Amazon Fire TV 4 im Test: Was man bei dem günstigen Preis erwarten kann

- Panel Typ
- LED
- Auflösung
- 4K (3.840 x 2.160)
- Verfügbare Größen
- 43", 50", 55"
- Getestete Größe
- 43"
- HDR-Unterstützung
- HDR10, HLG
- Bildfrequenz
- 50 / 60 Hz
- Video-Eingänge
- 4 x HDMI 2.0, Mini AV In
- Preis
- 499,99 Euro
Der Amazon Fire TV 4 kann vor allem durch eine hohe App-Auswahl und eine gute Sprachsteuerung punkten. Bild und Ton gehen für den Preis absolut in Ordnung.
- Recht detailreiches Bild
- Große App-Auswahl
- Trotz 60-Hz-Panel gute Gaming-Eigenschaften
- Niedrige Spitzenhelligkeit
- Etwas dumpfer Ton
- Kein USB-Recording
Der Amazon Fire TV 4 erregt Aufsehen – vor allem, weil es den Fernseher häufig im Angebot zu wirklich kleinen Preisen gibt. Auf dem Papier gibt es dafür aber einiges, was bei der Konkurrenz meist mehr kostet. Ist der Amazon Fire TV 4 also der ideale Einsteigs-Fernseher? Oder merkt man die Einsparungen dann doch zu deutlich?
Wir haben allein in diesem Jahr schon knapp 30 Fernseher getestet und wissen daher im Test, worauf es zu achten gilt. Den Amazon Fire TV 4 gibt es in den Größen 43, 50 und 55 Zoll. In unserem Testlabor haben wir die kleinste Variante stehen, die die Bezeichnung 4K43N400D trägt.
Falls du dich schon entschieden hast, findest du den Amazon Fire TV 4 hier im Angebot:
Das Design des Amazon Fire TV 4
- Recht schlichte Optik
- Größtenteils saubere Verarbeitung
- Recht tiefe Bauart
Zum regelmäßig stattfinden Prime Day gab es den Amazon Fire TV 4 schon zu absoluten Knallerpreisen. Selbst zu den regulären Angebotspreisen zählt der Amazon-Fernseher zu den günstigsten Fernsehern, die wir bisher getestet haben. Und bei einem Fernseher bis 500 Euro muss man eben mit einigen Abstrichen rechnen – wie etwa bei der Verarbeitung.

Damit wollen wir gar nicht sagen, dass der Amazon Fire TV 4 nicht gut verarbeitet sei. An der ein oder anderen Stelle merkt man dann aber doch, dass die Übergänge einzelner Teile nicht ganz so sauber gefertigt wurden, wie wir es von teureren Fernsehern gewohnt sind. Der verwendete Kunststoff fühlt sich ebenfalls nicht ganz so hochwertig an, bewegt sich, gerade in Hinblick auf den Preis, aber absolut im Rahmen.

Was das Design betrifft, bleibt das am Ende Geschmackssache. Rein von der Gestaltung her erinnert er an viele andere „günstige“ Modelle, etwa den TCL RC630. Dabei setzt Amazon auf hochglänzenden Kunststoff – zumindest frontseitig und bei den Standfüßen. Das muss gefallen. Mit einer Tiefe von rund neun Zentimetern ist er zudem nicht gerade als dünn zu bezeichnen, eine Wandmontage ist natürlich dennoch möglich.
Bildqualität des Amazon Fire TV 4
- Gutes Bild in SDR
- Zu niedrige Helligkeit für überzeugendes HDR
- Keine Zwischenbildberechnung
Anders als es beim Amazon Fire TV Omni QLED der Fall ist, rechnen wir beim Amazon Fire TV 4 mit keinen großen Unterschiedenen der verschiedenen Displaygrößen. So hat Amazon beispielsweise auch die 1080p-Versionen aus dieser Version ausgegliedert und verkauft sie unter dem Namen Amazon Fire TV 2.
Der Amazon-Fernseher ist ein einfacher LCD-TV mit LED-Hintergrundbeleuchtung – ganz im Stile eines Panasonic LXW834 oder eines Samsung CU7179. Beide sind vielleicht nicht für die beste HDR-Performance bekannt, aber gerade in SDR können sie mitunter mit anderen Fernsehern mithalten. Wir sind also gespannt und starten in die Testphase.
Filme in SDR
Erste Station: Wir schmeißen unseren Blu-ray-Player an und legen den Film A Quiet Place ein. Der bietet nicht nur hervorragenden Klang – die passende Soundbar oder 5.1-System vorausgesetzt – sondern besticht auch durch ein detailreiches Bild. Der Film ist aber auch eine Herausforderung, denn viele Szenen spielen sich bei Nacht ab. Um das meiste aus dem Bild herauszuholen, wechseln wir in den Bildmodus Film hell – schließlich bestach der schon beim QLED-Fernseher von Amazon.
Und das stellt sich schnell als die schlechtere Wahl heraus – wie auch spätere Messungen beweisen. Das neutralere Bild bietet der Bildmodus Film dunkel, alternativ ebenbürtig ist der Modus Benutzerdefiniert. Dabei solltest du bei SDR-Inhalten aber auf jeden Fall die Option Smart HDR deaktivieren, die sonst einen HDR-Effekt simuliert und das Bild verfälscht. Auch die dynamische Hintergrundbeleuchtung oder Optionen zur Kontrastoptimierung solltest du abschalten – in beiden Fällen sollten diese Punkte jedoch schon deaktiviert sein.

Selbst mit diesen Einstellungen solltest du aber keine Wunder erwarten. Für einen Fernseher deutlich unter 1.000 Euro ist aber erstaunlich, wie gut die Messungen dann am Ende doch noch ausfallen. Der Gamma-Kurve in SDR folgt der Fernseher recht genau, mit einem Kontrast von rund 5.000:1 stellt er selbst etwas teurere Fernseher in den Schatten. Und auch die üblichen Farben bildet der Amazon Fire TV 4 recht natürlich ab.
Ob er sich damit bei den Fernsehern bis 500 Euro behaupten kann, zeigt ein Blick in unsere Bestenliste:
So schlägt er sich bei HDR-Inhalten
Noch spannender wird es bei HDR-Inhalten – auch wenn der Amazon Fire TV 4 „nur“ die Standard-HDR-Formate, also HDR10 und HLG, beherrscht. Und das direkt vorweg: Bei unseren Messungen in Calman erreicht der Fernseher gerade einmal 270 Nits Spitzenhelligkeit – eigentlich viel zu wenig, um überzeugendes HDR zu liefern. Hinzu kommen stärkere Farbabweichungen, als wir es noch bei SDR gemessen haben – zumal der für HDR so wichtige Farbraum P3 nur zu etwas mehr als 80 Prozent abgedeckt wird.

Wenden wir uns aber von der Messungen ab und gehen zur visuellen Probe über, macht der Amazon Fire TV 4 das Beste aus seinen Möglichkeiten. Da er der EOTF (Electro-Optical Transfer Function) nicht wirklich folgt, kann er trotz niedriger Spitzenhelligkeit ein relativ kontrastreiches Bild abliefern. Für unseren Geschmack ist selbst mit der Farbtemperatur Warm 2 das Bild etwas zu kühl, in den dunklen Szenen aus Game of Thrones ist Schwarz eher grau und auch die Farben sind nicht sonderlich naturgetreu. Dafür kann der Bildeindruck für sich genommen durchaus überzeugen.
Bewegtbild, Blickwinkel und Co.
Im Vergleich wird es dann wieder schwieriger, vor allem in Hinblick auf den Amazon Fire TV Omni QLED. Dank Local Dimming kann er feinere Kontrastabstufungen darstellen und durchaus ein etwas dunkleres Bild wiedergeben. Das etwas milchige Bild in dunklen Szenen verschluckt beim Amazon Fire TV 4 aber immerhin keine Details und lässt uns alles Wichtige erkennen. Dazu trägt auch die Banding-Reduzierung bei, die du in den Klarheitseinstellungen des Bildes findest. Die agiert nämlich auf dem Niveau eines Sony X90L und macht gerade bei etwas schlechter aufgelösten Inhalten das Bild sauberer.

Bei all dem solltest du aber sehr mittig vor dem Amazon Fire TV 4 Platz nehmen. Der Betrachtungswinkel fällt nämlich nicht sonderlich weit aus und so kann es schon bei leicht schrägem Blickwinkel vorkommen, dass Teile des Bildes verfälscht werden. Da übrigens nur ein 60-Hertz-Panel verbaut ist, hat Amazon auf eine Zwischenbildberechnung verzichtet. Das bedeutet zwar, dass du dir über mögliche Artefakte beim Bewegtbild keine Gedanken machen, dafür aber auch mit 24p-Ruckeln auskommen musst.
Vielfalt bei den Anschlüssen
Gleich vier HDMI-Anschlüsse hat der Amazon Fire TV 4 im Gepäck – herausstechend, bieten selbst gehobenere Einstiegsmodelle wie der Samsung Q60C häufig nur drei an. Einer davon sei laut Angaben ein HDMI 2.1-Anschluss. Da 120 Hertz Bildwiederholrate nicht mit dabei sind, ist damit vor allem eARC gemeint. Und eventuell noch weitere Gaming-Features, die wir im Gaming-Test herausfinden wollen.
Ansonsten sind übliche Anschlüsse verbaut:
- Zwei USB-Anschlüsse
- Eine Ethernet-Buchse
- Ein optischer Digitalausgang
- CI+-Schacht
- Triple-Tuner
Weiterhin gibt es aber noch zwei kleine Eigenheiten. Zum einen eine IR-Emitter-Buchse, die ebenfalls nicht bei jedem Fernseher dabei ist. Und ein Mini-AV-In-Anschluss – der passende Adapter wird mitgeliefert. Darüber kannst du etwa alte Videospielkonsolen anschließen. Praktisch, wie wir finden, und etwas, das selbst die teuersten OLED-Fernseher nur selten bieten.

