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Huawei FreeBuds 7i im Test: Die günstige AirPods-Alternative?

Huawei legt mit den FreeBuds 7i ein weiteres Modell unter 100 Euro nach. Dabei stehen jetzt noch mehr Features auf dem Produktblatt. Ein neuer Geheimtipp also?
Huawei FreeBuds 7i HIFI.DE | Titelbild
Bluetooth-Standard
5.4
Codecs
LDAC, L2HC 2.0, AAC, SBC
Akku-Laufzeit
5 Std. / bis 20 Std. mit Ladecase (mit ANC)
Schnellladefunktion
10 Minuten Ladezeit für 4 Stunden Wiedergabezeit
Noise Cancelling
Ja
Wassergeschützt
IP54
Preis
99 Euro
In Kürze
Die Huawei FreeBuds 7i bügeln eine der größten Schwächen ihres Vorgängers – den rauschenden Transparenz-Modus – aus und positionieren sich als exzellente In-Ears für preisbewusste Nutzer:innen.
Vorteile
  • Ausgeglichener Klang
  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Guter Transparenz-Modus
  • Head-Tracking
Nachteile
  • Klang mit ANC deutlich voller
  • Mäßige Akkuleistung
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Jahr für Jahr liefert Huawei mit der i-Reihe ihrer FreeBuds erschwingliche In-Ears mit ANC ab. Und Jahr für Jahr wächst dabei die Liste an Features, auf die du, trotz des moderaten Preises, nicht verzichten musst. Dieses Mal gesellt sich sogar Spatial Audio samt Head-Tracking dazu. Wir haben die Kopfhörer getestet und verraten dir, ob die FreeBuds 7i als AirPods-Alternative für preisbewusste Käufer:innen herhalten können.

Hier gibt es die Huawei FreeBuds 7i:

Huawei FreeBuds 7i im Klangtest

Wir haben schon die FreeBuds 6i an Tame Impalas Synth-Pop gemessen, also starten wir auch den Hörtest der offiziellen Nachfolger mit dem australischen Multi-Instrumentalisten. The Less I Know The Better klingt mit den FreeBuds 7i recht detailliert und besonders in den Mitten ziemlich akkurat. Auch die Klangbühne überzeugt mit angenehmer Breite, lässt der reichhaltigen Instrumentation viel Platz zur Entfaltung.

Huawei FreeBuds 7i – Ladecase in der Hand
Die Huawei FreeBuds 7i klingen angesichts des niedrigen Preises mehr als ordentlich.

Zum großen Teil bestätigen die FreeBuds 7i damit die Erfahrungen, die wir schon mit den FreeBuds 6i sammeln konnten. Der Bass ist angenehm zurückhaltend, drängt sich nicht so in den Vordergrund, wie es mit anderen Budget-Hörern der Fall ist. Die In-Ear Kopfhörer von Huawei erinnern mit ihrem Klangbild dabei eher an Sonys WF-C710N als an Soundcores Liberty 5, die mehr Wert auf druckvollen Bass legen.

Das lässt Pop-Produktionen wie Make It Up von Banks und Sampha etwas flach klingen, wobei die Stimmen stets klar und natürlich bleiben. Besonders imponieren können uns die FreeBuds 7i in ruhigen Momenten, etwa in Good side in von The Japanese House. Obwohl in puncto Detailliertheit nach oben noch etwas Luft ist, bemerken wir mit den FreeBuds 7i viele Details, die uns mit gröberen In-Ears verborgen blieben.

Huawei FreeBuds 7i – Buds nebeneinander
Tatsächlich ähneln die Huawei-Hörer klanglich eher günstigen Sony-In-Ears als der preiswerten Konkurrenz von Soundcore und Co.

Wird es kompositorisch etwas dichter, zum Beispiel bei Rides I Came to See the Wreck, macht sich der zurückhaltende Bass dann aber doch bemerkbar. E-Bass-Läufe verlieren sich im voll besetzten Rock-Klangkorsett und können kaum Struktur stiften. Rockmusik will aber ja ohnehin lieber laut und über ein Endgerät gehört werden, dass die Band akkurat auf virtueller Bühne platziert.

Um an dieser Stelle einmal kurz vorzugreifen: Sobald wir die aktive Geräuschunterdrückung aktivieren, wird auch das Klangbild deutlich voller, insbesondere in den Tiefen. Wer also Lust auf energische Pop-Musik hat, dürfte sich in diesem Modus wohler fühlen.

Huawei FreeBuds 7i – Im Ohr
Der Sound der Huawei FreeBuds 7i nimmt spürbar an Fülle zu, sobald wir ANC aktivieren.

Zu guter Letzt wagen wir noch einige Testläufe mit diversen Podcasts. Gerade in dieser Preisklasse dürften Kopfhörer meist als alltägliche Begleiter herhalten und weniger als Instrument zur kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Lieblingsmusik. Und da wissen die FreeBuds 7i zu überzeugen. Stimmen klingen klar und ermüden auch in längeren Hörsessions nicht. Hier profitieren die In-Ears womöglich sogar vom zurückhaltenden Bass.

Du willst wissen, wie die FreeBuds 7i im Vergleich zur Konkurrenz abschneiden? Dann wirst du hier fündig:

Huawei-App mit Equalizer: So kommst du an die Android-App

Die Huawei AI Life-App ist zwar nach wie vor nicht nativ im Google Play Store verfügbar, die Installation gelingt aber trotzdem – direkt über die Webseite von Huawei – schnell und ohne Probleme. Lass dich also nicht abschrecken, wenn du die App nicht sofort im App-Store findest. In Apples Store ist die App auch ohne Umwege erhältlich und lässt dich direkt in die Personalisierung der FreeBuds 7i eintauchen.

Nach wie vor fällt die AI Life-App äußerst umfangreich aus und auch das Design wirkt seriöser als noch beim Vorgänger. Statt diverser Stock-Bilder, die einzelne EQ-Presets illustrieren, können wir uns jetzt einfach durch eine übersichtliche Liste klicken, um den Sound an bestimmte Genres anzupassen. Wer klangliches Feintuning betreiben will, wird im Zehn-Band-EQ fündig und kann hier noch etwas mehr Wumms aus dem Bass der FreeBuds 7i herausholen.

Neu ist bei den FreeBuds 7i Spatial Audio, das du über die App aktivieren kannst. Dabei verarbeiten die Kopfhörer ein Stereo-Signal und reichern es so an, dass es räumlicher klingen soll. In der Praxis klingt das mit den FreeBuds 7i sogar erstaunlich gut, weil du einfach etwas näher an die Klangbühne heranrückst. Stimmen wirken so unmittelbarer und klingen etwas organischer.

Zusätzlich bietet Huawei die Funktion, unterschiedliche Szenarien für die räumliche Audio-Wiedergabe auszuwählen: „Konzert“, „Theater“ und „Kinosaal“. Scheinbar sollen die Einstellungen die Entfernung zur simulierten Bühne repräsentieren, im Test gefällt uns aber das „Standard“-Setting am besten. Des Weiteren kannst du zwischen „Fixiert“  und „Head-Track“ wählen.

Besonders interessant ist für uns Letzteres, weil die Klangbühne hier fest im Raum platziert wird und sich an der Haltung unseres Kopfes orientiert. Das funktioniert mit den Huawei ordentlich, aber nicht perfekt. Wir stellen zwar keine großartigen Verzögerungen bei der Verfolgung unseres Kopfes fest, besonders detailliert operiert das Head-Tracking aber auch nicht. Es scheint hier lediglich – je nach Kopfhaltung – die Balance zwischen links und rechts zu verändern.

Auch ein Passtest ist wieder an Bord und bestätigt dir gern, ob deine In-Ears gut sitzen. Wir finden aber, dass du hier eher auf dein persönliches Gefühl vertrauen solltest. Die Kopfhörer spucken uns mit mehreren Aufsätzen ein positives Resultat aus, obwohl wir uns mit den unterschiedlichen Aufsätzen unterschiedlich wohlfühlen.

Bedienung von Apple abgeschaut?

Die Bedienung der Huawei FreeBuds 7i läuft zum großen Teil über den Stiel der Earbuds. Hier kannst du sowohl über einfaches oder mehrfaches Drücken, lange Berührung als auch über Streich-Bewegungen Befehle auslösen. Das funktioniert im Test, sobald du dich an die vielen Gesten gewöhnt hast, ziemlich gut und genau.

Huawei FreeBuds 7i – Case offen
Der lange Stiel operiert auch als hauptsächliches Bedienelement. Im Test werden wir mit der Bedienweise schnell warm – Fehleingaben sind eine Seltenheit.

Die Personalisierung der Bedienung erfolgt in der App, allerdings bist du hier je nach Geste einigermaßen eingeschränkt. Streich-Gesten können etwa entweder der Lautstärkeregelung zugeteilt – oder komplett abgeschaltet werden. Das ist möglicherweise für diejenigen interessant, die die FreeBuds 7i als Sport-Kopfhörer benutzen und versehentliche Falscheingaben vermeiden möchten. Dank IP54-Zertifizierung sind die FreeBuds 7i dafür nämlich durchaus geeignet.

Neu sind bei den FreeBuds 7i Kopfgesten, mit denen du Anrufe annehmen und ablehnen kannst. Das kennen wir so auch von Apples AirPods 4. Die FreeBuds 7i erkennen Nicken und Kopfschütteln verlässlich, was aber auch zu Problemen führen kann. Wenn du unbewusst zur Musik mitwippst, können die Huawei-Hörer das auch mal als Nicken interpretieren – und schon bist du in einem Telefonat gefangen, das du eigentlich ignorieren wolltest. Natürlich lässt sich die Funktion aber auch deaktivieren.

Huawei FreeBuds 7i: So gut wehren die In-Ears Geräusche ab

Schon die Huawei FreeBuds 6i konnten uns im Test mit passablem Noise Cancelling überzeugen. Bei den FreeBuds 7i will Huawei noch nachgelegt haben. Im Test stellen wir auf jeden Fall Verbesserungen fest, besonders beim Abdämpfen von Stimmen. An Top-In-Ears kommt das Feature zwar nicht heran, deine Umwelt kannst du damit aber spürbar abdämpfen.

Huawei FreeBuds 7i – ANC im Ohr
In-Ears rein und es wird still – jedenfalls fast. Die FreeBuds 7i können ein passables ANC aufweisen.

Noch besser ist bei den FreeBuds 7i aber der Transparenz-Modus. Wo wir an den FreeBuds 6i noch auszusetzen hatten, dass der Transparenz-Modus mit starkem Grundrauschen arbeitet, fällt das sonore Störgeräusch mit den FreeBuds 7i deutlich sanfter aus. Wir können den Transparenz-Modus sogar relativ ungestört verwenden, ohne gleichzeitig Musik abzuspielen. Das ist auf jeden Fall eine sinnvolle Verbesserung, die die FreeBuds 7i deutlich alltagstauglicher macht.

Übrigens arbeiten die FreeBuds 7i nicht nur bei ANC und Transparenz-Modus präziser, auch Anrufe klingen mit den In-Ears klarer als mit dem Vorgänger. In lauten Umgebungen klingt deine Stimme dann zwar nicht mehr natürlich, aber immer noch verständlich. Besonders die Stimmisolation erfolgt hier also effektiver.

Bluetooth – mehr als nötig, weniger als möglich

Auf – angesichts des Preisschildes – hohem Niveau arbeiten die FreeBuds 7i weiterhin bei der Bluetooth-Ausstattung. Neben dem aktuellen Bluetooth-Standard 5.4 bieten die Kopfhörer nämlich auch bei den Bluetooth-Codecs mehr als das Minimum. SBC und AAC werden natürlich unterstützt, LDAC und L2HC2.0 aber auch. Hier kommst du mit dem passenden Endgerät in den Genuss höherauflösender Codecs.

Huawei FreeBuds 7i – Ladecase offen
Das funkt – und funktioniert. Die Huawei FreeBuds 7i sind Bluetooth-technisch besser aufgestellt als so manche Konkurrenten.

Akkutechnisch hat sich leider kaum etwas getan, die FreeBuds 7i liefern weiterhin fünf Stunden mit ANC und bis zu 20 Stunden mit dem Ladecase. Ohne ANC sollen immerhin bis zu 35 Stunden möglich sein, im Alltag solltest du also keine Probleme mit dem Akku bekommen. Erst recht, weil die Schnellladefunktion sich wirklich sehen lassen kann. Zehn Minuten reichen für bis zu vier Stunden Musikwiedergabe. Kabelloses Laden wird nicht unterstützt.

Design: Schlicht und simpel – mit Tendenz nach oben

Zum Design der FreeBuds 7i müssen wir, wie schon beim Vorgänger, wenig Worte verlieren. Die Buds selbst sind zwar aus glänzendem Plastik, wirken dank des fehlenden Brandings und des geradlinigen Designs aber trotzdem schick und wertig. Auf Schnörkel oder glänzende Details verzichtet Huawei gänzlich, was uns gut gefällt.

Huawei FreeBuds 7i – Kopfhörer Paar
Da funkelt einem nichts entgegen – und das gefällt uns. Die Huawei FreeBuds 7i verzichten auf eine aggressive Platzierung des Markennamens.

Das Ladecase fällt noch runder aus, als bei den FreeBuds 6i. Anstelle eines glänzenden ovalen Eies hältst du jetzt einen matten Kreis in der Hand, der ein wenig wie ein geschliffener Kieselstein anmutet – und durchaus als Handschmeichler bezeichnet werden kann.

Huawei FreeBuds 7i – Ladecase stehend
Außerirdischer Monolith oder Ladecase für In-Ears? Wir tippen mal auf Letzteres, wobei man das Case der FreeBuds auch für eine Budget-Neuverfilmung von Arrival gebrauchen könnte.

Natürlich kommt die Haptik nicht ganz an Premium-Modelle wie die Google Pixel Buds Pro 2 heran, die Verarbeitung weist aber auch keine Fehler auf. Das Case schließt ohne Spiel und die Buds sitzen fest im Sattel. In puncto Design macht Huawei also einen kleinen, aber spürbaren Schritt nach vorn.

Unser Fazit zu den Huawei FreeBuds 7i

Die Huawei FreeBuds 7i können ihre Vorgänger mit einem stärkeren Transparenz-Modus und hochwertigerem Design locker hinter sich lassen. Head-Tracking und Spatial Audio kommen als nette Spielereien hinzu, auf die wir aber auch gern zugunsten eines stärkeren Akkus verzichtet hätten. Trotzdem bleiben die FreeBuds auch in dieser Generation eine echte Empfehlung, wenn du preislich im zweistelligen Bereich fischst. Natürlich ist das Territorium hier aber härter umkämpft als je zuvor, so gibt es etwa bei Soundcore mehr Akku und bei Cambridge Audio noch stärkeren Sound.

HIFI.DE Testsiegel In-Ear-Kopfhörer Huawei Freebuds 7i 8.6

Aktuelle Angebote zu den Huawei FreeBuds 7i:

Technische Daten
Bluetooth-Standard 5.4
Codecs LDAC, L2HC 2.0, AAC, SBC
Akku-Laufzeit 5 Std. / bis 20 Std. mit Ladecase (mit ANC)
Schnellladefunktion 10 Minuten Ladezeit für 4 Stunden Wiedergabezeit
Noise Cancelling Ja
Wassergeschützt IP54
Anschlüsse des Ladecase USB-C
Maße 31,9 mm × 21,0 mm × 24,6 mm (Kopfhörer) / 57,8 mm × 57,8 mm × 27,8 mm (Ladeeuti)
Gewicht Hörer: 5,4g / Ladecase: 36,5g
Preis 99 Euro

Noch mehr In-Ear-Kopfhörer mit Noise Cancelling findest du in unserer Bestenliste:

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