Test Argon Audio Fenris A5: Kompakte Aktivbox für kleines Geld

- Leistung
- 2 x 75 Watt
- Eingänge
- Bluetooth, HDMI ARC, Optisch Digital, Stereo Cinch, Phono (MM)
- HDMI ARC / eARC
- Ja / Nein
- Quellen kabellos
- Bluetooth
- Streaming
- Nein
- Abmessungen (BxHxT)
- 170 x 280 x 220 mm
- Gewicht
- 7,2 kg (Paar)
- Paarpreis
- 399 Euro
Gemessen an Preis und Größe klingt die Fenris A5 verblüffend ausgewogen und dynamisch. Sie spielt die Vorteile der Aktivtechnik geschickt aus und kann überdies mit praxisgerechter Ausstattung überzeugen.
- Voluminöser, dynamischer Klang
- geringe Verfärbungen, gute Abbildung
- Erstaunlich niedriger Preis
- Schaltbare Bassabsenkung wäre sinnvoll
- Keine Internetverbindung, also auch keine Streamingfunktion
Der Fenriswolf ist eine Figur aus der nordischen Mythologie – eine so furchterregende, dass sie mit eigens geschmiedeten Zauberketten gefesselt werden muss. Die Fenris A5 des dänischen Herstellers Argon Audio sehen dagegen ausgesprochen harmlos aus: Kompakte Zweiwege-Aktivboxen mit einer Anzahl analoger wie digitaler Eingänge und gefällig gerundetem Gehäuse.

Hat das etwas mit „echtem“ HiFi zu tun? Wie schon beim Test der Standbox Argon Audio Fenris A55 haben wir nicht schlecht gestaunt, als wir die Fenris A5 im Hörraum von der Leine gelassen haben.
Die Argon Audio Fenris A5 ist in drei Oberflächen-Farben und ausschließlich bei Hifi Klubben erhältlich:
Die Argon Audio Fenris A5 im Hörtest
Denn die kompakte Fenris A5 ließ im Hörraum viele klassische und durchaus auch teurere Passiv-Boxen alt aussehen. So druckvoll, sauber und breitbandig klingt eine konventionelle Anlage aus HiFi-Verstärker und Regal-Lautsprechern nur, wenn du deutlich größeren Aufwand betreibst – bei der Auswahl, bei der Aufstellung und vor allem beim Preis!

Die Fenris A5 erzeugt einen knackigen, überraschend tief reichenden Bass. Die elektronischen Beats von Priority Boredom auf dem neuen Album The Line Is A Curve von Kae Tempest schleudert die dänische Box lustvoll und zugleich lässig in den Raum. Das wäre für eine deutlich teurere Kombination achtsam, für einen Set-Preis von knapp 400 Euro ist das ein Hammer! So löst die gut hundert Euro teurere ELAC ConneX DCB41 zwar etwas feiner auf, kann in Sachen Impulsivität und Kontrolle nicht ganz mithalten.
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Eine kurze Einspielphase solltest du der Argon Audio Fenris A5 gönnen, dann klingt sie sehr neutral und verfärbungsarm. Stimmen und akustische Instrumente erscheinen naturgetreu vor deinem Hörplatz. Das Set der beiden Fenris A5 schafft eine schöne, plastisch aus der Stereobasis heraustretende Abbildung. Je nach Geschmack kommt dir die Musik schon fast zu weit entgegen. Dafür sorgt ein leichter Extrakick im oberen Mitten- und Präsenzbereich, der Lebendigkeit und Dynamik betont, die Boxen für sensible Ohren aber auch etwas vordergründig klingen lassen kann.

Guter Klang an allen Eingängen
Meist bildet der wuchtige Bass der Fenris jedoch ein kraftvolles Gegengewicht zu den lebendigen Mitten. Die Gesamtbalance bleibt damit auch bei größeren Lautstärken angenehm. Apropos Lautstärke: Argon Audio hat die Fenris A5 so ausgelegt, dass sie mit digitalen Quellen – also Bluetooth, TOSLink und HDMI – auch voll aufgedreht gerade noch ohne grobe Verzerrungen spielt. Wenn du es etwas differenzierter und weniger bassbetont magst, solltest du übrigens über die nächstgrößere Boxenserie von Argon Audio nachdenken: Sowohl die Argon Audio Forte A4 Mk2, als auch die Argon Audio Forte A5 MK2 klingt deutlich feiner als ihre kleine Schwester und hat eine ähnliche Auswahl an Schnittstellen.
Der erzielbare Pegel ist für eine so kleine Box wie die Fenris A5 aber auch so durchaus eindrucksvoll. Phono- und Aux-Eingang liegen je nach Zuspieler eher knapp darunter. Das hat technische Gründe: Diese Eingänge durchlaufen in der Box zunächst einen A/D-Wandler, der ein paar Dezibel Reserve benötigt, um in der Praxis möglichst nie zu übersteuern.

