Soundcore Liberty 5 im Test: Der nächste Bestseller von Soundcore?

- Bluetooth-Standard
- 5.4
- Akku-Laufzeit
- 8h / mit Ladecase bis 32h (mit ANC)
- Schnellladefunktion
- 10 Minuten Laden für 5 Stunden Wiedergabe
- Noise Cancelling
- Ja
- Wassergeschützt
- IP55
- Preis (UVP/Straßenpreis)
- 99,99 Euro
Die Soundcore Liberty 5 knüpfen da an, wo die Liberty 4 aufgehört haben. Guter Sound, kompetentes ANC und ein beachtliches Preis-Leistungs-Verhältnis machen die Kopfhörer auch in der fünften Generation zum No-Brainer für Sparfüchse.
- Kräftiger, bassstarker Sound
- Ausführliche Personalisierung in der App
- Solides ANC
- Kabelloses Laden möglich
- Kein Auracast
- Ladecase könnte besser verarbeitet sein
Auf der Suche nach möglichst preiswerten In-Ears mit ANC führte bisher kaum ein Weg an den Soundcore Liberty 4 NC vorbei. Starker Sound, solides ANC und ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis haben hier den Eindruck bestimmt. Jetzt bekommen die In-Ears mit den Soundcore Liberty 5 direkte Nachfolger spendiert, da horchen wir natürlich auf – und ganz genau hin. Unser Fazit findest du hier im Test.
Die Anker Soundcore Liberty 5 findest du hier:
Soundcore Liberty 5: So klingen die In-Ears
Egal, wiegünstig sie sind, In-Ear Kopfhörer sollen vor allem eines: gut klingen. Die Soundcore Liberty 4 NC und 4 Pro haben das schon vorgemacht und ein basslastiges, spaßbetontes Klangbild abgeliefert, das besonders bei Pop-Musik glänzen konnte. Klingt es bei den Liberty 5 ähnlich?
Definitiv! Schon beim ersten Test-Track Make It Up von Banks und Sampha macht sich der starke Fokus auf die Tiefen wieder bemerkbar. Im direkten Vergleich würden wir sogar behaupten, dass die Liberty 5 ab Werk noch basslastiger abgestimmt sind, als es ihre Vorgänger waren. Das schindet im ersten Moment natürlich Eindruck, wird mit der „falschen“ Musik aber schnell zum dumpfen Vergnügen.

So hören wir auch noch in Oasis‘ ikonisches Morning Glory rein und merken schnell, dass der Bass Gitarren, Drums und Vocals kräftig in den Hintergrund drückt. Hier muss also in jedem Fall der Equalizer nachhelfen, den wir uns im nächsten Abschnitt ausführlicher vornehmen. So viel schon mal vorweggenommen: Wie von Soundcore gewohnt fällt der Equalizer ziemlich großzügig aus, lässt dich also ordentlich am dominanten Bass schrauben, bis das Klangbild deinem Geschmack (und deinem präferierten Musik-Genre) entspricht.
Dann offenbaren die Soundcore Liberty 5 auch, was eigentlich unter dem dominanten Bass-Fundament schlummert – nämlich wirklich klare und angenehme Mitten und Höhen. Wir sind sowohl bei Loyle Carners in my mind als auch bei Djos Basic Being Basic positiv davon überrascht, wie räumlich und immersiv die Liberty 5 arbeiten. Eine breite Klangbühne empfängt uns hier, ganz ohne die Intimität der Vocals aus dem Blick zu verlieren.

Interessant: Bei den Liberty 5 verzichtet man im Gegensatz zur vierten Generation auf das Label „Dolby Atmos“ samt entsprechendem Regler in der App. Stattdessen wird vermeintliches 3D-Audio schlicht mit „Dolby Audio“ beworben. Uns ist das Recht, schließlich sorgt die schwammige Verwendung des Begriffs „Dolby Atmos“ oft eher für Verwirrung. Eigentlich handelt es sich bei Dolby Atmos um ein objektbasiertes 3D-Klangformat, mittlerweile wird der Name aber gern auch für Software-Prozesse genutzt, bei denen Stereo-Signale räumlich aufbereitet werden.
„Dolby Audio“ im Fall von Soundcore sorgt jedenfalls dafür, dass der Klang etwas „näher“ an dich heranrückt. Das heißt, dass gerade die Vocals noch intimer und unmittelbarer klingen und die Instrumentation teilweise eindeutiger in die Seiten wandert. Das kann bei einigen Tracks einen netten Mehrwert bieten, bei anderen zerschießt es die Balance der Frequenzen etwas. Im „Podcast-Modus“ wirken auch gesprochene Inhalte noch etwas persönlicher, eine nette Spielerei ist der Modus also mit Sicherheit mindestens.
In unserer Bestenliste erfährst du, wie die Liberty 5 im Vergleich zur Konkurrenz abschneiden:
Soundcore-App: Das volle Paket
Auch wenn Soundcores In-Ears eher zu den günstigeren der Branche zählen – an der App wird nie gespart. So setzen auch die Liberty 5 auf das volle Programm und lassen dich Steuerung, ANC und Sound so ausführlich regeln, wie es selbst deutlich teurere Modelle häufig nicht hinbekommen.
In puncto Equalizer haben wir dir ja weiter oben schon einen kleinen Einblick geboten und erklärt, was sich hinter „Dolby Audio“ verbirgt. Weiter unten in der App findest du dann diverse Presets für den Equalizer, etwa den „Bass Reducer“, um die Liberty 5 etwas im Zaum zu halten. Noch weiter unten wartet der „Benutzerdefinierte EQ“ auf dich: ein Acht-Band-EQ mit der Möglichkeit, beliebig viele Custom-EQs abzuspeichern. Das gefällt im Test sehr gut und macht die Liberty 5 trotz ihres prominenten Basses wirklich flexibel.
Weiter geht’s mit der Bedienung, die bei den In-Ears von Soundcore via Touch funktioniert. Hier kannst du in der App gleich doppelt zur Personalisierung ansetzen. Einerseits lassen sich die Befehle personalisieren – du kannst sogar beide Earbuds einzeln mit Kommandos belegen. Andererseits kannst du auch die Empfindlichkeit der Touch-Befehle anpassen. Im Test sind wir zwar mit den Einstellungen ab Werk zufrieden, etwa für Sportler:innen könnte sich ein Blick in die Optionen hier aber sicherlich lohnen.
Auch bei der aktiven Geräuschunterdrückung bietet Soundcore mehr als der Durchschnitt. Das ANC lässt sich in fünf Intensitäten regeln und mit einer zusätzlichen Windgeräuschreduzierung anreichern. Auch einzelne Transportmodi wie das Flugzeug oder ein Auto lassen sich als Geräuschkulissen angeben, sodass die Geräuschunterdrückung effektiver und gezielter arbeiten kann. Ein Transparenz-Modus ist ebenfalls an Bord. Aber wie gut fällt die Geräuschunterdrückung bei In-Ears unter 100 Euro aus?
So viel ANC steckt in den Liberty 5
Wie viel ANC kann drinstecken in den Soundcore Liberty 5, wenn das Preisschild so viel moderater ausfällt, als bei der Konkurrenz von Bose, Sony, Apple und Co.? Wie schon bei den Soundcore Liberty 4 NC fällt der Gesamteindruck recht positiv aus. Die Liberty 5 filtern nicht nur sonore Hintergrundgeräusche heraus, sondern federn auch Tastaturen und Stimmen spürbar ab. Dabei entsteht zwar nicht ein starkes Isolationsgefühl wie vielleicht bei Boses QuietComfort Ultra Earbuds oder Apples AirPods Pro 2, angesichts des Preises können wir uns aber nicht beschweren.

Sogar in lauten Umgebungen, sprich im Zug oder an einer viel befahrenen Straße, sorgen die Liberty 5 jedenfalls für etwas Ruhe auf den Ohren – bei laufender Musikwiedergabe funktioniert das natürlich noch besser. Auch der Transparenz-Modus funktioniert gut, klingt jetzt noch etwas natürlicher und rauscht nur leise. Die Verstärkung der Umgebungsgeräusche erfolgt dabei nicht übermäßig künstlich und hat keine negativen Auswirkungen auf unsere Orientierung.

Dafür gibt es von uns unterm Strich einen Daumen nach oben – mit Luft nach oben, versteht sich. Einen Quantensprung zum Vorgänger-Modell verzeichnen wir hier nämlich nicht. Und der Vorgänger kostet bekanntermaßen nur knapp die Hälfte.
Soundcore Liberty 5: Alles zu Akku und Bluetooth
Viel Leistung für den Preis gibt es auch bei der Bluetooth-Ausstattung. Mit LDAC steht sogar ein höherauflösender Bluetooth-Codec auf dem Programm und it 5.4 eine aktuelle Bluetooth-Version. Leider hat Soundcore noch nicht für Auracast-Support gesorgt, damit hinken die Liberty 5 jedenfalls hier noch hinter der Konkurrenz von EarFun, den Air Pro 4 hinterher.

Akkutechnisch sind die Liberty 5 waschechte Dauerläufer, die ohne ANC sogar zwölf Stunden am Stück schaffen können. Das Ladecase versorgt die Kopfhörer mit drei zusätzlichen Ladungen, insgesamt kommst du also auf bis zu 48 Stunden Wiedergabezeit. Das ist enorm, weil du die Kopfhörer ja in der Regel auch nicht im Dauerbetrieb laufen lässt. Wenn du nur ein paar Stunden täglich im Bus oder Zug Musik hören willst, können die Liberty 5 auch gut und gern eine ganze Woche durchhalten. Dank IP55 eignen sie sich auch als Sport-Kopfhörer.
Design: Nicht viel Neues
Das Ladecase der Soundcore Liberty 5 ist eigensinnig designt und in jedem Fall Geschmackssache. Anstatt auf einen gewöhnlichen Schließ-Mechanismus zu setzen, schiebst du bei den Liberty 5 die Abdeckung nach oben. Das haben wir so auch schon bei den Liberty 4 Pro und anderen Soundcore-Modellen gesehen, die Kritikpunkte bleiben aber die gleichen.

So fallen die Kanten an der Abdeckung weiterhin relativ scharf aus, der Mechanismus hat viel Spiel und wirkt auf Dauer anfällig für versehentliche Beschädigungen. Aber auch das Positive wollen wir hier nicht verschweigen: Immerhin kannst du das Ladecase der Liberty 5 auch entspannt mit einer Hand öffnen.

Ansonsten sehen die Liberty 5 den diversen Varianten der Liberty 4 zum Verwechseln ähnlich. Ein dünner, matter Rahmen wertet die Optik im direkten Vergleich etwas auf und das Gewicht der Buds hat spürbar abgenommen. Damit sitzen die Liberty 5 recht angenehm im Ohr und stören auch nach mehreren Stunden nicht – insofern du den richtigen Silikonaufsatz auswählst.
Fazit: Spannender Neuentwurf – mit Potenzial
Soundcore macht mit den Liberty 5 da weiter, wo sie mit den Liberty 4 aufgehört haben. Ernsthaft auszusetzen haben wir kaum etwas an den preiswerten Kopfhörern. Für unter 100 Euro bieten sie deutlich mehr Bedienungsfreiheit und Flexibilität als etwa die Samsung Galaxy Buds FE, liefern solides Noise Cancelling ab und klingen besonders bei Pop-Musik druckvoll und spaßig. Kritische Ohren sollten sich – auch unter 100 Euro – vielleicht eher bei Sony (WF-C510 oder WF-C700N) umschauen, für den Alltag mit Charts im Ohr gibt es in dieser Preisklasse aber kaum Besseres.
Hier findest du die Anker Soundcore Liberty 5:
Technische Daten | |
Bluetooth-Standard | 5.4 |
Akku-Laufzeit | 8h / mit Ladecase bis 32h (mit ANC) |
Schnellladefunktion | 10 Minuten Laden für 5 Stunden Wiedergabe |
Noise Cancelling | Ja |
Codecs | AAC, SBC, LDAC |
Wassergeschützt | IP55 |
Anschlüsse des Ladecase | USB-C, kabelloses Laden (Qi) |
Gewicht | 4,6g pro Hörer / 48g Ladecase |
Preis (UVP/Straßenpreis) | 99,99 Euro |
Doch nicht die richtigen Kopfhörer für dich? Alle In-Ears, die wir getestet haben, findest du hier: