Verwendest du dagegen das ebenfalls unterstützte Tidal Connect, startest deine Musik also mit der Tidal-eigenen App und wählst dann die A28 als Wiedergabegerät aus, strömt die Musik perfekt lückenlos. Das tut sie übrigens auch mit HighRes-Dateien bis 24 Bit / 192 kHz – egal aus welcher Quelle. Nicht dass die höhere Auflösung hier zwingend besseren Klang bringt. Aber du hast immerhin die Gewissheit, dass alle deine Downloads laufen – zumindest, solange sie nicht im exotischen DSD-Format vorliegen.
Unser Fazit zur Audio Pro A28
Das Paar Audio Pro A28 ist kompakt, sauber verarbeitet, und bringt eine umfangreiche, geschmeidig laufende Streaming-Ausstattung mit. Das macht es für kleine bis mittlere Wohnzimmer zu einem perfekten Partner für TV-Ton und Musik. Der lebendige, manchmal auch etwas vordergründiger Klang passt am besten in gut bedämpfte, nicht zu schallharte Räume.
Hier findest du die Audio Pro A28 im Angebot:
Technische Daten | |
Bauart | 2-Wege Bassreflex |
Leistung | 2x 80 Watt |
Eingänge | HDMI ARC, Optisch Digital, Stereo Cinch |
HDMI ARC / eARC | Ja / Nein |
Quellen kabellos | Bluetooth 4.2 |
Ausgänge | 1x Sub Out (mono, mit Bassmanagement) |
Streaming | Ja |
Sprachassistenten | Nein |
Bedienung | IR-Fernbedienung, App |
Verbindung Master/Slave | Kabel, 4m |
Akku | Nein |
Abmessungen (BxHxT) | 150 x 238 x 200 mm |
Gewicht | 3,5 kg (links), 3 kg (rechts) |
Verfügbare Farben | Schwarz, Weiß |
Paarpreis | 599 Euro |
Alle von uns getesteten Aktivlautsprecher findest du in unserer Bestenliste: