Startseite HiFi Elektronik Verstärker Rotel A12 MKII im Test: Modernisierte Musik-Maschine

Rotel A12 MKII im Test: Modernisierte Musik-Maschine

Der Rotel A12 MKII will zum vernünftigen Preis emotionalen Sound liefern. Im Hörtest haben wir das überprüft – mit unterschiedlichsten Quellen vom Plattenspieler bis zum iPhone.
HIFI.DE Test | Rotel A12 MKII
Leistung
2x 60W (8 Ohm), 2x 120W (4 Ohm)
Eingänge
4x Line Cinch, 1x Phono MM, 2x digital TOSLink, 2x digital Koax, 1x digital USB-B, 1x digital USB-A (iOS)
Audio-Ausgänge
2x Lautsprecher (schaltbar), 1x Kopfhörer 3,5mm, 1x Pre Out
Quellen kabellos
Bluetooth aptX
Abmessungen (BxHxT)
430 × 93 × 345 mm
Gewicht
8,8 kg
Preis
1.199 Euro
In Kürze
Mit dem Rotel A12 MKII erwirbst du einen musikalischen Verstärker für viele zufriedene HiFi-Jahre. Mit effizienten Lautsprechern kann der unscheinbare Amp deutlich oberhalb seiner Preisklasse spielen. Ein rundes Ausstattungspaket macht den Deal perfekt.
Vorteile
  • Natürlicher, musikalisch fließender Klang
  • Umfangreiche Ausstattung
Nachteile
  • HDMI-ARC fehlt
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Wie man einen gut klingenden Vollverstärker baut, weiß man bei Rotel schon lange. Schließlich gibt es die Firma schon seit über 60 Jahren. Was dafür spricht, ausgerechnet zum Rotel A12 MKII zu greifen? In seiner Preisklasse um 1.000 Euro gibt es schließlich auch andere kompetente Modelle, wie etwa den Musical Fidelity M3si. Dieser dient im ausführlichen Hörtest deshalb auch als Sparringpartner. Das Ergebnis gibt’s weiter unten!

Den Rotel A12 MKII gibt es hier:

Rotel A12 MKII im Hörtest: Runder, sympathischer Sound

Mit Rain von Pascal Mailloux, zugespielt von unserem Linn-Streamer Sneaky Music DS, präsentiert sich der A12 MkII als klassischer Rotel. Das Jazzalbum, ein FLAC-Download von Highresaudio.com, wird damit zum reinen Genuss. Unangestrengt, weich und natürlich perlen die Piano-Akkorde, der Bass singt melodisch, fast vergnügt mit und der Drummer setzt knackig-dynamische Akzente. Der klassische Rotel-Ton balanciert eher auf der dunklen Seite der Neutral-Mittellinie, wirkt stets voll, satt und melodisch.

Rotel A12 MKII – Detail Hand

Das Kunststück dabei ist aber, dass die Aufnahmen trotzdem detailreich und mühelos durchhörbar aus den Lautsprechern fließen. Eine künstlich abgedunkelte Abstimmung, die Details verschweigt, wirkt nur kurzfristig angenehm. Danach beginnt die aber zu nerven. Der Rotel dagegen bewahrt trotz seines leicht dunklen Timbres volle Übersicht. Daraus resultiert ein Klang, in dem man sich entspannt treiben lassen kann.

Auf unspektakuläre Weise toll klingt das Piano. Der Rotel stellt es etwas mehr in den Vordergrund als andere HiFi-Verstärker, und interessiert sich ganz besonders für die Harmonien und das Ausklingen der Saiten. Auf dem Musical Fidelity M3si klingt der gleiche Track ganz anders, wenn auch unterm Strich ähnlich gut.

Rotel A12 MKII – Perspektive links

Der Musical stellt den Aufnahmeraum merklich breiter und geräumiger dar, arbeitet die Schlagzeugbecken feiner heraus und zeichnet den Bass tiefer und knorriger. Er setzt sich also vor allem am oberen und unteren Ende des Hörbereichs von seinem Mitbewerber ab. Der Rotel kontert mit Piano, Stimmen, Soloinstrumenten, die in den Mitten noch substanzieller und organischer wirken.

Wenn es ein Verstärker mit Streaming-Option sein soll, wirst du in unserer Bestenliste zum Thema fündig

Unaufdringlich dynamisch, mitreißend musikalisch

Welchen Amp du vorziehst, ist Geschmackssache. Einen wirklichen Unterschied im Gesamtniveau konnten wir im Hörraum nicht feststellen. Direkt nach dem Umstöpseln wirkt der Rotel zunächst etwas introvertierter und räumlich kompakter. Kraftraubendes Material, etwa das housig groovende Album Cascade von Floatig Points, legt dann aber ordentlich druck- und spannungsvoll los.

Solange seine nominellen 120 Watt pro Kanal nicht kontinuierlich voll gefordert werden, legt sich der Verstärker dabei auch furchtlos mit Lautsprechern an, die man eher außerhalb seiner Liga wähnen würde. Besser kicken kann aber letztlich der Musical Fidelity, während der Rotel kleine, akustische Besetzungen näher und mit mehr Inbrunst darstellt.

Rotel A12 MKII – Polklemmen im Detail

Sehr gut gefällt uns der Digitalbereich des A12 MKII. Über den Koax-Eingang aus unserem Linn gefüttert, kommt er schon nah an die bordeigenen Wandler des Streamers heran. Angesichts der legendären Klangqualität des Sneaky eine reife Leistung. Budgetfreundliche Digitalplayer à la Sonos Connect, Bluesound Node oder Wiim Mini profitieren in aller Regel merklich, wenn der Rotel seinen eigenen Wandler einsetzt.

Rotel A12 MKII – USB-Display

Noch besser klingt’s im Test nur mit dem Mac als Quelle, der den Rotel dann per USB beliefert. Eine Betriebsart, die der Mitbewerber von Musical Fidelity zwar auch beherrscht, von der er aber nicht so deutlich profitiert. Was auch an der dort verwendeten, schon etwas älteren USB-DAC-Baugruppe liegt.

Auch Phono kann sich hören lassen

Das Beste, was mit einem Phono-Eingang passieren kann, ist, dass man gar nicht mitbekommt, dass er gerade in Verwendung ist. Genau so verhält sich der Phono-Input des A12 MKII. Die Musik scheint einfach von unserem Technics SL-1210GR2 durch ihn hindurchzufließen. Neben hochwertigen MM-Systemen wie den neuen Concorde-Music-Modellen von Ortofon haben wir mit dem Denon DL-103R auch ein leises MC ausprobiert, auf MM-Level transformiert durch einen Step-Up-Übertrager von Fezz Audio.

Rotel A12 MKII – Setup am Display

Diese Quelle lieferte den schönsten, selbstverständlichsten Klang des gesamten Hörtests. Mit fehlerfrei gepressten Platten etwa Blue Sun von Ralph Towner (ECM 1250) lässt der Rotel den technischen Ursprung der Musik komplett vergessen.

Zusammenfassend lässt sich die Balance des A12 MKII als freundlich, harmonisch und ganz leicht warm beschreiben. Der Rotel ist nicht der großformatigste, kraftstrotzendste Verstärker seiner Preisklasse. Dafür gelingt es ihm besonders gut, den Faktor HiFi-Anlage beim Musikhören vergessen zu lassen.

Rotel A12 MKII – Frontalansicht im Detail

Die Aufmerksamkeit wandert schnell von technischen Aspekten weg – und hin zur Musik. Verantwortlich dafür ist sein Talent, die Musik vor allem in den Mitten völlig unangestrengt fließen zu lassen. Das bekommen selbst die deutlich teureren größeren Rotels nicht besser hin.

Rotel A12 MKII: Technischer Aufbau und Praxis

Im alltäglichen Umgang mit dem Rotel musst du auf nichts verzichten. Klang- und Balanceregler sind nicht nur vorhanden, sondern auch vollständig fernbedienbar – ein sehr praktisches, aber selbst bei teureren Amps eher unübliches Feature. Die Fernbedienung hat dafür sogar eigene Direktzugriffs-Tasten. Seltener benötigte Grundeinstellungen erreichst du über ein kleines Setup-Menü: Dort kannst du die Einschalt-Lautstärke vorwählen, Eingänge deiner Wahl von der Lautstärkeregelung ausnehmen oder die Zeit festlegen, nach der der Amp selbständig in Standby geht.

Rotel A12 MKII – Fernbedienung

Auch der Übertragungsmodus für den USB-Eingang lässt sich umschalten: Class 1 ist voreingestellt, weil damit praktisch jeder Rechner treiberlos arbeitet. Class 2 erfordert bei Windows-Rechnern einen passenden Treiber (Macs arbeiten wie gewohnt plug and play), ermöglicht aber Highres bis 32 bit / 384 kHz.

Hauptunterschied zum ursprünglichen A12 ist dann auch die modernisierte Digitalsektion, die jetzt auf dem Burr-Brown PCM5242 als D/A-Wandler basiert. Einem 32-Bitler mit integriertem DSP, der Entwicklern Freiraum etwa für individuell angepasste Digitalfilter lässt. Für Daten-Input sorgt eine Handvoll weiterer Chips samt entsprechender Eingänge: ein modernes USB-Interface von XMOS, ein Bluetooth-Modul mit aptX, sowie vier klassische Digital-Inputs, von denen zwei als Koax-, und zwei als optische Anschlüsse ausgeführt sind.

Rotel A12 MKII – Bluetooth-Detail

Als zusätzlicher Eingang bietet sich ein USB-A-Port an der Frontplatte an, der angeschlossene iPhones oder iPads direkt wiedergibt. Der analoge Ausgag des Wandlers bietet für jeden Kanal ein differentiell-symmetrisches Signalpaar an. Rotel kombiniert diese Paare in einer sorgfältig aufgebauten Ausgangsstufe, die auch einem Standalone-DAC zur Ehre gereichen würde.

Dicker Amp im flachen Gehäuse

Ein Stockwerk tiefer liegt das analoge Mainboard des Verstärkers, das den Phono-Vorverstärker, die Eingangswahl und die Vorstufe mit Lautstärkeregelung beherbergt. Zentral im Amp thront dann sschließlicheine komplett diskret aufgebaute Endstufe von erstaunlicher Opulenz. Wuchtige, komplett diskret aufgebaute Eingangs- und Treiberstufen arbeiten da gleich acht (zwei Paare je Kanal) bipolaren Sanken-Leistungstransistoren zu.

Rotel A12 MKII – Rückseite mit Anschlüssen

Auf der Schaltung finden sich eng tolerierte Bauteile, auffällig langbeinige Styroflex-Kondensatoren (deren Hitzeempfindlichkeit eine zeitraubende und kostentreibende manuelle Bestückung erfoderlich macht) und liebevoll thermisch gekoppelte Transistorpaare. Alles Dinge, die der Profitmaximierung eher im Weg stehen, bei Rotel aber nun mal seit Jahrzehnten zum guten Ton gehören.

Markentypisch ist auch das Netzteil, das auf einem wuchtig dimensionierten Ringkerntrafo basiert. Mit kiloschweren Kupferwickeln und vielschichtigen Kernen aus exotischen Eisen-Nickel-Werkstoffen sind solche Umspanner ein schmerzhafter Kostenfaktor. Erst recht, wenn man sie wie Rotel im eigenen Werk wickeln lässt.

Rotel A12 MKII – Frontalansicht

Die Fertigungsqualität des Verstärkers ist mustergültig, und der materielle Gegenwert, der sich in dem vollgepackten Stahlblechgehäuse versteckt, beachtlich. Groß geprotzt wird damit traditionell nicht. Auch nicht mit optimistischen Leistungswerten. Eher im Gegenteil: Die angegebenen 60 Watt pro Kanal beziehen sich aufs volle Audioband und sehr niedrige Verzerrungen. Für musiktypische Signale stehen deutlich größere Reserven zur Verfügung.

Unser Fazit zum Rotel A12 MKII

Lass dich nicht vom unscheinbaren Design und der flachen Bauform täuschen: Der A12 MKII ist ein wirklich erwachsener, auf alle HiFi-Abenteuer vorbereiteter Verstärker. Sein Klang ist tendenziell weich, organisch und betont untechnisch, was vor allem mit akustischer Musik aller Art wunderbar harmoniert.

HIFI.DE Testsiegel HiFi-Verstärker Rotel A12 MKII 8,5

Hier kannst du den Rotel A12 MKII direkt online bestellen:

Technische Daten
Leistung 2x 60W (8 Ohm), 2x 120W (4 Ohm)
Eingänge 4x Line Cinch, 1x Phono MM, 2x digital TOSLink, 2x digital Koax, 1x digital USB-B, 1x digital USB-A (iOS)
Audio-Ausgänge 2x Lautsprecher (schaltbar), 1x Kopfhörer 3,5mm, 1x Pre Out
Quellen kabellos Bluetooth aptX
MQA nein
Roon tested ja
Netzwerk
Gehäuse-Ausführungen Schwarz, Silber
Abmessungen (BxHxT) 430 × 93 × 345 mm
Gewicht 8,8 kg
Mitgeliefertes Zubehör Fernbedienung, USB-A zu B-Kabel
Preis 1.199 Euro

Alle von uns getesteten HiFi-Verstärker – sowohl mit als auch ohne Streaming-Option – findest du in unserer Bestenliste:

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