Als Musikquelle dient bei der Argon Audio Febris A5 wohl in der Regel das Smartphone per Bluetooth. Doch mit einem guten CD-Player am TOSLink-Eingang oder dem TV via HDMI-ARC beweist das Set noch einen Tick mehr Unmittelbarkeit und Dynamik. Das ist nicht überraschend, da die Elektronik des Lautsprechers ohnehin digital arbeitet. Bluetooth-Musik klingt im direkten Vergleich dazu etwas flacher, absolut betrachtet aber immer noch verdammt gut. Das durfte zum Beispiel der Cambridge-Plattenspieler Alva TT V2 unter Beweis stellen, der über einen integrierten BT-Sender verfügt.
Sehr ordentlicher Phonoeingang
Mit anderen Plattenspielern wie dem Argon Audio TT-4 kann sich aber auch der Phonoeingang der Argon Audio A5 hören lassen. Bauartbedingt rauscht er etwas mehr als der AUX-Input – das gilt für die meisten preiswerten Phono-Vorverstärker. Bei der Fenris A5 bekommst du das aber kaum mit, da die Entwickler dem Phonoeingang eine automatische Stummschaltung verordnet haben: Nach ein paar Sekunden ohne Musik fährt der Pegel selbsttätig auf Null, um sich blitzartig zurückzumelden, sobald wieder ein Signal anliegt. An allen anderen Eingängen geht die Fenris nach einer Viertelstunde ohne Musik automatisch in Standby.

Argon Audio Fenris A5: Technik und Praxis
Noch weiter gehen die Automatikfunktionen mit HDMI: Schließt du die A5 an den HDMI-ARC deines Fernsehers an, schaltet sich die Box zusammen mit dem TV ein und aus und gehorcht dessen Lautstärkebefehlen. Als weitere Digitaleingänge stehen besagter optischer Eingang sowie Bluetooth zur Verfügung. Der Bluetooth-Chip unterstützt den aktuellen Standard 5.0, arbeitet aber ohne HiFi-Erweiterungen wie aptX. Volle CD-Auflösung nimmt der optische Eingang entgegen – allerdings nicht viel mehr: Bis 48 Kilohertz reichen die unterstützten Samplingraten, echtes Highres geht also nicht.

Sämtliche aktive Elektronik steckt in der linken A5. Die rechte Box wird von dieser über ein drei Meter langes Verbindungskabel versorgt, dessen vierpolige Enden aussehen wie vergrößerte S-Video-Stecker. Als Zubehör sind auch längere Kabel erhältlich. Hochtöner und Bass bekommen von separaten Endstufen bereits passend zugeschnittene Signale. Die A5 ist also eine echte Aktivbox nach der strengeren Definition des Begriffs, mit separaten Verstärkern für jeden Frequenzbereich und einer vorausgehenden, aktiven Frequenzweiche.
Class-D-Endstufen: Power fast aus dem Nichts
Die Leistung für die Lautsprecherchassis stammt aus überraschend kleinen Class-D-Verstärkern, die alle in der Master-Box untergebracht sind. Einer versorgt die beiden Hochtöner mit jeweils 25 Watt, zwei weitere stellen für jeden Bass 50 Watt bereit. Praktischerweise enthalten die verwendeten Chips auch vollwertige digitale Signalprozessoren. Sie übernehmen vor der eigentlichen Verstärkung somit auch die Aufteilung der Musik in die einzelnen Frequenzbereiche und die Entzerrung der Treiber.

Das Einzige, was der Argon Audio Fenris A5 fehlt, ist eine schaltbare Bassabsenkung für den wandnahen Betrieb. Im Regal oder auf dem Schreibtisch dicht an der Wand aufgestellt, ist der kräftige Bass der A5 manchmal ein bisschen zu viel des Guten.

Eingangswahl, Bluetooth-Pairing und Lautstärke steuerst du im Alltag mit der beiliegenden IR-Fernbedienung. Alle Funktionen stehen zur Not auch direkt an der Rückseite des Haupt-Lautsprechers zur Verfügung. Die Gehäuse der Fenris A5 bestehen aus mit Folie beklebtem MDF, sind sauber verarbeitet und verfügen über magnetisch haltende Textil-Abdeckungen. Selbstklebende Gummifüße sorgen für rutschfesten Stand im Regal.
Testfazit Argon Audio Fenris A5
Die Fenris A5 bietet ernsthafte HiFi-Qualitäten und dank Bluetooth und HDMI vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Neben dem Fernseher klingen die Boxen besser als die meisten Soundbars, im WG-Zimmer sorgen sie auf kleinstem Raum für druckvollen Sound. Vergleicht man das klangliche Resultat mit dem, was früher aus einer ähnlich teuren Kompaktanlage herauskam, wird schnell klar: Hier profitierst du wirklich von technischem Fortschritt.
Die Argon Audio Fenris A5 ist in drei Oberflächen-Farben und ausschließlich bei Hifi Klubben erhältlich:
Technische Daten | |
Bauart | 2-Wege Bassreflex |
Leistung | 2 x 75 Watt |
Eingänge | Bluetooth, HDMI ARC, Optisch Digital, Stereo Cinch, Phono (MM) |
HDMI ARC / eARC | Ja / Nein |
Quellen kabellos | Bluetooth |
Ausgänge | 1x Pre Out (stereo) |
Streaming | Nein |
Sprachassistenten | Nein |
Bedienung | IR-Fernbedienung, Gerät |
Verbindung Master/Slave | Lautsprecherkabel |
Akku | Nein |
Abmessungen (BxHxT) | 170 x 280 x 220 mm |
Gewicht | 7,2 kg (Paar) |
Verfügbare Farben | Weiß, Schwarz, Esche |
Paarpreis | 399 Euro |
Doch lieber klassisch? In dieser Liste findest du alle von uns getesteten passiven Regal-Lautsprecher:
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