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Verzichtet Tidal bald ganz auf MQA?

Tidal hat damit gestartet, den eigenen Highres-Katalog auch im FLAC-Format anzubieten. Ist das das Aus für MQA? Eine erste Einschätzung.
Tidal Umstieg auf FLAC: Bald ganz ohne MQA? Bild: Tidal

Nach dem MQA Ltd. Insolvenz angemeldet hat, richteten sich alle Augen auf den Streaming-Dienst Tidal. Dieser ist bisher der einzige der großen Dienste, der auf das Musikformat setzt. Damit könnte aber in Zukunft Schluss sein. Wie der Umstieg auf das FLAC-Format abläuft und was er für dich bedeutet, haben wir hier für dich eingeordnet.

Tidal bietet Highres bald im FLAC-Format an

FLAC ist – neben Apples Pendant ALAC – das am meisten verwendete Highres-Format. Als FLAC-Format gespeicherte Songs nehmen deutlich weniger Platz ein, büßen aber nichts von ihrer Klangqualität ein. Ganz im Gegensatz zu mp3-Dateien, die verlustbehaftet komprimiert sind. Aus einer FLAC-Datei hingegen kann immer auch wieder die ursprüngliche Musikdatei hergestellt werden. Das Format komprimiert also verlustfrei. Praktisch alle Highres-Streamingdienste setzen für alles ab CD-Qualität darauf, bisher mit einer Ausnahme: Tidal.

Tidal setzte FLAC lange nur für Songs in CD-Qualität ein. Dafür werden im sogenannten HiFi-Abo 9,99 Euro im Monat fällig. Alles, was darüber liegt, steht als MQA-Datei zur Verfügung und kostet dich im HiFi-Plus-Abo 19,99 Euro im Monat. Jetzt ändert Tidal das Angebot. Beta-Tester in den USA haben bereits Highres-FLAC im Angebot entdeckt und testen können. Statt der bisherigen Bezeichnung Tidal Masters für Musik in Highres und MQA, erscheint jetzt nur noch das Prädikat „Max“. Das soll laut Tidal für die maximal mögliche Sound-Qualität stehen, unabhängig vom verwendeten Format.

Der Haken an der Sache: In dieser Version bietet dir die Tidal-App keine Möglichkeit herauszufinden, welches Format deine Lieder haben. Denn theoretisch kann momentan das Stück sowohl in MQA als auch FLAC verfügbar sein. Tidal behauptet zwar, dass FLAC in diesem Fall bevorzugt wird, zur Überprüfung benötigst du jedoch einen externen DAC, der dir Format und Auflösung deines Streams verrät.

Verzichtet Tidal bald auf MQA?

Sollte Tidal sich irgendwann endgültig von MQA trennen wollen, hat Tidal mit diesen Neuerungen geschickt die richtigen Weichen gestellt. Dadurch, dass du nicht wählen kannst, welche Version du streamen möchtest, könnte Tidal theoretisch die MQA-Version entfernen, ohne dass du es sofort bemerkst. Ein weiterer Aspekt ist die Umbenennung der höchsten Qualitätsstufe von „Master“ in „Max“. Denn schließlich steht auch MQA für „Master Quality Authenticated“.

Ob sich Tidal wirklich still und heimlich von MQA trennen wird, können wir zurzeit noch nicht sagen. Fans des umstrittenen Formates wird es sicher hart treffen, gibt es doch kaum andere Streaming-Angebote. Bist du hingegen auf der Suche nach einem Netzwerk-Player oder Streaming-Verstärker, mit dem du das Meiste aus deinem Tidal-Account holen kannst, musst du nun nicht mehr auf die MQA-Kompatibilität achten.

Alle von uns getesteten Netzwerk-Player findest du übrigens in unserer Bestenliste:

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