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Magnat Transpuls 800A im Test: Aktivbox für Dynamikfans

Magnat packt modernste Anschlüsse in eine Retro-Aktivbox. Was die Magnat Transpuls 800A genau kann und wie sie klingt, haben wir für dich gestestet.
HIFI.DE Test | Magnat Transpuls 800A
Leistung
2 x 60 Watt
Eingänge
Bluetooth, HDMI ARC, Optisch Digital, Stereo Cinch (Phono oder Line), Stereo-Klinke 3,5mm
HDMI ARC / eARC
Ja / Nein
Quellen kabellos
Bluetooth 5.0 aptX
Streaming
Abmessungen (BxHxT)
240 x 385 x 215 mm
Gewicht
13,9 kg (Paar)
Paarpreis
799 Euro
In Kürze
Der rockige PA-Look der Transpuls 800A ist mehr als nur ein Retro-Designzitat: Die Aktivbox spielt tatsächlich auch griffiger und intensiver als die meisten Mitbewerber. Dabei vermeidet sie aber größere Abweichungen vom neutralen Klangideal, ist also für jeden Musikstil geeignet.
Vorteile
  • Knackige Dynamik, füllt auch etwas größere Räume
  • Ehrlicher, plastisch abgebildeter Klang
  • Gut für wandnahen Betrieb geeignet
Nachteile
  • IR-Fernbedienung könnte bessere Reichweite/Empfang haben
  • Verbindungskabel mit undeutlicher Plus- und Minuskennzeichnung
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Retro-Look ist angesagt. Magnat läuft mit der Transpuls 800A aber nicht einfach dem Trend hinterher. Die Firma pflegt schon länger eine Vorliebe für sperrige, kompromisslose Klangmöbel mit klaren, nicht rundgelutschten Kanten. Diese Beschreibung bezieht sich nicht nur auf die Optik, sondern auch auf die klangliche Auslegung. Die Transpuls 800A bringt den kultigen Seventies-Look in die Welt der Bluetooth-Aktivboxen. Im Hörraum haben wir überprüft, ob die Box so gut rocken kann, wie sie aussieht.

Hier kannst du die Magnat Transpuls 800A direkt beim Hersteller bestellen:

Magnat Transpuls 800A im Hörtest: Es könnte laut werden

Mit reichlich Membranfläche, einer stattlich breiten Schallwand und hornunterstütztem Hochton gelingt der Transpuls 800A ein sehr direkter, präsenter Klang. Instrumente und Stimmen projiziert sie weit vor die Stereo-Grundlinie in den Raum hinaus, Rhythmen pulsieren packend lebendig. Dem oft etwas dicklichen, künstlich aufgebläht wirkenden Sound anderer Lifestyle-Aktivboxen steht hier ein naturbelassener, trockener, dynamischer Klang gegenüber. Wir staunten während des Hörtests immer wieder, wie deutlich und impulsiv zum Beispiel Percussion-Akzente aus dem Mix heraussprangen.

Magnat Transpuls 800A schräg mit Füßen
Die Magnat Transpuls 800A soll Retrodesign mit HiFi-Klang verbinden.

Der Bass ist mit programmierten Beats – etwa dem aktuellen Moderat-Album MORE D4TA – knackig und kraftvoll, aber nicht unendlich tief. Da kommen andere gute Aktivlautsprecher mitunter noch etwas weiter runter. Sie bezahlen dafür aber mit Dynamik, Maximalpegel und Natürlichkeit. Der Tiefmitteltöner mit 17 Zentimeter Durchmesser hat im Konkurrenzumfeld einen klaren Größenvorteil. Und er nutzt diesen, um praktisch ohne digitale Tricks einen vollständigen, aber auch lebendigen, dynamisch straffen Bass zu erzielen.

Zwischen Pegel und Tiefgang besteht immer eine Abwägung: Verzichtet der Entwickler auf ein paar Hertz an der Untergrenze, gewinnt er im verbleibenden Arbeitsbereich des Tieftöners ein paar dB Wirkungsgrad. Magnat hat die Transpuls 800A so ausbalanciert, dass sie zwar nie dünn klingt, sich aber auch nicht mit unsinnigem Tiefbass-Ehrgeiz übernimmt. Wer mehr will, den verweist Magnat gerne auf die hauseigenen Subwoofer, die als Bundle mit der 800A erhältlich sind.

Magnat Transpuls 800A Tieftöner frontal
Der Tieftöner der Magnat Transpuls 800A produziert knackige Bässe, ohne zu übertreiben.

Die Magnat klingt ausgewogen – mit einer Prise Live-PA-Sound

Der Mittelhochton der Transpuls 800A wirkt schnell und energiereich. Das erinnert schon ein bisschen an den Zauber guter Live-Anlagen, vermittelt aber auch eine Ahnung von deren Nachteilen. Die Magnat ist ein ehrlicher, aber schonungsloser und manchmal auch etwas rauher Geselle. Manche Aufnahmen wirken damit schon etwas zu präsent. Wer eine betont angenehme, kuschelweiche Box sucht, wird daher vermutlich woanders besser bedient.

Andererseits wirken gute, audiophil produzierte Aufnahmen über die 800A verblüffend natürlich und auf ganz lässige Weise großformatig. Die Stimmen des Vokalensembles Chanticleer auf dem HighRes-Album Magnificat füllen den Raum sanft und präzise, mit fein nachverfolgbarem Ausklingen. Von seidenweich bis giftig-herb reicht das Spektrum der Magnat, ohne dabei einen bestimmten Stil zu bevorzugen. Wie es bei guten Lautsprechern sein soll, entscheidet darüber stets die Aufnahme, nicht die Box.

Nicht ganz das Richtige für dich? In unserer Bestenliste findest du alle von uns getesteten Aktivlautsprechern im Vergleich:

Magnat Transpuls 800A Hochtöner
Der Hochtöner der Transpuls 800A sitzt in einem Horn, was ihn einerseits lauter erscheinen lässt, andererseits aber auch für eine höhere Richtwirkung sorgt.

Für optimale Ergebnisse braucht die Transpuls 800A etwas mehr Sorgfalt bei der Aufstellung als andere Aktivboxen ihrer Preisklasse.  Das liegt an der merklichen Richtwirkung vor allem ihres Hochtöners. Es macht also einen Unterschied, ob die Lautsprecher genau auf deinen Hörplatz zielen oder etwas daran vorbei. Letztlich ist die genaue Ausrichtung Geschmackssache. Wir fanden die Box leicht angewinkelt am ausgewogensten, und zwar horizontal wie vertikal – also leicht nach hinten geneigt und in Richtung Hörplatz geschwenkt. In unserem Ratgeber haben wir dir weitere praktische Tipps zusammengefasst, mit denen du deine Lautsprecher richtig aufstellen kannst.

Fühlt sich wandnah am wohlsten

Den Tiefton haben die Magnat-Entwickler offensichtlich für wandnahen Betrieb ausgelegt. Was bei so einer Box ja auch der naheliegende Anwendungsfall ist. Wir kamen mit den empfohlenen zehn Zentimetern Wandabstand sehr gut hin. Zu nah an der Rückwand wird die sonst so wunderbar dreidimensionale Raumabbildung merklich geplättet. Zu weit weg von der Rückwand klingt die Magnat erwartungsgemäß zu schlank.

Magnat Transpuls 800A Füße
Auf Wunsch kannst du die Magnat Transpuls 800A vorne auf zwei höhere Gummifüße stellen. So angewinkelt klingt sie auch vom Boden aus überzeugend.

Wobei auch der Boden als „Wand“ zählt: Die 800A ist zwar eigentlich keine Standbox, spielt direkt auf dem Boden aber hervorragend, wenn du sie mit den beiliegenden Zusatzfüßen etwas nach hinten neigst. Bass- und Höhenregler sind dagegen – wie immer bei gut abgestimmten Boxen – eher für Notfälle gedacht. Also zum Beispiel für sehr dumpfe oder sehr dünne Aufnahmen. Ansonsten drückst du meist sehr schnell wieder die „Linear“-Taste auf der Fernbedienung: Die Werkseinstellung passt einfach auf den Punkt.

Magnat Transpuls 800A: Technischer Aufbau und Praxis

Das Transpuls-Set besteht aus zwei Zweiwege-Boxen, wobei die rechte Box den Verstärker für beide Kanäle sowie sämtliche Anschlüsse beherbergt. Die Verteilung der Frequenzen an die Tief- und Hochtöner geschieht nach dem Verstärker mit konventionellen Frequenzweichen. Streng genommen ist die 800A also ein Passivboxen-Set mit eingebautem Verstärker, keine „echte“ Aktivbox. Beides hat Vor- und Nachteile, und in der praktischen Handhabung bemerkst du keinen Unterschied. So oder so braucht die Hauptbox Strom – in diesem Fall über ein Schuko-Kaltgerätekabel.

Vom Anschlussfeld der Hauptbox legst du dann das beiliegende Verbindungskabel zum anderen Kanal. Rechts und Links sind vorgegeben: Die Hauptbox steht immer rechts, der passive Satellit links.

Magnat Transpuls 800A Kabelklemmen
Die Kabelklemmen fallen erfreulich dick aus. Das mitgelieferte Kabel hätte aber bessere Markierungen vertragen können.

Zum Anschluss des Vebindungskabels gibt es Schraubklemmen wie bei einem normalen Regallautsprecher. Das beigelegte Kabel hat abisolierte, verzinnte Enden, aber keine wirklich auffällige Kennzeichnung der beiden Adern. Die lassen sich selbst bei Tageslicht leicht verwechseln. Kaputtgehen kann dabei nichts. Bei vertauschter Polarität spielen die beiden Boxen nur phasenverkehrt, was eigenartig hohl und bassarm klingt. Wenn alles stimmt und trotzdem Bass fehlt, kann das auch einfach daran liegen, dass die Boxen noch neu sind. Wir fanden die Einspielphase bei den Transpuls 800A recht ausgeprägt: Frisch aus dem Karton tönten sie dünn und nervig, nach einigen Stunden mit ordentlich Pegel war diese Charakteristik wie weggeblasen.

Drei Digitaleingänge: klassisch, modern und wireless

Die Magnat Transpuls 800A bietet die klassenübliche Auswahl an Eingängen. Bluetooth verbindet dein Smartphone oder deinen Rechner kabellos mit den Magnats. Für gehobene Ansprüche dürfen die Funkdaten auch mit dem klangoptimierten Bluetooth-Codec aptX ankommen. Manche Android-Phones können in diesem Format senden und klingen dann etwas natürlicher. Aber selbst mit aptX ist Bluetooth dem guten alten optischen Digitalkabel unterlegen.

Magnat Transpuls 800A Rückseite Anschlüsse
Die Transpuls 800A lässt bei den Anschlüssen kaum Wünsche offen.

Das findet an der 800A ebenfalls einen passenden Eingang, etwa für einen Streamer oder einen älteren Fernseher. Magnat spezifiziert den optischen Input sogar offiziell als 192kHz/24bit-fähig. Das klingt zwar nicht zwingend und automatisch besser als CD-Auflösung (44.1kHz/16bit). Es lässt aber auf den Einsatz etwas höherwertiger TOSLink-Empfangsbausteine schließen. Und es macht die 800A kompatibel mit den audiophilen – und manchmal tatsächlich auch besser klingenden – Highres-Formaten bestimmter Alben. So ist TOSLink auch hier – wie schon bei zahlreichen anderen Aktivboxen – der Eingang, der die besten Klangergebnisse bringt.

TV anschließen per HDMI-ARC

Als dritter Digitaleingang steht HDMI-ARC bereit – für Fernseher mit passendem HDMI-Anschluss. Die schicken den TV-Ton über das Kabel und geben den Boxen auch Steuerbefehle. Die Transpuls 800A schalten sich dann automatisch zusammen mit dem TV ein und gehorchen dessen Lautstärkeregelung. Das automatische Einschalten funktioniert leider nur mit HDMI. Signale am optischen Eingang oder an den beiden analogen reichen nicht, um die Magnat aus dem Standby-Schlaf zu wecken. Was es aber gibt, ist ein deaktivierbares Auto-Standby, das die Elektronik energiesparend herunterfährt, wenn du die Box eine Stunde lang nicht genutzt hast.

Magnat Transpuls 800A Abdeckung
Sollte dir das Design der Transpuls 800A etwas zu auffällig sein, kannst du auch eine Stoffabdeckung vor die Schallwand setzen.

Analogeingänge: Vorsicht mit dem Phono-Schalter

Von den zwei Analog-Inputs ist einer als Miniklinke und einer als Cinch-Pärchen ausgeführt. Letzteren kannst du per Schiebeschalter zum Phono-Eingang für Plattenspieler mit MM-System machen. Er verrichtet seinen Job rauscharm und ohne klangliche Auffälligkeiten. Du solltest aber gut darauf achten, dort in „Phono“-Schalterstellung nicht versehentlich einen CD-Spieler anzuschließen. Der liefert rund 500-mal so viel Ausgangsspannung wie ein Plattenspieler. Das Resultat ist nicht nur erschreckend laut, sondern kann in Sekundenschnelle Tief- oder Hochtöner zerstören.

Die verbauten Chassis sind so hochwertig wie altmodisch und halten bei ordnungsgemäßem Betrieb erstaunliche Pegel aus. Der Tieftöner misst stolze 17 Zentimeter und besitzt eine klassische Hartpapiermembran mit einer noch klassischeren verlustarmen Gewebesicke. So hat man schon in den 60er Jahren Lautsprecher gebaut, und tut es im Profibereich auch heute noch. Unterstützung bekommt der Tieftöner von zwei Reflexrohren, die nach vorne zeigen und damit auch sehr wandnahen Betrieb ohne Probleme ermöglichen.

Magnat Transpuls 800A Sicke Basstreiber
Die Membran des Tiefmitteltöners der Magnat Transpuls 800A wird durch eine Gewebesicke an Ort und Stelle gehalten. Retro, aber effektiv.

Im Hochton arbeitet eine 25-mm-Gewebekalotte mit einem vorgelagerten kleinen Horn. Die Schallführung erhöht den Wirkungsgrad und die Richtwirkung des Lautsprechers. Sie ist der Hauptgrund für die etwas größere Winkelabhängigkeit des Klangs. Gerade in etwas größeren Räumen ist das hilfreich. Denn darauf beruht die Fähigkeit der Magnat, weitere Hörabstände zu überbrücken, ohne dass die Abbildung diffus wird. Der direkte, griffige und großformatige Sound, den wir im Hörtest erlebten, fällt hornlosen Boxen mit kleineren Bässen viel schwerer.

Magnat Transpuls 800A Bassreflexöffnungen frontal
Durch die frontal positionierten Bassreflexöffnungen kannst du die Magnat Transpuls 800A wandnah aufstellen.

Bedienung am Lautsprecher und via Infrarot

Im Alltag steuerst du die Magnat meistens mit der IR-Fernbedienung. Eine LED an der Hauptbox quittiert empfangene Befehle mit kurzem Blinken und signalisiert mit unterschiedlichen Farben den gewählten Eingang. Bei Bluetooth leuchtet sie zum Beispiel blau, beim optischen Eingang violett. Ein-Aus, Lautstärke und Eingänge kannst du aber auch direkt an der Hauptbox über einen Drehknopf an der Rückseite steuern.

Auch die Bluetoth-Pairing-Funktion kannst du von nah und fern auslösen. Die Bass- und Höhenregelung findest du dagegen nur auf dem IR-Sender. Was immer du damit einstellst, lässt sich mit einem Druck auf die „Linear“-Taste wieder neutralisieren. Eine wichtige Funktion, denn tatsächlich klingen 99 Prozent aller Aufnahmen in dieser Grundeinstellung am besten.

Magnat Transpuls 800A Fernbedienung
Über die Fernbedienung kannst du neben den üblichen Funktionen auch den Klang deinem Geschmack anpassen.

Fazit Magnat Transpuls 800A

Mit der Transpuls 800A baut Magnat ein erfrischend anderes Aktiv-Boxenset. Klang und17 Design sind hier gleichermaßen unangepasst, kantig, ehrlich und direkt. Sie bringt mit Musik aller Art viel Dynamik und Live-Nervenkitzel, wirkt dafür aber nicht so schmuseweich wie manch anderes Aktivsystem.

HIFI.DE Testsiegel Aktivlautsprecher Magnat Transpuls 800A 8.4

Hier kannst du die Magnat Transpuls 800A direkt online bestellen:

Technische Daten
Bauart 2-Wege Bassreflex
Leistung 2 x 60 Watt
Eingänge Bluetooth, HDMI ARC, Optisch Digital, Stereo Cinch (Phono oder Line), Stereo-Klinke 3,5mm
HDMI ARC / eARC Ja / Nein
Quellen kabellos Bluetooth 5.0 aptX
Ausgänge 1x Sub Out (mono, ohne Bassmanagement)
Streaming
Sprachassistenten
Bedienung IR-Fernbedienung und direkt an der Box
Verbindung Master/Slave Kabel, 3m
Akku
Abmessungen (BxHxT) 240 x 385 x 215 mm
Gewicht 13,9 kg (Paar)
Verfügbare Farben Dunkelbraun (Holzdekor)
Paarpreis 799 Euro

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