Bose SoundLink Plus im Test: Kompakt, klangstark – Kaufempfehlung?

- Abmessungen (BxHxT)
- 231 cm x 100 cm x 86 mm
- Gewicht
- ca. 1,5 kg
- Akku-Laufzeit
- bis zu 20 Stunden
- Wassergeschützt
- IP67
- Verfügbare Farben
- Blau, Schwarz, Gelb
- Preis
- 279,95 Euro
Der Bose SoundLink Plus überzeugt als sinnvolle Zwischengröße neben SoundLink Flex und Max mit starkem Sound, kompaktem Format und sehr guter Akkuleistung. Beim Design bleibt sich Bose treu – der SoundLink Plus passt sowohl ins Büro als auch in die Sporttasche.
- Gute Akkulaufzeit
- Detaillierter Klang
- Geradliniges, schickes Design
- Kein Mikrofon
- Keine 3,5-mm-Klinke oder USB-C-Audio
Die Bose SoundLink-Familie wächst! Mit dem SoundLink Plus steuert Bose einen Bluetooth-Lautsprecher der preislichen Mittelklasse bei, der sich optisch viel vom kleineren und größeren Bruder abschaut. Aber wie sieht es in der Praxis aus? Ist der SoundLink Plus ein sinnvolles Upgrade zum SoundLink Flex (2. Gen) oder schreckt der happige Preis eher ab? Wir finden’s heraus.
Hier bekommst du den SoundLink Plus:
Klanglich hebt sich der Bose SoundLink Plus schon beim ersten Anspielen klar vom kleineren SoundLink Flex (2. Gen.) ab. Wo wir letzterem noch ein wärmeres Klangbild attestierten, das zugunsten von sattem Bass auf den letzten Grad an Genauigkeit verzichtet, sieht es beim SoundLink Plus ganz anders aus. In Lordes Shapeshifter etwa überwältigt der wabernde Bass zu keinem Zeitpunkt die Höhen und Mitten, sondern hält sich angenehm im Hintergrund.

Als zurückhaltend würden wir den Bass beim SoundLink Plus trotzdem nicht beschrieben. Wenn er drücken soll, dann drückt er auch, wie wir im Test bei Justice‘ Neverender erleben dürfen. Die beachtliche Klarheit in der Wiedergabe macht sich besonders bei gemäßigter Lautstärke bemerkbar. Sobald wir aufdrehen, klingen Drums und Vocals bei Loyle Carners feel at home etwas kalt und streng.

Was hier außerdem besonders auffällt: Die Frequenzen spielen auch bei höheren Lautstärken relativ klar getrennt voneinander auf. Das ist einerseits positiv, weil so einige Details erhalten bleiben, fällt aber dann negativ auf, wenn die Balance aus den Fugen gerät. So hätten wir uns bei höheren Lautstärken – und der SoundLink Plus wird wirklich laut – eine sanfte Abschwächung der Höhen gewünscht, damit man die Wiedergabe auch oberhalb der 75 Prozent noch genießen kann.
Positiv fällt im Test auch die Klangbühne auf, die wirklich breit ausfällt. Dafür sollte der SoundLink Plus aber idealerweise an einer Wand stehen und in den Raum hineinspielen. Nach hinten gehen Mitten und Höhen dann nämlich zum großen Teil abhanden, was ein etwas sonores Klangbild abgibt. Marshalls Middleton II hingegen bespielt einen Raum auch nach hinten souverän und ausgeglichen. Hier solltest du dir also im Vorhinein Gedanken darüber machen, wo der SoundLink Plus stehen soll.

Unser Gesamteindruck vom Sound des SoundLink Plus fällt durchweg positiv aus. Angesichts des kompakten Formats spielt der Lautsprecher angenehm nuanciert auf, beherrscht auch kraftvolle Tiefen und erinnert dabei eher an den größeren SoundLink Max. Dass er bei höheren Lautstärken an seine Grenzen stößt, war zu erwarten, der Equalizer schafft hier aber teilweise Abhilfe.
Die besten Bluetooth-Lautsprecher, die wir bisher getestet haben, findest du hier:
Das geht in der Bose-App!
Um den Sound des Bose SoundLink Plus anzupassen, machen wir uns auf in die zugehörige App. Diese bietet nach wie vor einen eher rudimentären Drei-Band-EQ, mit diversen Presets und der Möglichkeit, selbst Hand anzulegen. Allzu detaillierte Anpassungen sind damit natürlich nicht möglich, für einzelne Genres bietet sich die Funktion aber trotzdem an.
In der App offenbart sich auch, wofür der ominöse, zusätzliche Knopf auf der Bedienfläche des SoundLink Plus gedacht ist. Als Shortcut-Button steuert der Taster wahlweise direkt Spotify an, verknüpft deinen SoundLink Plus mit einem kompatiblen Bose-Lautsprecher in der Nähe oder steuert den Sprachassistenten an. Wünschenswert wäre hier ein Shortcut zum Equalizer gewesen, um den Sound auch ohne Smartphone schnell anzupassen.
Das haben wir in unterschiedlichen Ausführungen in diesem Jahr schon bei Marshalls Kilburn III gesehen, der mit dem „M“-Knopf personalisierbaren EQ-Zugriff bietet. Und auch der Sony Ult Field 5 gewährt mit seiner „Ult“-Taste jedenfalls Zugriff auf verstärkte Bass-Einstellungen. Ob Bose hier eventuell noch softwaretechnisch nachziehen kann? Auf der Webseite klingt es jedenfalls so, als würde man sich etwaige Updates offenhalten. Wir warten’s ab und berichten im Fall der Fälle hier davon.
Weiterhin in der App verfügbar ist die Multipoint-Schaltzentrale. Hier kannst du die Verbindungen des SoundLink Plus verwalten. Auracast ist leider noch nicht an Bord und auch nicht angekündigt. Der JBL Charge 6 fungiert zum Beispiel bereits jetzt als Auracast-Broadcaster – auch für Lautsprecher anderer Marken.
Die Bedienung am Gerät haben wir weiter oben schon kurz angerissen – der Shortcut-Knopf lässt grüßen – auf der Oberseite des SoundLink Plus warten aber auch noch andere Bedienelemente. Neben Power- und Bluetooth-Knopf findest du hier zwei Lautstärkeregler und einen Button, der die Wiedergabe steuert. Über ein Mikrofon verfügt der SoundLink Plus nicht, einen Knopf für Anrufe gibt es also auch nicht.
Auch auf Audio-Eingänge verzichtet der SoundLink Plus. Hier ist also kein 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss verbaut – der USB-C-Anschluss dient nur dem Aufladen des Lautsprechers oder angeschlossener Endgeräte via Powerbank-Funktion. Dafür wirkt das Design umso geradliniger und schnittiger.
Bluetooth und Akku: Das sagt der Praxistest
In puncto Bluetooth hält Bose nach wie vor ein Schmankerl bereit, das nicht viele Bluetooth-Lautsprecher in dieser Preisklasse bieten: aptX Adaptive. Der Bluetooth-Codec ermöglicht eine höher auflösende Übertragung bei adaptiver Bitrate, soll dadurch außerdem sehr effizient arbeiten. Um in den Genuss von aptX Adaptive zu kommen, ist allerdings ein „Snapdragon Sound“-zertifiziertes Endgerät notwendig. Wenn du über ein solches nicht verfügst, musst du dich auch hier mit SBC und AAC zufriedengeben.

Bluetooth 5.4 ist ebenfalls an Bord, allerdings noch ohne LE Audio. Ob Auracast noch nachgeliefert wird, steht aktuell in den Sternen. Wir würden uns aber nicht wundern, wenn Bose das Feature in Zukunft nachreicht, wenn auch die großen Player um Sony und Apple nachziehen. Hier agieren JBL, Marshall und Sennheiser unter anderem aktuell noch als Vorreiter, implementieren die Technologie aber auch zu unterschiedlichen Graden. Eine einheitliche Lösung scheint noch nicht gefunden.
Boses Bluetooth-Lautsprecher waren noch nie großartige Akkuwunder, diesen Ruf haben eher die mobilen Boxen von Marshall verdient. Der Bose SoundLink Plus überzeugt dennoch mit soliden 20 Stunden Laufzeit und einer Powerbank-Funktion. Häufig wirst du also auch hier nicht zur Steckdose eilen müssen.
Bose SoundLink Plus: Gleiches Design, anderes Format
Bose scheint sich festgelegt zu haben und wagt in der SoundLink-Familie designtechnisch keine Experimente mehr. Der SoundLink Plus sieht deshalb aus wie ein vergrößerter SoundLink Flex – oder ein geschrumpfter SoundLink Max. Konkret bedeutet das, dass Bose auch hier auf eine gummierte Kunststoff-Oberfläche setzt, die haptisch schon einiges hermacht.

Dazu kommt die kompakte Bauweise – der SoundLink Plus liegt angenehm in der Hand und findet in jedem Rucksack Platz, sollte mal ein kleiner Ausflug anstehen. Auf einzelne Standfüße verzichtet Bose beim SoundLink Plus, dafür thront die Box auf einem rechteckigen Sockel, der sich um wenige Millimeter vom Korpus abhebt.

So steht der SoundLink Plus gerade und sicher, gibt aber gleichzeitig nicht übermäßig viel Vibration an das Möbelstück ab, auf dem er verweilt. Anders als vergleichbare Bluetooth-Lautsprecher der Konkurrenz, etwa Marshalls Middleton II oder den JBL Charge 6, setzt Bose auf eine fest montierte Schlaufe. Diese ist relativ eng gebunden, lässt sich aber zum Beispiel mit einem Karabinerhaken am Rucksack befestigen. Und dank der starken IP-Zertifizierung IP67 musst du dir unterwegs auch bei einem kleinen Regenschauer keine Sorgen um den Lautsprecher machen.
Fazit: Toller Speaker – mit hauseigener Konkurrenz
Der Bose SoundLink Plus ist ein durchweg kompetenter Bluetooth-Lautsprecher ohne nennenswerte Makel. Klar, ein Mikrofon, 3,5-Millimeter-Klinke und auch Auracast wären in dieser Preisklasse nicht unangemessen, gleichzeitig dürfte ein großer Teil der Zielgruppe genau diese Features nicht vermissen. Klanglich und designtechnisch liefert Bose hier nämlich ein sinnvolles Upgrade zum SoundLink Flex ab, das den saftigen Aufpreis im Vergleich zum kleineren Bruder definitiv rechtfertigt.
Schwieriger wird es schon mit der hauseigenen Konkurrenz, die eigentlich eine Preisklasse über dem SoundLink Plus liegt. Der SoundLink Max, der dem SoundLink Plus in Klang und Ausstattung noch mal überlegen ist, kostet zum Testzeitpunkt im Handel etwa so viel wie der SoundLink Plus laut UVP. Und hier sprechen wir nicht etwa von kurzweiligen Angebotswochen, sondern vom Straßenpreis bei Bose selbst. Wenn Bose hier nicht zeitnah eine Preiskorrektur vornimmt, könnte der kompaktere SoundLink Plus ein Schattendasein fristen, und das wäre wirklich schade.
Der SoundLink Plus ist dir nicht smart genug? Wir haben zahlreiche Smart Speaker im HIFI.DE Testlabor untersucht:
Technische Daten | |
Abmessungen (BxHxT) | 231 cm x 100 cm x 86 mm |
Gewicht | ca. 1,5 kg |
Akku-Laufzeit | bis zu 20 Stunden |
Wassergeschützt | IP67 |
Verfügbare Farben | Blau, Schwarz, Gelb |
Anschlüsse / Schnittstellen | USB-C |
Mikrofon | Nein |
Multiroom-fähig | Nein (nur proprietärer Party-Modus) |
Trage-Vorrichtung | Ja |
Preis | 279,95 Euro |