WLAN und Bluetooth sind natürlich ebenfalls dabei. Da ein Kopfhörer-Anschluss fehlt, kannst du so zumindest Bluetooth-Kopfhörer verbinden.
Gaming am Amazon Fire TV 4
Sobald von HDMI 2.1 die Rede ist, werden wir bezüglich Gaming natürlich neugierig. Verbirgt sich dahinter nur eARC oder sind weitere wichtige Features dabei.
Der einfachste Weg, das zu überprüfen, führt über das Menü der Xbox Series X. In den Einstellungen finden wir dann schwarz auf weiß, was wir nachträglich noch per Murideo Seven Generator 8K nachvollziehen können: Der Amazon Fire TV 4 unterstützt sowohl ALLM als auch VRR.
Die VRR-Range ist dabei denkbar gering, gerade einmal von 48 bis 60 Hertz greift sie. Aber die ein oder andere Schwankung in der Framerate wird das schon ausbügeln können. Und dank ALLM vergisst du auch nie, in den Spielemodus zu wechseln. Den solltest du übrigens einschalten, denn so erhältst du einen Top-Wert beim Input Lag von gemessenen 15 Millisekunden.

Klar, ein Gaming-Overlay oder sonstige Gaming-Features bietet der Amazon-TV nicht. Da der Bildmodus Spiel aber zudem recht neutral ausfällt, empfinden wir ihn als gute Alternative zu den vollwertigen Gaming-Fernsehern – vor allem dann, wenn du eh keine PlayStation 5 oder die neuste Xbox Zuhause nutzt.
Gewohnte Smart-TV-Umgebung
- Gewohnte Umgebung
- Große App-Auswahl
- Recht viel Werbung
Wer Amazon bestellt, bekommt auch Amazon – das ist beim Fire TV 4 nicht anders. Denn natürlich hast du es hier nicht mit einem Fernseher mit Android TV zu tun, stattdessen kommt Fire TV OS zum Einsatz – was technisch gesehen aber schon auf Android aufbaut.

Da verwundert es auch nicht, dass die App-Auswahl nahezu gleich groß ausfällt. Wenn du primär Filme und Serien streamst, bist du hier an der richtigen Adresse. Alle relevanten Video-Streaming-Dienste werden unterstützt – selbst Crunchyroll oder Twitch. So viel Auswahl bieten sonst nur Sony-Fernseher. Einzig Cloud-Gaming-Fans wären besser bei Samsung-Fernsehern aufgehoben.
Die Nutzungsoberfläche sollte dir dabei bekannt vorkommen, wenn du in der Vergangenheit schon Geräte wie einen Amazon Fire TV Stick oder den Amazon Fire TV Cube genutzt hast. Praktisch: Hast du das bereits, erkennt das der Fernseher schon bei der Einrichtung und bietet dir an, die Einstellungen deiner vorherigen Geräte zu übernehmen.

Menüs sind dabei gut strukturiert und auch bei den Einstellungen wirst du nicht mit Informationen überladen – allerdings werden einige Einstellungen auch nicht erklärt. Die Startseite ist dabei recht übersichtlich und lässt dich Inhalte frei platzieren. Sie ist aber auch durchzogen von Werbung – und dabei geht es nicht nur um Streaming-Inhalte. Vorrangig platziert Amazon hier anfangs aber die eigenen Inhalte. Mit der Zeit sollten die Vorschläge aber personalisierter und damit auch eventuell diverser werden.
Bedienung
Der eigentliche Star des Amazon Fire TV Omni QLED war die enge Verzahnung mit dem Alexa-Universum und die natürlich anfühlende Sprachsteuerung. Natürlich steht auch beim Amazon Fire TV 4 die Sprachassistentin zur Verfügung. Leider wurde hier aber die Sparschere – wie übrigens auch beim Features namens Ambient-TV – angesetzt und Alexa lässt sich nur noch per Mikrofon in der Fernbedienung aktivieren.

Dennoch wird man an fast jeder Stelle an die Sprachsteuerung erinnert: Beim Startbildschirm erscheint nach wenigen Sekunden eine Anzeige, was man Alexa als Nächstes fragen oder sagen könnte. Und der Aktivierungsknopf auf der Fernbedienung sticht deutlich heraus.
Natürlich musst du aber nicht deine Stimme nutzen. Die recht aufgeräumte, an die der Streaming-Sticks erinnernde, Fernbedienung verrichtet mindestens genauso gute Dienste. Neben Media-Tasten und den üblichen Bedienhilfen fürs Fernsehprogramm sind noch vier Schnellauswahlknöpfe dabei. Außer Netflix betreffen die aber nur Prime Video, Amazon Music und die Übersicht der Apps.

Durch die Menüs klicken wir uns übrigens recht flüssig, wenn sich die Menüs aber erst aufbauen müssen oder wir den Fernseher gerade neu gestartet haben, genehmigt sich der Amazon Fire TV 4 auch mal eine kleine Denkpause. Das gilt leider auch beim Umschalten von TV-Sendern. Je nachdem, was du machst, kann das also im Alltag durchaus stören.
Amazon Fire TV 4 im Klang-Check
Beim Klang ist der Amazon Fire TV 4 etwas schwach auf der Brust. Der Sound, der uns entgegenschallt, ist leicht dumpf und lässt das ein oder andere Detail vermissen. Natürlich ist es bei einem so günstigen Fernseher etwas kontraproduktiv, eine zusätzliche Soundbar zu empfehlen, die in etwa gleichviel kosten dürfte, um eine deutliche Verbesserung zu erwirken. Aber wenn du auch Serien oder Filme genießen möchtest, kommst du da kaum herum.

Möchtest du keine externen Lautsprecher, sei es Soundbar oder Speaker, anschließen, solltest du mit den Soundmodi herumexperimentieren. Wir würden aber empfehlen, den Großteil der Inhalte im Standard-Modus zu schauen. Einige Filme, etwa Blade Runner 2049, profitieren aber auch vom etwas breiteren Klang des Modus Film. Unabhängig vom Modus kann es mitunter helfen, den in den erweiterten Einstellungen zu findenden Dialogverstärker zu bemühen. In der Einstellung Niedrig hebt er die Dialoge an, ohne zu sehr den weiteren Ton zu verzerren.
Unser Testurteil zum Amazon Fire TV 4
Der Amazon Fire TV 4 stellt einen guten Einstieg in die bunte Welt der Serien und Filme dar – und kann durchaus auch mit Gaming-Eigenschaften dienen. Besonders hervorzuheben ist das Betriebssystem, das ideal in bestehende oder noch im Aufbau befindliche Alexa-Smart-Home-Einrichtungen passt. Außerdem erwartet dich eine Vielzahl an Apps, bei denen sogar „Exoten“ mit dabei sind.
Am Ende ist es vor allem eine Frage der Herangehensweise. Behältst du den Preis im Hinterkopf, verzeihst du kleinere oder gröbere Unzulänglichkeiten bei Bild und Ton vielleicht eher. Eine echte Empfehlung auszusprechen ist aber schwierig, denn für wenig mehr bekommst du schon einen Amazon Fire TV Omni QLED, der – zumindest ab 50 Zoll – dank Local Dimming, QLED-Technik und eingebautem Mikrofon klar die Nase vorn hat. In preislicher Schlagweite wäre dann auch der Hisense E7KQ Pro, der zumindest beim Gaming dank 120 Hertz deutlich mehr auf dem Kasten hat, eine Alternative.
Hier kannst du den Amazon Fire TV 4 direkt bestellen:
Technische Daten | |
Display | LCD (VA) |
Panel Typ | LED |
Auflösung | 4K (3.840 x 2.160) |
Verfügbare Größen | 43", 50", 55" |
Getestete Größe | 43" |
HDR-Unterstützung | HDR10, HLG |
Bildfrequenz | 50 / 60 Hz |
Digitaler Tuner | 1 x DVB-S/S2, -C, -T2HD |
Video-Eingänge | 4 x HDMI 2.0, Mini AV In |
HDMI-Funktionen | eARC, ALLM, VRR, CEC |
Sonstige Anschlüsse | 2 x USB, 1 x Ethernet, opt. Digitalausg., CI+ |
Sprachassistenten | Alexa |
AirPlay 2 | Ja |
Drahtlos | WLAN, Bluetooth |
Smart TV | Fire TV OS |
Maße mit Sockel | 967 x 614 x 228 mm |
Maße ohne Sockel | 967 x 567 x 89 mm |
Gewicht ohne Standfuß / mit Standfuß | 7,1 kg / 7,4 kg |
Energieeffizienzklasse | G |
Durchschnittliche Leistungsaufnahme (SDR / HDR) | 52 Watt / 85 Watt |
Preis | 499,99 Euro |
Alle von uns getesteten Fernseher findest du in unserer Bestenliste: