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EarFun Air Pro 4 im Test: Alleskönner zum Sparpreis

ANC, satter Akku und vielversprechender Sound – bei den EarFun Air Pro 4 scheint alles an Bord zu sein, was wir von guten In-Ears erwarten. Aber wie schlagen sie sich im Praxistest?
EarFun Air Pro 4 Test | Titelbild
Bluetooth-Standard
5.4
Akku-Laufzeit
7,5h / mit Ladecase bis 35h bei aktiviertem ANC
Schnellladefunktion
10 Minuten Laden für 2,5 Stunden Wiedergabe
Noise Cancelling
Ja
Wassergeschützt
IPX5
Preis (UVP/Straßenpreis)
99,99 Euro
In Kürze
Die EarFun Air Pro 4 überzeugen in jeder Kategorie und dürften sich so zur absoluten Preis-Leistungs-Empfehlung mausern. Kritisches Hören ist mit den In-Ears zwar nur bedingt möglich, Spaß machen sie aber allemal. Außerdem sind sie technisch auf dem neuesten Stand.
Vorteile
  • Spaßiger Klang
  • Sehr starker Akku
  • Gutes ANC
Nachteile
  • Schwächen in den klanglichen Details
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Das junge Unternehmen EarFun will gute Qualität zum erschwinglichen Preis bieten. Damit erinnern sowohl Konzept als auch die Designs der Hörer stark an Soundcore. Die konnten sich wiederum in den letzten Jahren als Garant für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auch in Europa einen Namen machen. Mit den EarFun Air Pro 4 steht jetzt EarFuns direkter Konkurrent zu Soundcores Liberty 4 auf dem Parkett. Wir haben die In-Ears gründlich unter die Lupe genommen.

Die EarFun Air Pro 4 findest du hier:

EarFun Air Pro 4 im Klang-Check

Dass Kopfhörer unter 100 Euro wirklich gut klingen können, haben schon viele Hersteller bewiesen. Ob Nothing Ear (a), Samsung Galaxy Buds FE, Sony WF-C510 oder die oben genannten Soundcore Liberty 4 NC – die Liste ist lang. Und trotzdem finden sich auch in dieser Preisklasse gravierende Unterschiede, was das Klangbild, die bevorzugten Genres und die akustischen Stärken der einzelnen Modelle angeht.

EarFun Air Pro 4 – In der Hand
Die EarFun Air Pro 4 klingen wirklich gut. Wenn du nach alltagstauglichem Sound suchst, bist du hier richtig.

Die EarFun Air Pro 4 knüpfen hier am ehesten bei den Liberty 4 NC an und setzen auf einen kräftigen Bass, der bei Haims Falling den Ersteindruck bestimmt. Das macht definitiv Spaß und bläst gleich zu Beginn jegliche Zweifel daran hinfort, dass wir hier kompetente In-Ears in der Hand halten. Die Stereo-Abbildung ist klasse und der Sound mitreißend.

Allerdings fällt auch gleich zu Beginn auf, dass die Kopfhörer es teilweise zu gut meinen mit den Tiefen. Este Haims E-Bass verliert so ein wenig an Dynamik und kommt etwas dumpf daher. Kritisches Hören ist mit den EarFun Air Pro 4 nur bedingt möglich – das vorauszusetzen wäre in dieser Preisklasse aber auch etwas vermessen. Dafür halten die In-Ears eine gute Balance und räumen auch Mitten und Höhen genug Platz ein.

EarFun Air Pro 4 – Buds Paar
Die Tiefen drängen sich bei den EarFun Air Pro 4 teilweise zu stark in den Vordergrund.

Das merken wir im Test bei The Weeknds Wake Me Up, in dem er gemeinsame Sache mit Justice macht und aufs Neue seine Vorliebe für französische Elektronik-Musik durchscheinen lässt. Seine Stimme, die schon produktionstechnisch weit in den Hintergrund verfrachtet wird, kommt klar bei uns an und arbeitet sich zum dynamischen Abschluss weiter in den Vordergrund.

Dass die EarFun Air Pro 4 auch klerikalen Klängen gerecht werden können, beweist zuletzt Christine and the Queens‘ Full of life. Hier spielen Streicher und Stimme gleichermaßen groß auf. Wenn man etwas bemängeln möchte, dann, dass Höhen immer etwas fern und hohl klingen und dem Sound so eine gewisse Tiefe verloren geht. Auch Podcasts klingen nicht ganz so intim und unmittelbar, wie wir es uns vielleicht wünschen würden. Ein Equalizer kann da aber Abhilfe schaffen.

In unserer Bestenliste erfährst du, wie die EarFun Air Pro 4 im Vergleich zur Konkurrenz abschneiden:

App und Bedienung: Simpel, aber effektiv

Wir haben uns die EarFun-App bereits im Test der EarFun OpenJump ausführlich angeschaut – und können den positiven Eindruck hier nur bestätigen. Die App macht optisch zwar nicht allzu viel her – und glänzt teilweise eher mit falschen oder hakeligen Übersetzungen ins Deutsche als mit intuitiver, leichter Sprache – erfüllt aber ihren Zweck.

So hat der Equalizer neben einem manuellen Zehn-Band-EQ auch zahlreiche Presets zu bieten, die einzelne Frequenzen verstärken oder für bestimmte Genres gedacht sind. Dass EarFun bisher eher auf anderen Märkten unterwegs war, merkt man bei den EQ-Presets aber auch.

Hier findet sich nämlich ein Profil mit dem Namen „Fernando Gunsan“ – einem Tech-Influencer, der hierzulande keine Rolle spielt, aber mit EarFun kollaboriert. Lass dich vom fremden Namen in den Einstellungen also nicht irritieren, deine Kopfhörer hatten (höchstwahrscheinlich) keinen Vorbesitzer mit dem Namen Fernando.

Zusätzlich bietet die App dir auch die Möglichkeit, über einige Fragen und Hörtests zu einem individuellen Equalizer-Profil zu gelangen. Das macht Spaß und ist durchaus sinnvoll, wenn dir das händische Justieren zu kompliziert erscheint.

Was uns bei den EarFun OpenJump noch gefehlt hat – hier aber an Bord ist – ist die Trageerkennung. Die funktioniert gut, sodass die Wiedergabe automatisch stoppt, sobald ein Earbud nicht mehr im Ohr steckt. Wenn dich das nervt, lässt sich die Funktion aber auch deaktivieren.

Gleiches gilt für die Touch-Bedienung. Diese lässt sich in der App nach Belieben personalisieren oder deaktivieren. Die Touch-Gesten selbst führst du an einer kleinen Touch-Fläche an den Buds aus, die durch eine Wölbung gekennzeichnet ist. Das funktioniert gut, auch wenn wir uns mittlerweile an die praktischen Pinch-Gesten der Konkurrenz um Huawei FreeBuds Pro 4, Nothing Ear und Co. gewöhnt haben.

Bluetooth: Auf dem neuesten Stand

In puncto Bluetooth setzt EarFun mit den Air Pro 4 in dieser Preisklasse einen neuen Standard. Mit den Bluetooth-Codecs SBC, AAC, LDAC und aptX Adaptive sind die Kopfhörer exzellent ausgestattet, als Bluetooth-Standard ist 5.4 an Bord. Damit einher geht bei den EarFun Air Pro 4 auch LE Audio und Auracast, jedenfalls mit kompatiblen Geräten.

EarFun Air Pro 4 – Akku und Ladecase
Bluetooth-technisch überflügeln die EarFun Air Pro 4 viele teurere Modelle – mit aktuellen Standards und zukunftsfähigen Technologien.

iOS-Geräte sind hier aktuell noch explizit ausgeschlossen und eine fixe Liste kompatibler Android-Geräte gibt es leider auch nicht. Prinzipiell lassen sich aber sowohl LE Audio als auch Auracast einfach über die App aktivieren und nutzen. Multipoint ist zusätzlich ebenfalls an Bord und über einen weiteren Menü-Punkt abrufbar. Die EarFun Air Pro 4 sind technisch also definitiv zukunftstauglich und werden hier vom Hersteller noch regelmäßig mit Updates bedacht.

Auch EarFuns restliches Portfolio lässt einen starken Fokus auf Auracast und LE Audio erkennen. Wir sind hier also zuversichtlich, dass EarFun die Funktionen in Zukunft mit noch mehr Geräten zugänglich machen wird.

So viel ANC gibt’s für 100 Euro

Für gutes ANC musst du saftig draufzahlen? Die EarFun Air Pro 4 beweisen, dass das nur bedingt stimmt. Eine gute passive Geräuschunterdrückung legt hier nämlich das Fundament für richtig gutes Noise Cancelling. Die EarFun Air Pro 4 blenden das Tippen auf der Tastatur und Gespräche in der Nähe zwar nicht komplett aus, federn die Geräusche aber wirklich stark ab.

EarFun Air Pro 4 – Im Ohr
Die gute passive Geräuschunterdrückung schafft ein exzellentes Fundament für das ANC. Falls die In-Ears bei dir nicht so gut sitzen, kannst du mit den wechselbaren Silikonaufsätzen nachhelfen.

Das ANC-Rauschen fällt ebenfalls sehr leise aus und ist bei aktivierter Wiedergabe nicht zu hören. Wir fühlen uns mit den Air Pro 4 wirklich von der Außenwelt isoliert. Die zahlreichen unterschiedlichen ANC-Modi auf der anderen Seite würden wir nicht unbedingt empfehlen. Der Effekt bleibt mehr oder weniger der Gleiche. Schade ist, dass die Intensität des ANC nicht personalisiert werden kann. Die hohe Intensität des ANC könnte auf Dauer also auch anstrengen.

Weitere Plus-Punkte sammeln die EarFun Air Pro 4 beim Transparenz-Modus. Der rauscht zwar etwas lauter, jedenfalls im „Standard“-Modus, verstärkt aber auch wirklich verlässlich die Umgebungsgeräusche. Ein zusätzlicher „Natürlich“-Modus reduziert die Störgeräusche auf ein Minimum, verstärkt dafür auch nicht ganz so intensiv.

Uns gefällt, dass EarFun uns hier die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Transparenz-Modellen lässt. Den einen dürfte der „Standard“-Modus zu intensiv und desorientierend sein, den anderen der „Natürlich“-Modus zu neutral ausfallen. So kommen beide auf ihre Kosten.

Beeindruckender Akku und Sporttauglichkeit

Wer auf der Suche nach einem Akku-Dauerläufer ist, wird mit den EarFun Air Pro 4 definitiv glücklich. Hier sind mit dem Ladecase bis zu 35 Stunden möglich – wohlgemerkt mit eingeschaltetem ANC. Ohne Case sind immer noch 7,5 Stunden drin, was ebenfalls richtig gut ist.

Der Preis spielt bei unserer Bewertung zwar keine Rolle, für ein kleines Gedankenspiel wollen wir ihn aber doch mal kurz zum Thema machen. Bei den EarFun Air Pro 4 bekommst du nämlich knapp 30 Minuten Akku je ausgegebenem Euro – wenn wir von einem Straßenpreis um 70 Euro ausgehen. Von dieser Quote kann die Konkurrenz nur träumen.

EarFun Air Pro 4 – Ladecase
Im unscheinbaren Ladecase der EarFun Air Pro 4 werkelt ein potenter Akku.

Mit ihrem Akku und der Wasserschutzklasse IPX5 empfehlen die Earfun Air Pro 4 sich zuletzt auch als Sport-Kopfhörer, die auch mal länger in der Sporttasche aushalten, ohne zwischendurch an den Strom gesteckt zu werden. Mit Strom versorgst du die Buds übrigens wahlweise über USB-C oder kabellos, was in dieser Preisklasse – und leider auch in höheren – nicht selbstverständlich.

Design: Schlicht, aber keinesfalls ramschig

Das Design der EarFun Air Pro 4 ist unscheinbar, fällt aber auch nicht negativ auf. Uns gefällt das matte Äußere des Stiels, da die Air Pro 4 so insgesamt etwas wertiger aussehen, als etwa die Soundcore Liberty 4 Pro. Auch die Verarbeitung macht einen besseren Eindruck als bei den Liberty 4 NC. Hier hatten wir das matte Silber noch als störend empfunden, weil es sich stark vom glänzenden Rest abhob.

EarFun Air Pro 4 – Einzelner Bud
Der matte Stiel samt Touch-Bucht kann sich sehen lassen, und ist sinnvoll designt.

Auch die leichte Einbuchtung an der touch-sensitiven Stelle des Stiels gefällt, weil sie die Bedienung noch intuitiver macht und der Optik Struktur spendet. Sitz und Tragekomfort sind – jedenfalls bei uns – makellos. Die In-Ears drücken nicht, sitzen aber gleichzeitig nicht zu locker im Ohr.

EarFun Air Pro 4 – Case offen
Das Case der EarFun Air Pro 4 ist kein Blickfang, erfüllt aber seinen Zweck.

Das Ladecase der EarFun Air Pro 4 fällt noch schlichter aus, als die Buds selbst. Bis auf eine Innenraum-Beleuchtung, die die Earbuds in Szene setzt, sticht hier nichts besonders ins Auge. Auch die Form ist eher klobig und ungewohnt kastenförmig, erfüllt aber ihren Zweck. Du bekommst zu dem Preis hier keine ästhetische Meisterleistung oder einen wahren Handschmeichler, wie zum Beispiel bei Googles Pixel Buds Pro 2, musst dir aber keine Gedanken darüber machen, deine Buds irgendwo zu verlieren.

Unser Fazit zu den EarFun Air Pro 4

Die EarFun Air Pro 4 beeindrucken im Test mit starken Leistungen in allen Kategorien. Bluetooth-Funktionen, Akkuleistung, ANC und Sound rangieren allesamt auf einem Niveau, das bei diesem Preis nicht selbstverständlich ist. Wenn du auf der Suche nach einem absoluten Allrounder bist, der preislich im zweistelligen Bereich rangiert, könntest du hier die neue Nummer Eins in den Händen halten. Wenn du ähnliche Preis-Leistung im Over-Ear-Sektor suchst, wirst du eventuell beim EarFun Wave Life fündig, den wir ebenfalls getestet haben.

HIFI.DE Testsiegel In-Ear-Kopfhoerer EarFun Air Pro 4 8.7

Hier findest du die EarFun Air Pro 4:

Technische Daten
Bluetooth-Standard 5.4
Akku-Laufzeit 7,5h / mit Ladecase bis 35h bei aktiviertem ANC
Schnellladefunktion 10 Minuten Laden für 2,5 Stunden Wiedergabe
Noise Cancelling Ja
Codecs AAC, SBC, LDAC, aptX Adaptive
Wassergeschützt IPX5
Anschlüsse des Ladecase USB-C, kabelloses Laden
Gewicht 5,5g pro Hörer / 56g Ladecase
Preis (UVP/Straßenpreis) 99,99 Euro

Doch nicht die richtigen Kopfhörer für dich? Alle In-Ears, die wir getestet haben, findest du hier:

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